Kaminofen: Wie umweltfreundlich ist das Heizen mit dem Brennstoff Holz?

Kaminofen: Wie umweltfreundlich ist das Heizen mit dem Brennstoff Holz?

Ein flackerndes Feuer im Kamin, angenehme Wärme und das Knistern der Holzscheite – Ein Kaminofen ist für viele Menschen in der kalten Jahreszeit der Inbegriff der Behaglichkeit und Gemütlichkeit. In einer Zeit von Umweltkatastrophen und Klimawandel fragen sich verantwortungsbewusste Verbraucher jedoch schon vor der Anschaffung eines Kaminofens, wie umweltfreundlich das Heizen mit dem Brennstoff Holz eigentlich ist. Eine pauschale Antwort auf diese Frage gibt es nicht. In erster Linie spielt die Modernität und Ausstattung des Kaminofens eine wichtige Rolle. Viele Experten sind sich jedoch einig: Nicht nur ein moderner und qualitativer Kaminofen ist wichtig für ein umweltfreundliches Heizen, sondern auch der Mensch, der den Ofen betreibt. „Wenn Kaminofen und Mensch gut zusammenarbeiten, dann ist sind Kaminöfen eine besonders umweltfreundliche Methode zum Heizen“, schreibt das ofen.de-Team. Doch was heißt das genau? Worauf sollten Kaminofen-Besitzer beim Heizen achten, um die Umwelt zu schonen? Und welche Voraussetzungen muss der Kaminofen selbst erfüllen? Diese Fragen möchten wir in unserem heutigen Heimhelden.de-Ratgeber beantworten.

Nicht alle Kaminöfen heizen effizient

Kaminöfen stehen bei Verbrauchern auf der Beliebtheitsskala der Heizlösungen weit oben. Kein Wunder, denn der Kaminofen spendet behagliche Wärme, was gerade in der kalten Jahreszeit sehr angenehm ist. Unter bestimmten Voraussetzungen heizen die Öfen darüber hinaus auch sehr effizient und umweltfreundlich.

Alte Kaminöfen sollten durch neue Modelle ersetzt werden

Wer einen modernen und hochwertigen Kaminofen verwendet, schafft schon einmal gute Voraussetzungen für ein umweltfreundliches Heizen. Allerdings gibt es in deutschen Haushalten noch immer viele offene Kamine oder alte Holzöfen. Sie schaffen zwar eine heimelige Atmosphäre, sind von sauberer Verbrennung aber weit entfernt. Ein Indiz für die Umweltfreundlichkeit eines Kaminofens ist, wie viel Kohlenstoffe und Feinstaub bei der Nutzung an die Luft abgegeben werden. Genau dafür gibt es seit einigen Jahren neue Verordnungen:

  • Seit 2015 muss der Schornsteinfeger alle zwei Jahre die Werte bei Kaminöfen messen, die bis zum 31. Dezember 1994 errichtet wurden und eine Leistung von vier bis 15 Kilowatt erbringen
  • Derartige Öfen müssen die erste Stufe der Emissionsgrenzwerte einhalten
  • Die Bundesemissionsverordnung von 2010 schreibt vor, dass Schornsteinfeger jeden Ofen begutachten müssen
  • Zudem ist eine Einschätzung erforderlich, bis wann die Öfen noch benutzt werden dürfen

Das Heizen mit dem Kaminofen unterliegt also besonders strengen Regeln in Bezug auf den Umweltschutz.

In manchen Wohnzimmern laufen noch die Öfen aus den 60er-Jahren. Sie haben nicht nur einen enorm hohen Energieverbrauch, sondern auch einen sehr hohen Ausstoß an Feinstaub und Kohlenstoffmonoxid.

Solche Kaminöfen sollten schnellstmöglich durch neue Ausführungen ersetzt werden.

Moderne Öfen mit Feinstaubfilter heizen umweltfreundlich

Wenn auch Sie noch einen sehr alten Kaminofen bei sich zu Hause haben, sollten Sie über einen Austausch nachdenken. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auf lange Sicht auch Ihren Geldbeutel, weil Sie einfach weniger Brennmaterial benötigen werden.

Achten Sie beim Kauf auf die angegebenen Abgaswerte der Kaminöfen. Maximal 150 Milligramm Feinstaub und maximal vier Gramm Kohlenmonoxid pro Kubikmeter Luft dürfen es laut der Bundes-Immissionsschutzverordnung (BiMSchV) sein. Je weniger, desto besser für die Umwelt und die Gesundheit.

Als besonders umweltfreundlich gelten Modelle mit Feinstaubfilter.

Das individuelle Heizverhalten ist wichtig

Nicht nur beim Kauf eines Kaminofens gibt es viel zu beachten, damit später ein umweltschonendes Heizen möglich ist, sondern auch beim eigenen Heizverhalten. Hier können Verbraucher viele Fehler machen, die den Schadstoffausstoß erhöhen und damit die Umwelt und auch die eigene Gesundheit belasten. Viele Tipps zum Heizen mit Holz bietet die gleichnamige Broschüre vom Umweltbundesamt. Die wichtigsten Ratschläge haben wir für Sie in den folgenden Abschnitten zusammengefasst.

Bedienungsfehler beim Heizen mit dem Ofen vermeiden

So mancher Bedienungsfehler beim Betrieb des Holzofens kann den Ausstoß der Schadstoffe erhöhen. Das beginnt schon bei der Wahl des Brennstoffes. Er muss unbedingt für das jeweilige Gerät geeignet sein. So sollten Scheitholzöfen nicht mit zu großen Holzscheiten betrieben und Kohleöfen nicht mit Holz beheizt werden.

Lesen Sie in der Bedienungsanleitung nach, welche Brennstoffarten für Ihren Kaminofen in Frage kommen.

Des Weiteren darf der Ofen nicht überfüllt und der Brennstoff nicht zu spät nachgelegt werden.

Nicht mit feuchtem Holz heizen

Ein weiterer Fehler, der oft mit der Nutzung eines Kaminofens einhergeht, besteht darin, dass mit feuchtem Holz geheizt wird. Davon ist unbedingt abzuraten, denn je feuchter das Holz bei der Verbrennung ist, desto stärker sind gesundheits- und umweltschädliche Stoffe in den Abgasen konzentriert. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Kohlenmonoxid
  • Feinstaub
  • Ruß
  • Kohlenwasserstoffe

Feuchtes Holz qualmt viel stärker, wodurch die Atemwege geschädigt werden können. Auch die erzeugte Wärme ist geringer, weil das Wasser im Holz erst einmal verdampfen muss. Vor dem Verfeuern sollte frisches Holz gespalten und wenigstens zwei Jahre trocken gelagert werden. Eine Restfeuchte von 15 Prozent ist ideal. Sofern Sie keine Möglichkeit haben, Holz zu lagern, bleibt Ihnen nur der Kauf im Baumarkt. Aber auch hier ist Vorsicht geboten, denn Stichproben zeigen, dass das angebotene Brennholz ebenfalls oftmals zu feucht ist. Auf der sicheren Seite sind Sie mit einem eigenen Messgerät, mit dem Sie während des Einkaufs die Holzfeuchtigkeit ermitteln können.

Öfen regelmäßig warten lassen

Ein moderner Kaminofen muss ebenso wie ein älteres Modell regelmäßig von Fachleuten gewartet werden. Das ist wichtig, um etwaige Mängel schnell aufzudecken und zu beheben. Andernfalls könnte sich zum einen der Schadstoffausstoß exponentiell erhöhen und zum anderen wäre die Nutzung des Ofens auch mit einem erhöhten Sicherheitsrisiko verbunden.

Zusammenfassung

Kaminöfen sind bei zahlreichen Verbrauchern beliebt, weil das flackernde Feuer im Kamin eine behagliche Atmosphäre zaubert und eine wohlige Wärme verbreitet. Unter bestimmten Voraussetzungen kann das Heizen mit einem Kaminofen sogar als umweltfreundlich bezeichnet werden, sodass es eine saubere Alternative zu herkömmlichen Heizlösungen darstellt. Dafür ist es aber nicht nur wichtig, einen modernen Kaminofen statt ein Uralt-Modell aus den 60er-Jahren zu verwenden, sondern auch, typische Bedienungsfehler beim Betrieb des Ofens zu vermeiden.

Artikelbild: © Jollier / Bigstock.com


1 Kommentar

  1. Lutz 10.05.2018 15:05 Uhr

    Hallo liebes Autorenteam,
    vielen Dank für den so ausführlichen Beitrag. Ich habe ihn gerne gelesen und er ist wirklich hilfreich. Dankeschön. Habt ihr auch etwas ähnliches zu Bioethanol Kamin?

    direkt antworten

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