Margeriten – Standort, Pflege und säen

Margeriten – Standort, Pflege und säen

Der Sommer bringt sie mit sich, die Margeriten, die mit ihrer unglaublichen Blühkraft auf sich aufmerksam machen. Das strahlende Weiß und die typische gelbe Mitte machen diese Pflanze zu einem Unikat. Darum ist der Sommerblüher in jedem Gartenbeet oder auch im Terrassen- und Balkonbereich als Margeriten-Bäumchen ein dekoratives Highlight.

Viele ein- und mehrjährige Korbblütengewächse (Fachbezeichnung: Asteraceae) aus unterschiedlichen Gattungen dürfen sich den Margeriten zuordnen. Doch in der Regel kommt einem bei diesem Namen die heimische Wiesenmargerite als Erste in den Sinn. Sie ist dort anzutreffen, wo die Wiese nach Nährstoffen ringt, auf Böschungen und Wegrändern. Diese Art der Margerite überzeugt als Beetstaude, als dekoratives Bäumchen, als auch als Wildblume.

Herkunft

Die unterschiedlichen Arten der Wiesenmargerite sind in ganz Europa beheimatet. Gerade in Deutschland, Schweiz und Österreich sind diese Korbblütengewächse sehr beliebt, da sie zu den begehrtesten Zierpflanzen unserer Breiten zählen. So sind sie als Beet- oder Topfpflanze, als auch als Schnittblume ein Highlight. Europaweit werden „Margeriten-Tage“ abgehalten, da werden die Straßen mit der Pflanze stolz geschmückt und für den wohltätigen Zweck werden Margeriten in Form von Kunstblumen zum Kauf angeboten.

Name, Synonyme und Sorten

Die Wiesenmargerite, Fachbezeichnung: Leucanthemum vulgare, Abkürzung: LAM., zählt zu der Gattung der Margeriten (Leucanthemum). Diese Margeriten sind wieder der Familie der Korbblütler (Asteraceae) zugeteilt. Hierbei handelt es sich um ein mehrjähriges, krautiges Gewächs, von dem es unterschiedliche Arten und Sorten gibt.

  • Wie die „White Knight Margerite“, die nur eine Höhe von 30 cm erreicht.
  • 70 cm Höhe erreicht die stolze „Maikönigin“. Sie ist besonders früh und reich blühend.
  • Die Garten- und Prachtmargeriten bestechen durch ihre große Blütenpracht, eine Pflanze bringt oft bis zu 10 breite Blüten hervor, die meist sind dicht gefüllt.
  • Die Sorte der „Wirral Supreme Margerite“ erreichet eine Höhe bis zu 90 cm und wird deshalb gerne als Schnittblume verwendet.

Wer Margeriten in Farbe bevorzugt, der sollte sich bei den entfernten Arten und Sorten umschauen, den bunten Margeriten (Fachbezeichnung: Tanacetum coccineum). Sie gibt es in zahlreichen Rosa- und Rottönen. Sie unterscheiden sich nur in ihrer Farbgebung, im Aussehen gleichen sie der Wiesenmargerite.

Erscheinungsbild, Blütenstand und Blüte

Die Höhe: Die Wuchshöhe einer Margerite kann eine Höhe von 30 bis 60 cm erreichen. Der Stängel der Pflanze weist eine aufrechte Haltung auf und ist in der Regel unverzweigt. Der Wuchs gestaltet sich aufrecht, entweder strauchartig oder auch als Hochstamm.
Die Blätter: Die Blätter sind wechselständig und erinnern von der Formgebung an eine Sparte. Das Blatt zeigt sich den Sommer über in einer kräftigen grünen Farbe, doch wenn die kalte Jahreszeit näher rückt, zieht sich die Staude in den Boden zurück. Die unten angeordneten Blätter weisen eine grobe Zahnung auf. Bei den oberen Blättern fällt die Zahnung weniger auf.
Die Blüten: Da die Margeriten zu den Korbblütengewächsen zählen, weisen sie körbchenförmige Blüten auf. Diese Körbchen haben meist einen Durchmesser von 4 bis 6 cm. Die gelb leuchtenden Körbe sind mit weißen Zungenblüten umgeben, die als Blütenblätter dienen. Die Blütezeit der Margeriten reicht von Mai bis Juni bzw. Juli. Einige Sorten sorgen zudem für eine Nachblüte im Spätsommer. Markant für die Blüten ist die Blütenfarbe, die im eleganten Weiß mit breiter gelber Mitte erstrahlt.
Die Früchte: Die Korbblütler weisen Achänen auf, das ist im weiteren Sinne eine Nussfrucht. Bei solchen Früchten sind die Fruchtwand und die Samenschale fest ineinander verankert. Die Fruchtreife findet in den Monaten September bis Oktober statt.

Kauf von Wiesenmargeriten

Jede Gärtnerei und jeder Blumenmarkt bieten die legendäre Wiesenmargerite zum Kauf an. Auch spezielle Züchtungen werden bereits angeboten. Wem die weiß-gelbe Wiesenmargerite zu traditionell ist, der fragt einfach nach der bunten Margerite, die es in vielen Rosa- und Rottönen zu kaufen gibt.

Verwendung der Wiesenmargerite

Die Wiesenmargerite bringt den Sommer nach Hause. Egal, ob als Beetpflanze, als dekoratives Bäumchen auf einer kleinen Terrasse in der Stadt oder als Wildblüher in naturnahen Bereichen, wie rund um den angelegten Teich. Auch im Bauerngarten ist sie ein Muss. Hierbei handelt es sich um eine haltbare Schnittstaude, somit findet sie als Schnittblume immer wieder Gefallen. Auch als „Bienenweide“ verfehlt sie ihre Wirkung nicht.

Gute Partner für die Wiesenmargerite sind: Rittersporn, Lupinen oder Phlox. Zu allen Arten von Sommerblühern macht sich die Leucanthemum vulgare gut. So passt sie wunderbar zur Kornblume oder zum Garten-Mohn.

Damit sich die Blühkraft der Margerite voll entfalten kann, ist es wichtig, dass verblühte Pflanzen rechtzeitig entfernt werden, sobald sie „das Köpfchen“ hängen lassen. Denn nur so hat das Korbblütengewächs wieder neue Kraft für neue Blüten. Wenn verwelkte Blütenstände bis zu den oberen Stängelblättern zurückgeschnitten werden, wird die Nachblüte dadurch entsprechend gefördert.

Auf die richtige Pflege der Margerite kommt es an

Im Frühsommer entfalten sich die Blütenkörbe mit der goldgelben Mitte und der Strahlenkranz mit den weißen Blütenblättern der Wiesenmargerite besonders gut. Sie hat sich nicht nur als Wildstaude bereits bewährt, sondern ist auch in den heimischen Gärten nicht mehr wegzudenken.

Der Standort der Margerite

Der optimale Standort für die Wiesenmargerite ist sonnig. Im Schatten ist die Blühkraft der Pflanze weniger. Aber im lichten Gehölzschatten gedeiht die Leucanthemum vulgare wiederum prächtig. Auch winternasse Standorte sind nichts für sie. Der geeignete Standort ist auch vor Wind geschützt, denn viel zu schnell knicken die hohen und zarten Stängel im Wind.

Der Boden der Margerite

Ihr Boden darf sich als nährstoffreich und trocken erweisen. Ein frischer Boden, der gut durchlässig ist, ja mit einem solchen kommt die Wiesen- und Gartenmargerite gut zurecht. Da sich die Haltung der Margerite sehr einfach gestaltet, bekommen ihr die Bedingungen eines herkömmlichen Gartenbodens in der Regel sehr gut. Nur bei staunassen Boden reagiert die Leucanthemum vulgare empfindlich. Der Boden der Margerite sollte nicht aus leichtem Sand, auch nicht aus schwerem Ton sein, sie bevorzugt einen frischen bis mäßig trockenen Boden, um gedeihen zu können. Wenn ihr die Beschaffenheit des Bodens zusagt, dann bildet sie aufrechte Stängel und effektvolle Blüten. Sie wird dann von Jahr zu Jahr in ihrem Wuchs etwas breiter. Das ist die typische horstige Eigenschaft, die der Wiesenmargerite nachgesagt wird.

Das Gießen der Margerite

Die Wiesenmargerite mag es, wenn sie gegossen wird. Aber wichtig dabei ist es, sie nicht zu nass zu halten. Denn auf Staunässe reagiert das Korbblütengewächs sofort. Bei langanhaltender Trockenheit muss die Pflanze in den Morgen- und Abendstunden gegossen werden. Im Winter sollte dann nur mehr sehr wenig gegossen werden, dennoch muss gegossen werden, das ist gerade bei Kübelpflanzen sehr wichtig, da sonst der Wurzelballen austrocknet.

Das Düngen der Margerite

Im Frühling sollten der Margerite ausreichend Nährstoffe zugeführt werden, damit sie im Sommer ihre Blühkraft entfalten kann. Ewas Kompost reicht aus, um das Blumen voranzutreiben. Zudem ist es wichtig, die Wiesenmargerite nach 3 bis 4 Jahren zu teilen und neu einzupflanzen.

Das Schneiden der Margerite

Beetpflanze: Bei winterharten Sorten sollte der Schnitt vor dem ersten Frost erfolgen. Etwa eine Handbreite über den Boden wird der Stängel abgeschnitten. Die Pflanze zieht sich über den Winter in die Erde zurück und treibt im nächsten Frühling wieder aus.
Kübelpflanze: Bei ihnen erfolgt der Rückschnitt im Herbst, dabei wird ein Drittel der Pflanze entfernt. Da sich die Margerite als schnittbeständig zeigt, kann sie um die Hälfte gekürzt werden.
Hochstamm: Auch dem Hochstamm soll vor den Wintermonaten noch ein Schnitt zuteil werden. Die langen, hellgrünen, dünnen Triebe sollten abgeschnitten werden. Blütentriebe werden bis zum Stammtrieb hin abgeschnitten. Stammtriebe und Blühtriebe können so voneinander unterschieden werden, da Stammtriebe in ihrer Beschaffenheit stabiler und dicker sind. Die Blühtriebe dürfen bis zur Hälfte gekürzt werden. Ein derartiger Rückschnitt ist gerade vor dem Winter sehr wichtig, da dadurch die Wasserverdunstung über den Winter verringert wird.

Das Überwintern der Margerite

Es ist wichtig, die Margerite auf den Winter vorzubereiten. Das heißt, das Düngen der Pflanze wird mit Ende des Sommers eingestellt. Damit die Triebe noch ausreifen können, bevor sich der erste Winterfrost einstellt.

Überwintern von Beetpflanzen: Auch wenn viele Margeriten Sorten winterhart sind, macht es Sinn, sie gegen den strengen Frost zu schützen. Etwas Reisig oder Vlies hilft dabei, damit sollte die Pflanze abgedeckt werden. Viele Gartenliebhaber pflanzen auch die winterharte Margerite in einen Topf und überwintern sie in einem frostfreien Winterquartier. Wenn das winterharte Korbblütengewächs draußen bleibt, macht es auch Sinn, sie nahe an eine Hauswand zu stellen, damit Schutz gegen Wind, Schnee und Nässe gewährleistet ist.
Überwintern von Kübelpflanzen: Macht sich der erste Nachtfrost bemerkbar, muss die Kübelpflanze ins Haus geholt werden. Die Margerite besteht auch im Winter auf einen hellen Standort. Sie liebt es, wenn sie sich der Sonne zuwenden kann und mit ausreichend frischer Luft versorgt wird. Dennoch sollte die Margerite keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Die geeignete Wintertemperatur für die Wiesenmargerite liegt in der Regel zwischen 5 und 15 Grad. Mitte bzw. Ende Oktober ist es soweit, dann sollte die Margerite im Kübel ins Haus gebracht werden.
Überwintern von Hochstämmen: Hochstämme können genauso wie Kübelpflanzen überwintert werden. Ihr Standort im Winter sollte auch als hell und kühl sein, dann ist das richtige Winterquartier gefunden. Eine hohe Luftfeuchtigkeit und eine gute Luftzirkulation lassen das Margeriten-Bäumchen gut durch den Winter kommen. Ungeheizte Wintergärten und leicht beheizte Gewächshäuser bieten sich als Winterquartier für Kübelpflanzen und Hochstämme an. Aber auch das Treppenhaus, das sich in der Nähe eines Fensters befindet, ist dafür passend.

Das Vermehren der Margerite

Die Samen: Bereits im März können junge Margeriten durch die Aussaat gezogen werden. Sie werden in kleine Töpfe gepflanzt und mit frischer Erde bedeckt. Bereits im Mai haben sie erste Wurzeln gebildet und können ins Beet gesetzt werden. Wichtig ist es, dass die Aussaat ständig mit Wasser besprüht wird, damit das Wachstum voranschreitet.
Die Stecklinge: Margeriten lassen sich auch sehr gut über Stecklinge vermehren, dafür werden gegen Ende des Sommers Triebe von der Margerite abgeschnitten. Diese Triebe sollten eine ungefähre Länge von 10 cm aufweisen. Die Stecklinge können direkt in das Gartenbeet gepflanzt oder in Töpfe gesteckt werden. Mäßiges Gießen ist Pflicht, damit der Steckling schnell anwachsen kann. Bereits nach 2 Wochen hat der Steckling die ersten Wurzeln gebildet und kann neu verpflanzt werden.

Schädlinge

Spinnmilben und Blattläuse machen sich sehr gerne über die Korbblütengewächse her. Um dem beeindruckenden Meer aus Margeriten Schutz zu bieten, müssen diese Schädlinge umgehend behandelt werden. Auch Schaumzikaden können die Pflanze zum Absterben bringen, wenn sie bereits irgendwelche Wunden aufweist.

Krankheiten

Gerade krautige Pflanzen, wie die Wiesenmargerite eine davon ist, haben oft mit pilzlichen Blattflecken zu kämpfen. So werden die grünen Blätter der Pflanze gelb, braun oder schwarz. Wenn der Standort der Margerite gut durchlüftet ist, kann dem Pilzbefall entgegengewirkt werden.

Systematik

Asteriden
Euasteriden II
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Asteroideae
Gattung: Margeriten

Wissenschaftlicher Name

Leucanthemum

Zusammenfassung

Die Wiesenmargerite ist dafür bekannt, dass sie ein Meer aus Blüten aufkommen lässt, wenn ihr ein frischer bis mäßig trockener Boden zu teil wird. Der Standort darf sonnig und windgeschützt sein. Sie kommt im Beet genauso gut zur Geltung wie im Kübel oder als Stämmchen. Und als Schnittpflanze, macht die in Europa stämmige Pflanze, ihren Namen alle Ehre. Gegossen wird die 30 bis 90 cm hohe Margerite nur mäßig, gedüngt wird mit Kompost. Auch der Rückschnitt ist wichtig. Ist die Margerite nicht winterhart, so muss ihr ein entsprechendes Winterquartier geboten werden. Die Vermehrung erfolgt über Samen oder Stecklinge.

Artikelbild: © Creative Travel Projects / Shutterstock


1 Kommentar

  1. Ernst Annaheim 05.07.2017 15:47 Uhr

    Alles wissenswerte wird sehr gut vermittelt.
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    Gruss aus dem schweiz. Mittelland

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