Erholsamer Schlaf für Allergiker

Erholsamer Schlaf für Allergiker

Allergiker haben viele Monate des Jahres unter ihrer Krankheit zu leiden. Dazu äußern sich die allergischen Reaktionen nicht nur tagsüber, sondern auch nachts im Schlafzimmer, wenn sich der Körper eigentlich erholen sollte. Der nachfolgende Artikel erklärt Allergikern, wie sie sich mit simplen Maßnahmen zu einem erholsamen Schlaf verhelfen.

Allergien – Erkrankungen mit facettenreichen Gesichtern

Der Begriff Allergie fasst ein Kanon von Erkrankungen zusammen. Unterschiede zwischen den entzündlichen Prozessen entstehen je nachdem, wo sich die allergische Erkrankung im menschlichen Körper manifestiert. Meist gelangen die Allergene über die Eingangspforten des Menschen in sein Körperinnere. Dort lösen sie unterschiedliche Symptome aus.

Heuschnupfen (Rhinokonjunktivitis), die weltweit am häufigsten vertretene Allergie, äußert sich mit Schwellungen der Schleimhäute im Nasen- und Mundbereich, Juckreiz, Schnupfen sowie Tränen in den Augen. Die atopische Dermatitis (Neurodermitis) hingegen sorgt bei Betroffenen für juckende Hautausschläge. Nahrungsmittelallergien, welche besonders schwer zu diagnostizieren sind, führen zu Übelkeit und Durchfall, aber auch Schwellungen im Rachen- und Mundraum.

Häufig sind auf den ersten Blick harmlose Umweltstoffe für die Allergie verantwortlich. Die angesprochene Nahrungsmittelallergie zum Beispiel wird häufig von Obstsorten und Nüssen, aber auch Eiern, Milchprodukten sowie Getreidearten ausgelöst, wenn Betroffene empfindlich auf diese reagieren.

Wenn Allergien den erholenden Schlaf rauben

Für Allergiker ist ihr Zustand ein täglicher Kampf, der sie auf viele Weisen negativ beeinflusst. Besonders problematisch ist jedoch die Situation, wenn sich ihre Allergie im Schlafzimmer äußert und ihnen den Schlaf raubt. Für Menschen ist der Schlaf eine Notwendigkeit, auch wenn wir den Grund dafür noch nicht entdeckt haben. Fakt ist, dass fehlender Schlaf die Leistungsfähigkeit beeinträchtigt und zu Depressionen führen kann. Aus diesem Grund müssen Allergiker ihr Schlafzimmer allergenfrei gestalten.

Allergenfrei bedeutet: Weder Schimmelpilz noch Chemikalien dürfen hier zu finden sein. Wer daran zweifelt, kann zunächst eine Raumluftanalyse ausführen lassen. Im Rahmen der Analyse wird Wohngift wie Formaldehyd oder Schimmelpilze – wenn vorhanden – ausfindig gemacht.

Allergiker sollten bereits beim Hausbau oder -kauf darauf achten, wo sich das zukünftige Schlafzimmer befindet. Empfehlenswert sind Räume, die licht- und luftdurchflutet sind. Weiterhin sollte sich der Raum auf einer Hausseite befinden, die von verkehrsreichen Zonen (einer Straße zum Beispiel) abgewandt ist. Ungeeignet sind muffige, dunkle Schlafzimmer in Erdgeschossen und Kellern.

Bei der Raumausstattung gilt das Motto: Weniger ist mehr. Allergiker sollten sich bei der Wahl von Möbeln und Gegenständen auf das Wesentliche konzentrieren. Je weniger Dinge im Raum zu finden sind, desto sauberer ist die Luft. Damit das Zimmer nicht zu karg wirkt, kann man es mit schönen Farben und Dekoartikeln aufwerten.

Bettwäsche: Der größte Übeltäter im Schlafzimmer

Wissenschaftler haben 2.000 Briten zu ihrer Allergie befragt. 34 Prozent von ihnen gaben an, ihre Allergie äußere sich im Schlafzimmer am häufigsten (34 Prozent). Der Grund für dieses Phänomen ist den Forschern zufolge auf die Bettwäsche zurückzuführen. 17 Prozent der Befragten wechseln sie nur einmal im Monat, zwölf Prozent alle acht Wochen.

Für Allergiker ist das schlichtweg zu selten – selbst dann, wenn sie spezielle Bettdecken für Allergiker verwenden. Tierhaare, Hausstaubmilben und Schimmelpilze sind die Hauptauslöser von Allergien. Befinden sich diese in der Bettdecke, lösen sie auch Allergien aus.

Die Verwendung von Bettdecken für Allergiker ist bereits ein guter Schritt, diesem Problem entgegenzukommen. Auf bettdecke.de gibt es Bettdecken für Allergiker für verschiedene Saisons: Sommer, Sommerhalbjahr, Winter, Winterhalbjahr sowie 4-Jahreszeiten. Je nach persönlichen Anforderungen und Temperatur im Schlafzimmer sollten Allergiker mindestens eine Bettdecke für den Sommer und eine für den Winter nutzen. Besser ist es dagegen, jeweils zwei zu besitzen und diese jede Woche auszutauschen und zu reinigen. Auf diese Weise können sich Milben und Co. gar nicht erst einnisten.

Der Austausch der Bettdecken für Allergiker ist jedoch nicht die einzige Reinigungsmaßnahme im Schlafzimmer: Allergiker müssen hier – und allen anderen Räumen des Hauses – regelmäßig Staub wischen und saugen. Nur so können sie mögliche Allergieauslöser eliminieren und für einen ruhigen, erholsamen Schlaf sorgen.

Um die Bettdecken für Allergiker, die Matratze und Kissen zu schützen, gibt es auch spezielle Schutzüberzüge. Professor Jörg Lindemann von der HNO-Linik in Ulm empfiehlt diese sogenannten Encasings. Sie sind feinmaschig gewebt und sorgen dafür, dass Milbenkot auf dem Schutzbezug verbleibt. Weiterhin halten Sie Hautschuppen vom Bett fern – sie sind die Hauptnahrungsquelle der Milben.

Baumaterialien, auf die Allergiker verzichten sollten

Es gibt eine Reihe von Baumaterialien, die für Allergiker grundsätzlich ungeeignet sind. Diese sollten beim Hausbau oder der Renovierung der Wohnung nicht zum Einsatz kommen.

  • Vinyltapete, Raufaser und Stofftapeten bestehen häufig aus Altpapier oder belastetem Recyclingholz. Auch bedruckte Tapeten sind keine gute Wahl, da in ihnen Lösemittel, Schwermetalle, Fungizide und andere Chemikalien zu finden sind.
  • Das ÖKO-TEST-Magazin fand in Latexfarben gesundheitsschädliche Stoffe, darunter krebsverdächtige und allergieauslösende Konservierungsstoffe sowie Lösemittel.
  • Antischimmelfarbe soll den Befall von Schimmel an Wänden und Tapeten aufhalten. Da darin jedoch chemische Fungizide enthalten sind, verursacht die Farbe unter Umständen Allergien.
  • In herkömmlichen Teppichen sind häufig Weichmacher enthalten. Diese Schadstoffe sorgen für Allergien.

Baustoffe, die für Allergiker geeignet sind:

  • Teppichböden sind für Allergiker geeignet, wie eine Studie des Deutschen Allergie- und Asthmabundes und der Gesellschaft für Umwelt und Innenraumanalytik demonstriert. Die Feinstaubbelastung ist bei einem Holzboden höher. Dennoch müssen Allergiker den Teppichboden häufig und gründlich saugen.
  • Decke und Wände können mit Naturfarben gestrichen werden. Besonders verträglich sind Lehm-, Kreide- und Kaseinfarbe.
  • Neben dem Teppichboden eignen sich auch Fliesen, Linoleum oder Holzdielen. Eine regelmäßige (feuchte) Pflege ist jedoch nötig.

Das Klima im Schlafzimmer erhalten

Allergiker sind auf ein gesundes Raumklima angewiesen. Wer einen Teppichboden besitzt, sollte diesen alle zwei bis drei Tage mit einem speziellen Staubsauger reinigen, welcher für Allergikerhaushalte geeignet ist. Verbraucher, die sich für einen Boden aus Fliesen, Holzdielen oder Ähnlichem entschieden haben, wischen zweimal wöchentlich feucht. Durch das feuchte Wischen wird Staub restlos entfernt. Nicht nur auf dem Boden setzt sich Staub ab, auch auf Möbeln und Dekoartikeln. Um sich die Arbeit zu erleichtern, sollten deshalb nur wenige dieser Gegenstände im Schlafzimmer zu finden sein. Auch bei den Möbeln und Dekorationsgegenständen ist eine feuchte Reinigung – zumindest einmal pro Woche – notwendig.

Ursachen für Allergien finden und bekämpfen

Die oben genannten Tipps dienen zur Allergievorbeugung. Unter welchen Allergien jeder Einzelne leidet und welche Ursachen sie haben, müssen sie gemeinsam mit einem Arzt ergründen. Nur auf diese Weise können Allergiker ihre Symptome lindern und die Allergieursachen effektiv bekämpfen.

Die Bekämpfung von Allergien erfolgt meist medikamentös. Es gibt Wirkstoffe, die Symptome lindern (Kortison, Antihistaminika), aber auch Impfungen. Im Rahmen einer Impfung wird die Allergie praktisch mit ihren eigenen Waffen bekämpft. Der Körper wird im Grunde trainiert, sich gegen das Allergen behaupten zu können. Die Therapie wird so lange ausgeführt, bis der Körper nicht länger auf das Allergen reagiert.

Zusammenfassung

Viele Deutsche leiden an verschiedenen Allergien. Im Schlafzimmer machen sie sich am häufigsten bemerkbar. Durch verschiedene Vorbeugemaßnahmen können Allergiker sich korrekt erholen. Langfristig ist es sinnvoll, nicht nur die Symptome zu lindern, sondern die Ursache zu bekämpfen.

Artikelbild: © bikeriderlondon / Shutterstock


1 Kommentar

  1. Mauerblume 02.09.2015 09:09 Uhr

    *schnief und schneuz* Danke für die hilfreichen Tipps!

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