Eine bodengleiche Duschkabine – Vor- und Nachteile

Eine bodengleiche Duschkabine – Vor- und Nachteile

Wer sein Bad in der heutigen Zeit neu baut oder saniert, entscheidet sich in den allermeisten Fällen für eine bodengleiche Dusche. Kein Wunder, denn solche Duschen lassen das Badezimmer großzügiger wirken. Außerdem fühlt man sich beim Duschen nicht so eingeengt und die Duschkabine ist sehr komfortabel zu begehen. Doch haben die bodengleichen Duschen nur Vorteile oder gibt es auch Nachteile? Worauf muss man beim Kaufen und bei dem späteren Einbau achten? Lässt sich die ebenerdige Dusche in jedem Badezimmer installieren? Fragen über Fragen, die passenden Antworten und viele weitere Tipps haben wir im aktuellen Ratgeber!

Bodenebene Dusche – Was ist das überhaupt?

Bei einem Umbau oder Neubau im Badezimmer sollte immer ein bodengleiches Duschelement eingeplant werden. Das bedeutet, dass auf die herkömmliche Duschtasse, die über einen hohen Rand verfügt, verzichtet wird, und stattdessen ein ebenerdiger Duschbereich eingebaut wird. Wenn Sie sich häufig in Wellness- und Fitness-Centern aufhalten, kennen Sie die stufenlosen Duschsysteme sicher schon. Da immer mehr Menschen von dem Design und dem Komfort der flachen Duschelemente begeistert sind, finden Sie derartige Duschkabinen aber auch in einer steigenden Anzahl von privaten Haushalten.

Welche Vorteile hat eine ebenerdige Dusche?

Eine bodengleiche Dusche ist auf jeden Fall eine Bereicherung für das Badezimmer, wenn Sie eine technisch ausgereifte Variante bestellen, die Ihnen einen hohen Komfort bietet. Auch eine gute Planung und eine fachgerechte Ausführung des Einbaus sind wichtig, damit Sie später Freude an Ihrem neuen Duschbereich haben. Folgende Vorteile ergeben sich für Sie:

  • Mehr Bewegungsfläche im Bad
  • Barrierefreies Duschen möglich
  • Bequemer Ein- und Ausstieg
  • Keine Stolperfallen
  • Elegantes Design
  • Bequeme Reinigung
  • Mehr freier Raum beim Duschen
  • Der Raum wirkt großzügiger, weil die Ecken und Kanten der hohen Duschwanne fehlen

Wenn Sie Ihre neue Dusche mit einem angesagten Duschboard und schönen Armaturen ausstatten, wird das tägliche Duschen in Zukunft ein echtes Erlebnis für Sie. Nennenswerte Nachteile gibt es bei einer bodengleichen Dusche hingegen nicht, wenn Sie sich für ein hochwertiges und bewährtes Produkt entscheiden. Lediglich der hohe Preis und der verhältnismäßig große Aufwand beim Umbau sorgen dafür, dass einige Interessenten doch lieber die Finger von der bodengleichen Dusche lassen.

Welche Ablaufsysteme gibt es für ebenerdige Duschen?

Ein wichtiges Thema bei ebenerdigen Duschsystemen ist der Ablauf. Hier haben Sie verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl.

Wandablauf

Der Wandablauf aus Stahl ist eine sehr elegante Lösung, weil er fast unsichtbar hinter einer Blende in der Wand verschwindet. Dadurch entsteht keine unschöne Kante zum Stolpern. Außerdem bleibt die Bewegungsfreiheit ebenso erhalten wie die Sicherheit. Der Wandabfluss entwässert die Dusche zügig, weil er eine hohe Ablaufleistung bietet.

Bodenablauf

Den Bodenablauf kennen Sie auch von herkömmlichen Duschen. Allerdings wird der runde Ablaufdeckel bei der ebenerdigen Dusche am besten bündig eingelassen, sodass ein schönes Design entsteht. Ein leichtes Gefälle sorgt dafür, dass das Wasser in den mittigen Ablauf fließt. Bodenabläufe gibt es in unterschiedlichen Farben und Varianten.

Duschrinne

Moderne Duschrinnen sind eine gute Idee, um den Ablauf in der bodengleichen Dusche zu realisieren. Die Rinne sollte in der Höhe stufenlos verstellbar sein, um sich auf Ihre Ansprüche abstimmen zu lassen. Derartige Rinnen sind bei verschiedenen Sanitär-Designern in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich.

Fliesen oder Duschwanne?

Sofern Sie Ihre bodengleiche Dusche mit Fliesen ausstatten möchten, sollten Sie bei der Auswahl einige Aspekte beachten. Kleine Mosaikfliesen sehen zwar toll aus, haben aber auch einen großen Anteil an Fugen. Vergessen Sie nicht, dass das genau der Fliesenbereich ist, der sich am kompliziertesten reinigen lässt. Sie sollten sich daher lieber auf die Suche nach großen Fliesen begeben. Aber auch dabei gibt es leider einen Haken: Die Fliesen müssen in Richtung Bodenablauf abgesenkt werden, weshalb man sie in Form schneiden muss. Darunter leidet oftmals die Optik. Im Idealfall wählen Sie XXL-Fliesen, die eine durchgehende Verlegung ermöglichen. Tipp: Besonders gut geeignet sind Fliesen mit Antislip-Beschichtung.

Sie müssen den Boden der Dusche aber auch gar nicht mit Fliesen auslegen. Stattdessen können Sie einfach eine rechteckige Duschwanne aus Sanitäracryl oder Stahlemaille verwenden. Das hat den Vorteil, dass Sie sich den Aufwand der häufigen Fugenreinigung sparen. Außerdem besteht bei Fliesenfugen immer die Gefahr, dass sie durchfeuchten und schimmeln. Wichtig ist, dass die Wanne einen möglichst großen Bereich der Duschfläche ausfüllt. Die Höhe der Duschwanne sollte maximal 2,5 Zentimeter betragen. Auch hier ist eine Variante von Vorteil, die über eine rutschhemmende Sicherheitsausstattung verfügt, um ein Ausrutschen bei Nässe zu verhindern.

Eignet sich jedes Badezimmer für den Einbau bodengleicher Duschen?

Wenn Sie eine barrierefreie Dusche ohne die herkömmlichen hohen Duschwannen in Ihr Badezimmer bauen lassen möchten, ist eine akribische Planung notwendig. Leider eignet sich nicht jedes Bad für diese Art der Duschabtrennung.

Folgende Voraussetzungen sollten erfüllt sein:

  • Duschplatz mit einer Fläche von wenigstens 120 Zentimetern Breite und 120 Zentimetern Tiefe
  • Der Duschbereich sollte bodengleich gestaltet werden
  • Maximale Absenkungen von zwei Zentimetern zu den angrenzenden Fliesen auf dem Boden sind möglich
  • Sie sollten die Duschwände flexibel nach innen und außen öffnen können
  • Die Duschabtrennung sollte nach Möglichkeit ohne Schwelle erfolgen, damit der Zugang barrierefrei erfolgen kann
  • An der Wand muss bei Bedarf ein Duschklappsitz angebracht werden können
  • Lassen Sie die Möglichkeit offen, die Dusche später durch eine Badewanne zu ersetzen

Sollte Ihr Badezimmer zu klein sein für eine ausreichend große Duschfläche sein, bitten Sie einen erfahrenen Sanitärbetrieb oder eine Wohnberatungsstelle um Hilfe. Meist sind individuelle Lösungen möglich.

Ob der Umbau durchführbar ist, hängt natürlich auch davon ab, wie Sie wohnen. In einer Mietwohnung benötigen Sie die Zustimmung des Vermieters, wenn Sie die bestehenden Badewannen oder Duschen durch eine bodengleiche Alternative ersetzen möchten. Auch die technischen Voraussetzungen in Ihrer Wohnung wie zum Beispiel die Abwasserentwässerung können Ihr Vorhaben einschränken.

Gibt es Alternativen zur bodengleichen Dusche?

Wenn Sie aus den genannten Gründen keine echte bodengleiche Dusche einbauen können, ist die Schneckendusche vielleicht eine gute Alternative. Aufgrund des extravaganten Designs gibt sie keine Einblicke und ist ein toller Hingucker im Badezimmer. Durch die besondere Spiralform benötigt sie keine Türen und schützt zugleich das Badezimmer vor Spritzwasser. Sie kann bereits ab einer Fläche von zwei Quadratmetern eingebaut werden.

Artikelbild: © F.Schmidt / Shutterstock


2 Kommentare

  1. Rouven 02.08.2017 12:53 Uhr

    Das ist schon ein enormer Komfortunterschied, von der Optik muss man nicht erst anfangen. Es wirkt auch alles freiflächiger und größer als in so einer beengten Duschkabine mit Wanne. Gerade für Senioren ist der Einstieg in so ne alte Schüssel eine Zumutung. Nicht umsonst haben auch alle Altersheime inzwischen diese barrierefreien Duschen

    direkt antworten
  2. Pentalic 25.03.2018 18:56 Uhr

    Moin Moin,

    wir möchten für einen Kunden mit Gehbehinderung eine ebenerdige Dusche bauen und brauchen jetzt ne Duschablaufrinne.

    Durch langes stöbern sind auf [Werbelink entfernt] gekommen.

    Naja, zumindest preislich bisher ganz gut.

    Weiß jemand von euch, wie es bei denen mit der Qualität aussieht??

    Grüße ausm hohen Norden.

    direkt antworten

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