Die 7 häufigsten Fehler bei der Balkonbepflanzung

Die 7 häufigsten Fehler bei der Balkonbepflanzung

Die Tage werden wieder länger, die Vögel kehren aus dem Süden zurück und bei vielen Menschen wächst die Lust, wieder mehr Zeit im Freien zu verbringen. Wenn Sie zu den Glücklichen mit einem Balkon gehören, möchten Sie ihn sicherlich mit üppig blühenden Pflanzen bestücken. Worauf Sie dabei achten sollten und wie Sie die 7 größten Fehler bei der Balkonbepflanzung vermeiden, erfahren Sie heute.

Fehler 1: Balkonpflanzen zu zeitig pflanzen

Obwohl die Temperaturen mitunter schon im März frühlingshaft warm sind, sollten Sie noch einige Zeit warten, bis Sie Ihre neuen Pflanzen nach draußen in die Erde setzen. Frühestens ab Mai dürfen Balkonpflanzen ins Freie. Am besten warten Sie sogar solange, bis die Eisheiligen am 16. Mai vorüber sind. Bis zu diesem Zeitpunkt kann es hierzulande nachts noch frostig werden, sodass die Pflanzen eingehen könnten. Gerade die beliebten Balkonpflanzen wie Margeriten, Begonien und Geranien sind sehr kälteempfindlich.

Fehler 2: Schmutzige Blumenkästen und Töpfe verwenden

Ein weiterer Fehler besteht darin, die neuen Pflanzen in verunreinigte Töpfe zu setzen. Sie sollten alle Kästen und Kübel, die in diesem Jahr als Pflanzgefäße dienen sollen, gründlich von Schmutz befreien, bevor Sie neue Blumen pflanzen.

  1. Entfernen Sie losen Dreck mit einem Handfeger.
  2. Reinigen Sie dann mit einem feuchten Lappen nach.
  3. Gegen hartnäckige Kalkablagerungen hilft eine Drahtbürste.

Alternativ können Sie auch den kompletten Topf in ein mit Essig oder Zitronensäure versetztes Wasserbad stellen.

Eine gründliche Reinigung ist besonders dann wichtig, wenn Ihre Pflanzen im Vorjahr von Krankheiten oder Schädlingen befallen waren, da sich neue Balkonpflanzen anstecken könnten!

Pflanzgefäße, in denen im letzten Jahr kranke Pflanzen standen, sollten unbedingt mit heißem Wasser gründlich ausgekocht werden.

Fehler 3: Das falsche Pflanzsubstrat verwenden

In der Regel reicht es nicht aus, Blumenerde in einen Topf zu füllen und dort Fuchsien oder Petunien einzupflanzen. Stattdessen kommt es den meisten Balkonpflanzen auf die richtige Schichtung der Erde an. Füllen Sie in den unteren Bereich der Blumenkästen zunächst eine Schicht aus Blähton. Sie dient als Drainage und verhindert, dass sich beim Gießen Stauwasser bildet. Der Ton hat zudem gute wasserspeichernde Eigenschaften. Auch an heißen Tagen gibt er an die Erde noch langsam Feuchtigkeit ab. Darüber legen Sie Trennvlies, damit die Erde nicht in die untere Drainageschicht gespült wird. Nun erst folgt eine Schicht Blumenerde.

Arbeiten Sie einen Langzeitdünger in die Blumenerde ein. So ist für eine anhaltende und prächtige Blüte der Pflanzen gesorgt.

Alternativ können Sie auch eine Schicht Hornspäne verwenden. In beiden Fällen ist den ganzen Sommer lang keine zusätzliche Zufuhr von Dünger notwendig.

Fehler 4: Die Pflanzen falsch in die Erde setzen

Auch beim eigentlichen Einpflanzen der Blumen können Sie viel falsch machen. Mit unseren Tipps gelingt es Ihnen aber sicher. Nehmen Sie die Pflanzen vorsichtig aus den Kunststoffbechern. Dazu drücken Sie ihn an mehreren Stellen zusammen, damit sich der Wurzelballen lösen kann. Fassen Sie nun den Strunk zwischen zwei Fingern und ziehen Sie den Becher behutsam herunter.

Ein stark verfilzter Wurzelballen sollte ein wenig auseinander gerissen werden. Damit stellen Sie sicher, dass sich die Pflanzen in den Balkonkästen besser verwurzeln können. Füllen Sie das Pflanzloch mit Erde auf und klopfen sie diese leicht an. Lassen Sie oberhalb der Erdschicht etwa zwei Zentimeter Luft bis zum Rand des Kastens. Dadurch läuft das Gießwasser nicht über.

Fehler 5: Falsch gießen

Pflanzen, die in einem Beet im Garten stehen, haben einen größeren Wasservorrat als Pflanzen in Kübeln auf der Terrasse oder dem Balkon. Damit die Balkonpflanzen gut wachsen, ist ein regelmäßiges Gießen unverzichtbar. Das gilt insbesondere für blühende Pflanzen, die einen Standort haben, wo häufig die Sonne hin scheint. Kübelpflanzen, die im Schatten stehen, benötigen meist eine geringere Wasserzufuhr.

Damit die Pflanzen das Wasser gut aufnehmen können, sollten Sie sie am Morgen und am Abend gießen. Die Mittagsstunde ist zum Bewässern nicht geeignet, da die Flüssigkeit dann verdunstet, bevor sie von der Erde aufgenommen werden kann. Ideal ist es, mit weichem kalkarmen Regenwasser zu gießen. Es muss direkt in die Erde gegossen werden und darf nicht über Blüten und Blätter gelangen. Zudem sollten Sie darauf achten, die Pflanzen langsam zu gießen, damit sich das Pflanzsubstrat richtig vollsaugen kann.

Fehler 6: Die falschen Pflanzen auswählen

Ein großer Fehler, der von vielen unerfahrenen Balkonbesitzern gemacht wird, besteht in der Auswahl der falschen Pflanzen. Generell sind Kräuter wie Rosmarin und Petersilie, Kletterpflanzen, Zauberglöckchen, Geranien, Petunien und Fuchsien bei der Balkongestaltung besonders gefragt. Aber nicht jede Pflanze ist für alle Balkone gleichermaßen geeignet:

  • Hängepetunien, Orleander, Lavendel, Wandelröschen, Kapkörbchen, Drillingsblume, Zitronenbäumchen, Clematis und Orangenbäumchen benötigen einen sonnigen Platz und gedeihen daher auf Südbalkonen am besten.
  • Schneeflockenblume, Fleißige Lieschen, Hortensien, der Buchsbaum, Fuchsien, Begonien, Elfenspiegel und Männertreu eignen sich auch für schattige Nordbalkone, denn sie dürfen im Schatten oder Halbschatten stehen.

Prinzipiell gibt es daher sowohl für Balkons mit Südseite als auch für die eher schattigen Varianten ein paar geeignete Pflanzen, mit denen Sie Ihren Balkon schön und bunt gestalten können. Wichtig ist nur, dass die von Ihnen gewählten Pflanzen zu den jeweiligen Standorten passen.

Nicht alle Pflanzen sind winterhart! Wenn Sie Ihre Balkonpflanzen im Herbst nicht nach drinnen stellen wollen, sondern sie auch im Winter draußen bleiben sollen, müssen Sie sich kälteunempfindliche Balkonpflanzen anschaffen.

Geeignet ist zum Beispiel Efeu, welcher auch als Sichtschutz dienen kann. Zudem sind Buchsbaum, Zwergkoniferen, Clematis, Ziergräser, Erika, Christrosen und Herbstastern winterhart.

Fehler 7: Vertrocknete Blüten nicht entfernen

Sicher entscheiden Sie sich hauptsächlich für Pflanzen, die in allen erdenklichen Farben prächtig blühen. Wenn Sie jedoch Blumen mit duftenden blauen, gelben und roten Blüten für Ihren Balkonkasten kaufen, müssen Sie vertrocknete Blüten sofort abschneiden. Das bedeutet, dass gerade Pflanzen mit einer langen Blütezeit viel Pflege benötigen. Lassen Sie die trockenen Blüten aber einfach stehen, wird unnötigerweise viel Kraft für die Fruchtkörperbildung verbraucht, sodass sich weniger neue Blüten und Blätter bilden können.

Artikelbild: © Eugenio Marongiu / Shutterstock


1 Kommentar

  1. Maria Schlereth 29.07.2019 16:07 Uhr

    Seit ein paar Jahren hab ich ein echtes Problem mit meinen Pflanzen auf dem Balkon.
    Ich muss etwas ausholen:
    Wir hatten schon immer einen Garten. Zwar nicht immer den gleichen, aber angepflanzt und geerntet haben wir schon immer. Auch an Zierpflanzen hatten wir immer unsere Freude. Und das Schöne an der Sache: wir taten nicht mehr als die meisten anderen auch. Äußerst sparsam düngen, wenn überhaupt und nach Bedarf gießen.
    Wir arbeiteten beide und konnten uns daher nicht stundenlang mit der Pflege beschäftigen.
    Mussten wir auch nicht. Alles blühte und wuchs; was sollten wir uns da groß einmischen.
    Vor ein paar Jahren sind wir umgezogen und haben jetzt viel Zeit, aber keinen Garten mehr.
    Dafür aber einen Balkon; eigentlich zwei. Und die sind groß genug, um allerlei Pflanzen unterzubringen. Einige Töpfe konnten wir aus dem Garten mitnehmen, andere kauften wir neu dazu.
    Und nun zu meinem Problem: was sonst in unserem Garten gewachsen ist, ob nun in Töpfen oder im Garten, ging auf dem Balkon ein. Ob es sich um einfaches blaues Gras oder um ein Ahornbäumchen handelt, nichts hat überstanden. Als im Herbst das Weidenbäumchen, das schon einige Jahre alt war, die Blätter nicht mehr abgeworfen hat und im Frühjahr dann auch nicht mehr ausgeschlagen hat, spielte ich schon mit dem Gedanken, nichts mehr zu kaufen und den Balkon zu räumen. Eine Lösung ist das freilich nicht, halten wir uns doch sehr viel draußen auf.
    Einige Auffälligkeiten können schon dazu beitragen, dass nichts so recht gelingen will:
    Obwohl wir nur im 1. Stock wohnen, bläst hier der Wind, wenn einige hundert Meter von uns kein Lüftlein weht. Und wenns woanders doch windig ist, haben wir hier einen mittleren Sturm.
    Unser Balkon zeigt nach Westen – der andere nach Norden. Die Pflanzen stehen nicht auf dem Boden. Schon allein deshalb nicht, damit ich mich nicht so tief bücken muss. Sonne bekommen sie erst am Mittag und dann für einige Stunden. Wenns zu heiß wird, stellen wir Sonnenschirme auf.
    Natürlich ist es auch mal windstill. Wenn die Lüfte aber doch wehen, kann ich nichts dagegen tun.
    Ein weiterer Schutz lässt sich nicht anbringen.
    Nicht überlebt haben z.B. Kletter- und normale Hortensie, Heidelbeere, verschiedene Gräser, auch Pampas, Nelken, Prachtscharte – war auf unserem alten Balkon eine echte Pracht – Blumenzwiebeln zeigen nur ein Blättchen und das wars dann auch schon. Sicher hab ich einige vergessen, ist auch gut so.
    Im Moment, wer weiß, wie lange noch gedeihen recht gut die Tomaten, Gurken, Grasnelken und der Spindelbaum.
    Die Töpfe und Pflanztröge sind sehr groß. Daran kann es wohl nicht liegen.
    Wenn also jemand ein ähnliches Problem hat oder hatte, wäre ich für entsprechende Hilfe sehr dankbar.

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  2. Gudrun Maria 14.05.2020 13:51 Uhr

    Liebe Maria,
    genau so habe ich es auch erlebt. Auf meinem alten Südwest Balkon gedieh alles prächtig, sodass ich ständig von Nachbarn angesprochen wurde, was wohl meine Geheimwaffe ist.
    Dann zogen wir um!
    Auch zwei Balkone. Einen Südost und einen nach Osten ausgerichteten.
    Nun sollte man denken, dass der Südost Balkon keine Probleme bereitet. Ich pflanze auf beiden identisch.
    Ausgerechnet der Südost Balkon bereitete mir die ersten 5 Jahre Frust! Bis heute bin ich nicht dahinter gekommen. Oft waren die Pflanzen von
    Krankheiten aller Art befallen und ich wollte schon alles aufgeben. Seit 3 Jahren ist der Spuk vorbei.Ich habe jedes Jahr experimentiert. Merkwürdigerweise war nur immer meine Sommerbepflanzung problematisch. Frühjahr und Herbst war okay.
    Jetzt pflanze ich immer eine bunte Mischung die für sonnig bis halbschattig geeignet sind.Heute habe ich mich für
    Geranie, Schneesturm, Blaustengel, Mageritte, Nelke entschieden. Bei den ersten drei Pflanzen weiß ich inzwischen, dass das gut geht. Die anderen beiden sind ein Experiment.
    Nur nicht aufgeben!!! Dafür ist ein Balkon dann doch zu schön.
    Drücke ganz fest die Daumen und wünsche alles Liebe.

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