Gartenmauer verputzen: So gelingt die Verkleidung

Gartenmauer verputzen: So gelingt die Verkleidung

Sie trennt die Gärten untereinander, fasst Beete ein, stützt ein Hochbeet oder trennt Wege von anderen Bereichen: Eine Gartenmauer hat in vielen Fällen eine Funktion. Oft wird sie daher aus robustem Material gebaut, das jedoch nicht immer schön aussieht. Für die Optik entscheiden sich daher viele Besitzer, die Gartenmauer zu verputzen. Doch Achtung: Hier kommt es auf die richtigen Materialien und Verarbeitung an.

Funktion des Putzes auf einer Gartenmauer

Wenn eine Gartenmauer verputzt werden soll, hat das meist zweierlei Gründe. Zum einen entscheiden sich viele Besitzer dafür, damit sich die Mauer einfach optisch schöner in den Garten einfügt. Denn roher, grauer und hässlicher Beton ist nicht immer attraktiv für das Auge. Aber auch aus Schutzgründen wird eine Gartenmauer oft verputzt. Der Putz verfestigt die Mauer, dichtet sie ab und schützt sie besser vor der Witterung, der sie permanent ausgesetzt ist. In besonderen Fällen kann Putz auch die Mauer dämmen. Saugfähige Putze können sogar feucht gewordene Wände wieder trocknen lassen.

Das Verputzen ist Jahrtausende alt. Schon vor 5000 Jahren wurden Putze eingesetzt, um Mauern zu schützen. Sie zählen damit zu den ältesten Werkstoffen der Welt.

Der richtige Putz für jede Gartenmauer

Es gibt verschiedene Putzarten, die nicht immer alle für das Verputzen einer Mauer geeignet sind. Im Fall einer Gartenmauer ist die Witterung unbedingt einzuplanen. Im Außenbereich braucht es Putze, die Regen, Schnee und Frost ebenso standhalten können wie starker Sonneneinstrahlung. Daher ist es ratsam, eine Gartenmauer mit zwei Arten von Putz zu verkleiden.

  1. Grundputzschicht
  2. Dekorputzschicht

Der Grundputz

Der Grundputz ist die Basis auf der Mauer. Er sorgt für eine glatte Oberfläche auf der Gartenmauer. Zudem kann solch ein Grundputz Dämmeigenschaften haben, was beispielsweise bei der Gartenmauer am Pool wichtig sein kann. Andere Grundputze bringen trocknende Fertigkeiten mit sich.

Viele Gartenmauern brauchen eine dicke Grundputzschicht. Daher ist es hier wichtig, einen weichen, elastischen Putz zu verwenden, damit die durch die Witterung ausgelösten Spannungen nicht zu Rissen führen. Putz auf Kalkbasis ist hier oft eine gute Wahl, denn er ist deutlich weicher als reiner Zementputz und reißt somit nicht so schnell. Soll die Mauer mit anderen Materialien auf den Basisputz verblendet werden, kann auch Zementputz ausreichen. Ist die Mauer aus Naturstein gefertigt, eignet sich Trassmörtel für die Verputzung.

Der Dekorputz

Die zweite Schicht beim Verputzen einer Mauer kann aus einem Dekorputz bestehen. Hier zählt vor allem die Optik: Wie soll die Mauer später aussehen? Dekorputz ist in zahlreichen verschiedenen Varianten im Handel erhältlich: ob als Streich- oder Rollputz für den Außeneinsatz, mit geringer oder grober Körnung und in vielen Farben. Der Gartenbesitzer hat die Qual der Wahl.

Wer sich für einen farbigen Schmuckputz entscheidet, sollte immer einen kleinen Rest Pulver aufbewahren, um im Laufe der Zeit auch einige Reparaturen durchführen zu können.

Gartenmauer verputzen: Materialien und Werkzeuge

Neben den zwei verschiedenen Putzen braucht es jedoch deutlich mehr Material, was auf der Einkaufsliste stehen sollte. Diese sieht zum Schluss wie folgt aus:

  • Haftgrund
  • Haftbrücke (eventuell)
  • Basisputz
  • Dekorputz

Die notwendigen Werkzeuge, um eine Gartenmauer zu verputzen, sind:

  • Bohrmaschine und Rührquirl
  • Betonmischmaschine (bei großen Flächen)
  • Mörteleimer
  • Maurerkelle
  • Traufel
  • Reibebrett
  • Rolle (eventuell)
  • Pinsel (eventuell)

Das Vorhaben, die Gartenmauer zu verputzen, sollte nicht im Winter angegangen werden. Putz sollte nur bei Temperaturen über 5 Grad Celsius verarbeitet werden. Damit der Putz dauerhaft austrocknen kann, sollten auch nachts die Temperaturen nicht unter diese Herstellerangabe fallen.

Gartenmauer verputzen – Schritt für Schritt

Es braucht mehrere Schritte, um eine Gartenmauer zu verputzen. Als Erstes gilt es, die Gartenmauer für das Verputzen vorzubereiten. Hier ist Sorgfalt gefragt. Danach wird der Grundputz aufgetragen. Sollte eine Armierung notwendig sein, wird dieser vor dem Grundputz realisiert. Im letzten Schritt kommt die Optik: Der Dekorputz wird am Schluss auf die Mauer geputzt.

1. Vorbereitung der Gartenmauer

Wenn eine Gartenmauer verputzt werden soll, muss sie unbedingt frei von Schmutz und losen Partikeln sein. Alter, loser Putz muss sorgsam entfernt werden. Danach ist es ratsam einen Haftgrund (oder alternativ sogar eine Haftbrücke) auf die Mauer aufzutragen, damit der Putz besser hält. Dies ist vor allem bei einer stark saugenden Wand wichtig. Alternativ kann die Mauer aber auch eingenässt werden – ein feuchtes Gemisch aus Sand und Zement wird dabei an die Wand gerieben.

2. Verputzen der Gartenmauer mit Grundputz

Ist die Gartenmauer vorbereitet, kann der Grundputz nach Herstellerangaben angemischt werden. Hier sollte der Heimwerker immer nur so viel im Eimer anrühren, wie er verarbeiten kann. Mit dem Rührquirl wird der Putz klumpenfrei. Danach wird der Putz mittels einer Traufel auf die Mauer aufgetragen und verteilt. Die Glättung mit dem Reibebrett erfolgt im zweiten Schritt. Gerade Laien könnten hier so einige Probleme haben.

3. Auftragen von Dekor- und Schmutzputz

Ist der Basisputz ausgiebig getrocknet, kann sich nun der Optik zugewendet werden. Der ausgewählte Dekorputz wird ebenso nach Herstellerangaben angerührt. So manche Schmuckputze gibt es aber auch schon gebrauchsfertig im Handel, sodass dieser Schritt wegfällt. Bei der Gestaltung des Dekorputzes sind verschiedene Auftragsweisen möglich, die allesamt eine andere Optik hervorrufen. Der Heimwerker kann den Schmuckputz:

  • mit einer Traufel verreiben
  • Rollputz mit Strukturrolle auftragen
  • Streichputz mit Pinsel auftragen
  • individuell mit der Traufel verarbeiten
  • individuell mit dem Spachtel verarbeiten

Hier ist es dem eigenen Geschmack überlassen, welche Optik die Gartenmauer zum Schluss haben soll.

Besonderheit: Armierung für weniger Spannungen

Bei Bedarf kann auch eine Armierung beim Verputzen einbezogen werden. Diese Bewehrung besteht entweder aus Kunststoffmatten oder aber auch aus Blech sind die Stabilisatoren möglich. Eine Armierung ist vor allem notwendig, wenn die Gartenmauer aus unterschiedlichen Steinsorten oder gar Materialien besteht. Ist sie nachträglich erhöht worden? Oder wurde die Mauer zweierlei errichtet? Dann können die Gewebematten der Armierung Oberflächenspannungen und Risse im Putz vermeiden. Aber auch an Übergängen zu Hecken und Co sind entsprechende Eckprofile eine wertvolle Hilfe.

Die Material- und Werkzeugliste erweitert sich dann um:

  • Armierungsgewebe
  • Armierungskanten
  • Werkzeug zum Schneiden der Armierung

Die Bewehrung wird mit dem Auftragen des Grundputzes an die Mauer angebracht. Dazu muss das Armierungsgewebe passend zugeschnitten werden. Anschließend drückt der Heimwerker es in den feuchten Putz, bevor er diesen in voller Stärke aufträgt.

Zusammenfassung

Eine Gartenmauer kann oft notwendig sein, aber mit ihren Baumaterialien hässlich erscheinen. Daher lohnt sich nicht selten das Verputzen der Mauer. Der Putz dient auch dem Schutz vor der Witterung. Mit dem richtigen Grundputz und einem schönen Dekorputz passt sich jede Mauer in einen Garten gut ein.

Artikelbild: © Stockcentral / Bigstock.com


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