Dach reinigen und säubern: Bei Fehlern drohen teure Schäden

Dach reinigen und säubern: Bei Fehlern drohen teure Schäden

Der Herbst und der Winter sind die Jahreszeiten, die Ihrem Hausdach am stärksten zusetzen. Regen, Schnee, Eis und Sturm sorgen nicht nur für unschöne Verschmutzungen, sondern können auch Beschädigungen hinterlassen, die zum Teil schlimme Folgen haben. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie das Dach im Frühling einer allgemeinen Überprüfung unterziehen und es gegebenenfalls reinigen. Aber Vorsicht: Schon kleine Fehler bei der Reinigung des Dachs können teure Folgeschäden verursachen. Außerdem gibt es einige Besonderheiten, die Sie berücksichtigen müssen, wenn auf Ihrem Dach asbesthaltige Materialien verbaut sind. Erfahren Sie hier, worauf Sie achten sollten, wenn Sie Ihr Hausdach säubern möchten und welche Fehler Sie auf jeden Fall vermeiden müssen.

Selbst reinigen oder säubern lassen?

Unerfahrenen Heimwerkern ist davon abzuraten, das Dach selbst zu reinigen, da das Verletzungsrisiko zu hoch ist. Falls Sie die Reinigungsarbeiten trotzdem ohne professionelle Hilfe erledigen möchten, sollten Sie sich auf jeden Fall die richtige Ausrüstung besorgen.

Klettern Sie niemals ohne Sicherung auf das Dach. Durch die Reinigungsarbeiten wird es schnell rutschig, sodass Sturzgefahr besteht. Reinigen Sie es stattdessen mit einer Leiter oder einem Gerüst. Am besten funktioniert es mit einem Steiger, den Sie sich günstig bei professionellen Dachdeckern ausleihen können.

Falls Sie das Dach selbst reinigen möchten, sollten Sie auf gar keinen Fall mit dem Hochdruckreiniger arbeiten. Damit entfernen Sie zwar auch hartnäckige Verschmutzungen rückstandslos, allerdings führt der hohe Druck nicht selten zu neuen Schäden. Der Wasserstrahl ist so stark, dass die Dachhaut extrem beansprucht wird. Auf diese Weise entstehen Risse, in die das Wasser des Hochdruckreinigers eindringen kann. Unter der Dachhaut befindet sich die Wärmedämmschutzschicht, die dadurch zerstört werden kann.

Aus diesem Grund können wir Hausbesitzern nur davon abraten, den Schmutz auf dem Dach mit dem Hochdruckreiniger zu beseitigen. Andernfalls können teure Folgeschäden nicht ausgeschlossen werden. Da Laien die Gefahren nicht selten unterschätzen oder bestehende Mängel nicht erkennen, ist die professionelle Dachreinigung immer die bessere Variante. Ortsansässige Dachdecker erledigen die Reinigungsarbeiten sicher gerne für Sie. Meist kommen dafür spezielle chemische Reinigungsmittel zum Einsatz.

Steildächer kommen häufig ohne Reinigung aus

Wenn Sie ein Steildach besitzen, ist oftmals gar kein Frühjahrsputz notwendig. Vogelkot, Flechten und Algen setzen sich zwar als Schmutz fest, beeinträchtigen die eigentliche Funktion des Dachs aber nicht. Deshalb können Sie auf eine Reinigung verzichten, wenn Sie das verschmutzte Dach optisch nicht stört. Nichtsdestotrotz müssen eventuelle Schäden, die im Herbst und Winter durch die Witterungseinflüsse entstanden sein könnten, begutachtet und behoben werden.

Insbesondere der Wind setzt Hausdächern hierzulande extrem zu. Der Windsog ist dabei schädlicher als der Winddruck. Bei den typischen Herbst- und Winterstürmen kommt es zu teils starken Verwirbelungen, die insbesondere auf der Dachseite, die dem Wind abgewandt ist, erhebliche Schäden hinterlassen können. Betroffen sind dabei speziell die folgenden Bereiche des Dachs:

  • Randbereiche
  • Traufbereich
  • Seitliche Ortgänge
  • Oberer First

Durch die starke Sogwirkung des Windes lösen sich dort besonders häufig Ziegel, Klammern und andere Bestandteile.

Bei Flachdächern ist eine regelmäßige Wartung erforderlich

Naturgemäß sind Flachdächer der Witterung stärker ausgesetzt als Steildächer. Dabei gilt: Je geringer das Gefälle ist, desto mehr setzen die Wettereinflüsse dem Flachdach zu. Die Überbleibsel von Pflanzen können sich besser festsetzen, weil die Neigung fehlt. Der Regen spült diese Reststoffe dann zum Gully, welcher schnell verstopft.

Bei Flachdächern ist eine Innenentwässerung üblich. Ein verstopfter Gully kann deshalb zu einem großen Problem werden.

Eine gründliche Wartung nach jedem Winter ist von hoher Bedeutung. Auch sie sollte Profis überlassen werden, damit Mängel rechtzeitig erkannt und behoben werden können.

Zur Dachreinigung gehört auch die Säuberung der Regenrinne

Bei der jährlichen Dachwartung und -reinigung dürfen Sie auch die Dachrinne nicht vergessen. Durch starke Regenfälle und den schmelzenden Schnee sammeln sich dort nach dem Winter abgestorbene Pflanzenteile, Schmutz und Sand. Da sich der Querschnitt der Regenrinne dadurch verringert, kann das Wasser nicht mehr optimal ablaufen. Im schlimmsten Fall verstopft die Rinne komplett, sodass das Regenwasser einfach überläuft.

In den Kehlen der Dachrinne ist die Verschmutzung meist besonders hoch. Versuchen Sie am besten, den Schmutz mit einer First- oder Zungenkelle zu lösen. Wichtig ist, dass die Schmutzschicht nicht einfach in die Entwässerung gespült wird. Wenn Sie beispielsweise eine Anlage zur Nutzung des Regenwassers besitzen, könnten die Filter durch den Schmutz überlastet werden und kaputt gehen.

Hinweise zur Reinigung asbesthaltiger Dächer

Für Hausdächer, bei denen asbesthaltige Baustoffe verarbeitet wurden, gelten besondere Vorschriften. Bei solchen Dächern ist es ausdrücklich verboten, die Dachplatten mit Hochdruckreinigern, Drahtbürsten oder anderen Werkzeugen zu säubern, die das Material beschädigen könnten. Dies bestimmt die Gefahrstoffverordnung, weil die gefährlichen Asbestfasern bei solchen Reinigungsarbeiten freigesetzt werden könnten. Sie stellen eine hohe Gefahr für die Umwelt und Ihre Gesundheit dar.

Bei zementgebundenen Dachplattendeckungen und Wellplattendeckungen ist wahrscheinlich Asbest enthalten, wenn das Dach in den 50er- bis 90er-Jahren gedeckt wurde. Auch ein Fachmann darf in diesem Fall keine Reinigungsarbeiten durchführen. Die Dachplatten müssen deshalb einfach sich selbst überlassen werden.

Lassen Sie die asbesthaltigen Platten von einem Fachmann gegen asbestfreie Dachplatten austauschen, um Ihre eigene Gesundheit und die Umwelt zu schonen.

Falls Sie nach dem Winter einen Riss in einer der Dachplatten feststellen, müssen Sie die Platte auf jeden Fall von einem Fachmann entfernen lassen. In diesem Zusammenhang spielt die fachgerechte Entsorgung eine wichtige Rolle. Asbest darf auf keinen Fall über den Hausmüll entsorgt werden. Wertstoffhöfe und Deponien nehmen die asbesthaltigen Platten aber in der Regel gegen Gebühr an.

Zusammenfassung

Hagel, Sturm, Schnee, Eis und Regen setzen Hausdächern im Herbst und Winter stark zu, wodurch nicht nur Verschmutzungen, sondern häufig auch Schäden vorprogrammiert sind. Jeder Hausbesitzer sollte das Frühjahr daher nutzen, um eine Dachwartung und -reinigung durchzuführen. Da Laien Schäden am Dach oftmals übersehen und bei der Dachreinigung Fehler machen können, die teure Schäden nach sich ziehen, sollten diese Arbeiten immer von professionellen Dachdeckern übernommen werden.

Artikelbild: © Marina Lohrbach / Shutterstock


5 Kommentare

  1. Luise Mikamann 09.01.2018 20:27 Uhr

    Es ist mir schon klar das, die meisten von dieser Tipps könnte man mit einer Vielfalt des Bedachungsoptionen aber, Ich wollte immer noch frage ob, Sie bestimmte Hinweise für Welldächer haben? Wir haben einen Schuppen in Garten mit einem Wellblechdach der, sehr dreckig ist!

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