Dielenboden verlegen: Drei Varianten mit ihren Vor- und Nachteilen

Dielenboden verlegen: Drei Varianten mit ihren Vor- und Nachteilen

Er ist zeitlos, natürlich und allseits beliebt: der Dielenboden. Schon im 13. Jahrhundert wurden die langen Holzbretter verlegt. Heutzutage hat der Handwerker dazu drei verschiedene Möglichkeiten. Dazu gehören:

  • schwimmende Verlegung
  • Verschraubung
  • vollständiges Verkleben

Variante 1: Dielenboden schwimmend verlegen

Bei der schwimmenden Verlegung werden die Dielen miteinander, aber nicht mit dem Boden verbunden. Dabei kann der Heimwerker zwischen zwei Varianten wählen. Zum einen kann er die Dielen auf einer Klebematte verlegen, die gleichzeitig eine Trittschall-Dämmmatte darstellt. Kostengünstiger und weiter verbreitet ist jedoch die schwimmende Verlegung mittels Edelstahlklammern. Bei dieser Variante werden Dielen ineinander geklickt und die Klammern außen angebracht.

Vor- und Nachteile der schwimmenden Verlegung

Ein enormer Vorteil der schwimmenden Verlegung ist das Auskommen ohne Kleber, der gesundheitsschädliche Stoffe beinhalten könnte. Auch braucht es keine großen Vorbereitungen auf dem Untergrund – er sollte lediglich eben sein. Die Verlegung gilt als einfach und auch für den Laien durchführbar.

Die schwimmende Verlegung eignet sich vor allem für Mieter von Wohnungen. Denn der Dielenboden kann bei Bedarf wieder entfernt und bei Umzug mitgenommen werden. Auch das Austauschen einzelner Dielen ist deutlich einfacher als bei anderen Varianten. Zudem braucht es nach Einbau weder Trocken- noch Wartezeit: Kaum sind die Dielen verlegt, kann der Boden genutzt werden.

Zu den Nachteilen gehört, dass es zu Trittschallgeräuschen kommen kann. Die nur dünne Schicht zwischen Dielen und Belag kann ein klickendes Geräusch verursachen. Auch Schwingungen beim Betreten sind möglich. Das begründet auch die geringere Haltbarkeit von Dielenböden, die schwimmend verlegt wurden.

Auch eignet sich diese Verlegung für den Dielenboden nicht, wenn er mit einer Fußbodenheizung kombiniert werden soll. Denn die Wärme muss zwischen ihr und dem Dielenboden eine Luftschicht überwinden – dadurch sind höhere Heizkosten hier vorprogrammiert.

Anleitung zur schwimmenden Verlegung

Wer seinen Dielenboden schwimmend verlegen will, braucht je nach Variante eine Klebematte oder Klammern bzw. Spannfedern. Auch PE-Folie als Sperre für die Feuchtigkeit oder eine zusätzliche Trittschalldämmung kann vorhanden sein. Säge, Zugeisen, Schlagholz, Holzhammer, Abstandskeile sowie Zollstock und Bleistift gehören zu den Werkzeugen.

In einem ersten Schritt wird die Klebematte (alternativ PE-Folie und/oder Trittschalldämmung) auf den trockenen Boden ausgelegt. Danach folgen die Dielen. Die erste Reine sollte an der Wand entlang gelegt werden – so waagerecht wie möglich. Ist die Wand schief, gilt es, die ersten Dielen passend zu sägen. Die Abstandskeile garantieren einen Mindestabstand zur Wand von 1,5 Zentimetern, damit das Holz arbeiten kann.

Liegt die erste Reihe, ist die Verlegung danach einfach. Die Dielen müssen lediglich ineinander geklickt werden, bis die andere Wand erreicht ist. Zugeisen helfen, die Bretter und Bohlen fest ineinander zu verkeilen.

Die Randstücke der jeweiligen Reihen sollten nicht kürzer als 40 oder 30 Zentimeter sein.

Variante 2: Dielenboden festschrauben

Die Variante des Verschraubens ist aufwendiger als die schwimmende Verlegung. Hier braucht es eine Unterkonstruktion, auf die die Dielen verschraubt werden können. Dafür sollte der Verleger handwerkliches Geschick mitbringen – komplette Laien sollten sich Hilfe ins Haus holen.

Vor- und Nachteile des Verschraubens

Diese Verlegung bietet eine größere Stabilität als die schwimmende Variante. Denn Dielenboden neigt verstärkt dazu, dass das Holz arbeitet. Daher werden Dielen häufig verdeckt in der Feder geschraubt. Das erzeugt eine Trittelastizität und ein angenehmes Gefühl beim Gehen auf dem Dielenboden.

Ein weiterer Vorteil ist die einfache Renovierung des Bodens. Ebenso lassen sich die Schrauben leicht wieder lösen und der Boden auch bei Bedarf wieder entfernen. Zudem zählt diese Variante zu den ökologisch schonenden Methoden.

Ein Nachteil der Verschraubung ist jedoch der Aufwand. Es braucht zunächst eine Unterkonstruktion, die auf den Untergrund aufgebracht werden muss. Diese erhöht den Boden zusätzlich, was einen erheblichen Höhenunterschied zu angrenzende Fußbodenbeläge bedeuten kann. Zudem kann später auch ein Quietschen der Dielen auftreten. Ebenso ist diese Verlegung nicht für die Kombination mit einer Fußbodenheizung geeignet.

Anleitung zum Verschrauben

Wer seinen Dielenboden durch Verschraubung verlegen will, muss in einem ersten Schritt den Unterboden eben gestalten. Eine PE-Folie dient auch hier als Feuchtigkeitssperre. Darauf wird die Unterkonstruktion aus Lagerhölzern schwimmend ausgelegt. Der Abstand der Hölzer hängt von deren Holz ab sowie auch von der Stärke des Bodens. Diese sollte jedoch nicht über 40 Zentimeter sein. Zudem bietet sich eine überdeckende Verlegung der Hölzer an. Der Hohlraum zwischen ihnen kann mit Isolierung gefüllt werden.

Ist die Unterkonstruktion gebaut, können die Dielen darauf verschraubt werden. Auch hier beginnt der Heimwerker mit der ersten Reihe und hält mittels Keilen einen Abstand zur Wand. Daran können die anderen Dielen angepasst, mit Schlagholz ineinander, durch Anpressen gesichert und verdeckt durch die Feder verschraubt werden. Der Heimwerker braucht hier spezielle Dielenschrauben. Auch empfiehlt sich das Vorbohren.

Variante 3: Dielenboden vollflächig verkleben

Bei der letzten Variante müssen Kosten für den Kleber eingeplant werden. Denn hier wird der Dielenboden auf den Untergrund verklebt – eine dauerhafte Lösung. Doch auch diese Methode hat ihre Vor- und Nachteile.

Vor- und Nachteile des Verklebens

Das vollflächige Verkleben von Dielenboden hat den Vorteil, dass späteres Abschleifen der Dielen deutlich einfacher realisiert werden kann. Auch treten bei dieser Verlegung kaum Geräusche auf, denn Schwingungen sind bei der fachgerechten Ausführung ausgeschlossen. Eine Trittschalldämmung kann in oberen Stockwerken dennoch eingebaut werden.

Doch der größte Vorteil ist die Kombinierbarkeit mit einer Fußbodenheizung. Durch den direkten Kontakt mit dem Untergrund kann hier eine gute Wärmeübertragung gewährleistet werden. Jedoch hängt dies auch vom Holz der Dielen ab: Hartes Holz wie Eiche, Nussbaum und Merbau sind zu empfehlen. Bei weicheren Hölzern wie beispielsweise Buche oder Ahorn können sich auch Fugen bilden.

Zu den Nachteilen gehört, dass verklebtes Parkett nicht einfach wieder zu entfernen ist. Daher empfiehlt sich diese Methode nur, wenn sie auf Dauer gedacht ist – im Eigenheim beispielsweise. Auch ist der Heimwerker nicht immer über alle Chemikalien im Kleber aufgeklärt: Die genaue Zusammensetzung ist immer ein Betriebsgeheimnis der Hersteller.

Bei der vollflächigen Verklebung muss zudem sehr sorgfältig gearbeitet werden. Fehler rächen sich schnell. Wer nicht über ausreichende Kenntnisse verfügt, sollte die Arbeiten dem Fachmann überlassen. Auch braucht es eine Weile, bis der Kleber getrocknet ist. So kann der Raum frühestens zwölf Stunden nach Abschluss der Arbeiten wieder genutzt werden.

Anleitung zur vollflächigen Verklebung

Bei dieser Methode braucht es ebenfalls einen geraden, trockenen und sauberen Untergrund. Bei Bedarf kann eine Trittschalldämmung eingefügt werden. Die Verklebung beginnt mit Auftragen des Klebers: abschnittsweise und mit dem Spachtel. Danach wird die erste Reihe mit der Nut zur Wand und ausreichend Abstand auf den Kleber gelegt. Die nachfolgenden Dielen werden nach und nach angefügt und mit dem Schlagholz zusammengebracht.

Wichtig ist bei dieser Methode, dass die einzelnen Dielen vollständig im Klebebett liegen. Wer möchte, kann den Boden auch mit Sandsäcken und Co für eine festere Trocknung beschweren.

Egal welche Variante gewählt wird, in jedem Fall sollten die Dielen etwa 48 Stunden vor Verlegung in dem Raum lagern, um sich bereits an das Raumklima anzupassen.

Zusammenfassung

Dielenboden ist langlebig und zeitlos schön. Er kann auf drei Arten verlegt werden. Während die schwimmende Verlegung auch leicht vom Laien durchgeführt werden kann, braucht es bei der vollflächigen Verklebung Sorgfalt. Soll der Dielenboden verschraubt werden, braucht es spezielle Dielenschrauben.

Artikelbild: © Yunava1 / Bigstock.com


6 Kommentare

  1. Jan 13.03.2018 12:27 Uhr

    Gut erklärt….obwohl ich noch ergänzen muss, dass es mittlerweile auch Fußbodenheizung für Unterkonstruktion gibt. Das ist dann eine Trockenfußbodenheizung, die zwischen eine aufgeschraubte, dünne Konterlattung gelegt wird.

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  2. Helga 22.10.2018 17:26 Uhr

    Danke für die Infos! Vor einem Jahr standen wir vor der Wahl, welchen Boden für unsere Diele auszuwählen. Wir haben uns für einen Holzboden entschieden, denn umweltfreundlich und gnz praktisch scheint uns der zu sein Dank einer guten Ölfarbe wurde ein langfristiger Schutz erreicht. Nun bringt uns der keine Probleme bei der Pflege. Danke für Tipps!

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  3. Rüdiger 28.07.2019 11:46 Uhr

    Erwähnenswert für die Freunde der Holzlattung: Wenn das ein Stockwerk ist, in dem sich darunter Erdreich befindet -egal ob mit Dämmung/ Beton/ Estrich- sollte man zwischen den Lagerhölzern Styrodur o.ä. verlegen. Ansonsten sind Probleme mit dem Raumklima vorprogrammiert. Meistens benutzt man als Lattung Fichte, die noch dazu am besten verrottet. Das Problem erkennt man dann einfach, in dem man sich in Bodennähe bückt und an den Bodenleisten schnüffelt.

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  4. Larissa Behrmann 18.12.2019 09:55 Uhr

    Vielen Dank für die tollen Tipps zum Verlegen von Dielen. Wir werden Ihren Tipp ausprobieren und den Dielenboden schwimmend verlegen. In unserer alten Wohnung hatten wir eine Parkettverlegung.

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  5. Wolle 22.12.2020 15:46 Uhr

    Kann man auch die Holz Dielen auf dem Laminat verlegen .

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