Den richtigen Handwerker finden und beauftragen

Den richtigen Handwerker finden und beauftragen

Heimwerker sind nicht immer gleich Handwerker. Sie können zwar simple Aufgaben erledigen, einige sind aber eine zu große Herausforderung, die sie lieber einem Profi überlassen. In diesem Fall ist die Beauftragung eines Handwerkers die richtige Entscheidung, schließlich soll die Arbeit professionell, zügig und hochwertig erledigt werden – all das zu einem fairen Preis. Leider ist die Suche nach einem qualifizierten Handwerker nicht immer ganz einfach. Wo fängt man mit der Suche an und welche Kriterien sollte man an den Handwerker stellen? Diese Fragen werden nachfolgend beantwortet.

Vor der Beauftragung des Profis

Bauherren sollten vorab konkrete Vorstellungen über die auszuführenden Maßnahmen besitzen. Je konkreter diese sind, desto leichter und genauer kann der Handwerker die Kosten berechnen. Aber auch Bauherren sollten wissen, welche Materialien benötigt werden, damit die Rechnung nicht unnötig aufgeblasen werden kann. Viele Bauherren wird schlichtweg das nötige Wissen fehlen, um diese Fragen zu beantworten. Sich Hilfe von Experten ist somit eine kluge Entscheidung.

Wer sich nach großen Unternehmen im Internet erkundigen will, die vielfach ausgezeichnet und empfohlen werden, möchten wir an dieser Stelle stoppen. Grundsätzlich sollte jeder einen Handwerker aus der Region, wenn möglich aus dem Ort, der Gemeinde oder Stadt, beauftragen. Der Grund dafür ist simpel: Je kürzer der Weg, den der Handwerker zurücklegen muss, ist, desto schneller kann er seine Arbeit erledigen. Bei eventuellen Fragen oder Problemen ist er auch leichter und schneller zu erreichen. Interessierte finden seriöse Handwerksbetriebe in der Region im Branchenbuch Branchen-Info.net.

Woran lässt sich ein guter Handwerker erkennen?

Den Handwerker des Vertrauens zu finden ist keine leichte Aufgabe. Mit den nachfolgenden Stichpunkten fällt die Entscheidung um einiges leichter:

  1. Seit wann gibt es den Handwerkerbetrieb?
  2. Kann es Erfolge nachweisen, wenn ja, wie viele?
  3. Werden Referenzen (von ehemaligen Kunden) angeboten?
  4. Wie sieht die Erfahrung aus?
  5. Was für einen Eindruck macht der Auftritt des Unternehmens (sowohl Mitarbeiter als auch Webseite)?
  6. Wirkt die Beratung professionell und leicht verständlich?
  7. Ist das Informationsmaterial aussagekräftig?

Junge Betriebe sind nicht automatisch schlecht

Wenn es um Handwerkerarbeiten geht, wählen die meisten Menschen die langjährige Erfahrung aus. Tatsächlich ist Erfahrung grundsätzlich ein Pluspunkt, jedoch muss fehlende Praxis nicht zwingend etwas Negatives sein. Ein junger Handwerksbetrieb kennt sich womöglich mit den neusten Materialien und Technologien aus, die „alte Hasen“ noch nicht kennen. Außerdem tritt das typische Problem auf, dass junge Betriebe Referenzen nicht aufweisen können, wenn sie niemand für Arbeiten engagiert. Diesem Problem stehen zahlreiche Menschen in der Berufswelt gegenüber: Überall wird Praxiserfahrung verlangt. Wo sollen junge Uniabsolventen diese erhalten, wenn sie niemand einstellt? Aus diesem Grund sollten Bauherren über den Tellerrand schauen und sich nicht ausschließlich auf die Erfahrung verlassen, sondern das Gesamtbild des Unternehmens berücksichtigen.

Stundenlohn und Kosten: Wie hoch fallen sie aus?

Jeder Handwerkerbetrieb legt die Höhe des Stundensatzes gemäß der Vertragsfreiheit selbst fest. Aus diesem Grund ist es ratsam, sich über die Preise des gewünschten Unternehmens zu informieren und einen Kostenvoranschlag für die geplanten Arbeiten zu verlangen. Zur Orientierung hilft es auch, sich über die aktuellen Stundensätze in der eigenen Stadt zu informieren, um abschätzen zu können, ob der Betrieb zu viel verlangt oder die Preise angemessen sind. Dazu können sich Verbraucher mit der örtlichen Handwerkskammer in Verbindung setzen oder sie erfragen die Preise mehrerer Firmen.

Die Vertragsfreiheit muss übrigens kein negativer Punkt sein. Verbraucher können ihn zu ihrem Vorteil nutzen, indem sie den Betrieb fragen, ob sie ihnen preislich entgegen kommen können. Stundensätze sind nicht fix und lassen sich durchaus aushandeln, gerade dann, wenn umfangreichere Arbeiten getätigt werden.

Kostenvoranschlag: Lediglich eine Empfehlung oder verbindlich?

Ein Kostenvoranschlag ist immer unverbindlich und dient lediglich zur Orientierung. Durch unvorhergesehene Dinge kann der Endpreis am Ende höher oder niedriger sein. Die genauen Kosten werden erst nach Vertragsabschluss festgelegt. Sollte der Preis 15 bis 20 Prozent höher als der Kostenvoranschlag sein, sind Handwerker dazu verpflichtet, ihren Kunden zu fragen, ob sie mit der Preisentwicklung einverstanden sind. In diesem Fall steht dem Kunden ein Sonderkündigungsrecht zu. Die bis dahin verwendeten Materialien und geleistete Arbeit muss der Kunde dennoch zahlen.

Ein Kostenvoranschlag ist nur dann verbindlich, wenn Verbraucher mit dem Handwerksbetrieb vor Beginn der Arbeiten oder bei Vertragsabschluss diesen als bindend festlegen. Dann ist aber eher von einem Pauschalpreis oder Festpreis die Rede. Abweichungen vom Festpreis sind lediglich mit Einverständnis des Kunden möglich.

Übrigens: Ein Kostenvoranschlag ist immer kostenlos, es sei denn, es wurden andere Vereinbarungen getroffen. Ein Kostenvoranschlag kann Teil des späteren Vertrags werden und den Kunden somit auch Geld kosten.

Auftragsvergabe: Was müssen Bauherren beachten?

Nachdem Bauherren verschiedene Angebote von Handwerkerbetrieben erhalten und verglichen haben, müssen sie jenes mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis wählen. Der Blick auf den Preis alleine reicht nicht, denn Seriosität und Qualität sind genauso wichtig. Und genau hier unterscheiden sich die einzelnen Betriebe: Sowohl der Leistungsumfang als auch die Qualität kann stark variieren. Zusammen mit einem Fachmann fällt die Wahl des passenden Handwerkers definitiv einfacher.

Artikelbild: © Monkey Business Images / Shutterstock


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