Erdbeeren düngen – Tipps für eine ertragsreiche Ernte

Erdbeeren düngen – Tipps für eine ertragsreiche Ernte

Viele Hobbygärtner pflanzen mit Vorliebe Erdbeeren an und freuen sich auf pralle, süße Früchte in den Sommermonaten. Teilweise können die ersten Erdbeeren – in Abhängigkeit der Witterung – schon Ende April geerntet werden. Mehrmals tragende Sorten liefern das beliebte Beerenobst unter günstigen Bedingungen sogar bis Oktober. Da bei der Pflege von empfindlichen Erdbeeren botanisches Fingerspitzengefühl gefragt ist, sollten Garten- oder Balkonbesitzer ein paar wichtige Ratschläge beachten. Wir geben diesbezüglich hilfreiche Tipps und Tricks, wie Sie Erdbeeren richtig düngen, um sich über eine üppige Ernte zu freuen.

Die richtige Dosis und der optimale Zeitpunkt zum Düngen

Beim Düngen von Erdbeeren kommt es zunächst auf die richtige Dosierung an. Diesbezüglich gilt es, die Pflanzen lieber sparsam mit Nährstoffen zu versorgen. Während eine intensive Düngung insbesondere das Laubwachstum der Pflanzen anregt, wird die Blütenbildung auf der anderen Seite verzögert. Dadurch wird die Anzahl der Blüten – und in Folge auch die Fruchtanzahl – reduziert.

Die Düngung sollte in Abhängigkeit des Wachstumsrhythmus erfolgen. Bei einmal tragenden Sorten, die ihre Blütenanlagen bereits im Herbst entwickeln, im Frühjahr neue Blätter treiben und mit steigenden Temperaturen die Blütenstängel zum Wachsen bringen, gilt: eine Düngung sollte Anfang September und zu Beginn des Blühens im Frühling erfolgen. Anschließend idealerweise zusätzlich Stroh auf die Erde ausbringen.

Bei mehrmals tragenden Sorten erfolgt die Blüten- und Fruchtbildung von Frühjahr bis Sommer , so dass sie auf eine kontinuierliche Düngung angewiesen sind. Entsprechend sollte beim Austrieb – bzw. wenn nach Pflanzung im Frühjahr neue Blätter sprießen – in einem Rhythmus von ungefähr zwei Wochen ein organischer Beerendünger auf die Erde gegeben und eingeharkt werden.

Langzeitdünger müssen nur einmal zu Beginn der Saison angewendet werden.

Einjährige und mehrjährige Erdbeeren richtig düngen

Obwohl sich die winterharten Erdbeerpflanzen für eine mehrjährige Kultur anbieten, favorisieren einige Hobbygärtner den einjährigen Anbau. Unabhängig davon, zu welchem Zeitpunkt die Startdüngung stattfand, hat sich folgender Zeitrahmen für die folgenden Düngungen von Erdbeeren bewährt:

je Quadratmeter fünf Liter Kompost oder 60 bis 80 Gramm Beerendünger vor der Blüte bei nährstoffarmen Böden zusätzlich – in halbierter Dosierung – vor der Fruchtreife düngen

Um das Risiko einer Überdüngung zu umgehen, im Zweifel lieber die Düngung vor der Fruchtreife unterlassen. Dieser Aspekt bezieht sich vor allem auf konzentrierte, mineralische Beerendünger.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte und nicht nur hobbymäßig ein paar Erdbeerpflanzen besitzt, kann auf eine professionelle Bodenanalyse setzen. Diese gibt Aufschluss über den tatsächlichen Nährstoffbedarf seiner Erdbeeren.

Die Hauptdüngung für mehrjährige Erdbeerpflanzen sollte direkt nach der Ernte erfolgen. Dafür pro Quadratmeter Beetfläche fünf Liter gesiebten Kompost – oder einen anderen organischen Dünger – verwenden. Alternativ kann auch ein mineralischer Beerendünger in der gleichen Dosierung zum Einsatz kommen. In der nächsten Saison orientiert sich die Nährstoffversorgung an einjährigen Erdbeersorten.

Klettererdbeeren benötigen während der kompletten Saison zusätzlich Nährstoffe. Diesbezüglich ist es sinnvoll, die Pflanzen alle 14 Tage mit flüssigem Kompost oder einem geeigneten Flüssigdünger, der speziell auf die Bedürfnisse von Erdbeeren ausgerichtet ist, zu versorgen. Dieser darf nicht auf ausgetrocknetes Substrat gegossen werden.

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Organische Dünger für einen natürlichen Erdbeergenuss

Zum umweltgerechten Düngen von Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten eignet sich insbesondere Kompost, der zahlreiche Nährstoffe liefert. Dieser natürliche Stoffkreislauf kann zur Herstellung von rein organischem Dünger genutzt werden. Wer selbst keinen Komposthaufen besitzt, aber auf dem Land wohnt, kann auf organische Alternativen ausweichen.

Organische Dünger auf eine Blick

  • Kompost
  • Pflanzenjauchen
  • Pferdedung
  • Stallmist
  • Guano

Bei Guano handelt es sich um ein feinkörniges Gemisch aus organischen Verbindungen, verschiedenen Phosphaten wie dem Calciumphosphat Whitlockit oder Calciumhydrogenphosphaten wie Brushit und Monetit sowie verschiedenen Apatiten und Nitraten.

Mineralische Beerendünger

Ein mineralischer Dünger auf Basis von Stickstoff, Calcium, Kalium und Phosphor überzeugt im Vergleich mit rein organischen Produkten mit einer schnellen Wirkung. Dies basiert auf einer höheren Wirkstofffreisetzung als bei einem organischen Dünger. Der Beerendünger wird vor der Pflanzung der Erdbeeren – oder nach der Ernte – der Dünger löffelweise pro Erdbeerpflanze in die oberste Bodenschicht eingearbeitet.

Typischerweise sind mineralische Beerendünger zur Volldüngung konzipiert und besitzen auch organische Bestandteile wie eine humusbildende Grundlage. Dadurch verbessert er die Qualität der Erde – über eine gelockerte, leistungsfähigere Bodenstruktur – und aktiviert das Bodenleben.

Werden verschiedene Stickstoffformen kombiniert, entfaltet der Beerendünger sowohl eine sofortige, aber insbesondere eine langanhaltende Wirkung. Dadurch werden die Erdbeerpflanzen über eine längere Phase mit wertvollen Nährstoffen versorgt. Dünger mit hohem Kaliumgehalt können zusätzlich das Wachstum der Erdbeerpflanzen steigern und wirken sich positiv auf die Blüte aus.

Zusammenfassung

Erdbeeren lassen sich mit organischen und mineralischen Düngern mit Nährstoffen versorgen. Dabei hängst das geeignete Düngungsmittel – und der zeitliche Aspekt – davon ab, ob es sich um ein- oder mehrjährige sowie einmal oder mehrmals tragende Erdbeerpflanzen handelt. Aus umweltrelevanter Sicht sind organische Dünger wie Kompost oder Stallmist industriellen, mineralischen Düngern vorzuziehen.

Artikelbild: Bettina Pressl / Bigstock.com


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