6 Tipps für eine ideale Raumakustik in Ihrem Wohnzimmer

6 Tipps für eine ideale Raumakustik in Ihrem Wohnzimmer

Durch eine Verbesserung der Raumakustik lässt sich oftmals ein größerer Klanggewinn erzielen als durch den Kauf einer neuen Musikanlage. Für eine perfekte Raumakustik kommt es nicht nur auf eine Reduzierung des Straßen- und Nachbarlärms durch die richtige Dämmung an, sondern auch auf viele weitere Aspekte. Wir haben Ihnen sechs Tipps mitgebracht, mit denen Sie Schritt für Schritt den Klang in Ihrem Wohnzimmer verbessern können, um in Zukunft einen authentischen Sound beim Fernsehen und Musikhören zu genießen.

Tipp 1: Raumakustik in Abhängigkeit der Nutzungsart berechnen

Auch Menschen, die kein umfangreiches Wissen über die Raumakustik besitzen, sind sich darüber im Klaren, dass Boxen besser nicht ins Regal gestellt werden sollten und dass freie Fensterflächen für eine Verschlechterung des Sounds sorgen. Es gibt aber noch viele weitere Dinge, die für die Interaktion zwischen der Raumakustik und der HiFi-Anlage eine wichtige Rolle spielen. Diese Zusammenhänge sind sehr komplex. Deshalb ist es empfehlenswert, Ihr Wohnzimmer dahingehend zu analysieren, welche Schwächen es im Bezug auf die Akustik hat. Nur so können Sie die Mängel beseitigen und für einen besseren Klang sorgen. Ein Raumakustik-Rechner wird Ihnen dabei eine wertvolle Hilfe sein. Er bietet Ihnen die Möglichkeit, die Räume in Ihrer Wohnung auf einfache Weise akustisch zu optimieren. So können Sie die unterschiedlichen Parameter in Abhängigkeit von Ihrer Nutzungsart Schritt für Schritt anpassen. Dabei geben Sie zum Beispiel die folgenden Parameter an:

  • Raummaße
  • Beschaffenheit der Wände und Decken
  • Nutzungsart

Zudem können Sie verschiedene Möblierungsszenarien und die Verwendung unterschiedlicher Absorber hinsichtlich ihrer Wirkung auf die Nachhallzeit testen.

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Quelle: Euromonitor (Deutschland)

Tipp 2: Nachhallzeit reduzieren

Harte und reflektierende Flächen wie Glas, Parkett, Beton und Stein sorgen in einem Raum für einen großen Nachhall. Das dürfte den meisten Menschen aus den Grundlagen der Raumakustik bekannt sein. Um für eine gute Akustik zu sorgen, sollte die Nachhallzeit reduziert werden. Klatschen Sie in die Hände oder setzen Sie einen Knackfrosch ein, um die Nachhallzeit zu messen. Je länger der Hall nachschwingt, desto höher ist die Nachhallzeit und desto mehr Optimierungsbedarf gibt es. Um den Schall zu minimieren, setzen Sie ganz gezielt Materialien ein, die ihn wenigstens in bestimmten Frequenzbereichen absorbieren. Das gilt zum Beispiel für Teppiche, Vorhänge, Polstermöbel oder offene, mit Büchern gefüllte Regale.

Viele Materialien wie zum Beispiel dünne Stoffe oder Holz dämpfen nur die Höhen, während sie die Bässe und die Mitten kaum beeinflussen. Auf diese Weise wird zwar ein wärmerer und dunklerer Nachhall erzeugt, allerdings kann es bei der Musikwiedergabe trotzdem zu einem plärrenden Klang kommen.

In solchen Fällen müssen dickere Absorber verwendet werden, die beispielsweise aus Schaumstoff bestehen. Sie dämpfen auch den Mittelton. Derartige Absorber lassen sich gut hinter Bildern oder unter den Verkleidungen der Decke verbergen. Verwenden Sie von Anfang an dicke und dichte Materialien, um den Nachhall zu minimieren. Dafür eignen sich Stoffsofas, Hochflorteppiche, mehrschichtige Vorhänge oder Sitzsäcke. Auf diese Weise schaffen Sie eine gute Ausgangssituation für eine optimale Raumakustik.

Tipp 3: Diffusion erzeugen

Unser Gehör lässt sich von Schallreflexionen, die durch eine einzige Fläche geballt und unmittelbar nach dem direkten Schall bei uns eintreffen, stark irritieren. Besser ist es, wenn es ein gleichmäßiges Hallfeld gibt, das sich aus einzelnen Schallanteilen zusammensetzt. Auch echoähnliche Reflexionen, die gleichmäßig und im Takt zwischen zwei Wänden pendeln, werden als störender empfunden als Reflexionen, die sich chaotisch im gesamten Raum verteilen. Aus diesem Grund ist die Raumakustik in Zimmern mit schrägen Wänden oftmals besser. Falls Sie keine schrägen Wände haben, können Sie auch Regale oder Schränke schräg platzieren. Ebenso eignen sich großflächige Bücherregale mit offener Front oder Pflanzen mit vielen großen und harten Blättern, um für Diffusion zu sorgen.

Tipp 4: Echos minimieren

Fakt ist also, dass Reflexionen, die zwischen zwei reflektierenden, parallelen Flächen immer wieder hin und her pendeln, äußerst störend für die Raumakustik sind. Solche Echos lassen sich auch minimieren, indem Sie jeder reflektierenden Fläche eine absorbierende Wand gegenüberstellen. Das klappt zum Beispiel durch poröse Absorber oder ein Bücherregal.

Wenn die Decke schallhart ist, können Sie auf den Boden einen großen Hochflorteppich legen, um Echos zu minimieren.

Auf diese Weise lässt sich die Raumakustik erheblich verbessern.

Tipp 5: Symmetrie schaffen

Um eine gute Klangqualität zu gewährleisten, sollte die linke Box in einer ähnlichen akustischen Umgebung installiert werden wie die rechte Box. Entscheidend sind dabei insbesondere die Seitenwände, die sich rechts und links neben den Boxen befinden.

Steht der eine Lautsprecher unmittelbar neben einer großen Glasfront und der andere in der Nähe eines freien Durchgangs, so wird die Raumakustik fast immer gestört.

Versuchen Sie deshalb, Symmetrie zu schaffen und beide Boxen möglichst frei zu platzieren, wobei der Abstand zu den Seitenwänden identisch sein sollte. Dabei helfen Ihnen zum Beispiel Regale oder Schaumstoff-Absorber. Falls Sie keine Symmetrie erzeugen können, haben Sie auch die Möglichkeit, die Möbel neu anzuordnen und beispielsweise die gesamte Einrichtung um 90 Grad zu drehen.

Tipp 6: Platz hinter dem Hörer lassen

Der Platz des Hörers sollte sich nicht unmittelbar vor einer Wand befinden. Dort sammeln sich zum einen die dröhnenden Raumresonanzen und zum anderen auch die diskreten Reflexionen. Lassen Sie daher ein wenig Raum hinter dem Sofa: Mindestens 50 Zentimeter sollte es von der Rückwand des Zimmers entfernt sein. Besser sind Entfernungen von einem Meter oder noch mehr. Auf diese Weise lässt sich ein räumlicher und klarer Klang erzeugen. Alternativ können Sie auch einen Absorber oder Diffusor hinter dem Sofa installieren.

Zusammenfassung

Wer in seinem Wohnzimmer viel Wert auf einen ausgezeichneten Klang legt, muss nicht zwangsläufig in eine neue, teure HiFi-Anlage investieren. Die Klangqualität lässt sich oftmals um ein Vielfaches verbessern, wenn das Zimmer hinsichtlich der Raumakustik optimiert wird. Dabei gilt es, die Nachhallzeit zu reduzieren, Diffusion zu erzeugen und Echos zu vermeiden.

Artikelbild: © archidea / Shutterstock


7 Kommentare

  1. Fred 10.02.2017 09:18 Uhr

    Hallo Freunde,
    ich habe Probleme mit meinen Deckenventilatoren. Sie hängen an einer abgehängte Rehgibs Decke. Die Verankerung ist an der Beton Decke.Sie brummen unangenehm. Die Reduzierung der Geschwindigkeit bringt wenig.Würde eine Gummischicht zwischen
    Ventilator und Rehgigsdecke Erfolg haben ? Was bietet sich für ein Material an ?
    Gruß, Fred.

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    1. Kevin 04.12.2018 16:46 Uhr

      kann mir sehr gut vorstellen das eine Gummimatte einiges an Vibrationen abfängt.

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    2. Erwin 11.02.2019 17:18 Uhr

      Aber nur, wenn 1. Der Ventilator am Gummi hängt, 2. Der Gummi an der Decke. Also nicht durchschrauben. Technische Lösung: Gummi-Metall-Elemente.

      direkt antworten

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