Betonsteine streichen in fünf Schritten – Tipps, Empfehlungen und Anleitung

Betonsteine streichen in fünf Schritten – Tipps, Empfehlungen und Anleitung

Pflastersteine sind beliebt und kommen unter anderem für die Terrasse im Garten, die Einfahrt vor dem Haus, den Weg zur Haustür, den Wintergarten und den Balkon zum Einsatz. Die Steine aus Beton sorgen für eine ansprechende Optik, lassen sich einfach verlegen und sind strapazierfähig. Allerdings dauert es meist nur einige Jahre, bis die Farbe verblasst und die Platten deutliche Verschmutzungen aufweisen. Das ist normal, denn den unterschiedlichen Witterungseinflüssen können auch Betonsteine auf Dauer nicht unbeschadet standhalten. Leider wirkt das Grundstück mit verwitterten Pflastersteinen ungepflegt. Viele Hausbewohner möchten das ändern und die ursprüngliche Optik der Betonsteine mit einem möglichst geringen Aufwand an Zeit und Energie wiederherstellen.

Wir haben eine gute Nachricht für Sie: Es ist nicht notwendig, sofort eine komplett neue Befestigung zu bauen und alle Betonsteine auszutauschen. Die Kosten und Mühen für dieses Vorhaben können Sie sich sparen. Stattdessen reicht es aus, die Steine gründlich zu reinigen und in einer neuen Farbe zu streichen. Diese Vorgehensweise bietet sich auch an, wenn Sie sich an Ihrem Betonpflaster sattgesehen haben und durch ein neues Design für frischen Wind sorgen möchten. Für eine ansprechende Optik ist es wichtig, auf eine gleichmäßige Verteilung der Farben zu achten und die Haltbarkeit der Betonlasur schon bei der Planung zu berücksichtigen. Der Grund: Die verschiedenen Betonarten weisen ein unterschiedliches Saugverhalten auf. Deshalb haftet die Farbe bei den einen Betonsteinen besser und bei anderen Varianten schlechter.

Im heutigen Heimhelden.de-Ratgeber erhalten Sie daher Antworten auf all die Fragen, die Sie sich zum Thema „Betonsteine streichen“ stellen. Wir haben Ihnen viele Tipps und Ratschläge mitgebracht, um Ihnen die Arbeit zu erleichtern. Zudem finden Sie am Ende des Ratgebers eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung, dank deren Hilfe Sie beim Streichen der Pflastersteine sicher keinen Fehler machen werden.

Wichtige Vorabüberlegungen vor dem Streichen der Betonsteine

Um Betonsteine mit Betonlasur zu streichen, ist es wichtig, dass die einzelnen Steine noch intakt sind. Sie dürfen keine Brüche oder Risse aufweisen. Damit die farbige Beschichtung gleichmäßig gelingt und lange haltbar ist, kommt es außerdem darauf an, dass es sich bei den betreffenden Steinen wirklich um Exemplare aus Beton handelt.

Klinker oder Natursteine lassen sich nur bedingt mit einer farbigen Beschichtung versehen. Meist ist der Anstrich bei diesen Baustoffen nicht lange haltbar.

Außerdem sollten Sie den folgenden Fakt berücksichtigen, bevor Sie Ihr Vorhaben in die Tat umsetzen: Beim Streichen der Betonsteine wird die Oberfläche der Steine gleichzeitig auch versiegelt. Während es bei anderen Untergründen ausreicht, eine Haut aus Acrylfarbe aufzutragen, ist das bei Pflastersteinen nicht der Fall. Sie würde den Steinen die Atmungsfähigkeit nehmen, was ein großer Nachteil wäre. Außerdem wären Farbhäute, die lediglich äußerlich auf die Betonsteine aufgetragen werden, nur von kurzer Dauer und würden sich schnell wieder ablösen.

Betonlasur – Die Lösung zum Streichen von Betonsteinen

Aus diesem Grund müssen Sie immer mit einer speziellen Betonlasur arbeiten, wenn Sie Betonsteine streichen möchten. Sie ist in der Lage, sich dauerhaft mit dem Beton zu verbinden, weil sie in den Baustoff eindringt, wodurch eine lang anhaltende farbige Beschichtung entsteht. Die Farbpigmente werden fest im Betonstein verankert. Daher wird die Betonlasur nicht abblättern oder abplatzen.

Eine Betonlasur bietet die folgenden Vorteile:

  • Sie verbindet sich vollständig mit den Betonsteinen
  • Sie ist wasserdampfdurchlässig und erhält daher die Atmungsfähigkeit des Betons
  • Sie ist in über 30 verschiedenen Farben erhältlich – auch in Naturfarben
  • Sie ist lichtbeständig und vergilbungsfrei

Es gibt sogar Betonlasur mit Lotuseffekt. Sie verhindert, dass sich Verschmutzungen festsetzen können. Die mit einer derartigen Lasur behandelten Steine erhalten praktisch eine Selbstreinigungsfunktion, sodass sie anschließend besonders pflegeleicht sind. Da farbige Betonsteine nur in wenigen Farbtönen angeboten werden und außerdem sehr teuer sind, ist Betonlasur eine gute Möglichkeit, um die Betonsteine dauerhaft und haltbar in einer beliebigen Farbe zu streichen. Auch ansprechende Muster lassen sich auf diese Weise realisieren, sodass Ihrer Kreativität dank der Betonlasur keine Grenzen gesetzt sind.

Eine deckende Farbenhaut ist ebenfalls realisierbar

Mit Betonlasur wird es Ihnen kaum gelingen, eine deckende Farbenhaut zu realisieren.

Sofern Sie sich aus optischen Gründen trotzdem eine deckende Farbenhaut wünschen, sollten Sie mit Straßenmarkierungsfarbe arbeiten.

Sie ist teurer als herkömmliche Acrylfarbe, aber auch um ein Vielfaches haltbarer.

Die betonspezifische Grundierung ist das A und O

Wenn Sie Steine aus Beton oder Granit streichen möchten, ist es außerdem wichtig, dass Sie zunächst eine betonspezifische Grundierung auftragen. Sie bereitet die Oberfläche des Betons optimal auf den anschließenden Farbauftrag vor. Eine solche Grundierung ist auch dann wichtig, wenn Sie keine Pflastersteine auf dem Boden, sondern etwa eine Gartenmauer aus Beton streichen wollen.

Betonsteine streichen in fünf Schritten – So gehen Sie vor

Nun wissen Sie schon, welche Aspekte beim Streichen von Betonsteinen besonders wichtig sind. Wenn Sie sich an die nachfolgende Anleitung halten, steht einer erfolgreichen Umsetzung Ihres Vorhabens jetzt nichts mehr im Wege.

Werkzeuge und Materialien

Bevor Sie loslegen können, ist jedoch noch ein Besuch im Baumarkt erforderlich. Sie benötigen einige Materialien und Werkzeuge, um Ihre Betonsteine fachgerecht zu streichen.

  • Betonsteinlasur in einer beliebigen Farbe
  • Betonspezifische Grundierung
  • Gegebenenfalls Terpentin und/oder Katzenstreu – bei Fettflecken auf den Pflastersteinen
  • Wasser

Sobald Sie sämtliche Materialien und Werkzeuge besorgt und parat gelegt haben, können Sie mit der eigentlichen Arbeit anfangen.

1. Schritt: Reinigung der Pflastersteine

Der erste Schritt besteht darin, die Betonsteine gründlich zu reinigen. Kleine Steine, Sand, Moos, Staub, Grünspan und andere Verschmutzungen müssen vom Pflaster entfernt werden. Dafür eignet sich ein Hochdruckreiniger. Sie können aber auch mit einem herkömmlichen Schrubber arbeiten.

Fetthaltige Verschmutzungen müssen ebenfalls von den Betonsteinen entfernt werden, bevor Sie mit dem Anstrich beginnen, da er andernfalls nicht haftet.

Um Fett- und Ölflecken zu beseitigen, können Sie Katzenstreu oder Terpentin verwenden. Vor dem nächsten Schritt müssen die Pflastersteine trocknen.

2. Schritt: Saugeigenschaft des Betonpflasters überprüfen

Nun gießen oder sprühen Sie Wasser auf das Betonpflaster. Dieser Schritt ist wichtig, um das Saugverhalten des Betons zu überprüfen. Beobachten Sie, wie schnell das Wasser trocknet, nachdem Sie es auf den Steinen verteilt haben. Sofern Sie dabei registrieren, dass die feuchten Stellen sehr ungleichmäßig wieder verschwinden, ist es besonders wichtig, im nächsten Schritt bei der Grundierung gründlich vorzugehen.

3. Schritt: Grundieren der Betonsteine

Tragen Sie jetzt die Grundierung auf, die vom Fachhandel für Betonsteine empfohlen wird. Achten Sie darauf, die Grundierung dünn und gleichmäßig zu verteilen. Am besten ist es, das dünnflüssigste Mischungsverhältnis zu verwenden, das auf der Verpackung angegeben wird. Danach lassen Sie die Grundierung ausreichend lange trocknen. Bei Außentemperaturen von über 15 Grad benötigt sie dafür etwa 24 Stunden.

4. Schritt: Farbe auftragen

Im vorletzten Schritt wird die Betonlasur laut Herstellerangaben aufgetragen. Vermeiden Sie dabei einen zu dicken Auftrag. Im Zweifelsfall streichen Sie lieber mehrere Male.

5. Schritt: Zweiter Anstrich

Sobald der erste Anstrich getrocknet ist, können Sie die Steine noch ein zweites Mal überstreichen. Beachten Sie die unterschiedlichen Trocknungszeiten, die zum Beispiel durch Schatten- und Sonnenlage entstehen.

Zusammenfassung

Verwitterte Betonsteine sind optisch wenig ansprechend. Mit Betonlasuren lassen sie sich einfach färben. So wird die attraktive Optik wiederhergestellt.

Artikelbild: © wuttichok / Bigstock.com


3 Kommentare

  1. Heimwerker Fan 04.04.2018 17:59 Uhr

    Vielen Dank für die tolle Anleitung.
    Werden wir sofort testen:).

    direkt antworten
    1. D. Krauss 09.10.2019 09:11 Uhr

      Finde ich gut. Möchte aber meinen Beton Blumen Kübel streichen.
      Habe echte Ockerpigmente. Kann ich die in die Lasur einarbeiten?

      direkt antworten
  2. Susanne 07.09.2020 16:17 Uhr

    Hallo,
    habe eine Mauer aus GZ-Schalsteinen. Ist die ebenfalls strecihbar oder ist zu befürchten, dass die Mauer zeitnah ausblüht ?

    direkt antworten

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