Altbausanierung: Wie Sie Ihr altes Haus in Schuss bringen

Altbausanierung: Wie Sie Ihr altes Haus in Schuss bringen

In den vergangenen Jahren hat sich der Wärmebedarf von Immobilien aufgrund neuer, anspruchsvollerer Baustandards, hochwertigerer Materialien und Konstruktionen verringert. Neubauten müssen bereits gemäß der Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) errichtet werden. Gleichzeitig versucht die Bundesrepublik Anreize zu schaffen, damit die Besitzer bestehender Immobilien ihre Gebäude erneuern.

Instandhaltungsarbeiten fallen in jedem Haus früher oder später an. Mit geringen Mehrkosten haben Bauherren heute die Möglichkeit, Energiesparmaßnahmen zu realisieren. Viele Menschen scheuen sich allerdings vor den anstehen Kosten, Umständen und Vorbereitungen.

5 Irrtümer über die Altbausanierung

Bauherren schrecken immer wieder davor zurück, ihr Haus zu sanieren. Gerade bei alten Immobilien halten sie den Aufwand für zu hoch, zu langwierig und zu teuer, ohne dass es sich am Ende lohnt. Nachfolgend haben wir fünf typische Irrtümer über die Sanierung im Altbau aufgelistet, von denen Bauherren überzeugt sind.

  1. Als Erstes die Fassade dämmen: Ein Haus zu dämmen ist im Grunde sinnvoll, jedoch nicht immer zwingend notwendig. Aufgabe der Bauherren ist es, zunächst zu prüfen, ob diese auch sinnvoll ist. Laut der Energieeinsparverordnung müssen Hausbesitzer ihre Fassade dämmen, wenn sie aufgrund anstehender Maßnahmen mindestens zehn Prozent der Fläche neu verputzen müssen.
  2. Alternative Heizsysteme lohnen sich nicht: Diese Annahme ist zum Teil wahr, denn innovative Heizsysteme funktionieren in Immobilien mit geringem Wärmebedarf am besten. Mit einer entsprechenden Aufwertung der der Gebäudehülle lohnt sich aber auch die Anschaffung einer Mikro- oder Mini-BHKW.
  3. Eine alte Immobilie kann kein Effizienzhaus werden: Diese Annahme ist falsch, durch eine passende Sanierung kann ein Altbau den Passivhausstandard erreichen. Dazu werden eine Wärmedämmung und Optimierung der Heizung und Fenster benötigt.
  4. Für die Sanierung gibt es kaum Fördergelder: Ebenfalls falsch: Bauherren, die ihren Gebäude energetisch sanieren möchten, können von der KfW Zuschüsse oder zinsgüntige Kredite beziehen. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau fördert sowohl Einzelmaßnahmen als auch Komplettsanierungen.
  5. Die Kosten für eine Altbausanierung verschlingen viel Geld: Nicht, wenn man die Sanierung gut vorbereitet. Der erste Schritt wäre, professionelle Hilfe zu beanspruchen. Nur ein Sachverständiger kann den Altbau und die notwendigen Kosten für eine Sanierung einschätzen.

Warum sich eine Altbausanierung lohnt

Gründe für eine Altbausanierung gibt es viele. Bauherren spielen häufig jahrelang mit dem Gedanken, bis sie sich für die Sanierung entscheiden. In anderen Fällen sorgt ein Vorfall, zum Beispiel eine undichte Abflussleitung, dafür, dass der lang gehegte Wunsch Realität wird. Aus welchen Gründen man sich letztendlich für die Altbausanierung entscheidet, spielt keine Rolle, nun ist es Zeit, umfassend über die anstehenden Arbeiten nachzudenken. Es wird viel Zeit und meist auch ein gewisser finanzieller Spielraum benötigt, damit die Sanierung gelingt. Zusätzlich ist eine professionelle Analyse des Gebäudes hilfreich, die bei der Planung der Maßnahme hilft, um Details nicht zu übersehen, Fehler zu vermeiden und somit Geld zu sparen.

Die zwei wichtigsten Ziele der Gebäudesanierung sind:

  • Werterhalt & Wertverbesserung: Jedes Gebäude hat eine begrenzte Lebensdauer. Diese lässt sich verlängern, indem man auf eine hohe Qualität der Bauteile und sorgfältige Pflege achtet. Um den Wert des Hauses zu erhalten, sind regelmäßige Renovierungen oder Sanierungen verschlissener Gebäudeteile (zum Beispiel Dachziegel, Rohre, Fenster, etc.) notwendig.
  • Steigerung des Wohnkomforts: Alte Gebäude bieten in vielerlei Hinsicht keinen zeitgemäßen Wohnkomfort mehr. Einfach verglaste Fenster machen Räume unbehaglich und die Bewohner belastet das Empfinden, das „es zieht“. Zudem sind die Fenster alter Immobilien häufig sehr klein, sodass nicht genügend Sonnenlicht einfällt.

Wie aus diesem Artikel ersichtlich wird, ist die Altbausanierung in vielerlei Hinsicht eine mehr als sinnvolle Investition, die allerdings mit viel Bedacht, Planung und professionelle Hilfe angenommen werden sollte.

Artikelbild: © Enia / Shutterstock


5 Kommentare

  1. Joachim Hussing 17.07.2018 19:50 Uhr

    Super Beitrag, vielen Dank! Ich habe mit meiner Frau auch schon über das Thema Altbausanierung gesprochen, da wir es beide sehr interessant finden.

    direkt antworten
  2. helga 09.11.2018 22:12 Uhr

    Das Althaus in Schuss zu bringen, ist keine einfache Sache! Danke für das berührte Thema! Wir haben ein Haus von den Eltern geerbt und haben es den fachlichen Händen anvertraut. Die Fugen wurden also gründlich bearbeitet Die Türen und Fenster sollen aber noch aufgepeppt werden, die warten auf ihre Reihe:) Danke für den Erfahrungsaustaush!

    direkt antworten
  3. Sven Bucher 25.11.2019 07:47 Uhr

    Bei uns fangen derzeit auch die Arbeiten zur Altbausanierung an. Wie Sie bereits anführen, beinhalten diese auch umfangreiche Arbeiten zur Dämmung der Hausfassade. Ich denke, dass dies vor allem ökologischen und nachhaltigen Zwecken zu gute kommen wird. Vielen Dank für Ihren Beitrag!

    direkt antworten
  4. Laura Urban 11.03.2020 16:01 Uhr

    Vielen Dank für die Erklärung, warum sich auch beim Altbau eine Sanierung lohnt. Bei uns ist insbesondere das Dach nicht mehr ganz fit, so dass wir auf jeden Fall einige Dachziegel austauschen müssen. Auch die Fenster müssen dringend ausgetauscht werden, damit der Wert des Hauses nicht nur erhalten bleibt, sondern sogar verbessert wird.

    direkt antworten
  5. Manu 15.05.2020 08:18 Uhr

    Vielen Dank für die Tipps um einen Altbau zu modernisieren. Ich hätte nicht gedacht, dass eine Fassadendämmung nicht immer notwendig ist. Wir werden mit Hilfe der Thermografie schauen, wo der Wärmeverlust auftritt.

    direkt antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert