Dieffenbachia: Infos zur dekorativen, aber giftigen Zimmerpflanze

Dieffenbachia: Infos zur dekorativen, aber giftigen Zimmerpflanze

Die Dieffenbachie (auch Dieffenbachia genannt) gehört zu den schönsten Grünpflanzen, die im deutschen Handel erhältlich sind. Als Teil der Familie der Aronstabgewächse (Araceae) besteht sie aus rund 51 verschiedenen Arten, die von Kolumbien bis Costa Rica verbreitet sind. Einige Sorten sind in der ganzen Welt als Zimmerpflanzen zu finden. Ihre Beliebtheit verdanken sie ihren Blättern, die, je nach Sorte, weiß gefleckt, grün gerändert oder gelb marmoriert sind. Die Pflanze hat keine großen Ansprüche, sie gedeiht auch an schattigen Orten, benötigt aber feuchte Luft.

Beschreibung

Dieffenbachia sind immergrüne, krautige Pflanzen, die zum Teil strauchartig groß wachsen. Der meist aufrechte, dickte Stängel ist bei älteren Pflanzen häufig nur im oberen Bereich beblättert. Diese Entwicklung erleiden Zimmerpflanzen selbst bei bester Pflege. Somit ist der Blattverlust kein Anzeichen dafür, dass eine Erkrankung vorliegt. Die in der Regel spiralig angeordneten Laub lassen sich deutlich in Blattspreite, Blattscheide und Blattstiel aufteilen. Erstere sind oft gemustert, einige Sorten sogar panaschiert.

Die Pflanze erhielt ihren Namen von dem Wiener Gärtner J. Dieffenbach (1796 – 1863). Er war zu seiner Zeit der Obergärtner in Wien. Weitere Namen, die im deutschsprachigen raum genutzt werden, sind: Giftaron, Schweigohr und Schweigrohr. Letztere wurden aus dem Grund gewählt, weil die Dieffenbachia im 17. Jahrhundert als Foltermittel im Einsatz war. Viele Sklaven in Indien wurden gezwungen, Teile der Pflanze als Strafe zu kauen. Durch das Gift schwellen Zunge und Schleimhäute an, wodurch man einen Tag lang nicht sprechen kann. Trotz der Namensgebung durch einen Österreicher ist die Heimat der Dieffenbachia Mittel- und Südamerika. In den Regenwäldern Kolumbiens und in Brasilien finden die Pflanzen ideale Bedingungen, wo sie völlig wild wachsen können. Je nach Art erreicht die Dieffenbachia Größen zwischen 50 und 150 Zentimeter.

Arten

Dieffenbachien sind in unzähligen Farben und mit verschiedenen Blattmustern vorzufinden. Die Auswahl der Zimmersorten ist dagegen eher eingeschränkt. Am beliebtesten ist die Dieffenbachia maculata. Sie wird nur einen Meter groß und lässt sich leicht pflegen. Diese Dieffenbachie wurde genutzt, um verschiedene Sorten mit unterschiedlichen gelben und weißen Blattmustern zu züchten. Die größte für den Innenraum erhältliche Dieffenbachia ist die D. amoneana. Sie erreicht eine Höhe von 150 Zentimetern, besitzt graugrüne, weiß gezeichnetes Laubwerk. Einige Arten im Überblick:

Dieffenbachia amonea besitzt große, lange und elliptisch geformte, dunkelgrünes Blattwerk. Entlang der mittleren Hauptader sind die Blätter cremeweiß.

Dieffenbachia X bausei bildet bis zu 15 cm breite und 35 cm lange, lanzettliches Blattwerk. Sie sind gelblich-grün gefärbt und besitzen meist weißliche Punkte und dunkelgrüne Flecken. Die Ränder der Blätter dieser Hybrid-Pflanze sind dunkelgrün gefärbt.

Dieffenbachia bowmannii besitzt oval-elliptisch geformtes Laub, die eine Länge von bis zu 60 cm erreichen. Ihre Grundfarbe ist sattgrün ergänzt von hellgrünen Flecken.

Dieffenbachia „Exotica“ ist eine besonders attraktive Art, die 12 cm breite und 25 cm lange, oval geformte Blätter mit unregelmäßig verteilten gelbgrünen Flecken besitzt.

Dieffenbachia imperialis ist in der Zimmerkultur mit zahlreichen Untersorten vertreten. Die meisten Arten besitzen breite, elliptisch geformtes Blattwerk, deren Enden spitz zulaufen. Sie besitzen eine dunkelgrüne Grundfarbe sowie unregelmäßig elfenbeinfarbige Zeichnungen entlang der Adern.

Standort

Dieffenbachie, die grünblättrigen ausgenommen, benötigt einen hellen Stellplatz, damit sich die schönen Blattmuster, wofür diese Pflanzenart bekannt ist, bilden können. Dennoch mögen sie keinen überaus grellen Standort, da sich die Blätter Verbrennungen zuziehen. Ideal sind Temperaturen zwischen 21 und 30 °C. Im Winter sollte die Dieffenbachia bei mindestens 15 – 18 °C stehen. Die Arten mit dünnen Blättern benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit. Die Arten mit dickeren Blättern vertragen normale Zimmerluft. Wichtig ist, dass sie keiner kalten Zugluft ausgesetzt sind.

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Pflege

Dieffenbachia benötigt im Sommer viel Wasser. Gegossen wird eine Dieffenbachia mit zimmerwarmem, weichem Wasser. Auf den Blättern sammelt sich schnell Staub an, der regelmäßig abgewischt werden sollte. Anschließend ist es ratsam, die ganze Pflanze mit kalkarmem Wasser einzusprühen. Zwischen April und September wird jede Woche gedüngt. Im Winter verweilen Dieffenbachien in der Ruhezeit und benötigen dementsprechend weniger Wasser. Durch das Besprühen wird eine hohe Luftfeuchtigkeit erzeugt, was gerade im Winter, wenn Heizungen die Luft austrocknen, wichtig ist.

Sobald der aktuelle Topf zu klein ist, wird umgetopft. Das Umtopfen erfolgt immer im März in simple Einheitserde. Eine Dieffenbachie, die viele Blätter gelassen hat, kann man ruhig auf zehn bis 20 cm zurückschneiden.

Vermehrungen

Kopfstecklinge, die beim Zurückschneiden anfallen, eignen sich am besten zur Vermehrung. Grundsätzlich ist es aber auch möglich, neue Pflanzen aus Einzelteilen des Stammes zu ziehen. Dazu müssen sich an der Basis kleine Ableger bilden, die sich beim Umtopfen abnehmen lassen.

Ist die Dieffenbachia giftig?

Sowohl die Blätter, der Blattstiel als auch die Sprossachse sind giftig. Bis dato konnte die genaue Zusammensetzung des Giftes festgestellt werden. Folgende Wirkstoffe sind aber enthalten: Calcium-Oxalat, Oxalsäure, Saponine, proteolytische Enzyme, cyanogene Glykoside, Alkaloide und Scharfstoffe. Für einen Erwachsenen soll eine Dosis von nur drei bis vier Gramm der Blätter bereits tödlich sein. Auch ablaufendes Gießwasser ist giftig.

Bereits das Berühren der Pflanze ist gefährlich: Es öffnen sich Schießzellen, welche Nadeln sowie andere Giftstoffe herausschießen. Dadurch können Haut und Augen verletzt werden. Die Verletzungen sind äußerlich zunächst als starke Hautreizungen zu beobachten. Gelangt der Saft ins Auge, entzündet und verätzt die Bindehaut. Es folgt starker Tränenfluss und verkrampfte Augenlider. Wird das Gift auf oralem Wege aufgenommen, kommt es zu Symptomen wie Brennen, Anschwellungen sowie Rötung der Zunge und Schleimhäute. Durch die erhöhte Speichelproduktion und Schwellung der Zunge können betroffene schwer schlucken und sprechen. Im schlimmsten Fall sorgt die Vergiftung für Durchfall, Übelkeit, Herzrhythmusstörungen, Lähmungen und Benommenheit. Einen besonders hohen Giftanteil weist z.B. die Art picta auf.

Eltern mit Kindern sollten auf diese Zimmerpflanze verzichten. Selbes gilt für Tierbesitzer, die Katzen, Hunde oder andere Arten besitzen, die sich frei im Haus aufhalten. Sie könnten das Gift aufnehmen, ohne dass es die Besitzer mitbekommen. Dementsprechend wird es schwierig, das Gift zu neutralisieren. Sowohl Hunde und Katzen als auch Kaninchen, Hasen, Meerscheinchen, Hamster und Vögel können durch das Gift der Dieffenbachia sterben.

FAQ – Die häufigsten Fragen

Gilt die Dieffenbachie als giftig für den Menschen?
Die Pflanzenteile und insbesondere die Blätter der Dieffenbachie enthalten sogenannte Kalziumoxalat-Kristalle, die für den Menschen gefährlich sind. Aus diesem Grund nutzte man die Pflanzen im 17. Jahrhundert auf den Karibischen Inseln sogar als Foltermittel. Durch das Zerkauen der Blätter wurden Menschen kurzzeitig zum Schweigen gebracht, denn die im Kalziumoxalat enthaltenen Nadeln verletzen die Schleimhäute von Mund und Rachen. Diese Nadeln, die gebündelt in den Schießzellen der Blätter sitzen, werden beim Kauen freigesetzt. Aber auch Saponine, Alkaloide und Glykoside sind in den Bestandteilen der Pflanzen enthalten. Der Verzehr der Dieffenbachie kann deshalb zu Durchfall, Lähmungen, Herzrhythmusstörungen und Übelkeit führen. Im Umgang mit der Zimmerpflanze ist immer Vorsicht geboten, denn die Kalziumoxalat-Nadeln werden mitunter schon freigesetzt, wenn die Blätter etwas gröber behandelt werden.

Ist die Dieffenbachie giftig für Haustiere?
Ja, auch für Haustiere wie Katzen, Hunde, Kanarienvögel, Kaninchen und Meerschweinchen stellt die Dieffenbachia eine Gefahr dar. Die grünen Blätter verleiten die Haustiere zum Knabbern. Durch die freigesetzten Kalziumoxalat-Nadeln können die tierischen Mitbewohner sogar ersticken. Zudem droht Unfruchtbarkeit.

Welche Maßnahmen gehören bei der Dieffenbachie zu einer guten Pflege?
Dieffenbachien gelten als äußerst anspruchslos, robust und pflegeleicht. Wichtig ist ein warmer und sonniger Standort. Im Sommer benötigt die Dieffenbachia viel Wasser. Düngergaben sind nur während der Wachstumsphase erforderlich. Am besten wird die Pflanze dann im Abstand von zwei Wochen mit einem Flüssigdünger versorgt. Ständige Zugluft muss vermieden werden. Auch hinsichtlich der Raumtemperatur hat die Dieffenbachia geringe Ansprüche: Sie gedeiht bei Temperaturen von 18 bis 24 Grad problemlos.

Wie sollte man die Dieffenbachia schneiden?
Im Zimmer gehaltene Dieffenbachien können schnell bis zu zwei Meter hoch werden, wenn sie gut gepflegt werden. Darüber hinaus wachsen sie schnell in die Breite. Dieser voluminöse Wuchs erfordert einen regelmäßigen Rückschnitt. Dabei wird die Pflanze einfach auf die Wunschhöhe gekürzt, indem man sie in der Mitte abschneidet. Die Dieffenbachia ist gut schnittverträglich und wird nach dem Rückschnitt in der Regel schnell wieder neu austreiben.

Wo kann man eine Dieffenbachie kaufen?
Dieffenbachien erhält man sowohl in diversen Onlineshops als auch im Gartencenter. Darüber hinaus werden die beliebten Zimmerpflanzen häufig in Baumärkten zu besonders günstigen Preisen angeboten.

Wie lässt sich die Dieffenbachie vermehren?
Für die Vermehrung können Kopfstecklinge verwendet werden. Die rund 15 Zentimeter langen Zweige sollten im zeitigen Frühjahr abgeschnitten werden, wenn man neue Dieffenbachien daraus ziehen möchte. Zudem klappt die Vermehrung gut über Stammteile. Dafür wird ein Stück Stamm von der Dieffenbachia abgeschnitten und in mehrere Scheiben zerteilt, die etwa Daumenbreite haben sollten. Nach dem Trocknen steckt man sie hochkant bis zur Mitte in feuchte Anzuchterde und stellt sie ans Fenster.

Welche Schädlinge kommen bei der Dieffenbachie häufig vor?
Insbesondere Schild-, Schmier- und Wollläuse fühlen sich auf der Dieffenbachia wohl. Schildläuse sind beim genauen Hinsehen erkennbar, denn sie haben feste und hochgewölbte Rückenschilder. Die Schmierläuse bilden auf den befallenen Blättern ein weißes Gespinst aus, das an Wattebäusche erinnert. Es ist wichtig, die Dieffenbachie regelmäßig auf einen Befall zu untersuchen, um schnell Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Krankheiten / Schädlinge

Bei sachgemäßer Pflege erkrankt die Dieffenbachie nur selten und wird auch nicht von Schädlingen befallen. Bilden sich braune Blattspitzen, ist dies ein Anzeichen für Wassermangel beziehungsweise zu niedrige Luftfeuchtigkeit. Abfallends Laub deuten auf einen falschen Standort hin. Eine spezielle Bakterienkrankheit, die ausschließlich bei dieser Pflanzenart auftritt, und die sich durch einen zunächst glasigen, schlappen Blattstiel bemerkbar macht, ist sehr selten. Eine Dieffenbachie, die von dieser Krankheit befallen werden, sind nicht mehr zu retten.

Artikelbild: © EurngKwan / Shutterstock


2 Kommentare

  1. Umfahrer Waltraud 14.10.2016 14:53 Uhr

    Kann die Dieffenbachia Maroba blühen. Meine jedenfalls blüht

    direkt antworten
  2. Heinz Reich 20.07.2020 11:38 Uhr

    Welche zimmerpflanzen sollten nicht im Schlafzimmer stehen?

    direkt antworten

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