Bärenklau – Der Wahre Bärenklau, auch bekannt unter dem Namen Weicher Bärenklau

Bärenklau – Der Wahre Bärenklau, auch bekannt unter dem Namen Weicher Bärenklau

Wir kennen ihn alle den Bärenklau, der als Wildblüher so manche naturbelassene Wiese ziert. Auch in der Naturmedizin ist dies ein wichtiges Kraut, da es sich durch seine unterschiedlichen Heilwirkungen hervorhebt. Aber der Bärenklau, der die heimischen Gärten ziert, ist der Wahre Bärenklau.

Auch der Wahre Bärenklau kommt in der Naturmedizin und in der Homöopathie gerne zur Anwendung, zudem gilt er als optisches Highlight in den heimischen Gärten. Er ist vielen Gartenliebhabern besser unter dem Namen Weicher Bärenklau bekannt.

Herkunft

Der Wahre Bärenklau war einst im westlichen bis zentralen Mittelmeerraum beheimatet. Stark verbreitet ist diese Pflanze mit der Fachbezeichnung: Acanthus mollis auch heute noch in Portugal, Rumänien, Kroatien und Griechenland. Auch im Nordwesten von Afrika ist die krautige Pflanze anzutreffen.
Der Wahre Bärenklau wurde vor allem im Altertum sehr geschätzt. Das hatte er der Symmetrie seiner Blattmaserungen zu verdanken, sie wurden als Inspiration für die griechische Säulenverzierung genutzt.

Name, Synonyme und Sorten

Wahrer Bärenklau, wissenschaftlicher Name: Acanthus mollis, darf sich zu der Gattung der Akanthus zählen. Sie schließen sich den Akanthusgewächsen an, die auch Bärenklaugewächse genannt werden. Im Mittelmeerraum ist diese Pflanzenart gern anzutreffen. Die Blattpflanze ist zudem ein Lippenblütler.

Erscheinungsbild, Blütenstand und Blüte

Die Höhe: Der Wahre Bärenklau erreicht eine Wuchshöhe von 30 bis 100 cm.
Der Stamm: Der Stamm ist unverzweigt.
Die Blätter: Die Laubblätter sind lang gestielt. Ihre Form ist länglich bis eiförmig. Die Spitze der Blätter enthält verdornte Fliederabschnitte. Die Blattränder sind in ihrer Gestaltung gezahnt und eingeschnitten. Sie sind meist mit einem kurzen Flaum behaart. Die Laubblätter können eine Größe bis zu 15 cm erreichen. Es gibt zudem noch kahle Tragblätter, die bis zu 4 cm erreichen. Die Blätter weisen eine dunkelgrüne Färbung auf, die effektvoll in der Sonne glänzt.
Die Blüten: Der Blütenstand wird aus einer zusammengesetzten Ähre gebildet. Sie weist zahlreiche Blüten auf, die zusammengesetzt sind. Der Kelch der Blüte ist in etwa 4 cm groß. Die Blütenkrone hat in etwa die selbe Größe. Die Blütezeit des Wahren Bärenklau liegt zwischen Mai und Juni. Dann zeigen sich rötliche und weiße Blütenöhren, die auf einem Stängel sitzen, der nicht viele Blätter aufweist.

Die wohl bekanntesten Sorten dieser beeindruckenden Blattpflanze sind:
Fielding Gold und
Acanthus longifolius

Kauf eines Bärenklaus

Bei Gärtnereien und im Fachmarkt gibt es den Wahren Bärenklau zu kaufen. Da sich der Acanthus mollis nicht zu den populärsten Zierpflanzen zählen darf, wird er nicht in jeden beliebigen Blumenmarkt zum Kauf angeboten und ist meist nur bei exklusiven Gärtnereien erhältlich.

Verwendung des Bärenklaus

  • Als Zierpflanze in Beeten ist er wieder stark im Kommen. Gerade in traditionellen Bauerngärten darf diese Pflanze aus dem Mittelmeerraum nicht fehlen. Sie harmoniert besonders gut mit dem Türkischen Mohn, den Margeriten und den Kornblumen.
  • Gerne wird der Acanthus mollis in parkähnlichen Gärten oder an Teichen angepflanzt, da er durch seine große Wuchshöhe überzeugt. Aus diesem Grund wird die Mittelmeeerpflanze sehr gerne für die Bepflanzung des Hintergrundes genutzt.
  • Müssen Einfassungen begrünt werden oder steht die Begrenzungen von Hängen oder Treppen an, der Wahre Bärenklau macht das schon.
  • Auch als Schnittblume hat sich der Acanthus mollis bereits einen Namen gemacht. Da der Trend der Sträuße wieder auf Natursträuße zurückgeht, darf diese Pflanze im Arrangement nicht fehlen. Sie lässt sich gut trocknen und ist auch als Trockenblume ein Highlight.
  • Aber auch als Heilpflanze findet sie nach wie vor Anwendung, da sie einen sehr hohen Anteil an Gerb- und Schleimstoffen aufweist. Diese Schleimstoffe haben eine reizmildernde Wirkung auf die Schleimhäute. In der Volksmedizin wurden früher die Wurzeln der Pflanze verwendet, heute gibt es den Wahren Bärenklau meist nur mehr in verarbeiteten Präparaten in Form von Globuli, Tabletten, Tinkturen oder Tropfen.

Auf die richtige Pflege des Wahren Bärenklaus kommt es an

Der Wahre Bärenklau ist eine starke und kräftige Pflanze, die sich rasch verbreitet ohne zu wuchern. Da sie aus dem Mittelmeerraum kommt, ist sie sehr genügsam und kommt auch mit weniger guten Haltungsbedingungen gut zurecht.

Der Standort des Wahren Bärenklaus

Der Bärenklau mag die Sonne und er fühlt sich an sonnigen bis halbschattigen Plätzen am wohlsten. Bekommt er zu wenig Licht, ist seine Blühkraft eingeschränkt.

Der Boden des Wahren Bärenklaus

Er bevorzugt einen durchlässigen Boden. Ein frischer bis trockener Boden tut ihm gut. Durch seine Herkunft ist er gewöhnt, auf steinigen Böden zu wachsen. Dennoch liebt er es, wenn seine Erde mit Kompost oder Rindenmulch aufgebessert wird. So ist er auch im Stande die Feuchtigkeit besser zu speichern.

Das Gießen des Wahren Bärenklaus

Regelmäßiges Gießen ist bei diesem Gewächs Pflicht. Aber Vorsicht, zu viel Feuchtigkeit kann dem Wahren Bärenklau schaden, deshalb ist er zwar regelmäßig, aber dafür nur mäßig zu gießen. Sollten längere trockene Perioden in den Sommermonaten vorherrschen, darf für genügend Gießwasser gesorgt sein. Lange trockene Perioden und zu wenig Wasser können dem Gewächs schwer zu schaffen machen.

Wenn die Blütezeit vorbei ist, sollte der Wahre Bärenklau weniger gegossen werden.

Das Düngen des Wahren Bärenklaus

Zu Beginn des Frühlings sollte gedüngt werden. Ein Volldünger im März bzw. April reicht aus, damit der Wahre Bärenklau seine Blatt- und Blühkraft in den folgenden Monaten entfalten kann. Wichtig ist es während der Blütezeit, die Pflanze regelmäßig zu düngen.

Das Umsetzen des Wahren Bärenklaus

Der Wahre Bärenklau lässt sich umsetzen, es ist nur wichtig, dass die Bodenbeschaffung am neuen Standort stimmig ist, das heißt, die Erde sollte mit Kompost angereichert sein, damit günstige Bodenbedingungen vorherrschen.

Das Schneiden des Wahren Bärenklaus

Entscheidend ist, die welken Blütenstände nach der Blüte zu entfernen. Dieser Rückschnitt kann gleich als Winterschutz für die jungen Pflanzen genutzt werden.

Das Überwintern des Wahren Bärenklaus

Einen Winterschutz muss vor allem den jungen Pflanzen geboten werden, da der Wahre Bärenklau nur bedingt winterhart ist. So sollte er vor starken Frost geschützt werden, am besten mit etwas Reisig oder Laub. Der Wurzelballen ist auch gefährdet, dass er erfriert. Darum ist ein Schutz vor dem Winter mit vielen Minusgraden ein unbedingtes Muss.
Befindet sich der Wahre Bärenklau im Topf oder Kübel können ihm wenige Minusgrade bereits schwer zusetzen. Die Beetpflanze hingegen hält wenigen Minusgraden stand, dennoch ist es empfehlenswert, sie an eine Hausmauer zu stellen, damit sie gegen Wind, Schnee und Nässe ausreichend geschützt ist.

Das Vermehren des Wahren Bärenklaus

Das Vermehren kann auf 2 unterschiedliche Arten erfolgen:

Vermehrung durch Samen

Meist wird in den Frühlingsmonaten der Bärenklau durch Aussaat gezogen. Die Samen werden in kleine Töpfe gegeben und mit frischer Erde bedeckt. Wenige Wochen später haben sich die ersten zarten Wurzeln gebildet und der Wahre Bärenklau kann ins Beet gesetzt werden. Bei der Aussaat ist es wichtig, dass die Anzuchttöpfe regelmäßig mit Wasser besprüht werden und sie einen hellen Standort einnehmen, diese 2 Voraussetzen beeinflussen das Wachstum der kleinen Pflanzen positiv.

Vermehrung durch Teilung des Wurzelballens

Die Vermehrung dieser Pflanze findet zudem über die Teilung des Wurzelballens statt. Dafür bedarf es das richtige Werkzeug, einen scharfen Spaten. Mit diesem wird der Wurzelbereich geteilt. Das gewonnene Stück wird an einem neuen Standort wieder eingepflanzt. Das sollte meist im Herbst geschehen, damit der Wahre Bärenklau im kommenden Frühjahr wieder seine volle Blühkraft erlangt.

Die Zugabe von Kompost verhilft dem Wahren Bärenklau zu einem schnelleren Anwachsen.

Schädlinge

Schnecken machen sich gerne über diese Pflanze her und fressen die jungen Triebe ab. Damit der Wahre Bärenklau nicht unter dem Blattfraß zu leiden hat, sollte bereits zeitig im Frühjahr die passenden Vorkehrungen getroffen werden. Unter dem Gewächs sollte Schneckenkorn ausgebracht werden, somit können diese Schädlinge der Pflanze nichts anhaben.

Krankheiten

Diese krautige Pflanze zeigt sich sehr robust und stark, Krankheiten jeglicher Art können ihr in der Regel nicht viel anhaben.

Systematik

Asteriden
Euasteriden II
Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales)
Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
Unterfamilie: Apioideae
Gattung: Bärenklau

Wissenschaftlicher Name

Heracleum

Zusammenfassung

Durch seine hohe Wuchskraft ist der Wahre Bärenklau sehr beliebt, wenn es sich um die Hintergrundbepflanzung handelt. Er wird zudem als Schnitt- und Trockenblume genutzt und findet in vielen Blumenarrangements seine Verwendung. Bei der Pflanze, mit der Fachbezeichnung: Acanthus mollis, handelt es sich um ein krautiges Gewächs, das sich bereits in der Naturmedizin und in der Homöopathie einen Namen gemacht hat. Da sie wichtige Gerb- und Schleimstoffen aufweist. Diese Schleimstoffe haben eine reizmildernde Wirkung auf die Schleimhäute. Der wahre Bärenklau war einst im zentralen Mittelmeerraum heimisch und er war bereits im Altertum sehr geschätzt wegen der auffallenden Symmetrie der Blattmaserungen. Diese Symmetrie galt als Inspiration für die griechische Säulenverzierung.

Das Erscheinungsbild der Pflanze wird heute hauptsächlich durch seinen hohen Wuchs geprägt, der bis zu 100 cm reichen kann. Wenn der Wahre Bärenklau zwischen Mai und Juni zu blühen beginnt, besticht er durch seine rötlichen und weißen Blütenröhren, die durch ihre einzigartige Schönheit überzeugen. Sonnig oder halbschattig, so muss der Standort der Pflanze sein. Der Boden darf sich als durchlässig und nährstoffreich erweisen. Darum sollte die Erde des Wahren Bärenklaus immer mit Kompost oder Rindenmulch aufgebessert werden. Regelmäßiges Gießen ist Pflicht. Ein Volldünger im Frühjahr lässt die Blatt- und Blühkraft der Pflanze entfalten. Winterschutz sollte dem Acanthus mollis gewährt werden, vor allem dann, wenn sich tiefe Minustemperaturen auftun. Die Vermehrung erfolgt über Samen oder durch das Teilen des Wurzelballens. Schnecken gelten als die Schädlinge des Wilden Bärenklaus.

Artikelbild: © viicha / Shutterstock


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