Do it yourself mit der Nähmaschine: Individuelle Vorhänge, Gardinen und Co gestalten

Do it yourself mit der Nähmaschine: Individuelle Vorhänge, Gardinen und Co gestalten

Mal ehrlich: Kaufen kann doch jeder. Doch die schönsten Kissen, Gardinen und Tischdecken in den eigenen vier Wänden sind selbst gestaltet. Auf diese Art und Weise sind alle Dekorationen in Schlafzimmer, Wohnzimmer und Co ein Unikat. Zu viel Aufwand, glauben Sie? Im Gegenteil. Wie einfach es geht, mit Nadel und Faden die Wohnung durch Gardinen und Co individuell zu gestalten, zeigen die folgenden Zeilen.

Selber nähen schafft Individualität in der Wohnung

Zugegeben: Das Geld kann hier nicht der Grund sein, denn Vorhänge und Gardinen lassen sich auch mit kleinem Budget im Handel erstehen. Aber was bei selbst gemachten Möbeln gilt, trifft auch auf das Nähen für die Wohnung zu: Es macht Spaß.

So mancher entdeckt erst spät seine Leidenschaft für Nadel und Faden. Seine Kreativität in diesem Bereich der Inneneinrichtung auszuleben, kann jedoch zu einem neuen Hobby werden. Denn einmal kreativ gesponnen, finden sich immer mehr Projekte, die mit der Nähmaschine im Heim verwirklicht werden können. Das Wort Innendesign bekommt damit eine ganz neue Bedeutung. Denn mit selbst genähten Accessoires wird die Wohnung besonders individuell. Hier entstehen Unikate.

Noch nie an einer Nähmaschine gesessen? Anfänger finden in zahlreichen Tutorials wertvolle Tipps und Übungen für den Umgang mit der Nähmaschine. Ein leichter Einstieg kann die Fertigung von eigenen Gardinen sein. Diese lassen sich schnell und unkompliziert nähen. Dazu braucht es nur den richtigen Stoff, einige Werkzeuge und vor allem viel Lust auf das Projekt.

Wer keine Nähmaschine zu Hause hat, muss keine teure Anschaffung leisten. Nähmaschinen gibt es günstig auf Flohmärkten. Auch in der passenden App, auf Kleinanzeigenportalen und in sozialen Netzwerken ist schnell ein gebrauchtes, aber günstiges Modell gefunden.

Die Qual der Wahl: Welche Stoffe passen an welche Fenster?

Wer sich der Herausforderung stellt, seinen Gardinen und Vorhänge selbst nähen zu wollen, steht zu Anfang vor einer schwierigen Entscheidung. Welche Farbe, Form und Material soll es denn sein? Die Palette an Stoffen ist scheinbar unendlich. Zur Auswahl stehen unter anderem:

  • Ausbrenner
  • Baumwolle
  • Brokat
  • Chiffon
  • Crêpe
  • Jacquard
  • Organza
  • Samt
  • Satin
  • Seide
  • Spitze
  • Tüll
  • und vieles mehr

Einige Kriterien können aber bei der Auswahl helfen, dass auch Sie den richtigen Gardinenstoff finden. Die Beschaffenheit der Fenster ist eines davon. Sprossenfenster brauchen eine andere Verkleidung als bodenlange Fenster. Ebenso spielt es eine Rolle, für welchen Raum die Gardine genäht werden soll. Im Kinderzimmer ist ein strapazierfähiger, schwerer Stoff ratsam, der auch gleich den Schall absorbiert. Im Schlafzimmer braucht es oft blickdichte Stoffe. Hier eignen sich beispielsweise dichte Baumwolle, Samt und beschichtete Stoffe. In der Küche sollte eher zu pflegeleichten Stoffen gegriffen werden.

Wo Sichtschutz und Lärmdämmung keine Rolle spielen, kann aber auch das Raumklima durch die richtigen Gardinen beeinflusst werden: Sie regulieren auch Kühle oder Hitze im Zimmer. Zudem kann auch die Raumwirkung durch die Stoffe verändert werden. Samt und Seide wirken beispielsweise luxuriös und geben dem Zimmer mit einfachen Mitteln Glamour und Exklusivität. Helle Baumwollvorhänge drücken Leichtigkeit und Unkompliziertheit im Raum aus, was gerade in kleinen und dunklen Zimmern von Vorteil ist. Muster lockern den Raum auf, unifarbene Gardinen können als Ruhepol dienen.

Wer es besonders individuell haben möchte, sucht sich im Handel dabei nicht einen x-beliebigen Stoffladen aus. In vielen Shops werden die gleichen Stoffe angeboten. Doch so mancher hat auch Unikate, die exklusiv zu bekommen sind. Damit ist garantiert: Der Vorhang aus diesem Stoff hängt nirgends ein zweites Mal!

Einfache Gardinen nähen: Anleitung für Anfänger

Die Material- und Werkzeugliste ist nicht lang, die es braucht, um eine eigene und individuelle Gardine herzustellen. Auf ihr stehen:

  • Nähmaschine
  • Stoff
  • Falten- oder Kräuselband
  • Nähgarn (passende Farbe)
  • Maßband
  • Schere
  • Stecknadeln

Ist der Stoff ausgewählt, kann es losgehen. Der erste Schritt heißt: Richtig Maß nehmen. Damit die Gardinen sich perfekt an das Fenster anpassen, müssen Höhe und Breite ausgemessen werden. Bei der Höhe ist die Gardinenstange natürlich der Ausgangspunkt. Zudem sollten 20 Zentimeter dazu gerechnet werden, um den Saum der Gardine einzuplanen. Am oberen Rand braucht es weitere 2,5 Zentimeter – für Nahtzugabe und Vorzugband.

Die Breite der Gardine muss mit dem Kräuselband oder dem Faltenband verrechnet werden: Je mehr davon eingenäht wird, desto stärkere Falten wird die Gardine besitzen. Daher braucht es natürlich einen Stoff, der deutlich breiter ist als das Fenster: 1,5 bis viermal so viel.

Der nächste Schritt ist die Vorbereitung des Stoffes. Dieser sollte vor dem Zuschneiden einmal gewaschen werden, denn so manches Material, wie beispielsweise Baumwolle, kann auch eingehen. Dann ist der Vorhang später zu kurz. Das Bügeleisen danach ist Pflicht. Damit werden nicht nur alle Falten beseitigt, sondern auch die seitlichen Kanten zweimal umgeschlagen, festgebügelt und mit Stecknadeln fixiert.

Dann kann es endlich an die Nähmaschine gehen, Faden einspannen und die ersten Probestiche auf einem Stoffrest ausprobieren. Ist die Fadenspannung korrekt, kann die Stoffkante mit einem geraden Stich abgesteppt werden. Danach wird das Kräuselband oder das Faltenband in die Gardine eingenäht. Auch hier heißt es: Oberkante umschlagen, festbügeln, Band einlegen, mit Nadeln feststecken und dann mit einem Stich zunähen.

Hierbei dürfen die nicht die Schnüre der Bänder festgenäht werden. Diese werden später für den Faltenwurf benötigt.

Im letzten Schritt muss nur noch der Saum gefertigt werden. Dazu kann das bisherige Ergebnis schon einmal zur Probe aufgehangen werden, um die Saumbreite und die korrekte Länge der Gardine zu erhalten. Je nach Maß wird der Saum ebenfalls zweimal umgeschlagen, festgebügelt und an der oberen Kante festgenäht.

Im Handel gibt es Saumbänder meist mit Anleitung zur Verwendung. Umschlagen und festbügeln reicht hier aus, bei dieser Variante muss nicht genäht werden.

Zusammenfassung

Wer seine Wohnung individuell einrichten und dekorieren möchte, kann verschiedene Accessoires einfach selbst nähen. Gardinen sind ein gutes Projekt für Anfänger, denn sie lassen sich sehr leicht herstellen. Mit der Auswahl des richtigen Stoffes entstehen Unikate: Keine andere Wohnung wird die gleichen Vorhänge haben.

Artikelbild: © konstantynov / Bigstock.com


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