Das Ceranfeld ist gesprungen – was tun?

Das Ceranfeld ist gesprungen – was tun?

Ein Riss im Ceranfeld kann unterschiedliche Ursachen haben. Manchmal entstehen sie ohne ersichtlichen Grund. Da hört man plötzlich einen dumpfen Knall aus der Küche, und wenn man nachschaut, entdeckt man den Sprung. Bei diesem handelt es sich um einen sogenannten Spannungsriss. Ein solcher entsteht meist wenige Wochen bis Monate, nachdem das Ceranfeld eingebaut wurde. In seltenen Fällen kommt es auch nach mehreren Jahren noch zu einem Spannungsriss.

Spannungsrisse entstehen immer ohne eigenes Zutun.

Sehr oft entsteht ein Riss im Ceranfeld aber auch, weil dem Benutzer eine Flasche, ein Glas oder ein anderer Gegenstand aus der Hand rutscht und auf die Kochfläche fällt.

Lässt sich ein gesprungenes Ceranfeld noch benutzen?

Ist es nun einmal passiert, stellt sich natürlich die Frage, ob man das Ceranfeld noch benutzen kann. Weit verbreitet ist die Ansicht, die Kochfelder, die von dem Riss nicht betroffen sind, können noch benutzt werden.

Diese Meinung ist nicht nur falsch, sondern kann sogar lebensgefährlich sein!

Denn unter der Glaskeramik befindet sich die gesamte Elektrik, was bedeutet, dass zwei Außenphasen an Strom mit einer Spannung von 400 Volt angeschlosssen sind. Wenn nun Flüssigkeit durch den Sprung in der Glaskeramik ins Innere der Kochplatte eindringt, kann dies zu einem Kurzschluss, einer Stichflamme, einem Stromschlag oder im schlimmsten Fall zu einem Brand führen.

Was außerdem passieren kann: Ein Topf auf dem Kochfeld stellt ja ein gewisses Gewicht dar. Das kann bewirken, dass das bereits beschädigte Glaskeramikfeld vollkommen durchbricht. Daher rate ich nachdrücklich davon ab, ein gesprungenes Ceranfeld weiter zu benutzen.

Kann ein Ceranfeld geklebt werden?

Jeder weiß, dass sich Materialien je nach Temperatur entweder ausdehnen oder zusammenziehen. Dies ist auch der Grund, warum Autofahrer im Sommer den Tank nie bis zum Rand füllen sollten. An den Zapfsäulen an der Tankstelle wird der Kraftstoff gekühlt – wird er nun in das Auto gefüllt, kann er sich an einem heißen Tag ausdehnen, und so kann es passieren, dass der Tank überläuft.

Anderes Beispiel: Auch für einen Heimwerker ist das Ausdehnen und Zusammenziehen von Material von Bedeutung. Wenn beispielsweise Fliesen in Bereichen in Räumen verlegt werden, wo die Temperaturen stark schwanken – dies ist oft im Badezimmer der Fall – sollte unbedingt Flexkleber verwendet werden. Jeder andere Kleber reißt beim ständigen Ausdehnen und Zusammenziehen der Fliesen.

Bei Glaskeramikfeldern dagegen wurde eben diese Eigenschaft neutralisiert – deshalb haben sie eine sogenannte „Null-Ausdehnung“. Denn das Glas selbst will sich ausdehnen, die darunter liegenden Kristalle wollen sich dagegen zusammenziehen. So kommt es zum beschriebenen Phänomen der Null-Ausdehnung. Und genau das ist der Grund, warum ein geklebtes Ceranfeld niemals halten würde. Der verwendete Klebstoff würde sich zusammenziehen bzw. ausdehnen, die Glaskeramik hingegen nicht.

Da der Kleber den Riss also nicht dauerhaft abdichten kann, wird die geklebte Stelle wegen den Unterschieden in der thermischen Einwirkung nicht dicht werden, was bedeutet, dass man beim Kochen immer fürchten müsste, dass es zu einem Stromschlag oder Brand kommt. Das Risiko ist einfach zu hoch. Und deshalb:

Ein gerissenes Ceranfeld sollte nicht geklebt, sondern ausgetauscht werden!

Übernimmt eine Versicherung den Schaden am Ceranfeld?

Nicht immer ist der Nutzer eines Cerankochfeldes gleichzeitig auch dessen Eigentümer. Man denke nur an Mietwohnungen mit Einbauküchen. Da stellt sich schnell die Frage: Wer kommt für einen Schaden an einem Glaskeramikfeld eigentlich auf?

Hier gibt es 2 Möglichkeiten:

Die private Haftpflichtversicherung

Bei der privaten Haftpflichtversicherung gibt es zahlreiche Situationen, in denen die Versicherung nicht greift. Eventuell kann sie dann aber doch wieder für den Schaden aufkommen, wenn eine besondere Klausel aufgenommen wurde. Beispiel: Sie haben ihre Mutter oder eine Freundin zu Besuch, und diese geht Ihnen in der Küche zur Hand. Dann passiert es: Ihr fällt eine Schüssel aus der Hand, fällt auf das Kochfeld, und das Ceranfeld ist gesprungen.

Nun würden die meisten Haftpflichtversicherungen nicht zahlen – es sei denn, die Versicherung der Verursacherin. Grund ist die sogenannte Gefälligkeitsklausel, die in den meisten Haftpflichtversicherungen enthalten ist.

Beispiel: Sie helfen einem Freund beim Umzug, Ihnen fällt eine wertvolle Vase oder der neue Laptop aus der Hand und geht kaputt. Die Versicherung kommt für diesen Schaden nicht auf, da Sie dem Freund ja eine unentgeltliche Gefälligkeit erwiesen haben.

Aber wie bei allen Dingen gibt es auch hier Ausnahmen: Es gibt die Möglichkeit, eine Erweiterung vorzunehmen, die solche unentgeltlichen Gefälligkeiten mit einschließt.

Solche Extraklauseln müssen Sie gesondert vereinbaren. Diese Option bietet jedoch nicht jede Versicherung.

Die Hausratversicherung mit zusätzlicher Glasversicherung

Die zweite Variante ist die Hausratversicherung. Diese muss dann eine spezielle Versicherung für Glas enthalten. Aber selbst das ist keine Garantie, dass der Schaden ersetzt wird. Es muss nicht nur das Glas an sich versichert sein, auch das Glaskeramikkochfeld muss zusätzlich versichert sein. Wenn dieser Zusatz vereinbart ist, spielt es keine Rolle, was die Ursache für das gesprungene Ceranfeld ist.

Die Versicherungsprämien für ein Ceranfeld betragen etwa 8 bis 12 Euro pro Jahr.

Dann wird der Schaden von der Versicherung übernommen. Aber auch hier gibt es immer noch einen Haken – den vollen Preis ersetzt die Versicherung nur im ersten Jahr. Mit jeden Jahr, das das Ceranfeld länger genutzt wird, werden 10 Prozent von der Schadenssumme abgezogen.

Beispiel: Der Schaden beträgt 300 Euro. Im ersten Jahr werden die 300 Euro vollständig ersetzt, im zweiten Jahr nur noch 270, im dritten dann nur noch 240 Euro.

Zusammenfassung

Risse im Ceranfeld können sogenannte Spannungsrisse sein oder aber entstehen, weil ein Gegenstand auf die Kochplatte fällt. Ist das Ceranfeld gesprungen, sollte man es nicht mehr nutzen, sondern austauschen. Es gibt die Möglichkeit, entweder über die private Haftpflichtversicherung oder die Hausratversicherung zumindest einen Teil des Schadens ersetzt zu bekommen.

Artikelbild: © eaniton / Bigstock.com


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