Ceranfeld kaputt – Was tun? Und wer übernimmt die Kosten?

Ceranfeld kaputt – Was tun? Und wer übernimmt die Kosten?

Die meisten Menschen kochen auf ihrem Herd mit einem Ceranfeld. Es ist seit vielen Jahren marktführend, weil es ein elegantes Design aufweist und gleichzeitig sehr hart, robust und widerstandsfähig ist. Dennoch kann es vorkommen, dass durch eine Unachtsamkeit plötzlich ein Kratzer, Riss oder Sprung in der Platte aus Glaskeramik entsteht. Manchmal müssen Sie dafür gar nicht selbst die Schuld tragen, denn teilweise bilden sich die Risse spontan oder andere Mitmenschen sind für die Beschädigung verantwortlich.

In dieser Situation fragen sich die meisten Verbraucher erst einmal, ob sie das Ceranfeld weiterverwenden dürfen oder ob es sofort ausgetauscht werden muss. Zudem steht die Frage im Raum, ob eine Versicherung für den Schaden aufkommt. Im nachfolgenden Heimhelden.de-Ratgeber erhalten Sie Antworten auf diese Fragen sowie viele wertvolle Tipps zum Thema „kaputtes Ceranfeld“.

Ein kaputtes Ceranfeld – was kostet ein Gebrauchtes und was ein Neues?

Im Folgenden finden Sie die durchschnittlichen Preise für verschiedene Kochfelder:

Art des CeranfeldsKosten
gebrauchtes Ceranfeldab ca. 50 Euro
Ceranfeld mit 4 Kochfeldern, Glaskeramikab ca. 150 Euro
Ceranfeld mit Induktionskochfeldernab ca. 200 Euro

Was ist eigentlich ein „Ceranfeld“?

Bevor wir uns damit befassen, was Sie bei einem kaputten Ceranfeld unternehmen können, möchten wir zunächst eine Antwort auf die Frage finden, um was es sich bei einem Ceranfeld konkret handelt. Der Begriff wird umgangssprachlich für Kochfelder mit einer Platte aus Glaskeramik verwendet, die entweder mit der Infrarot- oder mit der Halogentechnologie arbeiten. Allerdings ist diese umgangssprachliche Bezeichnung nicht korrekt, denn nicht jedes dieser Kochfelder ist wirklich ein Ceranfeld.

Der Grund: Eigentlich ist „Ceran“ ein geschützter Markenname, der nur für die Glaskeramik-Kochfelder des in Frankfurt ansässigen Unternehmens Schott AG verendet werden darf. Die Firma stellte bereits in den 60er-Jahren Glaskeramik für die Weltraumforschung her. Als in den USA neue Herdtechniken entwickelt wurden, hatte das Unternehmen dann den Einfall, ein Kochfeld mit einer Platte aus Glaskeramik zu entwickeln, das auf der Halogentechnologie basierte.

Die im Handel als „Ceran“ vertriebenen Kochfelder erfreuten sich bei den Verbrauchern schnell einer großen Beliebtheit. Sie brachten die Markenbezeichnung sofort mit der innovativen Technologie in Verbindung, sodass sich der Begriff „Ceranfeld“ einbürgerte.

Streng genommen besteht jedes Ceranfeld aus Glaskeramik, aber nicht alle Glaskeramik-Kochfelder sind wirklich Ceranfelder.

Unter den Verbrauchern ist es trotzdem üblich, die folgenden Kochfelder mit der Bezeichnung „Ceranfeld“ zu versehen:

  • Ceranfelder mit Halogen- oder Infrarottechnologie
  • Mit Gas betriebene Kochfelder aus Glas
  • Cerankochfelder mit Induktionstechnologie

Der Einfachheit halber bezeichnen wir diese Kochfelder im heutigen Ratgeber ebenfalls als „Ceranfeld“.

Die häufigsten Ursachen für Risse im Ceranfeld

Auch wenn das Ceranfeld normalerweise sehr robust und strapazierfähig ist, kann es aus unterschiedlichen Gründen dazu kommen, dass sich Risse in der Oberfläche bilden. Häufig trägt der Besitzer selbst die Schuld, weil er beim Kochen, Braten oder Backen einen Topf oder eine Pfanne auf das Feld fallen lässt. Meist ist die Oberfläche dann sofort gesprungen.

Es gibt aber auch sogenannte spontane Spannungsrisse. Viele Verbraucher erzählen, dass sie sich gar nicht in der Küche aufgehalten haben, als plötzlich ein Knall ertönte, woraufhin wenig später ein Riss im Ceranfeld zu sehen war. Diese Spannungsrisse sind insbesondere einige Monate nach dem Einbau des Ceranfelds üblich. Selten treten sie auch mehrere Jahre nach der Installation des Kochfeldes noch auf.

Darf ein gesprungenes Ceranfeld weiter benutzt werden?

Wenn Sie einen Riss im Cerankochfeld registrieren, stellen Sie sich wahrscheinlich als Erstes die Frage, ob Sie das Kochfeld jetzt noch benutzen können. Grundsätzlich ist das möglich, solange Sie die Platte, durch die der Riss verläuft, nicht mehr verwenden. Wir empfehlen die weitere Benutzung aber nicht.

Alle Bestandteile der Elektronik und Technik befinden sich unter der Glaskeramik. Wenn Wasser oder andere Flüssigkeiten durch den Riss ins Innere eindringen, führt das unter Umständen zu einem Kurzschluss, der einen schweren Brand nach sich ziehen kann.

Im schlimmsten Fall steht die komplette Platte der Glaskeramik unter Strom, sodass ein lebensgefährlicher Stromschlag droht. Wir raten daher dringend von der weiteren Verwendung eines gesprungenen oder gerissenen Ceranfelds ab. Am besten lassen Sie das Feld zeitnah reparieren oder austauschen. Eine Ausnahme gilt bei einem Ceranfeld, das nur einen leichten Kratzer abbekommen hat. Ein solcher oberflächlicher Kratzer lässt sich zwar nicht entfernen, stellt aber auch kein Sicherheitsrisiko dar, sodass Sie das Ceranfeld noch einige Zeit weiterverwenden können.

Welche Versicherungen übernehmen den Schaden für das kaputte Ceranfeld?

Die Entscheidung ist gefallen: Wenn das Ceranfeld gesprungen, gerissen oder anderweitig kaputt ist, muss es durch ein neues Kochfeld ersetzt werden. Doch wer übernimmt in diesem Fall eigentlich die Kosten für den Schaden? Diese Frage stellt sich insbesondere dann, wenn der Benutzer nicht gleichzeitig auch der Eigentümer der Küche ist, wie das etwa bei Mietwohnungen mit Einbauküche häufig vorkommt.

In derartigen Fällen kommen prinzipiell zwei Versicherungen in Frage, die den Schaden unter Umständen bezahlen:

  1. Die private Haftpflichtversicherung
  2. Die Hausratversicherung inklusive Glasversicherung

Die private Haftpflicht kommt nur unter bestimmten Voraussetzungen für die Kosten auf, die durch kaputte Kochfelder entstehen. Generell muss der Defekt durch dritte Personen herbeigeführt worden sein. Dann zahlt die Haftpflicht der dritten Person in der Regel für den Schaden. Allerdings ist es wichtig, dass in diesem Fall keine sogenannte Gefälligkeitsklausel im Vertrag vereinbart wurde. Sie legt fest, dass die Versicherung nicht für den Schaden aufkommt, wenn er bei einer unentgeltlichen Gefälligkeit – wie beispielsweise der Zubereitung einer Speise in Ihrer Küche – entstanden ist.

Hat die dritte Person bei Abschluss des Vertrags eine entsprechende Erweiterung vornehmen lassen, damit Gefälligkeiten mit abgedeckt werden, so muss ihre Haftpflicht für den Schaden, der an Ihrem Kochfeld entstanden ist, aufkommen. Eine solche Option wird jedoch leider nicht von allen Versicherungsgesellschaften angeboten.

Falls Sie selbst der Verursacher des Schadens waren, kommt die Haftpflicht zur Regulierung des Schadens von vornherein nicht in Frage. Stattdessen ist es empfehlenswert, die Police Ihrer Hausratversicherung zu überprüfen.

Wenn die Hausratversicherung eine zusätzliche Glasversicherung beinhaltet und Sie diese Versicherung für Ihr Ceranfeld abgeschlossen haben, stehen die Chancen gut, dass Sie die Kosten für die Reparatur oder den Austausch erstattet bekommen.

Wie der Schaden entstanden ist, spielt in diesem Fall keinerlei Rolle. Allerdings gibt es auch hier einen Haken: Den vollen Preis für das Ceranfeld erhalten Sie von der Versicherungsgesellschaft nur im ersten Jahr nach dem Einbau. Anschließend werden pro Jahr, in dem Sie das Ceranfeld verwenden, 10 Prozent von der maximal möglichen Schadenssumme abgezogen.

Das bedeutet: Schon nach sechs Jahren erhalten Sie bei einem kaputten Ceranfeld, das bei der Neuanschaffung 400 Euro gekostet hat, lediglich 160 Euro ersetzt. Dafür zahlen Sie jährlich eine Versicherungsprämie von 8 bis 12 Euro. Sie sollten deshalb vor Abschluss einer solchen Versicherung gut überlegen, ob sie in Ihrem Fall rentabel ist oder nicht.

Zusammenfassung

Obwohl das Ceranfeld dank seiner Härte normalerweise äußerst robust, strapazierfähig und belastbar ist, kann es im Eifer des Gefechts passieren, dass ein Topf oder eine Pfanne über dem Ceranfeld herunterfällt und die Kochplatte beschädigt. Sofern dadurch ein Riss oder Sprung entsteht, sollte das Ceranfeld nicht länger genutzt werden, denn dann besteht die Gefahr für einen Kurzschluss, einen Brand oder gar einen Stromschlag. Die Kosten, die für den Wechsel des Ceranfelds entstehen, werden unter bestimmten Voraussetzungen von der Haftpflicht- oder der Hausratversicherung mit Glasversicherung teilweise oder komplett übernommen.

Artikelbild: © vvoevale / Bigstock.com


5 Kommentare

  1. Josef 09.03.2019 12:58 Uhr

    Aber nur bei Bruch
    nicht bei Muschelausbruch

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  2. Anja 30.03.2020 00:04 Uhr

    Also bei mir war das so vor kurzem…Ich habe in der Haftpflichtversicherung und der Hausratversicherung noch eine zusätzliche Glasversicherung dabei und einen jährlichen Freibetrag. Mir ist z.b. ein Glas auf mein Ceranfeld gefallen und die Platte war kaputt. Hausrat und Haftpflicht wollten das nicht übernehmen aber die Glasversicherung sprang sofort ein und hat die kosten für eine neue übernommen ca. 250€ LG Anja

    direkt antworten
  3. Anja 30.03.2020 00:05 Uhr

    Also bei mir war das so vor kurzem…Ich habe in der Haftpflichtversicherung und der Hausratversicherung noch eine zusätzliche Glasversicherung dabei und einen jährlichen Freibetrag. Mir ist z.b. ein Glas auf mein Ceranfeld gefallen und die Platte war kaputt. Hausrat und Haftpflicht wollten das nicht übernehmen aber die Glasversicherung sprang sofort ein und hat die kosten für eine neue übernommen ca. 250€ LG Anja

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  4. Müller 17.12.2020 09:37 Uhr

    wir haben ein neues Ceranfeld für meine 83 Jahre alte Mutter bestellt, es stand dann unter Strom 100 Volt sogar, jetzt,haben das sofort bei meinKüchentudio reklamiert, wir wollen es nicht und der Elektriker hat es auch bestätigt und uns eine Rechnung gestellt die meinKüchenstudio.de nicht zahlen will.
    Was tun?
    Ich habe das Unternehmen in Verzug gesetzt, Frist läuft heute ab.Der Retourenchein kommt nicht.

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  5. Rieder I. 05.04.2021 16:19 Uhr

    Hallo, bei mir ist die Elektronik kaputt, das Feld ist in Ordnung. Wer kauft so was? Ich habe mir bereits ein neues komplettes Feld gekauft. Die Keramikplatte ist aber erst 2 Jahre alt.
    Danke
    Rieder I.

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