Chili düngen – Worauf kommt es bei der Düngung der Chili-Pflanzen an?

Chili düngen – Worauf kommt es bei der Düngung der Chili-Pflanzen an?

Chilis bereichern zahlreiche Rezepte und verleihen insbesondere exotischen Gerichten eine angenehme, aromatische Schärfe. Am besten schmecken die Chilis natürlich aus eigener Ernte. Für den Anbau auf dem Balkon oder im Garten gibt es viele geeignete Sorten. Damit die Paprika-Pflanzen gesund wachsen, benötigen sie neben der geeigneten Erde vor allem auch eine Versorgung mit Dünger. Er liefert der Pflanze alle wichtigen Nährstoffe für einen reichen Ertrag. Wichtig ist, dass Sie zum richtigen Zeitpunkt düngen und ein passendes Düngemittel auswählen. In diesem Artikel von Heimhelden.de haben wir alle wichtigen Tipps zum Düngen der Chilipflanzen für Sie zusammengefasst.

Welcher Dünger eignet sich?

Chili-Pflanzen benötigen ganz andere Nährstoffe als etwa Zierpflanzen. Beim Düngen der Chilis sollten Sie vor allem darauf achten, die Pflanzen zu einer großen Fruchtbildung anzuregen. Dafür sind folgende Nährstoffe besonders wichtig:

  • Kalium
    • Hauptnährstoff für die optimale Entwicklung leckerer Schoten
  • Stickstoff
    • Wichtig für kräftige Wurzeln und gesunde Blätter
    • Hilft außerdem dabei, das Capsaicin zu bilden, das den Früchten die Schärfe verleiht
  • Phosphor
    • Für gehaltvolle Samen
    • Regt die Fruchtbildung an
  • Magnesium
    • Essentiell für die Blattgrünbildung
    • Trägt zu einer hohen Qualität und einer reichen Ernte bei

Wenn Sie Ihre Chilipflanzen außerdem hauptsächlich mit Regenwasser gießen, haben sie einen erhöhten Kalziumbedarf. Erfolgt die Wasserzufuhr hingegen mit kalkhaltigem Leitungswasser, so besteht in der Regel nicht die Gefahr für einen Kalziummangel. Doch welcher Dünger ist für Chilis wirklich geeignet?

Mist und Kompost

Im Bio-Garten ist Pferdemist ein perfektes organisches Düngemittel. Der Mist wird einfach auf dem Gemüsebeet verteilt und anschließend durch Umgraben in den Boden eingearbeitet. Der Mist hat den Vorteil, dass er die Nährstoffe über einen langen Zeitraum abgibt, weil er langsam verrottet. Erst beim Zersetzen des Mists gelangen die Nährstoffe in die Wurzeln der Chilipflanzen.

Wer Chilis auf dem Balkon oder im Zimmer anbauen möchte, kann wegen der Geruchsbelästigung jedoch nicht mit Mist düngen.

Auch Kompost eignet sich gut, um Chilis zu düngen. Wenn Sie die scharfen Schoten im Garten anbauen und viel Platz haben, sollten Sie einen Komposthaufen einrichten. Günstiger und besser können Sie nicht düngen.

Langzeitdünger

Für den Chilianbau auf dem Balkon oder im Zimmer ist Langzeitdünger die beste Wahl. Das Granulat hat eine Wirkungsdauer von bis zu einem halben Jahr, sodass es in der Regel ausreicht, einmal in der Saison zu düngen. Neben Kalium, Phosphor und Stickstoff enthält ein Langzeitdünger auch Spurenelemente, die nach und nach freigesetzt werden.

Tomatendünger

Wenn Sie auf der Suche nach einem speziellen Dünger für Chilis sind, sollten Sie sich die Düngemittel für Tomaten genauer anschauen, weil sie gut auf die Anforderungen der Chilipflanzen abgestimmt sind. Es gibt sie in nahezu jedem Baumarkt sowohl als Flüssigdünger als auch in Form von Sticks. Beide Düngervarianten lassen sich einfach handhaben. Im Idealfall wählen Sie Bio-Dünger, damit Sie Ihre Chilischoten mit einem guten Gewissen genießen können.

Mit Hausmitteln düngen

Alternativ oder zusätzlich zu den bereits genannten Düngern können Sie auch Hausmittel einsetzen.

Kaffeesatz

Kaffeesatz ist ein Abfallprodukt, das zum Entsorgen viel zu schade ist. Der universelle Dünger hat viele wichtige Vorteile und ist reich an essentiellen Nährstoffen. Geben Sie ihn dem Gießwasser hinzu oder streuen Sie ihn einfach über die Erde. Praktischerweise hält er gleichzeitig auch Schnecken und Ameisen von Ihren Chilis fern.

Eierschalen

Geben Sie Eierschalen ins Wasser und lassen Sie das Gemisch ein paar Tage stehen. Die Eierschalen enthalten viel Kalk, was zur Bodenverbesserung beiträgt – insbesondere bei sauren Böden. Der pH-Wert sollte immer bei ungefähr 6 liegen. Dies können Sie mit Teststäbchen ganz einfach überprüfen. Steigt der pH-Wert zu stark an, sind die Chilipflanzen nicht mehr in der Lage, die Nährstoffe über die Wurzeln aus der Erde aufzunehmen. Dann sollten Sie besser mit der Zufuhr von Eierschalen aufhören.

Milch

Milch, die zwar noch nicht verdorben ist, aber das Haltbarkeitsdatum überschritten hat, kann 1:3 mit Wasser verdünnt werden. Dieses Gemisch können Sie dann verwenden, um Ihre Chilipflanzen einmal monatlich während der Blüten- und Fruchtbildung zu düngen. Dies soll sich auf den Geschmack der Habaneros auswirken.

Zum richtigen Zeitpunkt düngen

Damit die Chilis gut wachsen und viele Früchte bilden, ist es nicht nur wichtig, das richtige Düngemittel auszuwählen, sondern auch, dass zum richtigen Zeitpunkt gedüngt wird.

Keimphase

Wenn Sie Chilis aus Samen ziehen möchten, sollten Sie auf vorgedüngtes Anzuchtsubstrat verzichten, da es die Keimrate verschlechtern kann. Zeit für die erste Düngergabe ist es erst, wenn die zweikeimblättrigen Pflanzen weitere Blätter zeigen. Je nach dem, wann die Aussaat stattfand, ist das meist im März oder April der Fall. Düngen Sie die Jungpflanzen nur sparsam, da sie auf eine zu hohe Nährstoffzufuhr empfindlich reagieren.

Wachstumsphase

Für ein gutes Wachstum geben Sie während der Wachstumsphase einen Flüssigdünger mit einem hohen Stickstoffanteil.

Wie viel Stickstoff ein Düngemittel enthält, ist am NPK-Wert erkennbar. Bei einem NPK-Wert von 3-1-4 liegt der Stickstoffanteil bei drei Prozent, während ein Prozent Phosphor und vier Prozent Kalium enthalten sind.

Zusätzlich können Sie mit Meeresalgenextrakt die Wurzelbildung unterstützen. Feuchten Sie die Erde leicht an, bevor Sie mit Flüssigdünger gießen, um die Wurzeln nicht zu schädigen.

Blüten- und Fruchtbildung

Vier bis sechs Monate nach der Aussaat bilden sich meist die ersten Blüten. Jetzt verwenden Sie einen Blühdünger mit höherem Phosphor- und Kaliumgehalt. Gut geeignet ist etwa ein Tomatendünger, der einen NPK-Wert von 7-3-10 aufweist. Mit dieser Nährstoffversorgung stellen Sie sicher, dass die Chilipflanzen viele Blüten bilden, aus denen sich prächtige Früchte entwickeln können.

Häufige Nährstoffprobleme der Chilis

Wenn Sie Chilis richtig düngen, werden sie gesund wachsen und viele Früchte bilden. Allerdings sind die Pflanzen anfällig für Nährstoffmängel und Überdüngung.

Wie Sie einen Mangel erkennen

Wenn die Pflanzen gelbe Blätter bekommen, liegt das meist an einem Mangel an:

  • Stickstoff
  • Magnesium
  • Schwefel

Sofern nur die jungen, frischen Blätter betroffen sind, besteht hingegen fast immer ein Eisenmangel. Falls sich die Blätter oder der Stiel rötlich verfärben, mangelt es der Pflanze oftmals an Phosphor. Bei einem Kaliummangel verformen sich die Blätter und zeigen am Rand braune Verfärbungen. Zudem entstehen später in den Chilischoten Risse. Blätter mit gelben Sprenkeln weisen auf einen Bor- oder Kalziummangel hin. Oft werden die Blätter dann auch bereits gelb, obwohl die Adern grün bleiben.

Was auf eine Überdüngung hindeutet

Noch schädlicher als ein Nährstoffmangel ist eine Überversorgung, also die sogenannte Überdüngung. Wirkt die Chilipflanze nach dem Düngen regelrecht verbrannt, so ist eine Überversorgung mit Stickstoff wahrscheinlich.

Wenn die Pflanze ein dunkles, ungesund wirkendes Grün aufweist, dann ist das ein Indiz für einen zunehmenden, zu hohen Stickstoffgehalt.

Zu hoch konzentrierte Mineraldünger können zu dünnen Stielen oder abfallendem Laub führen. Bei derartigen Düngemitteln sollten Sie deshalb immer vorsichtig mit der Dosierung sein und sich genau an die Anweisungen auf der Verpackung halten.

Zusammenfassung

Wer Chilis düngen möchte, hat viele verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl. Gut geeignet ist Pferdemist, der einfach in das Gemüsebeet eingearbeitet wird, aber nur für im Garten angebaute Chilipflanzen in Frage kommt. Für den Anbau auf dem Balkon oder in der Wohnung eignen sich handelsübliche Dünger wie Tomaten- oder Flüssigdünger besser.

Artikelbild: © lucidwaters / Bigstock.com


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