Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus) – Pflanzen, Schneiden und Pflege

Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus) – Pflanzen, Schneiden und Pflege

Der Bergahorn ist ein großer sommergrüner Baum, der in Europa und Asien beheimatet ist. Er kann bis zu 40 Meter hoch werden und hat einen Stammdurchmesser von bis zu 2 Metern. Die Blätter sind groß und ungefähr dreieckig, mit 3-5 Lappen. Der Bergahorn ist aufgrund seiner Größe und seines Zierwerts ein beliebter Baum für die Landschaftsgestaltung.

In der freien Natur ist der Bergahorn typischerweise in Wäldern zu finden, wo er oft Mischwälder mit anderen Laubbäumen bildet. Das Holz des Bergahorns ist hart und dicht, so dass es sich für Möbel und Fußböden eignet. Der Baum produziert auch eine Fülle von Samen, die von Vögeln und kleinen Säugetieren gerne gefressen werden.

Wenn Sie in Ihrem Garten ausreichend Platz für den mächtigen Bergahorn haben, werden Sie mit einem beeindruckenden Laubbaum belohnt, der über Generationen hinweg bestehen bleibt und im Laufe der Jahre immer schöner wird. Wir haben alle Tipps und Informationen zur Pflege des Bergahorns für Sie.

Herkunft und Verbreitung

Der Berg-Ahorn ist ein einheimischer Baum, der in ganz Europa und Südwest-Asien verbreitet ist. Er wurde in Nordamerika eingeführt und ist heute im Osten der Vereinigten Staaten weit verbreitet. Der Baum kommt daher gut mit den Witterungsverhältnissen zurecht, die hierzulande herrschen. Aus diesem Grund ist der Bergahorn sehr pflegeleicht.

Arten

Der Bergahorn gehört zur Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae) und ist der Gattung der Ahorne (Acer) zuzuordnen. Es gibt weltweit etwa 150 Arten der Gattung Acer, wovon jedoch nur sechs Arten in Mitteleuropa vorkommen:

  • Feldahorn
  • Eschen-Ahorn
  • Fächerahorn (Japanischer Ahorn)
  • Spitzahorn
  • Kugelahorn

Der Bergahorn gehört hierzulande zu den beliebtesten Ahorn-Arten.

Erscheinungsbild, Blütenstand und Blüte

Aufgrund seines imposanten Erscheinungsbildes steht der Baum für Lebenskraft und Beständigkeit. Er kann eine Höhe von bis zu 40 Metern erreichen. Seine Lebenserwartung liegt bei bis zu 500 Jahren. Die grünen Blätter des Bergahorns wachsen in einer fünffach gelappten Form. Im Sommer ist das gegenständige Blatt des Ahorns mit seiner dunkelgrünen Farbe besonders schön. Mit zunehmendem Alter wird die Rinde, die zunächst grau-braun und glatt ist, borkig und schuppenförmig. Die gelbgrünen Blüten bilden sich im Mai an Rispen, wenn der Austrieb des Baumes beginnt. Im Herbst zeigt er dann seine charakteristischen geflügelten Früchte.

Die Frucht des Bergahorns ist ein kleiner, geflügelter Samen, der sich in einer dünnen, papierartigen Kapsel befindet. Die Samen werden durch den Wind verbreitet und können weite Entfernungen vom Mutterbaum zurücklegen. Der Bergahorn ist eine wichtige Nahrungsquelle für viele Tiere, darunter Vögel, Eichhörnchen und Mäuse. Der Baum wird darum auch oft als Zierpflanze in Gärten und Parks verwendet.

Standort

Damit der Bergahorn sich in jungen Jahren gegen die mächtigen Bäumen in seiner Umgebung durchsetzen kann, hat er eine clevere Strategie entwickelt: Solange der Baum erst wenige Jahre alt ist, kommt er auch mit dichtem Schatten gut zurecht. Daher gedeiht er selbst im tiefsten Wald, der kaum Licht nach unten durchlässt, außerordentlich gut. Junge Bergahorne wachsen schnell, um schon bald mehr Licht abzubekommen. Das ist auch der Grund, weshalb die Schattentoleranz später deutlich nachlässt und ältere Bäume mehr Licht benötigen. Mit praller Sonneneinstrahlung kommt der Bergahorn aber nie zurecht. Auch stauende Hitze verträgt er nicht, weshalb der Standort so ausgewählt werden sollte, dass er in der heißen Zeit des Jahres ein wenig Wind abbekommt.

Boden

Im Prinzip stellt der Bergahorn keine großen Ansprüche an sein Erdreich. In einer frischen, feuchten Erde gedeiht er am besten. Sie darf gerne ein wenig sauer oder leicht kalkhaltig sein. Ein zu dichtes Substrat ist aber ungeeignet, weil sich dann schnell Staunässe bildet. In diesem Fall kann der Boden durch Kies oder Sand verbessert werden. Auch auf kargen Böden kommt der Bergahorn gut zurecht.

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Pflanzen

Sobald Sie eine geeignete Stelle für Ihren Bergahorn gefunden haben, stechen Sie mit dem Spaten eine Markierung und heben das Erdreich großzügig aus. Anschließend stellen Sie den Baum hinein und füllen die Erde wieder an.

Rütteln Sie den Stamm einige Male hin und her, während Sie die Erde auffüllen. So gelangt das Substrat auch zwischen die Wurzeln.

Versorgen Sie die Pflanzstelle danach mit reichlich Wasser. Dadurch beseitigen Sie Lufträume, die zwischen den Wurzeln entstehen. Der beste Zeitpunkt zum Pflanzen des Bergahorns ist übrigens im Herbst: Dann kann der Baum seine ganze Energie auf die Wurzelbildung konzentrieren, weil er keine Blätter und Triebe mehr ausbilden muss.

Gießen

Ursprünglich stammt der Bergahorn aus dem Bergland und ist daher an ein feuchtes Klima gewöhnt. Aus dieser Tatsache lassen sich Rückschlüsse über seinen Wasserbedarf ziehen.

Junge Bäume müssen reichlich gegossen werden, um gut anzuwachsen. Ausgewachsene Bergahorne benötigen nur bei anhaltender Trockenheit im Sommer Wassergaben. Im Winter müssen Sie den Bergahorn lediglich an frost- und schneefreien Tagen gießen.

Der Bergahorn ist ein Tiefwurzler, weshalb Sie ihn immer durchdringend gießen sollten. Wässern Sie ihn also selten, aber dafür intensiv mit mindestens 15 Litern Wasser je Quadratmeter.

Richtig schneiden

Generell muss der Bergahorn nicht geschnitten werden. Wenn Sie Ihren Baum im Wachstum einschränken möchten, sollte der Schnitt auf keinen Fall im Herbst erfolgen, um Pilzkrankheiten zu vermeiden. Schneiden Sie den Bergahorn lieber im Sommer und entfernen Sie nur einzelne Triebe oder Zweige. Vermeiden Sie unbedingt, Ihren Bergahorn radikal zurückzuschneiden, denn das verträgt er nicht.

Vermehren

Häufig vermehrt sich der Bergahorn von allein. Dafür reift einmal im Jahr die beflügelte Frucht heran, die anschließend abfällt. Viele der herabgefallenen Früchte keimen, sodass junge Ahorne in der Nachbarschaft entstehen. Sie können den Bergahorn aber auch gezielt aus Samen heranziehen oder mit Stecklingen vermehren.

Überwintern

Prinzipiell sind alle Ahornarten winterhart und überstehen auch anhaltende und strenge Frostperioden problemlos. Einschränkungen gelten lediglich für junge Bergahorne. Sie benötigen im Winter einen besonderen Schutz. Jungpflanzen, die gerade erst in die Erde gesetzt wurden, schützen Sie am besten, indem Sie Erde oder Laub um den Stamm herum aufschütten. Auch Stroh und Reisig sind als zusätzliche Schutzmaßnahmen geeignet.

Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge

Sofern der Bergahorn einen optimalen Standort erhält, ist er sehr robust. Andres verhält es sich, wenn der Boden zu nass ist oder er einer langanhaltenden Trockenheit ausgesetzt ist. Dann wird er anfälliger für Krankheiten wie Pilze. Auch Schädlinge kommen in derartigen Fällen häufiger vor:

  • Gallmilben äußern sich durch Pflanzengallen auf den Blättern, sind aber in der Regel unproblematisch und verschwinden mit der Zeit von selbst wieder. Gallmilben sind winzige spinnenartige Kreaturen, die sich vom Pflanzensaft ernähren. Obwohl sie für den Menschen im Allgemeinen harmlos sind, können sie Ernten und Zierpflanzen ernsthaft schädigen. Gallmilben haben ihren Namen von den Gallen oder Pflanzentumoren, die sie verursachen. Diese Gallen können in Größe und Form variieren, je nachdem, welche Pflanzenart betroffen ist. In einigen Fällen sind die Gallen kaum sichtbar, in anderen können sie mehrere Zentimeter im Durchmesser groß sein. Gallmilben sind am häufigsten auf Rosen anzutreffen, können aber auch eine Vielzahl anderer Pflanzen befallen, darunter Obstbäume, Ahorn und Eichen.
  • Mehltau wird oft durch Trockenstress hervorgerufen und zeigt sich durch mehlige, pilzartige Spuren auf den Blättern.
  • Blattläuse treten besonders im Juli und August häufig auf.
  • Spinnmilben haben ein leichtes Spiel, wenn der Bergahorn schlecht mit Nährstoffen versorgt ist.

Überprüfen Sie Ihren Bergahorn daher regelmäßig auf Schädlingsbefall und Krankheiten. Greifen Sie notfalls schnell zu einem geeigneten Gegenmittel oder passen Sie Ihre Pflegemaßnahmen an.

FAQ – Die häufigsten Fragen

Was ist der Bergahorn?

Der Bergahorn ist ein Laubbaum, der eine dichte Krone besitzt und über 30 Meter hoch wachsen kann. Zu seiner stattlichen Größe gesellt sich sein imposantes Alter, welches er erreichen kann. Von den weltweit 150 Ahornarten sind drei ausschließlich in Europa zu finden. Die Früchte dieser Bäume sind für Kinder ein großer Spaß. Der Nachwuchs öffnet und klebt sie sich auf die Nase.

Was ist der Unterschied zwischen Ahorn und Bergahorn?

Der Bergahorn ist eine Sorte der Ahorngewächse, die mit den Rosskastanien verwandt sind. Unter Ahorn ist kein Baum, sondern die gesamte Familie zu verstehen. Im Vergleich zu anderen Ahornsorten besitzt der Bergahorn das hellste Holz. Deshalb ist das Holz ein beliebter Bodenbelag.

Ist Bergahorn als Parkett geeignet?

Die helle Farbe verzückt viele Menschen, weshalb sie sich beim Parkettkauf für Bergahorn entscheiden. Seine Elastizität hat die Holzsorte zur ersten Wahl zum Bau von Langbögen gemacht. Inzwischen ziert es auch Violinen, Gitarren und Fußböden.

Welche Besonderheiten hat Bergahorn?

Der Bergahorn liefert nicht nur hochwertiges Holz, der Baum ist auch für sein Zuckerahorn bekannt. Daraus wird seit dem Mittelalter süßer Ahornsaft hergestellt. Aus dem Saft wiederum wird Ahornsirup hergestellt, der auf den amerikanischen Pancakes nicht fehlen darf.

Welchen Standort bevorzugt Bergahorn?

Der Bergahorn ist eine Baumsorte, die sonnige bis halbschattige Standorte mag, ansonsten relativ anspruchslos ist. Die Erde sollte feucht und kalkhaltig sein und keine Staunässe enthalten. Ab einem bestimmten Alter ist der Bergahorn frosthart, mag aber keine starke Hitze und Luftverschmutzung.

Was heißt Bergahorn auf Latein?

Der Bergahorn heißt auf Latein Acer pseudoplatanus.

Wann sollte man den Bergahorn pflanzen?

Der Bergahorn gehört zu den wenigen Sorten, die im Hausgarten gedeihen. Die beste Pflanzzeit ist das zeitige Frühjahr, wenn das Wetter stimmt und kein Frost ansteht. Das gilt jedoch nur für Bäume mit Ballen und Container. Ein Bergahorn mit nackten Wurzeln pflanzt man zwischen Oktober und Mai.

Wie alt kann ein Bergahorn werden?

Der Bergahorn kann unter optimalen Bedingungen (Standort, Klima) bis zu 500 Jahre alt werden.

Wie groß wird ein Bergahorn?

Der Bergahorn erreicht eine Höhe von in der Regel 25 bis 35 Metern.

Ist Bergahorn giftig?

Die Blätter und Keimlinge des Bergahorn enthalten Hypoglycin A. Laut der Veterinärmedizinischen Universität Wien haben amerikanische Forscher die Ursache der atypischen Myopathie auf diese abnormale Aminosäure zurückgeführt. Betroffen waren Pferde, die versehentlich Ahornsamen aufnahmen. Es ist davon auszugehen, dass Menschen ähnlich wie Tiere auf eine Vergiftung reagieren würden.

Systematik

Eurosiden II
Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Seifenbaumgewächse (Sapindaceae)
Unterfamilie: Rosskastaniengewächse (Hippocastanoideae)
Gattung: Ahorne (Acer)
Art: Berg-Ahorn

Wissenschaftlicher Name

Acer pseudoplatanus

Zusammenfassung

Der Bergahorn ist ein pflegeleichter Laubbaum, der mit der heimischen Witterung gut zurechtkommt. Er fühlt sich an einem hellen Standort im Halbschatten sehr wohl. Seine Ansprüche an das Substrat sind eher gering. Ein feuchter Boden mit etwas Kalk ist aber ideal für ein gesundes Wachstum.

Artikelbild: © Martin Fowler / Shutterstock


1 Kommentar

  1. heinz hackelberg 13.06.2020 18:07 Uhr

    in [Link entfernt]
    steht, Bergahorn ist Flachwurzler. meiner steht leider genau auf grundstückgrenze + nachbar fürchtet sturz auf sein haus bbei den leider vorherrschenden westwinden. er ist aber schon 40 jahre alt und bestimmt fast 20 m hoch. was kann man da machen? dicht am stamm gießen oder ca. so große fläache wie die baumkrone ? bei dem nun vielleicht 3. trockensommer kann ees gefährlich werden, daß er das nachbarhaus sehr schädigt, wenn er bei sturm auf dessen haus kippt.
    MfG
    Heinz Hackelberg

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