Das Tränende Herz – pflanzen, pflegen und vermehren

Das Tränende Herz – pflanzen, pflegen und vermehren

Das Tränende Herz ist schon seit langer Zeit eine beliebte Zierpflanze, die vor allem aus Bauerngärten bekannt ist. Sie sieht aber auch auf Balkon und Terrasse gut aus und sorgt dort durch ihre herzförmigen Blüten für ein romantisches Flair. Vor dem Kauf eines Tränenden Herzens ist jedoch zu bedenken, dass diese Staude nur vom Frühling bis zum Ende ihrer Blütezeit gut aussieht. Danach stirbt der überirdische Teil ab und die Pflanze verschwindet bis zum nächsten Frühjahr in der Erde.

Tränendes Herz – Steckbrief

Das Tränende Herz heißt bei Botanikern heutzutage Lamprocapnos spectabilis, wird aber von vielen Gärtnereien noch unter der alten Bezeichnung Dicentra spectabilis angeboten. Es gehört zur Familie der Mohngewächse und ist auch unter den Namen Flammendes Herz, Marienherz, Herzerlstock und Zweifarbige Herzblume bekannt. Eine weitere Bezeichnung ist „Männchen in der Badewanne“. Der Sinn dieses Namens erschließt sich, wenn man die Blüten von der unteren Spitze umstülpt und etwas aufbiegt.

Das Tränende Herz stammt ursprünglich aus Korea und China, wo es in Wäldern wächst und selbst in höheren Lagen gut gedeiht. Es wird bis zu 90 Zentimeter hoch und hat blaugrüne gefiederte Blätter, die bis zu 40 Zentimeter lang und bis zu 20 Zentimeter breit werden. Mit etwas Glück oder in einem besonders milden Frühling kann ein Tränendes Herz schon ab April blühen, die Hauptblütezeit liegt jedoch in den Monaten Mai und Juni. Dann bilden sich bis zu 30 Zentimeter lange überhängende Triebe mit vielen herzförmigen Blüten in einem zarten Rosa. An ihrer unteren Spitze sind sie weiß, sodass es aussieht, als würde eine Träne aus dem Herz fallen. Inzwischen wurden aber auch Sorten mit andersfarbigen Blüten gezüchtet. So gibt es beispielsweise die Lamprocapnos spectabilis alba mit komplett weißen Blüten oder die Lamprocapnos spectabilis formosa mit dunkelroten Blüten.

Darüber hinaus sind mittlerweile Sorten erhältlich, die mit einer Endhöhe zwischen 20 und 30 Zentimeter recht niedrig bleiben und sich dadurch auch für die vorderen Plätze in einem Blumenbeet eignen. Weitere spezielle Züchtungen blühen sogar den ganzen Sommer. Wer sich für diese Variante interessiert, sollte sich aber auch einmal die mit dem Tränenden Herz verwandte Herzblume (Dicentra eximia) ansehen. Ihre Blüten sind allerdings etwas länglich und deshalb nicht ganz so herzförmig wie beim Tränenden Herz.

Der beste Standort für die Pflanze

Das Tränende Herz eignet sich für Beete im Garten und für einen Kübel auf dem Balkon oder der Terrasse. Diese Pflanze sollte einen halbschattigen Platz bekommen, an dem sie vor der prallen Mittagssonne geschützt ist, denn zu viel Sonne bekommt ihr nicht gut. Sie kann deshalb auch sehr gut zwischen Sträucher oder Bäume gepflanzt werden, die ihr an heißen Sommertagen ein wenig Schatten spenden. Wichtig ist es, dass der Boden im Sommer nicht zu stark austrocknet, denn Trockenheit verträgt diese Pflanze nur schlecht. In dieser Hinsicht ist eine Mulchschicht hilfreich, denn sie hält die Feuchtigkeit im Boden und erleichtert dadurch die Pflege.

Findet sich kein anderer Platz, kann das Tränende Herz auch in ein vollsonniges Beet gepflanzt werden. In diesem Fall ist jedoch unbedingt auf eine regelmäßige und ausreichende Bewässerung zu achten, denn sonst kümmert die Pflanze nur vor sich hin und bildet kaum Blüten. Trotz des relativ hohen Wasserbedarfs darf sich im Wurzelbereich jedoch kein Wasser stauen. Der Boden sollte deshalb locker und durchlässig sein und bei der Kübelhaltung muss das überschüssige Wasser abfließen können. Das Tränende Herz hat den Nachteil, dass die langen Triebe mit den Blüten leicht abbrechen. Es sollte deshalb nicht unbedingt in die Nähe von häufig genutzten Wegen gepflanzt werden. Außerdem ist ein windgeschützter Standort zu empfehlen.

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Ein Tränendes Herz pflanzen

Tränende Herzen sind als getopfte Pflanzen und als Knollen in den Gärtnereien erhältlich. Zum Setzen von Knollen gräbt man ein Loch, das doppelt so tief ist, wie die Knolle dick ist. In dieses Loch legt man die Knolle waagerecht und füllt den Rest des Pflanzlochs mit Erde auf. Getopfte Pflanzen werden genauso in den Boden gesetzt, wie sie vorher im Topf gestanden haben. Das heißt, die Oberfläche des Topfballens sollte mit der Erdoberfläche abschließen oder nur mit ein klein wenig Erde bedeckt werden. Beim Auspflanzen von getopften Pflanzen ist es wichtig, auch die Erde rund um die Pflanzstelle ein wenig aufzulockern. So können sich leichter neue Wurzeln bilden und die Pflanze wächst gut an.

Gepflanzt wird ein Tränendes Herz am besten im Frühling. Es braucht einen nährstoffreichen und humosen Boden, der idealerweise mit Kompost angereichert ist. Wer gleich mehrere Pflanzen setzen möchte, lässt zwischen ihnen einen Abstand von 50 bis 70 Zentimeter oder setzt pro Quadratmeter ein bis zwei Pflanzen. So haben die Pflanzen auch in den folgenden Jahren ausreichend Platz für ihr Wachstum, denn sie werden im Laufe ihres Lebens immer buschiger. Außerdem kommen so die Blüten später schön zur Geltung. In der ersten Zeit nach dem Pflanzen ist regelmäßiges Gießen wichtig. Dadurch bilden sich bald weitere Wurzeln, über die sich die Pflanze selbst mit Wasser und Nährstoffen versorgt.

Eine junge Pflanze ist außerdem noch ein wenig frostempfindlich. Sollte es nach dem Pflanzen nachts noch einmal kalt werden, braucht sie daher einen Schutz. Hierfür eignet sich ein Vlies oder ein anderes isolierendes Material. Später ist sie jedoch gut winterhart, denn sie verschwindet nach der Blüte im Boden und bietet daher nur wenig Angriffsfläche für die Kälte. In Gegenden, in denen es im Winter extrem kalt wird, kann der Boden jedoch vorsichtshalber mit Laub oder Reisig abgedeckt werden, um den Wurzelbereich zu schützen.

Die richtige Pflege der Pflanze

Beim Tränenden Herz sollte die Erde immer ein wenig feucht bleiben. Im Sommer muss die Pflanze deshalb regelmäßig bewässert werden. Etwas Kompost oder ein Dünger aus dem Handel versorgt sie während der Saison mit weiteren Nährstoffen. Wer hierfür einen gekauften Dünger verwenden möchte, sollte darauf achten, dass dieser möglichst viel Phosphor enthält, denn Phosphor fördert die Blütenbildung. Verwelkte Blüten werden am besten entfernt. So entstehen keine Samen und die Pflanze bildet weitere Blüten. Außerdem spart die Pflanze auf diese Weise Energie, denn die Samenbildung kostet sie viel Kraft. Die schönen Blüten eignen sich übrigens auch sehr gut als Schnittblumen für die Vase. Krankheiten treten beim Tränenden Herz für gewöhnlich nicht auf. In dieser Hinsicht sind deshalb keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.

Nach der Blüte zieht das Tränende Herz sein Laub ein, das heißt die Blätter werden langsam welk und vertrocknen schließlich vollständig. Die Blätter sollten in dieser Zeit jedoch keinesfalls entfernt werden, denn über ihre Blätter sammelt die Pflanze Nährstoffe. Diese Nährstoffe werden in der Wurzel eingelagert und sind wichtig für die Blütenbildung im folgenden Jahr. Alle abgestorbenen Pflanzenteile werden deshalb am besten erst im Herbst abgeschnitten.

Wer keinen Wert auf ein akkurat aufgeräumtes Beet legt, kann sie aber natürlich auch an der Pflanze lassen. Sie fallen von allein ab und werden im Boden allmählich in einen guten natürlichen Dünger umgewandelt. Blätter und andere abgestorbene Pflanzenteile sind außerdem ein guter Unterschlupf für Insekten aller Art, die im Garten recht nützlich sind. Das Tränende Herz treibt im Frühling aus dem Wurzelstock wieder aus und hat schon bald wieder die gleiche Höhe wie im Vorjahr erreicht. Wer sich an den verwelkenden Pflanzenteilen stört, setzt es am besten zwischen Stauden, Farne oder andere etwas höhere Gewächse, die im Sommer ausreichend groß sind, um sie zu verdecken.

Die Vermehren durch Teilung und Stecklinge

Vermehren lässt sich ein Tränendes Herz durch die Teilung des Wurzelballens oder durch Stecklinge. Für beide Varianten ist der Zeitraum nach der Blüte optimal, eine Teilung kann aber auch im Frühling erfolgen. Bei ihr wird die gesamte Pflanze aus dem Boden genommen und der Wurzelballen mit einem scharfen Spaten in zwei Hälften geteilt. Diese beiden Teilstücke können sofort an die gewünschten Standorte gepflanzt werden. Die Vermehrung durch Stecklinge erfolgt durch etwa 15 Zentimeter lange Triebe. Sie werden in ein Gefäß mit Wasser gestellt, damit sie zunächst Wurzeln bilden. Danach können sie in Töpfe mit Erde gepflanzt werden, in denen sie weiter gepflegt werden, bis sie etwas kräftiger geworden sind. Der späte Herbst oder das nächste Frühjahr ist ein guter Zeitpunkt, die neuen Jungpflanzen in den Garten zu setzen. Erfolgt das Auspflanzen erst im nächsten Jahr, überwintern die Pflanzen am besten in einem kühlen Raum.

Achtung giftig!

Alle Teile vom Tränenden Herz sind giftig. Für Haushalte mit kleinen Kindern oder Haustieren, die gern an Pflanzen nagen, ist es wie andere Giftpflanzen deshalb nur bedingt geeignet. Menschen mit empfindlicher Haut ist außerdem zu empfehlen, beim Setzen und der Pflege der Pflanze Handschuhe zu tragen, denn ihre Berührung kann schlimmstenfalls sogar Kontaktdermatitis auslösen.

FAQ – Die häufigsten Fragen

Wie und zu welchem Zeitpunkt vermehrt man das Tränende Herz?
Das Tränende Herz ist eine Staude, die sich durch Teilung vermehren lässt. Der ideale Zeitpunkt ist dabei im zeitigen Frühjahr. Es ist sinnvoll, die Staude im Abstand von fünf Jahren zu teilen.

Wie schnell wächst das Tränende Herz?
Bei einer guten Pflege und einem optimalen Standort wächst das Tränende Herz zügig und kräftig.

Wie groß wird das Tränende Herz?
Je nach Art kann es 30 bis 80 Zentimeter hoch werden.

Wann und an welchem Standort wird das Tränende Herz gepflanzt?
Das Tränende Herz kann im Frühling und im Sommer gepflanzt werden. Die Pflanze wird mitunter sehr ausladend, weshalb man zu anderen Pflanzen einen Abstand von 30 Zentimetern halten sollte. Der Standort für das Tränende Herz sollte halbschattig bis sonnig sein. Wichtig ist, dass der Pflanzort ein wenig geschützt ist, denn Spätfröste im Frühling verträgt die Pflanze nur schlecht.

Wie oft und wie lange blüht das Tränende Herz?
Das Tränende Herz blüht bei guter Pflege jedes Jahr im Zeitraum von April bis Mai.

Wie und wann wird das Tränende Herz zurückgeschnitten?
Das Tränende Herz sollte nicht zurückgeschnitten werden. Es ist besser, der Natur bei dieser Pflanze ihren Lauf zu lassen. Allerdings besteht die Möglichkeit, verblühte Blütenstängel abzuschneiden und im Herbst die verwelkten Blätter zu entfernen.

Welche Pflanzen passen zum Tränenden Herz?
Als Pflanzpartner für den Halbschatten sind Silberkerzen, Waldastern und Funkien ideal. Sie lenken den Blick auf sich, wenn das Tränende Herz verblüht ist. Falls das Tränende Herz jedoch einen sehr sonnigen Standort erhalten hat, sind diese Pflanzen nicht geeignet. In diesem Fall greift man besser zu Winter-Chrysanthemen oder Kapuzinerkresse.

Was kostet ein Tränendes Herz?
Je nach Sorte zahlt man für ein Tränendes Herz durchschnittlich 5 bis 15 Euro.

Wann treibt das Tränende Herz aus?
Das Tränende Herz beginnt im zeitigen Frühling mit dem Austrieb.

Wann kann man das Tränende Herz umpflanzen?
Sobald das Tränende Herz einmal angepflanzt wurde, sollte man es nicht mehr umpflanzen, denn bei einem späteren Standortwechsel geht es höchstwahrscheinlich ein.

Ist das Tränende Herz winterhart?
Das Tränende Herz ist winterhart und kann in der kalten Jahreszeit im Garten bleiben.

Wie überwintert man das Tränende Herz?
Für eine optimale Überwinterung wird der Boden mit einer dicken Schicht Humus bedeckt. So erhält die Pflanze auch in der kalten Jahreszeit alle Nährstoffe, die sie benötigt. Im Frühjahr ist es von hoher Bedeutung, die neuen Triebe zu schützen, weil sie sehr frostempfindlich sind. Lediglich junge Stauden, die aus Stecklingen gezogen wurden, sollten in einem frostfreien kühlen Raum überwintern, um die Überlebenschancen zu erhöhen.

Wie pflegt man das Tränende Herz richtig?
Das Substrat sollte leicht feucht gehalten werden, ohne dass sich Staunässe bildet. Gedüngt wird regelmäßig mit reifem Kompost. Ansonsten ist das Tränende Herz pflegeleicht und benötigt kaum Pflegemaßnahmen.

Ist das Tränende Herz giftig?
Ja, das Tränende Herz ist giftig. Insbesondere in den Wurzeln der Pflanze sind Alkaloide enthalten. Bei der Gartenarbeit sollte man daher Handschuhe tragen.

Artikelbild: © SusaZoom / Shutterstock


2 Kommentare

  1. Sibylle Ritter 01.07.2018 08:55 Uhr

    Hallo,
    ich habe die schwarzen Samen der reifen Schoten gesammelt und möchte die Pflanze damit züchten.
    Davon ist in diesem Artikel nicht die Rede.
    Geht das?
    Das müsste doch möglich sein.
    Freundliche Grüße,
    Sibylle Ritter

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  2. R.Wagner 26.06.2020 15:19 Uhr

    meine Bekannte möchte mir gerne von ihren Pflanzen (tränendes Herz) etwas ausgraben, da die Pflanze sich sehr
    ausgebreitet hat. Ich würde es gerne bei mir einpflanzen, aber nun habe ich gelesen, dass das tränende Herz
    nicht umgepflanzt werden sollte, weil es ansopnsten eingeht.
    Oder sollte ich es versuchen? Ist jetzt der richtige Zeitpunkt, oder warte ich damit lieber bis zum Frühjahr?

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