Druckkopf defekt – Das können Sie tun

Druckkopf defekt – Das können Sie tun

Drucker sind aus vielen Haushalten nicht mehr wegzudenken und oft täglich im Einsatz. Obwohl es heutzutage sehr viele günstige Druckgeräte im Handel gibt, entpuppen sich diese oft erst beim genaueren Hinsehen als teuer: Mitunter sind die Tintenpatronen sehr kostenintensiv oder der Drucker geht schon kurz nach Ablauf der Garantiezeit kaputt. Ein Defekt, der bei Tintenstrahldruckern sehr oft auftritt, betrifft den Druckkopf. Erfahren Sie hier, was Sie in so einem Fall tun können.

Der Druckkopf geht bei Tintenstrahldruckern mit Permanentdruckkopf oft früh kaputt

Im Druckkopf eines Tintenstrahldruckers arbeiten über 1.000 kleine Düsen. Sie können verstopfen, wodurch die Qualität des Drucks erheblich schlechter wird. In diesem Fall empfehlen die Druckerhersteller oft, eine Intensivreinigung durchzuführen. Diese hat aber zwei Haken:

  1. Sie verbraucht sehr viel Tinte
  2. Sie führt längst nicht immer zum Erfolg

Oft reden sich die Druckerhersteller auch damit heraus, dass keine Patronen von Drittherstellern verwendet werden sollten, weil die Originalpatronen von höherer Qualität seien. Für den Druckkopf macht das aber in der Regel keinen Unterschied, weil egal ist, welche Tinte darin eintrocknet. Ein kaputter Druckkopf äußert sich meist dadurch, dass sich mehr Streifen auf dem Ausdruck bilden. Nach einiger Zeit wird eine Farbe dann gar nicht mehr gedruckt und irgendwann streikt der Druckkopf komplett. Dann hilft es nur noch, den Druckkopf auszubauen und manuell zu reinigen oder ein neues Modell zu kaufen.

So funktioniert der Druckkopf

Über 1.000 Düsen arbeiten im Druckkopf eines Tintenstrahldruckers. Sie sorgen dafür, dass die Tinte fein zerstäubt wird und auf das Papier gelangt, um Grafiken und Texte zu drucken. Die Tintenpartikel werden durch ein Heizelement erzeugt, indem der Wasseranteil der Tinte erhitzt wird. Dieser schnelle Prozess sorgt dafür, dass sich eine Dampfblase bildet. Durch hohen Druck kann diese Dampfblase die Tintentropfen durch die Düse pressen. Wegen der Oberflächenspannung füllt sich die Düse danach erneut mit Tinte.

Bei günstigen Druckern ist ein Neukauf oft sinnvoll

Wenn der Druckkopf bei einem sehr günstigen Druckermodell kaputt geht und die Garantiezeit schon abgelaufen ist, empfiehlt es sich in den meisten Fällen, direkt ein neues Modell zu kaufen. Es lohnt oft nicht, Arbeit und Geld in die Reparatur zu stecken.

Sparen Sie beim Druckerkauf nicht an der falschen Stelle. Investieren Sie lieber ein paar Euro mehr, um sich beim nächsten Mal länger an Ihrem Druckgerät erfreuen zu können.

Moderne, hochwertige Tintenstrahldrucker kosten etwa 100 bis 200 Euro. Tipps zur Anschaffung finden Sie auch in unserem Drucker-Test.

Wie Sie den Druckkopf reparieren können

Meist entstehen Verstopfungen und Verunreinigungen am Druckkopf durch eine zu lange Betriebsdauer. Aber auch eine seltene Nutzung kann dazu führen, dass der Druckkopf nicht mehr so funktioniert, wie es eigentlich vorgesehen ist. Die Reparatur durch einen Fachbetrieb lohnt sich in der Regel nur bei teuren Profigeräten. Natürlich können Sie jedoch versuchen, den Druckkopf selbst zu reparieren, bevor Sie sich ein neues Modell kaufen. Um den Drucker zu reparieren, ist es erforderlich, den Druckkopf auszubauen und zu reinigen. Das funktioniert je nach Modell etwas anders. In den meisten Fällen müssen zuerst die Tintenpatronen vor der Reinigung entnommen werden. Wie Sie dies realisieren, entnehmen Sie am besten der Anleitung Ihres Druckers. Oft wird lediglich ein Hebel umgelegt oder es müssen die Schnappverschlüsse der Tintenpatronen geöffnet werden.

Nachdem Sie die Farbpatronen aus dem Drucker genommen haben, sollten Sie die Austrittsöffnungen mit einem Klebestreifen abkleben. Bewahren Sie die Patronen dann an einem sicheren Ort auf.

Sobald Sie alle Tintenpatronen ausgebaut haben, gelangen Sie an den Druckkopf. Achten Sie dabei auf die Kontaktplatte, die Druckkopfsegmente und den Folienleiter. Berühren Sie diese Elemente nicht, denn sie könnten dadurch kaputt gehen. Wenn Sie einmal die Patronen und den Druckkopf ausbauen, sollten Sie auch gleich die Abtropfeinheit des Tintenstrahldruckers säubern. An sie gelangen Sie nur, wenn Sie den Druckkopf und die Patronen aus dem Drucker genommen haben.

Reinigung der Düsen mit Propylalkohol

Schon beim Herausnehmen des Druckkopfes werden Sie deutlich sehen, wenn er verunreinigt ist. Gut für die Reinigung geeignet ist Propylalkohol, welches in der Apotheke gekauft werden kann.

Bei der Anwendung von Propylalkohol ist Vorsicht geboten. Er kann die Haut, die Schleimhäute, die Atemwege und die Augen reizen. Deshalb sollte die Flüssigkeit nicht in Kontakt mit den Augen geraten. Bei der Einnahme in höheren Konzentrationen kann es zu Rauschzuständen und Schwindel kommen. Achten Sie daher auf eine sichere Aufbewahrung.

Propylalkohol wirkt auch bei starken Verschmutzungen und kann den Druckkopf deshalb wieder zu neuem Leben erwecken. Gehen Sie bei der Reinigung wie folgt vor:

  1. Legen Sie einen Mundschutz und Gummihandschuhe an.
  2. Halten Sie den Druckkopf über eine Schüssel.
  3. Sprühen Sie den Düsenaustritt und das Reservoir der Farbtanks ein.
  4. Lassen Sie den Druckkopf ein paar Stunden lang stehen, damit die Flüssigkeit eingetrocknete Farbreste lösen kann.

Nach der Reinigung muss der Druckkopf trocknen. Danach lohnt sich ein Test, ob der Drucker wieder funktioniert.

Alternativ kann mit destilliertem Wasser gereinigt werden

Wenn Sie den Druckkopf nicht mit Propylalkohol reinigen möchten, können Sie auch destilliertes Wasser verwenden. Dabei gehen Sie ganz ähnlich vor: Legen Sie den Druckkopf mit der Unterseite in ein Wasserbad und lassen Sie ihn dort einige Stunden liegen. So können sich die Tintenreste lösen, die nach und nach im Wasser sichtbar werden. Danach muss der Druckkopf mehrere Stunden lang trocknen, bevor er wieder eingebaut werden kann.

Zusammenfassung

Wenn der Druckkopf bei einem sehr günstigen Tintenstrahldrucker kaputt geht, sollte überlegt werden, ob der Neukauf nicht die wirtschaftlichere Alternative wäre. Es besteht oft aber auch die Möglichkeit, den Druckkopf selbst zu reparieren.

Artikelbild: Jummie / Bigstock.com

 


3 Kommentare

  1. Norbert 27.01.2021 18:17 Uhr

    Für Manuskriptarbeit usw wäre es schön, man hätte die Option „gebraucht“ weiterzuarbeiten, d.h. nicht perfekt aber bisschen verrostet: Scannerkopien sind ohnehin nur für Bürokratisches, zerknickte Rechnungen usw. da. Die Meldlung „Kopf deffekt oder nicht vorhanden“ von einem Tag zum andern mitten in der Steuererklärung riecht da eher nach einem Neukaufbefehl als nach „Düschen verstopft“ und das Gerät war ein OfficeJet. Besonders, wenn man gerade für 100 Euro Originaltinte gekauft hat. Ich hatte mal 12 Jahre einen Billiglaserdrucker….tausende Seiten….das waren Zeiten….

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  2. Gerhard Seedorff 24.05.2021 20:06 Uhr

    Noch schlimmer ist die Information „Mindestens eine Patrone ist defekt. Herausnehmen und durch neue Patrone ersetzen!“ Man fühlt sich für dumm verkauft, wenn man für 100 € neue Origenal-Patronen gekauft hat und als nächstes die Information das mindestens eine Patrone eine gebrauchte Originalpatrone sei. Und ansschließend wieder die Ursprüngliche Fehlermeldung. Der Hersteller teilt mit auf Anfrage, dass er für alte Geräte nicht verantlich ist und neue Geräte für die gekauften Patronen habe er nicht im Programm. Dann fühlt man sich betrogen!

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    1. Frauke 13.12.2022 07:16 Uhr

      Hallo,
      Ich habe einen Canon TS 6150 und habe folgende Frage. Wenn ich mit dem Drucker ein normales DIN A4 Blattausdrucke dann ist die Schrift ganz normal. Wenn ich aber einen etwas dickeren Umschlag (Hat die letzten Jahre immer funktioniert) drucken möchte, dann ist die Schrift mit einem leichten Schatten unterlegt. Woran kann das liegen? Druckkopfreinigung und Walzenreinigung und das ganze Programm habe ich bereits mehrfach durchgeführt. Ich freue mich auf eine Antwort von euch.

      Mit freundlichen Grüßen Frauke

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