Gerüst-Kosten: So viel Geld sollten Sie für ein Gerüst am Haus einplanen

Gerüst-Kosten: So viel Geld sollten Sie für ein Gerüst am Haus einplanen

Viele Situationen verlangen danach, am Haus ein Gerüst aufzustellen: Unverzichtbar ist ein Gerüst beispielsweise, wenn eine Wärmedämmung angebracht werden soll, wenn eine Dachsanierung ansteht oder wenn Sie die Fassade neu streichen möchten. Aber auch weitere Arbeiten an der Fassade erfordern ein Gerüst, wie etwa:

Zudem ist für sämtliche Arbeiten am Dach ein Gerüst erforderlich, insbesondere für Sanierungs- und Reparaturarbeiten sowie bei etwaigen Arbeiten an den Fenstern im Dach. In diesen und vielen weiteren Fällen sorgt ein Gerüst dafür, dass die Handwerker sich sicher dorthin begeben können, wo sie arbeiten müssen. Bevor die Handwerker mit ihrer Arbeit beginnen können, müssen Sie sich also um ein Gerüst kümmern.

Die Kosten für den Gerüstbau werden zu den eigentlichen Kosten für die Handwerker noch dazu gerechnet. Viele Hausbesitzer wissen jedoch nicht genau, wie viel ein Gerüst kostet und von welchen Aspekten die Kosten abhängen. Aus diesem Grund möchten wir im Folgenden Heimhelden.de-Ratgeber der Frage auf den Grund gehen, welche Kosten Sie für das Aufstellen eines Gerüsts einplanen sollten.

Was kostet ein Gerüst?

Um die Kosten zu veranschaulichen, haben wir im Folgenden ein kleines Kostenbeispiel aus der Praxis für Sie erstellt:

    Durchgeführte ArbeitenPreis
    Lieferung, Aufstellen und Abholen des Gerüsts inklusive Abnahme540 €
    Gesamtmiete108 €
    Gesamtkosten für fünf Wochen648 €

Es wird ein Fassadengerüst benötigt, um die Fassade eines Hauses einzurüsten. Das Gerüst muss dabei für Verputzarbeiten an der Fassade geeignet sein. Die Fassade weist eine Fläche von 120 m² auf. Nachdem die ursprünglich geplante Standzeit von vier Wochen abgelaufen ist, muss das Gerüst noch weitere sieben Tage stehen bleiben.

Obwohl die Preise für den Gerüstbau sehr unterschiedlich sein können, müssen Sie im Durchschnitt mit Kosten zwischen 6 und 12 Euro pro m² Gerüst rechnen. Diese Preise beziehen sich auf eine Mietdauer von vier Wochen. Wenn weitere Extras erforderlich sind, kostet das Gerüst entsprechend mehr.

Hierbei handelt es sich lediglich um ein Beispiel. In Abhängigkeit von den Gegebenheiten können die Kosten in der Praxis stark abweichen.

Die Kosten fürs Gerüst variieren je nach Saison und Region

Vor allem die Region beeinflusst die Preise für den Gerüstbau erheblich. So kostet ein Gerüst in einer ländlichen Region oft deutlich weniger als in einer großen Stadt. Eine wichtige Rolle spielt außerdem die Jahreszeit: Im Sommer sind Gerüstbauer oft enorm ausgelastet, sodass die Nachfrage sehr hoch ist. Das lässt auch den Preis nach oben klettern.

Deshalb sollten Sie sich auf jeden Fall frühzeitig einen Termin sichern. Dies ist zum einen wichtig, um lange Wartezeiten zu verhindern, die zu Verzögerungen im Bauplan führen und möglicherweise die Baupreise erhöhen könnten. Zum anderen können Sie durch eine rechtzeitige Buchung die Kosten für das Gerüst unter Umständen senken.

Ein Rollgerüst ist die preiswerte Alternative

Eine günstige Alternative im Gerüstbau ist das Rollgerüst. Es kommt immer dann in Frage, wenn nur kleine Arbeiten anstehen oder wenn Sie ein Gerüst für Eigenleistungen am Haus brauchen. Die Preise für ein Rollgerüst sind deutlich günstiger als für andere Arten von Gerüsten. Allerdings gibt es auch für Rollgerüste ein paar Regeln, die Sie als Benutzer unbedingt einhalten müssen:

  • Berücksichtigen Sie alle Vorschriften in Bezug auf die Absturzsicherung und die Sicherheit
  • Halten Sie die Regeln und Richtlinien in puncto Gerüstbau ein, um eine sichere Handhabung zu garantieren
  • Stellen Sie sicher, dass Sie das Gerüst der Aufbauanleitung entsprechend fachgerecht aufbauen und befolgen Sie alle Sicherheits- und Warnhinweise

Diese Kostenfaktoren spielen beim Aufstellen des Gerüsts eine Rolle

Prinzipiell ist das ausschlaggebende Kriterium, nach dem Gerüste berechnet werden, die Quadratmeterzahl. Anhand der Fläche werden die Kosten für den Gerüstbau berechnet. Sie können die Quadratmeterzahl recht einfach selber berechnen: Dafür messen Sie die Höhe des Hauses bis zur Dachrinne, denn so erhalten Sie die Höhe des Gerüsts.

Die Breite kann mit der Hausbreite gleichgesetzt werden. Die Rechnung wird nur dann komplizierter, wenn Überbrückungen erforderlich sind und das Gerüst beispielsweise auf dem Garagendach aufgestellt werden muss. Neben der Quadratmeterzahl hängt die Antwort auf die Frage, wie viel ein Gerüst kostet, aber noch von weiteren Faktoren ab:

  • Art des Gerüsts
  • Art der Arbeiten, für die das Gerüst benötigt wird (zum Beispiel Streichen der Fassade, Reparaturarbeiten oder Arbeiten am Dach)
  • Region, in der das Gerüst benötigt wird
  • Aktuelle Saison
  • Entfernung, die die Handwerker vom Gerüstbaubetrieb bis zur Baustelle zurücklegen müssen
  • Standzeit des Gerüsts

Die Faktoren, die die Preise für den Gerüstbau beeinflussen, sind demzufolge sehr vielfältig.

Kontaktieren Sie vorab mehrere Betriebe für Gerüstbau und lassen Sie sich einen Kostenvoranschlag unterbreiten, um die unterschiedlichen Kosten für das Gerüst gut miteinander vergleichen zu können. So können Sie teilweise viel Geld sparen.

Zu den wichtigsten Einflussfaktoren für die Kosten gehört dabei die Art des Gerüsts. Für ein Dachdecker- oder Dachfang-Gerüst zahlen Sie grundsätzlich einen anderen Preis als für ein Schutz- oder Arbeitsgerüst, das für Fassadenarbeiten erforderlich ist.

Die einzelnen Arten von Gerüsten unterscheiden sich durch ihr Gewicht, durch den Aufwand beim Aufbau und durch die Absicherung. Dabei richtet sich die in Frage kommende Art des Gerüsts auch nach dem Einsatzort. Muss beispielsweise auf Gehwegen gearbeitet werden, so sind häufig nur Fahrgerüste denkbar. Sie müssen zum Teil am Abend wieder abgebaut und speziell gesichert werden. Dadurch entstehen wieder völlig neue Kosten für Sie.

Beim Aufstellen eines Gerüsts muss der Versicherungsschutz angepasst werden

Viele Hausbesitzer vergessen, dass ein Gerüst am Haus nicht nur eine Arbeitserleichterung für die Handwerker bedeutet, sondern dass es auch etwaigen Einbrechern den Zugang vereinfacht.

Über das Gerüst können Einbrecher leichter an die Fenster gelangen und sich Zutritt ins Haus verschaffen.

Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass Sie ein Gerüst, das an einem bewohnten Haus aufgestellt wird, immer Ihrer Hausratversicherung mitteilen. Dies kann dazu führen, dass die Versicherungsprämie während der Standzeit des Gerüsts angehoben wird. Das führt zwar zu weiteren Kosten für das Aufstellen eines Gerüsts, sorgt aber auch dafür, dass Sie im Schadensfall weiterhin versichert sind.

Gerüst kaufen oder mieten – was ist preiswerter?

Diese Frage lässt sich recht einfach beantworten: In den meisten Fällen im privaten Bereich lohnt es sich eher, ein Gerüst zu mieten. Das gilt auch dann, wenn die Miete über eine längere Standdauer erfolgt. Wenn Sie sich gegen die Miete entscheiden und ein Gerüst kaufen, so summieren sich die Kosten teilweise sehr schnell: Zum eigentlichen Preis für das Gerüst kommen die Kosten für das Aufstellen – oft ist eine fachliche Aufsicht unverzichtbar – und die Gebühren für die Abnahme. In den meisten Fällen kommen Sie daher beim Kauf viel teurer als beim Mieten.

Fazit zum Thema Gerüst-Kosten

Sie sehen: Egal, ob Sie die Fassade streichen, verputzen oder renovieren möchten, wenn Sie ein Gerüst für Ihr Haus mieten, entstehen zusätzlich zu dem eigentlichen Mietpreis immer noch weitere Kosten. Selbst bei einer vergleichsweise langen Mietdauer ist der Mietpreis oft sogar der kleinste Posten.

Insbesondere der Auf- und Abbau durch die Gerüstbauer kann teuer werden. Zudem treibt die technische Abnahme die Kosten in die Höhe. Damit Sie böse Überraschungen vermeiden, sollten Sie sich zunächst einen Kostenvoranschlag geben lassen. Dies ist auch bei mehreren Firmen möglich, damit Sie die Angebote vergleichen können.

Zusammenfassung

Für viele Arbeiten am Haus, am Dach und an der Fassade ist ein Gerüst erforderlich. Wie viel ein solches Gerüst kostet, hängt unter anderem von der Art des Gerüsts, der Mietdauer, der Gerüstfläche, der Saison und der Gegend ab. Es lohnt sich immer, mehrere Kostenvoranschläge von unterschiedlichen Gerüstbauern einzuholen und die Angebote vor Auftragserteilung ausführlich zu vergleichen, um die Kosten für das Gerüst zu reduzieren.

Artikelbild: Imfoto / Bigstock.com


3 Kommentare

  1. Joachim Hussing 24.01.2020 17:23 Uhr

    Mein Onkel hat mich letztens zum Thema Fassadenarbeiten etwas gefragt, aber ich wusste darüber nichts. Deswegen bin ich echt froh, dass ich diesen Beitrag gefunden habe. Nächstes Mal, wenn ich ihn sehe, kann ich ihm erzählen, was ich hier gelesen habe.

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  2. Birgit Offermanns 27.06.2020 06:35 Uhr

    Hallo
    Gut beschrieben und für den Verbraucher verständlich erklärte.
    Hinzukommt aber noch die Kosten für zeitweilige Genehmigungen der Kommunen oder des Kreises in dem der Mieter lebt .Sollte das Gerüst auf einen Gehweg oder auf öffentlichem Boden wie Parkplätzen usw. auch nur mit einem Gerüstfuß stehen sind die Genehmigungen erforderlich und die Kosten sind sehr unterschiedlich und werden von den Behörden berechnet.Eine solche Genehmigung sollte immer vor Baubeginn beantragt werden da die Ordnungsämter diese kontrollieren.

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  3. Peter Kempf 02.09.2020 11:43 Uhr

    Habe für 100 m^2 Fassadengerüst im Landkreis Rosenheim im August 2020 ca. 2.200 € d.h. 22€/m^2 bezahlt.

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