Edelstahl schneiden: So gelingt das Schneiden des robusten Werkstoffes

Edelstahl schneiden: So gelingt das Schneiden des robusten Werkstoffes

Unter den Begriff Edelstahl fallen unlegierte und legierte Stähle, die durch ihre äußerst robuste Beschaffenheit von Hand- und Heimwerkern gleichermaßen geschätzt werden. Die Einsatzgebiete von Edelstahl, Aluminium und anderen Verbundmetallen sind vielfältig. Die Verwendung reicht von Industrie-Anlagen über den Einsatz im Hausbau bis hin zur Küchenausstattung. An Materialen aus Edelstahl kommt keiner so schnell vorbei. Der Werkstoff Edelstahl bietet durch seine robusten Eigenschaften viele Vorteile. Unter sind Werkstücke aus Edelstahl oder Edelstahlbleche

  • korrosionsbeständig
  • leitfähig
  • schweißbar
  • hygienisch
  • langlebig
  • temperaturbeständig

Die vorteilhafte Robustheit macht sich auch beim Schneiden von Edelstahl und Edelstahlblechen bemerkbar. Es ist gar nicht so einfach, ein Blech oder Rohr aus Edelstahl zu durchtrennen. Es ist zwar möglich Edelstahl im Rahmen von Heimwerkerarbeiten zu schneiden, das richtige Werkzeug gibt hier jedoch den Ausschlag.

Welches Werkzeug ist beim Edelstahl schneiden zu empfehlen?

Edelstahl gehört mit zu den härtesten Werkstoffen und wird besonders aufgrund seiner Langlebigkeit geschätzt. Trotzdem kommt es natürlich immer wieder vor, dass Edelstahlprofile und Stahlrohre zuhause auf Maß geschnitten werden müssen. Wer nicht unbedingt einen Fachbetrieb aufsuchen möchte, der schneidet den Stahl am besten mit einer leistungsstarken Stich- oder Kreissäge. Beim Schneiden von Edelstahl kommt es neben der richtigen Maschinenauswahl vor allem auf die richtigen Sägeblätter an.

Mit herkömmlichen Sägeblättern kann der Stahl nicht durchtrennt werden. Die Sägeblätter müssen aus HSS-Stahl hergestellt sein, damit sie den Werkstoff sicher durchschneiden. Die Abkürzung HSS steht dabei für Hochleistungs-Schnell-Stahl, das in einem speziellen Vakuum-Verfahren gehärtet wurde. Sägeblätter aus diesem speziellen Material werden zur Bearbeitung von besonders harten Stählen wie Edelstahl, Eisen, Aluminium und deren Bleche eingesetzt.

Wenn Sie ein dünneres Edelstahlblech zurechtschneiden möchten, dann achten Sie zusätzlich auf eine feine Zahnung des Sägeblattes.

Generell gilt die Faustregel, je dünnwandiger das zu schneidende Material ist, desto feiner die Sägeblattzahnung. Beim Schneiden von Vollmaterial kommen Sägeblätter mit grober Zahnung zum Einsatz. Zusätzlich sollen die Schneidewerkzeuge über eine gewisse Schärfe verfügen. Je höher der Schärfegrad, desto niedriger fällt der benötigte Kraftaufwand aus.

Mit Trennscheiben aus Nylon oder Diamant lassen sich dünnwandigere Edelstahl-Objekte wie beispielsweise Rohre schneiden. Für dickwandigere empfehlen sich spezielle Trennscheiben, die Sie im Fachhandel erwerben können.

Das Schneiden von Edelstahl in Metallfachbetrieben und Industrie

Handwerks- oder Industrieunternehmen, die sich auf die Verarbeitung von Metallen und Metallwerkstoffen spezialisiert haben, verwenden automatisierte Verfahren zum Schneiden von Edelstahl. Unterschieden wird zwischen kalten und thermischen Trennverfahren.

Zum Einsatz kommen bei der Verarbeitung:

Wasserstrahlschneiden: Das Wasserstrahlschneiden zählt zu den kalten Verfahren. Mit einem dünnen Hochdruck-Wasserstrahl wird der Edelstahl durchtrennt. Das Verfahren eignet sich besonders zum Schneiden von Konturen und Profilen. Der Vorteil besteht daran, dass die Schnittkanten kaum nachbearbeitet werden müssen.

Das Schneiden von Stahl mit der Hilfe von Plasma gehört zu den thermischen Schnittverfahren. Mit der Hilfe eines Lichtbogens zwischen dem Edelstahl und einer Elektrode aus Wolfram entsteht Plasmagas. Plasma wird vor allem bei der Durchtrennung von Werkstücken mit einer Dicke von bis zu 110 mm verwendet.

Laserschneidemaschinen scheiden den Stahl mit Hilfe von Lasern, in der Regel unter dem Einsatz von Gasen auf Kohlendioxidbasis.

Der Vorteil der automatisierten Verfahren liegen auf der Hand. Große Stückzahlen können so in kurzer Zeit produziert werden. Bei den thermischen Verfahren ist so gut wie keine Nachbearbeitung und wenn, dann nur in geringem Ausmaß, nötig. Mechanisches Sägen erfordert immer einen Kraftaufwand, der sich auf das Werkstück überträgt und so das Risiko von Verformungen gegeben ist. Die Bearbeitungsdauer ist um ein Vielfaches höher, da bei dieser Art von Verfahren noch zusätzliche Nacharbeiten wie Schleifen und Entgraten anfallen.

Tipps zum Edelstahl schneiden: Was gibt es zu beachten?

Vor allem bei dünnwandigen Werkstücken oder Objekten, mit einem geringen Durchmesser ist ein sicheres Einspannen von großem Vorteil. So vermeiden Sie Verformungen, die durch den Kraftaufwand auftreten können.

Nicht zu unterschätzen ist die entstehende Hitze sowohl am Material selbst als auch an der Maschine, die beim Schneiden von Edelstahl entsteht. Daher müssen Sie immer für eine ausreichende Kühlung während des Schneidevorgangs sorgen. Zum Kühlen eignen sich spezielle Schneideöle. Diese schützen auch die HSS-Sägeblätter und verlängern die Lebensdauer des Werkzeuges.

Fassen Sie nie mit bloßen Händen an die frische Schnittstelle oder das stillstehende Sägeblatt, da die entstandene Wärme leicht zu Verbrennungen führen kann.

Trotz hochwertigem Werkzeuges und Maschinen, kann es vorkommen, dass Sie das Edelstahlstück nicht bei sich zu Hause schneiden können. Vor allem legierter Edelstahl kann ihre Maschinen an ihre Grenzen bringen. Bevor Sie einen Schaden an Ihrer Ausrüstung und damit verbundene Kosten riskieren, bringen Sie das Edelstahlstück oder -blech am besten zu einem Fachbetrieb.

Zusammenfassung

Mit dem richten Werkzeug gelingt das Schneiden von Edelstahl auch Zuhause. Die eingesetzten Sägeblätter sollten unbedingt aus HSS-Edelstahl bestehen und auf eine ausreichend starke Kühlung während des Trennverfahrens ist unbedingt zu achten.

Artikelbild: Kzenon / Bigstock.com


1 Kommentar

  1. Laura Urban 29.04.2020 13:14 Uhr

    Mein Mann will am Wochenende mehrere Stahlbleche aus Edelstahl zuschneiden. Ich werde ihm raten, eine leistungsstarke Kreissäge zu benutzen, die mit Sägeblättern aus HSS-Stahl bestückt ist. Ich denke, dass die Stahlbleche nicht so dick sind und dass eine feine Zahnung des Sägeblattes deshalb am besten geeignet ist.

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