Einbruchschutz – wie sicher können Sie schlafen?

Einbruchschutz – wie sicher können Sie schlafen?

Wussten Sie, dass etwa alle 2 Minuten irgendwo in Deutschland eingebrochen wird? Nicht einmal 20 Prozent der Fälle können aufgeklärt werden. Der Schadensfalldurchschnitt liegt bei 2000 €, meistens wird Bargeld, Schmuck und Laptops gestohlen. Schäden durch puren Vandalismus, wie z.B. zerstörtes Mobiliar, können die Schadenshöhe aber stark nach oben treiben. Einbruchsicherung wird immer häufiger auf Wunsch vieler Versicherungsgesellschaften ein Thema, mit dem sich Hauseigentümer auseinandersetzen müssen. In den meisten Fällen befassen sich die Hausherren aber aus freien Stücken mit der Frage danach, welche Maßnahmen dazu führen können, dass sie sich daheim rund sicher fühlen können. Die Werkzeuge der Einbrecher werden immer ausgereifter. Bei vielen Fenstern und Türen jedoch fehlt es noch immer an den nötigen Vorkehrungen, die einen Einbruch verhindern können oder diesen zumindest weitaus zeitintensiver werden lassen.

Kosten der Einbruchsicherung adäquat zum Wert der Einrichtung

Die meisten Maßnahmen zur Einbruchsicherung müssen für die Hauseigentümer keineswegs kostspielig sein. Je höher der Wert der Einrichtungsgegenstände, desto mehr Wert sollte man auf den Schutz derselbigen legen. Im ersten Schritt kann schon ein relativ preiswertes Sicherheitsschloss an Haustür vor Einbrechern schützen. Je nach Lage fallen die Sicherheitsmaßnahmen anders aus. Im Erdgeschoss und Parterre z.B. müssen Veränderungen und Verbesserungen an Fenstern und vor allem an den Terrassentüren in Betracht gezogen werden. Nach der Einbruchsstatistik finden mehr als zwei Drittel aller Einbrüche über die Terrasse oder die Fenster statt, selbst Laien könnten sich bei vielen Formaten ohne Probleme Zugang verschaffen.

Die richtigen Maßnahmen zahlen sich aus

Der Wert von abschließbaren Fenster- und Türgriffen als Einbruchsicherung wird offensichtlich oft missverstanden. Diese Absicherungsmaßnahmen sind nur sehr bedingt, denn die Hebelwirkung eröffnet Einbrechern mit etwas Mühe auch weiterhin den Wohnungszugang. Dagegen sind schon Schutzmöglichkeiten wie Pilzkopf-Beschläge eine bessere Wahl. Diese Beschläge an Rahmen und Fenstern bzw. Türen verhaken sich im geschlossenen Zustand miteinander und erschweren so erheblich einen Einstieg. Fällt die Wahl bei der Einbruchsicherung zugunsten einer Umrüstung, muss auf die so genannte Widerstandsklasse geachtet werden. In der Klasse 2 sind Fenster- und Türglas neben den besagten Beschlägen meist zudem durch die Verwendung von wurfhemmendem Verbundglases doppelt geschützt.

Einbrecher – Psychologie des geringsten Widerstandes

Einbrecher suchen nicht nur abgelegene oder schlecht einsehbare Häuser auf. Reihenhäuser, Doppelhäuser, Ein- oder Mehrfamilienhäuser, Geschäftsgebäude, Wohnungen – egal welche Lage- Einbrecher finden sich überall und zu jeder Tageszeit. Sie nutzen jedoch immer den Weg des geringsten Widerstandes, denn Zeit ist bei einem Einbruch sehr kostbar. Ein Viertel der Einbrecher kommt durch die Vorder- oder Hintertür. Jeder zweite Einbrecher findet durch ein Fenster, Terrassen- oder Balkontür ohne Absicherung Zugang. Einige einfache, mechanische Absicherungen rauben Einbrechern Zeit und Nerven und damit das Interesse am Einbruch.

Die Einbruchversicherung kann existentiellen Wert haben

Die Einbruchversicherung schützt den Versicherungsnehmer vor den finanziellen Folgen eines Diebstahles im Zusammenhang mit einem Einbruch, Raub oder Vandalismus. Was wird als Einbruchdiebstahl verstanden? Wenn der oder die Täter in ein Gebäude oder in einen umschlossenen Raum eindringen, beispielsweise mittels eines falschen Schlüssels oder auch mit Gewalt (Raub), um fremdes Eigentum zu entwenden, spricht man vom Einbruchsdiebstahl. Die Einbruchversicherung deckt das Risiko vor Schäden die aus einem Einbruch resultieren. Sie wird auch häufig als Einbruchdiebstahlversicherung bezeichnet, denn sie ersetzt nicht nur die entstandenen Schäden, sondern auch entwendete Gegenstände. Die Einbruchversicherung ist grundsätzlich in der Hausrat- bzw. Wohngebäudeversicherung enthalten.

Grundsätzlich werden seitens der Versicherung auch Vandalismusschäden übernommen, die meist den größten Teil des Schadens ausmachen. Die Prämien zur Einbruchversicherung sind von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich, deswegen ist immer ein Vergleich ratsam. Die Prämie kann bei den meisten Versicherungen jedoch durch die verschiedensten Maßnahmen gesenkt werden. Beispielweise wirken sich Alarmanlagen, die vom Verband für Sachversicherungen anerkannt wurden, prämiensenkend aus. Viele Versicherungen setzen den Einbau einer solchen Alarmanlage sogar voraus, wenn die Versicherungshöhe eine bestimmte Summe (in der Regel 100.000 bis 150.000 Euro) übersteigt. Einbruchversicherungen integriert in Hausratversicherungen sind immer eine sinnvolle Angelegenheit. Hier sollte man am besten den Rat von einem Experten hinzuziehen.

Einige Tipps zum Thema Einbruchschutz:

  • Sicherungen für Haus- und Wohnungstüren: Die Absicherung der Tür darf sich prinzipiell nicht auf bestimmte Bereiche, etwa auf das Schloss oder nur den Schließzylinder beschränken. Jede Tür ist nämlich nur so sicher wie ihr schwächstes Bauteil. Dazu gehören Wandverankerungen, Bänder, Scharnierseitenschutz, Zusatzschlösser und andere Komponenten. Daher ist der komplette Austausch gegen eine geprüfte, einbruchhemmende Tür sicher die beste Lösung.
  • Sicherung von Fenstern und Fenstertüren: Bei Neubauten bietet sich der Einbau geprüfter, einbruchhemmender Fenster bzw. Fenstertüren an. Auch das Nachrüsten von einbruchhemmenden Fensterbeschlägen/Fenstersicherungen wird die Einbruchsicherheit Ihrer Fenster verbessern.
  • Elektronischer Einbruchschutz: Alarmanlagen sind das Herzstück des elektronischen Einbruchschutzes. Man unterscheidet zwischen reinen Einbruchmeldeanlagen und Gefahrenwarnanlagen.
  • Die Einbruchmeldeanlage reagiert direkt auf unerwünschte Eindringlinge – entweder als interne, hörbare Signalwarnung an die Bewohner, den Einbrecher (er wurde entdeckt) oder als lautlose Alarmweiterleitung an die Notruf- und Serviceleitstelle eines Wach- und Sicherheitsunternehmens. Einbruchmeldeanlagen nehmen dem Einbrecher die Zeit.
  • Gefahrenwarnanlagen (GWA) melden nicht nur Einbrüche, sondern informieren darüber hinaus über den kompletten Sicherheitszustand der Wohnung. Sie brauchen somit keine Angst mehr zu haben, dass der Gashahn offen steht, das Bügeleisen brennt oder der Waschmaschinen-Schlauch platzt. Eine GWA warnt per internem Alarm oder Fernalarm auch vor Rauchentwicklung, Gas- und Wasseraustritt.

Artikelbild: © inxti / Shutterstock


1 Kommentar

  1. Wolfgang Eisenhower 17.08.2016 09:25 Uhr

    Bei uns wurde letzte Woche eingebrochen und nun sind wir am überlegen, was wir machen können, um uns in Zukunft davor zu schützen. Ich habe oft gelesen, dass man am besten einbruchsichere Fenster und Türen einbauen lässt. Hat jemand Erfahrungen damit gemacht?

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