Anleitung: Holzdielen richtig schleifen

Anleitung: Holzdielen richtig schleifen

Kratzer, abgenutzte Farbschichten oder ein unebener Boden – Gründe, die Holzdielen zu schleifen, gibt es viele. In diesem Artikel erklären wir Handwerkern, wie sie ihr Dielen-Holz richtig schleifen und dafür sorgen, dass ihr Holzboden wie neu aussieht.
Eine glatte Bodenoberfläche ist kein Luxus, sondern sollte ein Muss in jeder Wohnung sein. Leider kommt es im Laufe der Jahre zu kleinen Missgeschicken, die für unschöne Kratzer und abgenutzte Farbschichten sorgen. Alles kein Problem, diese kleinen „Unebenheiten“ lassen sich einfach ausgleichen, indem man die Holzdielen schleift und im Anschluss mit passenden Pflegemitteln behandelt. Grundsätzlich wird für die Arbeit lediglich ein Schleifgerät benötigt, seine Handhabung ist auch nicht problematisch. Dennoch gibt es einige Dinge bei dieser Arbeit zu beachten.

Werkzeuge und Vorbereitung zum Schleifen von Holzdielen

Zum Abschleifen des Holzfußbodens benötigt ein Heimwerker folgendes Werkzeug und folgende Materialien:

  • Schleifmaschine: Für die elementaren Schleifarbeiten verwendet man einen Walzenschleifer. Diese erledigt lediglich die grobe Arbeit, für den Feinschliff eignet sich ein Tellerschleifgerät. Das dritte Gerät, welches Handwerker benötigen, ist der hier erhältliche Bandschleifer. Diesen verwendet man für alle Ecken und Ränder im Zimmer.
  • Schleifpapier: Je nach Unebenheit ihrer Holzdielen wird Schleifpapier mit unterschiedlichen Körnungen benötigt. Die Körnungen reichen von grob (16) bis fein (120). Heimwerker sollten beim Kauf der Schleifmaschine auch darauf achten, wie das Schleifpapier befestigt wird. Dieses wird entweder geklettet, geklemmt oder geklebt. Die erste Funktion ist die Beste, da man das Schleifpapier bei Bedarf schnell wechseln kann.
  • Mittel zur Versiegelung: Nach dem Schleifen der Holzdielen folgt die Versiegelung. Je nach Holzart versiegelt man mit einem geeigneten Lack, Wachs oder Öl.
  • Atemschutz: Bei der Schleifarbeit entsteht sehr feiner Schleifstaub, der nicht in die Atemwege gelangen sollte. Aus diesem Grund sollte man beim Schleifen sowie seiner Entsorgung eine Atemschutzmaske tragen.

Wenn das Werkzeug angeschafft wurde, beginnt die Vorbereitung auf das Schleifen. Dazu müssen Heimwerker alle Schrauben- und Nägelköpfe mit einem Hammer und Senkstift versenken. Dieser Vorgang ist von großer Wichtigkeit, da ein Nagelkopf das Schleifpapier und die Schleifscheibe zerstören kann.

Die Holzdielen Schritt für Schritt schleifen

Für die groben und mittleren Schleifgänge sowie den ersten Feinschliff wird der Walzenschleifer verwendet. Ecken, Kanten und Nischen bleiben dabei unbehandelt – für sie kommt unser Bandschleifer zum Einsatz. Je nachdem, in welchem Zustand sich der Holzfußboden befindet, sind mehrere Schleifgänge erforderlich. Grundsätzlich sollten Heimwerker mit mindestens drei Durchgängen rechnen. Für einen alten Dielenboden können es durchaus auch neun Schleifgänge werden.

Heimwerker beginnen mit dem Grundschliff in der gröbsten Körnung: Für einen normal abgenutzten Boden reicht ein Schleifpapier mit der Körnung 40. Für alte, stark abgenutzte Böden oder Fußböden, die eine dicke Lack- oder Farbschicht besitzen, sollte man zunächst mit der Körnung 16 vorschleifen, bis man auf das Holz trifft. Die Schleifrichtung sollte Diagonal zum Dielenverlauf laufen. Zunächst läuft sie nach vorne, dann auf derselben Bahn wieder zurück. Achten Sie dabei auf eine gleichmäßige Schleifbewegung für ein möglichst perfektes Endresultat.

Es folgt der sogenannte Mittelschliff, bei dem die Schleifspuren des vorigen Schleifvorgangs entfernt und die Oberfläche verfeinert wird. Dabei wird ein Schleifpapier mit der Körnung 60 verwendet. Das Schleifgerät wird nun parallel zum Dielenverlauf manövriert.

Nun bleiben Ecken und Ränder übrig, die man mit dem großen Schleifgerät nicht erreichen konnte. Mit einem Kantenschleifer derselben Körnung kann man diese Bereiche in kreisförmigen Bewegungen bearbeiten. Der Schliff zwischen Fläche und Rändern sollte keine unschönen Übergänge aufweisen.

Abschließend folgt der Polierschliff mit einem Tellerschleifgerät und 120er Körnung. Dieses Gerät kann letzte Unebenheiten beseitigen und gleichzeitig die Oberfläche verfeinern. Die Holzdielen werden erneut parallel zur Dielenrichtung geschliffen.

Die Diele ölen und wachsen

Nach dem Abschleifen folgt die zuvor angesprochene Versiegelung mit Öl, Wachs oder Lack. Besonders empfehlenswert sind Produkte aus Hartöl und Wachs, welche in der Regel frei von Lösemitteln sind. Das gekaufte Mittel muss in der Regel zweimal aufgetragen werden, damit es tief in die Poren des Holzes eindringen kann. Für das Auftragen von Hartöl wird eine Mohairrolle verwendet. Überschüssige Reste kann man nach 30 Minuten mit einem Filzpad entfernen. Die Trockenzeiten sind von Produkt zu Produkt unterschiedlich.

Artikelbild: © bikeriderlondon / Shutterstock


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