Agapanthus düngen – aber richtig!

Agapanthus düngen – aber richtig!

Der Agapanthus ist hierzulande besser bekannt als Schmucklilie. Bezeichnet wird die allseits beliebte Kübelpflanze auch als Liebesblume, wie seine botanische Gattungsbezeichnung wörtlich zu übersetzen wäre. Mit seinen wunderschönen Blüten, deren Farbpracht von dunklem blau, violett über fliederfarben bis zu schneeweißen Erscheinungen reicht, ist er in vielen heimischen Gärten und auf Terrassen anzufinden. Ursprünglich kommt die Schmucklilie aber von sehr weit her. Über Holland fand die Staudenpflanze schon vor mehreren Hundert Jahren aus ihrem Herkunftsland Südafrika ihren Weg zu uns nach Deutschland. Mit ihrer pflegeleichten Beschaffenheit und bemerkenswerten Blüte ziert sie bis heute Königsgärten und Schlösser und gilt als adelige Pflanze. Dabei ist ihre tatsächliche Blütezeit verhältnismäßig kurz.

Nur von Juli bis Mitte August zeigt sich die Agapanthus-Blüte in ihrer vollen Pracht. Die satten Blütenstände und tollen Farben trösten aber allemal über diesen kurzen Zeitraum hinweg. Es gibt verschiedene Arten der Schmucklilie. Einige sind immergün und auch im Winter recht ansehnlich. Andere hingegen werfen ihre Blätter in der kalten Jahreszeit ab und sind lediglich sommergrün. Bei aller versprochenen Langlebigkeit und Freude am Agapanthus ist eine gewisse Pflege der Pflanze dennoch erforderlich. Erfahren Sie alles wichtige über den Agapanthus, wie und wann Sie richtig düngen und gießen, wo sich die Pflanze am wohlsten fühlt und wie sie richtig überwintert, damit auch Sie möglicherweise lebenslange Freude an Ihrer Schmucklilie haben.

Der richtige Standort

Der als pflegeleicht geltende Agapanthus sollte nie im totalen Schatten stehen. Nur an einem wirklich geeigneten Ort, kann sich die Pflanze richtig entfalten und aufblühen. Am besten steht Ihr Agapanthus an dem sonnigsten Ort in Ihrem Garten oder auf Ihrem Balkon. Die Pflanze freut sich über jegliches Sonnenlicht und braucht die Wärme, die die Sonne spendet. Wichtig ist auch, dass sie an einem windgeschützten Ort platziert wird. Ihre langen Blätter und beeindruckenden Blütenstiele, die Längen zwischen 20 cm und 100 cm erreichen können, laufen bei stärkerem Wind Gefahr, abzuknicken und zu brechen.

Agapanthus düngen

Sollte die hübsche afrikanisch-stämmige Lilie nicht ausreichend Blüten bilden, dann kann das an einem Nährstoffmangel liegen. In diesem Fall sollten Sie Ihre Schmucklilie düngen, damit diese nicht unterversorgt ist und sie weiterhin Freude an ihr haben. Für die richtige Düngung vom Agapanthus muss es kein aufwendiger oder teurer Spezialdünger sein. Probieren Sie es vielleicht zunächst mit einem natürlichen Dünger. Komposterde ist ideal, um den Nährstoffhaushalt der Pflanze von Frühjahr bis Herbst auszugleichen. Natürlich kann aber auch die Verwendung eines Volldüngers wie Blaukorn sinnvoll sein. Dabei besteht die Wahl zwischen einem Volldünger, der über das Wurzelrhizom aufgenommen wird, oder einem Blattdünger, der direkt auf die Blätter aufgetragen wird. Auch flüssiger Fertigdünger kann für die Schmucklilie verwendet werden.

Sollte wiederholtes Düngen keine positive Wirkung auf die Blühfaulheit haben, kann diese andere Ursachen haben. Weitere Gründe können nämlich die falsche Überwinterung der Pflanze oder eine kurzfristig durchgeführte Teilung zur Vermehrung sein. Auch wenn der Agapanthus noch sehr jung oder aus gekauften Samen gezüchtet wurde, kann das hinter der enttäuschenden Blüte stecken.

Zwischen April und Oktober findet die Schmucklilie sich in unseren Breitengraden bestens draußen zurecht und sollte unter freiem Himmel stehen. Schon kurz nach dem sogenannten Auswintern, wenn die Pflanze wieder ihr Sommerplätzchen im Vorgarten oder auf Ihrem Balkon eingenommen hat, können Sie mit der ersten Düngung beginnen. Dabei sollte nicht zu großzügig vorgegangen werden. Eine sparsame aber durchaus regelmäßige Düngung in Abständen von drei oder vier Wochen hat sich für die Kübelpflanze bewährt. Wie bei vielen anderen Pflanzen sollte ab dem Spätsommer, in diesem Fall schon ab August, nicht weiter gedüngt werden, um ein zu kräftiges Wachstum der Blätter vor der Einwinterung zu vermeiden.

Die Schmucklilie macht auch als Schnittblume in der Vase eine gute Figur. Schneiden Sie die Stiele, wenn die ersten Blüten geöffnet sind, dann folgen auch die weiteren. Bei regelmäßig gewechseltem Wasser halten sie sich bis zu zwei Wochen.

So überwintert der Agapanthus

Bei der Handhabung der Überwinterung muss zwischen den immergünen und sommergrünen Agapanthus-Arten unterschieden werden. Für die immergrüne Schmucklilie, die ihre Blätter den ganzen Winter über behält, ist eine absolut frostfreie, trockene und helle Überwinterungsstelle notwendig. Dennoch sollte sie im Winter an ein kühles Plätzchen gestellt werden. Bei Temperaturen zwischen 0 und 7 Grad fühlt sie sich jetzt am wohlsten. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt läuft die Pflanze Gefahr, ganz einzugehen. Ist es zu warm kann sich das sehr negativ auf die Blütenbildung im bevorstehenden Frühjahr auswirken. Die sommergüne Schmucklilie ist da etwas weniger empfindlich. Zwar ist auch hier Trockenheit der Erde wichtig, sie kommt aber auch mit etwas Frost zurecht und überwintert ohne große Probleme bei Minustemperaturen. Nässe in Kombination mit Frost ist allerdings tödlich für den Agapanthus und unbedingt zu vermeiden. Wichtig ist also eine funktionierende Drainage. Die sommergrünen Arten können durchaus auch im Keller bei Dunkelheit überwintern. Licht benötigt die Pflanze erst wieder, wenn die Keimung beginnt.

Unsere klimatischen Bedingungen machen es zwar nicht unmöglich, aber sehr schwierig für den Agapanthus im Freien ausgepflanzt zu überleben. Die Haltung in einem großen schönen Kübel ist ratsam, um Frostschäden zu umgehen.

Wissenswertes zur Pflege

  • Erde: Einfache Pflanzenerde ist bestens geeignet für die Schmucklilie. Im Optimalfall mischen Sie etwas Blähton unter. Das sorgt für einen guten Luft- und Wasserfluss und stärkt die Struktur der Erde.
  • Gefäß: Die Schmucklilie ist eine beliebte Kübelpflanze. Besonders prachtvoll blüht sie, wenn das Gefäß dicht durchwurzelt ist. Aber Vorsicht, bei zu dichter Verwurzelung kann die Pflanze nicht mehr richtig mit Wasser versorgt werden und eingehen. Zudem sollte das Pflanzgefäß unbedingt Löcher am unteren Rand haben, damit überschüssiges Wasser abfließen kann.
  • Gießen: Grundsätzlich gilt die Faustregel, im Frühjahr stark, im Sommer mäßig, im Herbst nur noch wenig und im Winter gar nicht zu gießen. Tatsächlich kommt der Agapanthus auch mal ein paar Wochen ohne Bewässerung aus. Was er hingegen gar nicht verträgt, ist stehendes Wasser und Überflutung. Gießen Sie besser nach dem Prinzip „weniger ist mehr“.
  • Schutz: Agapanthus ist nicht anfällig für Krankheiten oder Pflanzenschädlinge. Schützen sollten Sie ihn eher vor hungrigen Schnecken und wilden Kaninchen, die sich an ihm gerne zu schaffen machen.
  • Umtopfen: Wenn der Agapanthus über den Topf hinaus quillt, ist es Zeit, umzutopfen. Dies sollte aber nicht zu häufig gemacht werden und wenn, dann möglichst im Frühjahr. Teilen: Wird der Agapanthus zu ausladend, kann er mit einem großen Messer durchteilt und die kleineren neuen Stücke getrennt wieder eingetopft werden.

Auch wenn der Agapanthus in einem wertvollen Keramiktopf toll zur Geltung kommt, können die kräftigen Wurzeln großen Druck auf das Gefäß ausüben und dieses spätestens beim Umtopfen kaputt gehen. Ein schöner Kübel aus Holz ist da geeigneter.

Zusammenfassung

Die Kübelpflanze ist besonders aufgrund ihrer tollen Blüten und ihrer pflegeleichten Eigenschaften beliebt. Es gibt immer- und sommergrüne Arten. Bei richtiger Pflege und Düngung hat sie eine sehr lange Lebenserwartung. Angemessene Überwinterungsbedingungen sind aber unbedingt einzuhalten, um auch im Folgejahr einen schönen blühenden Agapanthus im Garten stehen zu haben.

Artikelbild: © emkaplin / Bigstock.com


2 Kommentare

  1. PWC 04.08.2017 08:43 Uhr

    Hallo HeimHelden,
    schöne Website, gefällt mir!
    Auf diesem Foto ist leider kein Agapanthus abgebildet, es sieht eher wie ein Alliumgewächs aus.
    Viele Grüße
    Petra

    direkt antworten
    1. HeimHelden.de 07.08.2017 08:12 Uhr

      Hallo Petra,

      vielen Dank für den Hinweis, haben es geändert! :-)

      Liebe Grüße,
      dein Heimhelden-Team!

      direkt antworten
  2. Heinz 03.05.2020 15:28 Uhr

    Ich finde die Ausführungen absolut „Spitze“
    So findet man es leider nur selten

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