Fliesenleger: die Preise und Kosten

Fliesenleger: die Preise und Kosten

Fliesen sind eine tolle Idee für die Küche, das Bad oder den Eingangsbereich. Sie sehen hochwertig aus und sind leicht zu säubern. Anleitungen zum Fliesenlegen gibt es im Internet viele, aber wenn Sie noch keinerlei Erfahrungen mit dem Verlegen von Fliesen sammeln konnten, sind Sie mit einem Fliesenleger am besten beraten. Die Kosten, die Ihnen dafür entstehen, hängen jedoch von vielen verschiedenen Faktoren ab.

Ihre Region beeinflusst die Preise ebenso wie die individuellen Voraussetzungen Ihres Bauvorhabens. Ein Vergleich verschiedener Handwerker lohnt sich. Im heutigen Ratgeber erklären wir Ihnen, welche Aspekte für den Preis eine wichtige Rolle spielen und mit welchen Kosten Sie pro Quadratmeter ungefähr rechnen müssen.

Mit welchen Preisen und Kosten ist bei einem Fliesenleger zu rechnen?

Natürlich berechnet der Fliesenleger Ihnen nicht nur den Preis für das eigentliche Verlegen der Fliesen, sondern auch die Kosten für das Material. Zusätzlich anfallende Arbeiten erledigt er selbstverständlich ebenfalls nicht kostenlos.

LeistungKosten
40 qm Boden fliesen und verfugen1.800 €
Zusatzarbeiten (8 Stunden)400 €
Fünfmalige Anfahrt300 €
Sockelleisten125 €
Materialkosten250 €
GESAMT2.875 €

Die Vorbereitung

In fast allen Fällen müssen Vorarbeiten erledigt werden, bevor die eigentliche Verlegung beginnen kann. Der Untergrund aus Estrich muss meist gesäubert, gespachtelt und grundiert werden. Außerdem entfernen die Fliesenleger auch die alten Fußbodenreste, wenn das notwendig ist.

Fugen dichten

In Zimmern mit hoher Luftfeuchtigkeit wie etwa dem Bad, der Küche oder auch dem Wintergarten benötigen Sie unbedingt Silikonfugen. In einigen Fällen genügt auch eine Abdichtung mit Acryl. Generell gilt aber: Für jeden Meter Fugendichtung, die der Fliesenleger anbringt, zahlen Sie eine zusätzliche Gebühr.

Anfahrtskosten

Ob Architekt, Heizungsmonteur oder Fliesenleger: Jeder Handwerker, der in Ihrem Zuhause Arbeiten durchführt, wird in seinem Angebot eine Pauschale für die Anfahrt verlangen. Wie hoch die Gebühren für die Anfahrt genau liegen, hängt auch davon ab, wie weit der Betrieb von dem Ort entfernt ist, in dem Sie wohnen. Für eine große Entfernung fallen die Anfahrtskosten in der Regel entsprechend höher aus.

Materialkosten

Auch der Preis für die verwendeten Materialien finden einen Platz in der Rechnung des Handwerkers. Hier gibt es ebenfalls keine allgemeingültige Antwort auf die Frage, wie hoch diese Kosten ausfallen. Sie können den Preis positiv beeinflussen, indem Sie sich schon vor der Verlegung auf die Suche nach günstigen Bezugsquellen für die benötigten Utensilien begeben. Einige Materialien wird der Handwerker Ihnen aber dennoch in Rechnung stellen. Meist handelt es sich dabei um die Spachtelmasse, Kleber oder Mörtel, die Grundierung, die Verfugungsmasse, Acryl oder Silikon sowie um die Kantenschienen.

Beispielrechnung für einen 40 Quadratmeter Flur

Sie besitzen ein Einfamilienhaus und möchten in Ihrem Flur Fliesen auslegen. Da Ihnen das handwerkliche Geschick fehlt und Sie sich die Arbeit sparen möchten, engagieren Sie einen Fliesenleger. Sie wünschen sich ein Muster in Form eines Mosaiks, das in Dünnschichtmörtel verlegt werden soll. Der Eingangsbereich ist rechteckig und nicht verwinkelt. Er hat eine Größe von etwa 40 m².

Sie haben die Preise für verschiedene Fliesenleger verglichen und dem Anbieter den Auftrag erteilt, der pro Quadratmeter 45 Euro für die Verlegung und das Verfugen berechnet. Sein Stundenlohn beträgt 50 Euro. Als Auftraggeber wünschen Sie sich rundherum eine Sockelleiste, die aus demselben Material besteht wie die Bodenfliesen.

Bevor die eigentliche Arbeit des Fliesenlegers beginnen kann, muss er den Boden zunächst reinigen, schleifen, spachteln und mit einer Grundierung versehen. Darüber hinaus hobelt der Handwerker die angrenzenden drei Türblätter ab, damit sie auf das neue Bodenniveau angeglichen werden können.

Die Kosten für die Materialien umfassen dabei zum Beispiel das Silikon für die Fugen, den Mörtel oder den Fliesenkleber.

Die verschiedenen Kostenfaktoren für den Fliesenleger

Fakt ist, dass bei der Gestaltung von Preisen jeder Handwerker andere Aspekte zugrunde legt. In der Regel hängen die Kosten, die Sie für den Fliesenleger aufbringen müssen, aber von folgenden Dingen ab:

  • Region: In einer teuren Großstadt wie Berlin oder München wird die Rechnung mit Sicherheit höher ausfallen als in einer Kleinstadt oder gar in einem Dorf. In begehrten Städten sollten Sie daher auf die hier genannten Preise eher noch einen Aufschlag dazu addieren.
  • Gewünschte Fliesen: Wenn Sie großformatige Fliesen verlegen lassen möchten, geht das meist schneller und ist somit preiswerter. Kleinformatige Exemplare oder Fliesensorten in komplizierter Form, die zu einem bestimmten Muster gestaltet werden sollen, erhöhen den Preis.
  • Art der Verlegung: Für Platten aus Naturstein oder Granit ist ein dickschichtiges Mörtelbett notwendig, das nur mit viel Zeit und Geld erstellt werden kann. Ein dünnschichtiges Mörtelbett, das für filigrane Fliesen verwendet werden kann, ist viel preiswerter. Am günstigsten wird es, wenn die Fliesen mit einfachem Kleber verlegt werden.
  • Bevorzugtes Muster: Es ist einfacher, eine Wand oder den Fußboden ohne ein bestimmtes Muster mit Fliesen auszustatten. Wenn Sie für die Fläche hingegen Mosaike, Bordüren oder mehrere Fliesenverbandsysteme wünschen, müssen Sie tiefer in die Tasche greifen.
  • Individuelle Voraussetzungen im Raum: Eine Treppe, viele Nischen oder Ecken sorgen dafür, dass zahlreiche Fliesen abgemessen und zugeschnitten werden müssen. Dementsprechend teurer werden die Angebote des Fliesenlegers für das Renovieren ausfallen. Bei Wandfliesen haben viele Fenster, die Heizung und die Anschlüsse der Sanitär-Anlagen einen negativen Einfluss auf den Preis.

Der konzentrierte Leser stellt spätestens an dieser Stelle fest, dass pauschale Antworten auf Fragen wie „Was kostet ein Fliesenleger“ kaum möglich sind. Einen groben Überblick kann Ihnen unser Artikel aber allemal verschaffen.

So sparen Sie Kosten

Egal, ob Sie gerade ein Haus bauen oder lediglich Ihre Wohnung nach einem Umzug renovieren möchten, in jedem Fall sparen Sie sicher gerne etwas Geld. Das klappt, indem Sie bestimmte Vorarbeiten selber erledigen und den Boden beispielsweise schon glätten und grundieren. Im oberen Beispiel hätten Sie etwa 280 Euro für den Arbeitslohn und 60 Euro für eine zusätzliche Anfahrt einsparen können, wenn der Fliesenleger bereits einen vorbereiteten Boden vorgefunden hätte. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, bestimmte Materialien günstiger im Baumarkt oder im Internet zu erwerben.

Zusammenfassung

Laien, die noch nie zuvor Fliesen verlegt haben und sich professionelle Ergebnisse wünschen, sind mit einem Fliesenleger im Allgemeinen am besten beraten. Einen Fliesenleger zu engagieren ist zum Teil zwar mit großen Kosten verbunden, allerdings kann sich das Ergebnis auf jeden Fall sehen lassen – und das zu Recht, schließlich ist das Verlegen der Fliesen auch sein Beruf.

Die Kosten variieren allerdings stark und hängen zum Beispiel von der Region Ihres Wohnorts, der Art der Fliesen und den individuellen Voraussetzungen des zu fliesenden Raumes ab. Darüber hinaus sollten Sie nicht vergessen, die Materialpreise, die Anfahrtskosten und die Gebühren für zusätzliche Arbeiten in Ihre Kalkulation einzubeziehen. Mit ein paar Tricks können Sie aber dennoch Geld sparen.

Artikelbild: © Dmitry Kalinovsky / Shutterstock


2 Kommentare

  1. Ina 06.09.2016 11:08 Uhr

    Vielen dank für die Information, vielen Dank hat mir echt weitergeholfen

    Endlich mal ein Interessanter Beitrag

    direkt antworten
  2. Ema 09.11.2016 09:21 Uhr

    Richtig toller Artikel! Silikonfugen sind immer die beste Entscheidung. Eine interessante Idee wäre farbige Fugenmaterialien zu verwenden. Dieses Konzept würde ich gerne für mein Bad umsezten, aber die Farben müssen zusammenpassen und ich habe mich noch nicht entschieden…

    direkt antworten

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