Bangkirai: Das beste Holz für die Terrasse?

Bangkirai: Das beste Holz für die Terrasse?

Wer auf der Suche nach dem besten Holz für seine Terrasse ist, wird im Baumarkt mit Sicherheit auf Bangkirai, oftmals auch Bankirai genannt, gestoßen sein. Ist es tatsächlich am besten für Terrassen geeignet oder handelt es sich um nichts weiter als Marketing? Erfahren Sie die Antwort in diesem Artikel.

Aufgrund seiner Eigenschaften eignet sich Bangkirai (botanische Bezeichnung: Shorea laevis) hervorragend für den Einsatz im Außenbereich. Deshalb ist es das beliebteste Hartholz für Terrassen. Bangkirai stammt aus einem südostasiatischen Laubbaum, der sehr hart und beständig ist. Aufgrund der immensen Popularität werden die Bäume mittlerweile international angebaut. Der Laubbaum erreicht eine Wachstumshöhe von bis zu 50 Metern bei einem Durchmesser von maximal anderthalb Metern. Das Besondere ist, dass seine natürlichen Inhaltsstoffe Bangkirai vor Verrottung schützen.

Die Eigenschaften von Bangkirai-Holz im Überblick:

  • besonders robust und langlebig auch bei direktem Erdkontakt
  • schwerer als einheimische Hölzer (etwa 1.000 kg je Kubikmeter)
  • hohe Festigkeit
  • gute Verarbeitungsmöglichkeiten, für Erdverbau und Wasserbau nutzbar
  • widerstandsfähig gegenüber Insekt- und Pilzbefall
  • lange Lebenserwartung von bis zu 25 Jahren

Spezielle Eigenschaften und Oberfläche

Als besonders widerstandsfähiges Holz ist Bangkirai bestens gegen Witterungseinflüsse geschützt. Deshalb wird diese Holzart im Baumarkt speziell für die Verwendung als Terrassendiele oder Zaun beworben. Bangkirai kann selbst unter tropischen Bedingungen und bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit eine gute Dauerhaftigkeit aufweisen. Aufgrund des ausgeprägten Wechseldrehwuchses müssen Sie das Holz allerdings mit Maschinenwerkzeugen bearbeiten. Selbst für Schraubverbindungen werden Vorbohrungen benötigt.

Grundsätzlich ist eine rötlich-braune Färbung vorzufinden, die sich bei direkter UV-Strahlung verfärben kann. Deshalb muss dieses Produkt, wie jede andere Holzart auch, regelmäßig mit Öl behandelt werden. Transportbedingte Verfärbungen können Sie im Nachhinein mit einer Bürste behandeln. Pigmentfleck lassen sich mit Ölen entfernen jedoch kann man gegen gewisse Farbunterschiede, die von Dunkelbraun bis Hellbraun reichen, nichts tun, da sie eine optische Eigenschaft dieses Holzes sind.

Verlegung für die Holzterrasse

Bangkirai lässt sich genauso wie alle anderen Harthölzer gut in Eigenregie verlegen. Wie zuvor erwähnt, muss das Holz vorgebohrt werden, da die Edelstahlschrauben sonst abreißen könnten. Der Untergrund sollte stabil sein und ebenfalls aus Hartholz bestehen. Mit einem leichten Gefälle von etwa einem Zentimeter pro laufendem Meter können sie für eine schnellere Wasserabfuhr sorgen. Zwischen den einzelnen Dielen empfehlen wir, etwa drei Millimeter Platz zu lassen, da das Holz im Laufe der Jahre arbeiten muss. Im Sommer zieht es sich bei Wärme zusammen und im Winter expandiert es wieder. Bei sehr lange getrockneter Ware müssen sie die Abstände großzügiger wählen.

Wissenswertes

  • Harzgallen, schmale, mit weißen Kristallen gefüllte Spalten, treten in seltenen Fällen auf.
  • Um eine feine Rissbildung bei der Lagerung zu verhindern, werden die Kopfseiten häufig mit Wachs gestrichen. Die Bretter muss man deshalb bei der Montage nachschneiden.
  • Durch Witterung können leichte Risse in der Oberfläche entstehen, die aber keine statische Auswirkung haben.
  • Bangkirai vergraut wie jede andere Holzart auch. Mit einer regelmäßigen Ölpflege lässt sich die ursprüngliche Farbe erhalten.
  • Verzinkte Metalle reagieren mit den Inhaltsstoffen dieses Holzes. Edelstahlschrauben können diesen Effekt vermeiden.
  • Das sogenannte Ausbluten, bei dem Inhaltsstoffe austreten, kann eintreten, wenn das Bangkirai im Außenbereich zum Einsatz kommt. Umliegende Materialien können Sie mit Folien schützen.
  • Nicht selten sind kleine schwarze Punkte zu finden. Dabei handelt es sich um Wurmlöcher (Frischholzschädlinge), die bei einer hohen Holzfeuchte von über 40 Prozent überleben kann. Er stirbt ab, sobald der Baum gefällt wird. Einen Einfluss auf die Qualität des Holzes haben die Schädlinge nicht.

Alternativen und Fazit

Nun kommen wir zu der alles entscheidenden Frage: Ist Bangkirai-Holz das beste Produkt für eine Terrasse? Zunächst muss man kritisch hinterfragen, ob die Verwendung von Tropenhölzern überhaupt sinnvoll ist. Wichtig für Sie als Käufer ist, dass es aus einem nachhaltigen Anbau stammt. Eine echte Garantie gibt es hier nicht, auch wenn zahlreiche Siegel die Nachhaltigkeit beweisen sollten. Nicht selten werden die Qualitätssiegel gefälscht. Auch Großhändler haben häufig Probleme, die Holzarten zu unterscheiden, wie aus diesem Artikel ersichtlich wird. Eine Alternative zu Bangkirai wären somit heimische Hölzer wie Douglasie oder Lärche.

Wenn wir Bangkirai außerhalb dieser Kriterien betrachten, ist es in puncto Eigenschaften, Verarbeitung und Verlegung in Eigenregie das beste Holz für eine Terrasse, vorausgesetzt, man findet echtes und qualitativ hochwertiges Bangkirai-Holz. Wir empfehlen, sich bei mehreren Fachhändlern Bangkirai-Produkte anzusehen und sich ausführlich beraten zu lassen. Der Händler seines Vertrauens sollte zudem in der Lage sein, qualitativ hochwertige Holzsorten auszuwählen, die keine optischen Fehler aufweisen.

Artikelbild: © fotoknips / Shutterstock


4 Kommentare

  1. Joachim 18.09.2015 14:18 Uhr

    Was ist denn nun das Fazit zu der alles entscheidenden Frage, ob Bangkirai-Holz das beste Produkt für eine Terrasse ist?
    Diese Frage wird in Deinem Artikel zwar ganz groß gestellt, aber leider nicht beantwortet.

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    1. HeimHelden.de 21.09.2015 10:20 Uhr

      Bangkirai-Holz ist tatsächlich der beste Rohstoff, aus dem Sie derzeit eine Terrasse fertigen können. Das Problem liegt darin, dass es größtenteils aus Indonesien stammt, wo viel Raubbau betrieben wird. Aufgrund seiner Beliebtheit ist echtes Bangkirai-Holz schwer zu finden (siehe verlinkter Artikel im Fazit). Sie laufen also große Gefahr, eine Nachbildung zu kaufen, die wie Bangkirai aussieht, jedoch nicht die vorteilhaften Eigenschaften besitzt. Weiterhin ist Bangkirai nur eine Holzart, die mehrere Unterkategorien besitzt. Auch innerhalb dieser Oberkategorie (Bangkirai) gibt es qualitativ große Unterschiede zwischen den einzelnen Bangkirai-Sorten. Aus diesem Grund möchten wir keine klare Empfehlung für dieses Holz an unsere Leser aus Deutschland oder Europa aussprechen. Für europäische Bauherren, insbesondere in Deutschland, gibt es einheimische Hölzer (Douglasie, Lärche), die fast genauso gute Eigenschaften besitzen und bei denen es weitaus leichter ist, ein Qualitätsprodukt zu kaufen.

      Falls Sie sich dennoch für Bangkirai-Holz entscheiden, empfehlen wir Ihnen, dies bei einem Fachbetrieb zu erwerben. Achten Sie darauf, dass es mindestens die Dauerhaftigkeitsklasse 2 erfüllt. Bangkirai wird auch häufig in der Dauerhaftigkeitsklasse 2 und 3 angeboten. Diese Sorten sind jedoch minderwertig. Ein weiterer Anhaltspunkt für gute Ware ist ihr Zustand: Sie sollte trocken sein. Nasse Terrassendielen lassen sich kaum verarbeiten und laufen Gefahr, dass sie Risse bilden.

      Wir haben den Artikel entsprechend erweitert.

      Gruss aus Hamburg
      Ihr Heimhelden-Team

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  2. Sammleralterwerte 15.09.2016 10:07 Uhr

    Mit dem Pilzbefall ist das so eine Sache! Meine Holzterrasse (gut unterlüftet!) lag 12 Jahre. In der Zeit habe ich das Holz mehrfach mit dem dafür erhältlichen Öl gepflegt. Dennoch begann es an einigen Stellen zu faulen, bzw. sich zu zersetzen! Die Stabilität hat nie gelitten aber: als ich nun die Bretter abschrauben musste, weil die Terrasse einem Anbau weicht, muss ich feststellen, dass sich an einigen Stellen erheblicher Pilzbefall eingestellt hat! Auch die massiven Trägerbalken (ebenfalls Bangkirai) haben stark gelitten und sind neben dem Pilzbefall teils auf der Oberfläche sehr zerfressen!

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