Das Fleißige Lieschen – pflegen, säen, kaufen

Das Fleißige Lieschen – pflegen, säen, kaufen

Das Fleißige Lieschen ist sicherlich den meisten Menschen bekannt, denn es gehört zu den Blumen, die sich schon seit langer Zeit auf Balkonen, Terrassen und in Gärten finden. Seine Beliebtheit ist vor allem auf die zahlreichen Blüten zurückzuführen, die sich ab Mai bis in den Oktober hinein bilden und ihr den deutschen Namen einbrachten. Darüber hinaus eignet sich das Fleißige Lieschen für vielerlei Zwecke, denn es kann ebenso gut in ein Beet wie auch in einen Balkonkasten, einen Topf oder eine Schale gepflanzt werden. Selbst für die Bepflanzung von Gräbern wird es gern genutzt.

Das Fleißige Lieschen – Steckbrief

Das Fleißige Lieschen stammt ursprünglich aus afrikanischen Ländern wie Kenia und Tansania, wo es in Wäldern und an anderen feuchten und schattigen Standorten wächst. Dort gedeiht es sogar in Höhenlagen von bis zu 2000 Metern. Mit botanischem Namen heißt diese Pflanze Impatiens walleriana. Impatiens bedeutet übersetzt so viel wie „ungeduldig“. Diesen Namen verdankt das Fleißige Lieschen ihren Kapselfrüchten, die aufspringen, wenn sie berührt werden. Durch dieses Aufspringen werden die Samen aus den Kapseln geschleudert, sodass die Pflanze sich auch an etwas weiter entfernte Standorte ausbreiten kann.

Wer Samen aus den eigenen Pflanzen gewinnen möchte, um sie für die Aufzucht neuer Pflanzen im folgenden Jahr zu verwenden, hat es daher nicht ganz leicht. Mit etwas Geschick und der nötigen Schnelligkeit ist dies jedoch durchaus möglich. Nachdem die Kapseln ihre Samen in alle Himmelsrichtungen verstreut haben, rollen sie sich ein, denn sie haben ihre Funktion erfüllt.

Das Fleißige Lieschen gehört zur Familie der Balsaminengewächse und zur Gattung der Springkräuter. Diese Pflanze ist nicht winterhart und wird deshalb in der Regel nur einjährig als Sommerblume für Balkon, Terrasse oder die Beete im Garten kultiviert. Eigentlich ist sie jedoch mehrjährig und bleibt sogar im Winter grün. Das Fleißige Lieschen wird meist etwa 30 Zentimeter hoch, kann aber auch eine Höhe von bis zu 70 Zentimetern erreichen. Seine grünen Blätter sind bis zu sechs Zentimeter lang und können an der Unterseite gefleckt, rosa oder etwas rötlich sein. Sie sitzen wechselständig auf den Blattstielen.

Das Fleißige Lieschen bildet einzelne Blüten, aber auch kleine Gruppen von bis zu fünf Blüten in unterschiedlichen Größen. Diese Blüten entstehen von Mai bis in den späten Herbst und sind je nach Sorte rosa, pink, weiß, orange, rot, blau, violett oder sogar mehrfarbig. Neben den Sorten mit einfachen Blüten finden sich im Handel außerdem inzwischen auch Züchtungen mit gefüllten Blüten. Eine besondere Variante ist das Edellieschen (Impatiens Neuguinea) mit besonders großen Blüten, das im Vergleich mit dem herkömmlichen Fleißigen Lieschen eleganter wirkt. All diese verschiedenen Arten werden als getopfte Pflanzen angeboten, können aber auch selbst ausgesät werden. Solch eine eigene Aussaat bietet sich vor allem an, wenn eine größere Anzahl Pflanzen benötigt wird, denn ein Päckchen Saatgut kostet nur 2 bis 3 Euro.

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Die Aussaat

Das Fleißige Lieschen wird am besten schon Anfang des Jahres ausgesät. So beginnen die Pflanzen bereits im Mai zu blühen und sind eine schöne Dekoration für den gesamten Sommer. Die Samen werden in kleine Töpfe oder Schalen mit Aussaaterde gelegt. Sie dürfen nicht mit Erde bedeckt werden, denn sie zählen zu den Lichtkeimern, die nur keimen, wenn sie ausreichend Licht bekommen. Statt sie mit Erde zu bedecken, werden die Samen deshalb nur vorsichtig in die Erde gedrückt. In der folgenden Zeit muss die Erde immer etwas feucht bleiben. Dies gelingt am leichtesten, wenn die Gefäße mit Klarsichtfolie abgedeckt oder in ein kleines Zimmergewächshaus gestellt werden.

Für die Befeuchtung ist eine Sprühflasche am besten geeignet, denn mit ihr lässt sich das Wasser gleichmäßig und in einem feinen Nebel verteilen. Ein guter Platz für die Aussaatgefäße ist eine helle Fensterbank in einem warmen Raum mit einer Temperatur von mindestens 20°C. Dort keimen die Samen innerhalb von 10 bis 14 Tagen. Wenn sich nach den Keimblättern schließlich die ersten richtigen Blätter an den Pflanzen gebildet haben, können sie einzeln in kleine Töpfe pikiert werden, um sie darin bis zum Frühling weiter zu pflegen. Alternativ können Fleißige Lieschen ab Mai direkt im Freiland ausgesät werden.

Der Standort

Der beste Standort für ein Fleißiges Lieschen ist ein halbschattiger bis schattiger Platz, denn es wächst in freier Natur hauptsächlich an Stellen, wo es von größeren Pflanzen beschattet wird. An einem zu sonnigen Standort können die Blätter deshalb leicht verbrennen. Wird die Erde immer ausreichend feucht gehalten, eignet sich das Fleißige Lieschen aber auch für sonnige Standorte. Es sollte außerdem einen Platz bekommen, an dem es vor Wind geschützt ist.

Das Pflanzen

Wegen ihrer Frostempfindlichkeit sollten Fleißige Lieschen erst in Beete oder Balkonkästen gepflanzt werden, wenn keine Nachtfröste zu erwarten sind. Ein guter Termin ist daher nach den Eisheiligen Mitte Mai. Für Fleißige Lieschen eignet sich jeder normale Gartenboden, der locker ist und ausreichend Nährstoffe enthält. Bei der Kultur in Töpfen, Schalen oder Kästen ist daher eine gute Blumenerde zu empfehlen. Werden mehrere Pflanzen nebeneinander gesetzt, benötigen diese untereinander einen Abstand von 20 bis 30 Zentimeter.

Die Pflege

Das Fleißige Lieschen braucht recht viel Wasser und muss deshalb regelmäßig gegossen werden. Hierbei sollten seine Blätter möglichst nicht nass werden. Trotz seines großen Durstes verträgt es jedoch keine Staunässe im Wurzelbereich. Die Erde sollte deshalb gut durchlässig sein und für die Topfkultur ist ein Gefäß mit einem Abzugsloch am besten geeignet. Etwas Dünger, der dem Gießwasser alle zwei Wochen hinzugefügt wird, sorgt für reichlich Blüten. Er sollte jedoch nur sparsam dosiert werden. Außerdem bilden sich weitere Blüten, wenn Verwelktes entfernt wird. Beim Fleißigen Lieschen kommt es manchmal vor, dass sich im Laufe des Sommers lange und etwas unansehnliche Triebe bilden. In diesem Fall kann die Pflanze etwas zurückgeschnitten werden. Durch diesen Rückschnitt bilden sich neue Seitentriebe und die Pflanze bekommt einen insgesamt kompakteren und schöneren Wuchs.

Die Überwinterung

Als mehrjährige Pflanze kann das Fleißige Lieschen überwintert werden. In diesem Fall sollte es jedoch schon ins Haus geholt werden, wenn die Außentemperaturen unter 8°C sinken. Es verbringt die Wintermonate am besten in einem hellen Raum mit Zimmertemperatur. Dort wird es etwas sparsamer gegossen und nicht mehr gedüngt. Im Mai kann die Pflanze schließlich wieder ins Freie, muss aber langsam wieder an die direkte Sonne gewöhnt werden. Für die erste Zeit sollte sie deshalb an einem schattigen Platz mit nur wenig direkter Sonne stehen.

Beim Ausräumen kann das Fleißige Lieschen gleich umgetopft und in frisches Substrat gesetzt werden. So ist es für die ersten sechs bis acht Wochen wieder gut versorgt und benötigt in dieser Zeit keinen zusätzlichen Dünger. Außerdem sollten die Triebe ein wenig gekürzt werden, damit sich neue Seitentriebe bilden. Trotz der Überwinterung ist es sinnvoll, durch eine Aussaat oder Stecklinge rechtzeitig für Nachschub zu sorgen, denn bei schon etwas älteren Pflanzen lässt die Blütenbildung oft nach, sodass sie nach einigen Jahren ersetzt werden müssen.

Die Vermehrung

Vermehren lässt sich ein Fleißiges Lieschen durch Stecklinge, die von einer Pflanze geschnitten werden. Diese Stecklinge bilden schnell Wurzeln, wenn sie zunächst in ein Glas Wasser gestellt werden. Danach pflanzt man sie in kleine Töpfe mit Blumenerde und wartet mit dem Auspflanzen an den endgültigen Standort, bis sie etwas kräftiger geworden sind. Eine Vermehrung durch Stecklinge ist das ganze Jahr über möglich, ein guter Termin ist jedoch der Herbst, um auf diese Weise neue Pflanzen für das nächste Jahr zu ziehen.

Krankheiten und Schädlinge

Zu den Schädlingen, von denen Fleißige Lieschen häufig befallen werden, gehören die Blattläuse und die Spinnmilben. Blattläuse sind leicht mit bloßem Auge zu erkennen, ein Befall durch Spinnmilben zeigt sich dagegen nur durch gelbliche bis silbrige Punkte auf den Blättern. Sie sind zunächst noch winzig, verbinden sich mit der Zeit aber zu großen Flecken. Schließlich sterben die Blätter komplett ab und werden abgeworfen. Bei einem Schädlingsbefall ist es wichtig, möglichst schnell zu reagieren, um eine weitere Ausbreitung der Insekten zu verhindern.

Befallene Blätter oder auch ganze Triebe sollten deshalb sofort entfernt werden. Blattläuse und Spinnmilben können mit den üblichen Hausmitteln oder einem Pflanzenschutzmittel aus der Gärtnerei bekämpft werden. Ebenso hilfreich sind aber auch andere Insekten wie die Raubmilben, die selbst in privaten Gärten inzwischen häufig zur gezielten Bekämpfung von Schädlingen eingesetzt werden. In einem naturnah gestalteten Garten siedeln sich solch nützliche Insekten aber auch von allein an.

Verfaulende Stängel sind meist ein Zeichen, dass die Erde zu nass ist. Ansonsten ist ein kümmerlicher Wuchs und eine geringe Blütenbildung oft allein auf einen ungünstigen Standort zurückzuführen. In diesem Fall ist es daher zu empfehlen, den Topf einfach an eine andere Stelle zu setzen, um zu sehen, ob sich die Pflanze erholt.

Systematik

Kerneudikotyledonen
Asteriden
Ordnung: Heidekrautartige (Ericales)
Familie: Balsaminengewächse (Balsaminaceae)
Gattung: Springkräuter (Impatiens)
Art: Fleißiges Lieschen

Wissenschaftlicher Name

Impatiens walleriana

Artikelbild: © Muangsatun / Shutterstock


1 Kommentar

  1. J.Grams 25.02.2017 17:15 Uhr

    Liebe Blumenfreunde,
    gerne würde ich mal wieder ein „Fleißiges Lieschen“ ( Impatiens waleriana ) haben wollen. Leider nicht so einfach zu bekommen.
    Können Sie mir eine Bezugsquelle nennen? Vielen Dank für die Mühe.
    Mit freundlichen Grüßen
    J.Grams

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