Estrichplatten – flexibler und schneller Baustoff

Estrichplatten – flexibler und schneller Baustoff

Estrich ist im Hausbau ein Baustoff der nicht viel Beachtung bekommt, aber eine große und wichtige Rolle spielt. Der Estrich wird in der Regel in flüssiger Form verlegt. Allerdings gibt es auch Möglichkeiten, bei denen der Estrich anders verlegt wird. Dazu zählen in erster Linie die Estrichplatten. Neben der anderen Technik beim Verlegen, gibt es noch weitere Unterschiede, die flüssigen Estrich von den Estrichplatten abgrenzen.

Worin die Vorteile der Estrichplatten liegen und wie diese am besten verlegt werden, legt der nachfolgende Text nahe.

Vorteile von Estrichplatten

Die Frage, warum Estrichplatten dem Fließestrich vorgezogen werden sollten, ist auf den ersten Blick relativ schwer zu beantworten, da der Fließestrich eine flexible Lösung darstellt, der für viele verschiedene Möglichkeiten genutzt werden kann. Die Platten bieten aber auch einige Vorteile. Diese liegen besonders darin, dass sie in einer festen Größe genutzt werden und somit das Berechnen der benötigten Menge sehr einfach ist. Das bezieht sich dabei nicht nur auf die Platten selber, sondern auch auf die damit verbundenen Materialien. Ein einfaches Ausmessen des Raums hilft dabei und wenn es einmal etwas nicht passt, kann die Platte einfach in die richtige Größe zugeschnitten werden.

Darüber hinaus können die Estrichplatten auch schnell verarbeitet werden, da sie selber nicht trocknen müssen, sondern lediglich der verwendete Kleber. Ein weiterer positiver Aspekt gegenüber den flüssigen Varianten liegt darin, dass die Platten nicht so anfällig für Brüche und Risse sind, wie der flüssige Estrich, wenn er falsch aushärtet. Das gilt auch für andere Formveränderungen, die bei flüssigen Varianten auftreten können.

Nutzung von Estrichplatten

Die beiden Hauptzwecke der Estrichplatten liegen bei Sanierungen und im Fertigbau. Eine Hauptfunktion besteht dabei darin, den Estrich als Dämmstoff zu verwenden. Das gilt in erster Linie für die Trittschalldämmung. Darüber hinaus kann der Estrich aber auch so verwendet werden, dass Unebenheiten ausgeglichen werden. Das ist besonders bei den Sanierungsarbeiten sinnvoll. Oftmals wird oberhalb des Estrichs dann die direkte Bodenschicht verbaut, die begangen wird. Somit hat der Estrich auch eine schützende und verbindende Funktion.

Diese Arten von Estrichplatten gibt es

Wie der flüssige Estrich auch, werden Estrichplatten in erster Linie durch das Bindematerial unterschieden. Dieses hält die einzelnen Komponenten innerhalb der Platte zusammen und bietet unterschiedliche Eigenschaften. Oftmals werden daher Gipskartonplatten verwendet, um die Kraftübertragung in den Boden zu gewährleisten. Allerdings können auch Holzwerkstoffplatten oder zementgebundene Holzspanplatten verwendet werden. Auch Beton- oder Natursteinwerk sind geläufige Materialien.

Die Verbindung von einzelnen Platten untereinander erfolgt in der Regel durch das Verschrauben dieser Platten, wobei sie auch geklebt werden können. Das gilt auch, wenn mehrere Schichten verbaut werden. Sowohl mit dem unter dem Estrich liegendem Boden, als auch mit der darüber liegenden Bodenschicht, wird der Estrich in der Regel verklebt oder verschraubt, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

Mithilfe von Nut und Feder kann der Estrich auch sehr gut miteinander verbunden werden.

Vorbereitungen des Untergrunds

Bevor die Estrichplatten auf dem gesamten Boden verlegt werden können, muss dieser zunächst einmal vorbereitet werden. Dazu gehört als erster Schritt selbstverständlich, dass der gesamte Boden freigeräumt wird. Das ist besonders bei Renovierungsarbeiten wichtig, sollte aber Grundvoraussetzung für alle Arbeiten im Raum sein. Als nächster Schritt ist eine gute Reinigung geeignet. Dadurch sammelt sich kein Dreck unterhalb des Estrichs an und Unebenheiten sind gut zu erkennen. Das ist deshalb wichtig, da diese Unebenheiten problematisch sein können und der Estrich sie nicht ausgleichen kann.

Daher müssen diese im Boden behoben werden, sodass der Boden möglichst glatt ist. Da Estrich die Aufgabe der Trittschalldämmung hat, diese aber nicht vollständig selber übernehmen kann, muss PE-Folie als Hilfe genutzt werden. Zusätzlich hilft sie aber auch gut gegen Feuchtigkeit, die aus dem Boden austreten kann. Sie wird in Bahnen durch den ganzen Raum verlegt und kann sich auch etwas überschneiden. Darüber hinaus sollte sie an der Wand etwas nach oben stehen.

Es schadet der PE-Folie in der Regel nicht, wenn sie mit der Hilfe von Klebeband fixiert wird. Solange dabei keine Löcher in die Folie gerissen werden, hilft es sogar, indem die Folie dadurch besser fixiert wird.

Verlegen von Estrichplatten

Das Verlegen ist so ähnlich, wie das Verlegen von Laminat- oder Parkettböden. Es sollte in einzelnen Reihen immer bis zum Ende dieser Reihe erfolgen. Am Ende der Reihe kann die letzte Platte dann ganz einfach in die richtige Form gesägt werden. Daraufhin kann der Rest von diesem Endstück dann als Anfang für die nächste Reihe genutzt werden, um Zeit und Aufwand zu sparen. Dieser Prozess kann dann für alle Reihen wiederholt werden, bis der gesamte Boden möglichst gleichmäßig mit den Platten bedeckt ist.

Die Platten können dann, oder auch sofort, mit Schrauben im Boden fixiert werden. Dazu sollten aber sowohl die Schrauben, als auch der Bohrer geeignet sein, da der Untergrund meist hart ist. Nach einer gewissen Zeit von etwa einem Tag, kann dann die darüber liegende Bodenschicht aufgeklebt werden, sofern die Estrichplatten eben verlegt wurden.

Fazit

Flüssiger Estrich bietet zwar viele Vorteile, kann allerdings auch nicht bei allen Aspekten mit den Estrichplatten mithalten. Das gilt besonders für die schnelle und flexible Anwendung der Platten, da diese ohne große und teure Maschinen genutzt werden können. Darüber hinaus ist das Verlegen auch nicht weiter schwierig und die Arbeiten können in wenigen Tagen abgeschlossen werden.

Zusammenfassung

Bevor Estrichplatten verlegt werden können, muss der Boden zunächst einmal gereinigt und geglättet werden. Danach muss eine PE-Folie zur Abdichtung angebracht werden, um Feuchtigkeit abzuhalten und einen Teil der Trittschalldämmung zu übernehmen. Danach können die Estrichplatten nacheinander und aneinander verlegt und befestigt werden.

Artikelbild: © Coprid / Bigstock.com


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