Klinker verfugen: Die aktuellen Preise

Klinker verfugen: Die aktuellen Preise

Eine Klinkerfassade ist eine Art von Gebäudefassade aus Keramikziegeln, die bei hohen Temperaturen gebrannt wurden. Klinker sind in der Regel größer und dicker als herkömmliche Ziegel und werden oft verwendet, um verschnörkelte oder dekorative Effekte zu erzielen. Das Wort „Klinker“ kommt vom altenglischen Wort für „Klumpen“ und bezieht sich auf die Tatsache, dass diese Ziegel aus einer Mischung aus Ton und anderen Materialien hergestellt werden, die erhitzt werden, bis sie miteinander verschmelzen. Klinkerfassaden waren früher in Europa sehr beliebt und sind auch heute noch an vielen älteren Gebäuden zu finden. Aufgrund der hohen Produktionskosten wurden sie jedoch weitgehend durch günstigere Alternativen ersetzt.

Klinkerfassaden sind äußerst beliebt – und das nicht nur in Norddeutschland, wo der beliebte „Klinker“ am Haus ganze Landstriche prägt. Klinker als Fassade ist sehr stilvoll, praktisch und formschön, also ästhetisch ansprechend, und hat hierbei auch einen hohen Nutzen im Alltag. Der Fachmann spricht hier von sogenanntem Sichtmauerwerk: Mauerwerk aus natürlichen oder künstlich hergestellten Steinen, das Lage um Lage aufgebaut und verfugt wird.

Was kostet es Klinker zu verfugen? Hier sind die Preise

Eine Klinkerfassade kostet bei einfachen Steinen zwischen 120-150 Euro pro Quadratmeter. Eine Klinkerfassade, die mit rund hundert Quadratmetern nicht besonders groß ist, kann also schon 15.000 EUR kosten, bei Verwendung von Isolierklinkern entsprechend mehr, ab 17.000 EUR. Durchschnittlich sind Hausfassaden in Deutschland umfangreicher als hundert Quadratmeter, so dass man realistisch mit Kosten über 20.000 Euro, manchmal 30.000 Euro und teurer rechnen muss.

VerkleidungsartPreis
Klinkerriemchen, selbst verklebtca. 3.500 EUR
Isolierklinker, Dämmung 160 mmca. 21.500 EUR
Isolierklinker, Dämmung 160 mm, selbst verlegtca. 14.000 EUR
Fassadenplatten aus Kunststoff ohne Dämmungca. 7.000 EUR

Auch dieses Kostenbeispiel zeigt, wie wichtig es ist, die Neuverfugung entsprechend ernst zu nehmen, denn wer sie sorgfältig und professionell ausführt (ausführen lässt), erhält sich seine Investition in die Steinfassade und wird so noch lange Freude an ihr haben.

Isolierklinker ist teurer als einfacher Klinker. Grund: durch die spezielle Isolierung ist das Herstellungsverfahren aufwändiger, allerdings spart man später jahrelang oder sogar jahrzehntelang Energiekosten. Dieses Argument ist für viele Hausherren einleuchtend. Aktuelle Preise für Isolierklinker bewegen sich zwischen 160-180 Euro pro Quadratmeter Fassade.

Die beliebte Fassade aus Klinkersteinen, einer besonderen Art von unter hoher Temperatur gebrannten Ziegeln, isoliert das Haus deutlich und macht das Sichtmauerwerk wind- und wetterfest, so dass nicht, wie bei Verputz durch Farbe, bei Beschädigungen oder Abnutzung häufiges Neuverputzen nötig wird. Doch auch die dauerhafte und stabile Klinkerfassade muss von Zeit zu Zeit saniert werden, damit die Vorteile der Konstruktion auch dauerhaft erhalten bleiben.

Wichtig ist hier vor allem die vorsichtige, professionelle Verfugung der Klinkersteine, also die Fugensanierung. Das neue Verfugen von Klinker erhöht die Haltbarkeit der Fassade und sorgt dafür, dass die Substanz des Hauses weiterhin zuverlässig vor Wind und Wetter und auch Wärmeverlust geschützt bleibt. Doch wie teuer ist das Verfugen von Klinkersteinen? Was kosten Mörtel, Riemchen und andere Materialien, die man braucht, um das Projekt Neuverfugung durchzuführen?

Wir haben im Folgenden nachgerechnet, was Sie konkret ausgeben müssen, um Ihre Klinkerfassade wieder im neuen Glanz erstrahlen zu lassen – und sie für die nächste Generation fit zu machen.

Wie hoch sind die Preise für das Verfugen eines Hauses mit Klinkerfassade?

Ein Haus mit Klinkerfassade zu verfugen erfordert an Material vor allem Fugenmasse und Kitt. Hierbei gibt es mehrere handelsübliche Sorten, was entsprechende Preisunterschiede zeitigt. Es gibt Fugenmörtel und Silikon, wobei man grundsätzlich unterscheiden muss, ob man Silikonfugen oder Mörtelfugen möchte – beides hat Vorteile und Nachteile. Beide Formen von Verfugung im Sichtmauerwerk, ob mit Fugenmörtel oder als Silikonfuge, halten eventuell eindringende Feuchtigkeit zuverlässig ab und verbinden die Klinker sicher miteinander.

Ästheten setzen jedoch meist auf Fugenmörtel, der in Verbindung mit rustikalen Klinkersteinen stilsicherer und „echter“ wirkt und den es in unterschiedlichen Fugenfarben gibt, so dass das optische Ergebnis perfekt wird. Der Mörtel zum Verfugen kostet im Fachhandel rund 70-90 Euro pro Kilo, je nach Anbieter, und reicht für eine große Anzahl von Metern im Mauerwerk.

Im Regelfall kann man davon ausgehen, dass eine Kartusche mit hochwertigem Silikon zum Verfugen zwischen drei und sieben Euro kostet. Sie reicht für rund fünfzehn bis zwanzig Meter von Fugen, abhängig natürlich von der Breite der Fuge (im Durchschnitt sind es drei Millimeter bis zu einem halben Zentimeter).

Silikonfuge oder Mörtel

„Silikonfuge oder Mörtel?“ ist keine Grundsatzfrage, aber eine Frage der Kosten und des Aufwands, den die Verarbeitung erfordert. Bei Teilverfugungen reicht Silikon meist aus, komplette Klinkerneuverfugungen macht der Fachmann üblicherweise fast ausschließlich mit Fugenmörtel.

Grundsätzlich muss man auch berechnen, welche Fläche an der Hausfassade man neu verfugen will, und dementsprechend die genauen Materialkosten für Fugenmörtel oder Silikon ausrechnen. Entscheidend ist natürlich, ob es sich um eine Teilsanierung oder Komplettsanierung handelt: eine Neuverfugung für das gesamte Haus ist natürlich teurer, als wenn nur eine teilweise Fugensanierung durchgeführt werden soll.

Allerdings zeigt sich in der Praxis oft die Situation, dass teilweise Fugensanierungen nicht ausreichen, weil durch die Abnutzung und den „Zahn der Zeit“ die ganze Klinkerfassade eine Erneuerung benötigt. Insofern ist es meist besser, eine Komplettsanierung durchzuführen mit Fugensanierung für die gesamte Hausfassade.

Grundsätzlich ist Putz preiswerter als Klinker: Putzfassade sind rund 60-100 Euro preiswerter als ihr Äquivalent aus Klinkersteinen. Der Grund ist, dass die hochwertige Steinfassade im Gegensatz zur Farbe einfach ihren Preis hat – berechtigterweise. Auch ist die Isolierung meist nicht so gut.

Selbst verfugen oder sich helfen lassen? Ein Vergleich der Kosten

Grundsätzlich ist es stets besser, sich bei einer aufwändigen Arbeit wie einer Neuverfugung von Klinkerfassaden Hilfe vom Profi zu holen. Zum einen geht es schneller, zum anderen sieht das Ergebnis meist besser aus, und nicht zuletzt kann man sicher sein, dass die Fugensanierung in allen Schritten professionell ausgeführt worden ist. Das ist sehr wichtig, denn Faktoren wie ein Gerüst bestellen, aufbauen und abbauen, sowie Klinkerriemchen professionell anlegen fallen ins Gewicht.

Bedenken Sie bitte, dass beim Verfugen von Klinkerfassaden nicht vorgegangen werden kann wie beim Bau einer Gartenmauer, wo man einfache Verfahren zur Stabilisierung anwendet, sondern dass man bereits Erfahrung mit Mauerwerk haben muss. Wenn man nicht nur die Fugensanierung, sondern das komplette Verklinkern der Hausfassade anstrebt, ist Hilfe vom Profi fast unentbehrlich, da die einzelnen Arbeitsschritte schon sehr anspruchsvoll sind.

Allerdings sind die Kosten für die Handwerker oft sehr hoch und man muss auch Kosten für An- und Abfahrt (Anfahrtspauschale) hinzurechnen. Deshalb entscheiden sich viele Hausherren, das Verfugen von Klinkerfassaden in die eigene Hand zu nehmen oder sich von Freunden helfen zu lassen. Ein Rechenbeispiel zeigt, wie sich das Selbstverlegen von Klinkersteinen und Klinkerriemchen rentiert:

Sparmöglichkeit durch Eigenleistung

Wie der Kostenvergleich zeigt, kann man durch Eigenleistung sehr viel sparen, gerade wenn man Dämmung und Isolierklinker selbst verlegt. Rund ein Drittel der Kosten kann also rein rechnerisch eingespart werden, wenn man selbst ans Verlegen und Verfugen geht und auf den Handwerker oder die Baufirma verzichtet. Allerdings ist das Do-it-yourself-Verfahren bei Klinkerfassaden wirklich nur dem erfahrenen Heimwerker zuzutrauen, da fachmännische Fugen einfach besser aussehen und in den meisten Fällen auch wirklich ihren Preis wert sind.

Verfahren wie Vormauerschale, Riemchen, Fugenglattstrich und Aufmauern sind technisch recht anspruchsvoll. Eine Klinkerfassade ist wie ein teures und exklusives Kleid fürs Haus – der „Schneider“ sollte erfahren sein, denn Verschnitt am Material lässt sich später nicht einfach kaschieren.

Die übliche Dämmung bei Steinfassaden empfiehlt sich in fast jedem Fall von Klinkerfugensanierung. Im Fachhandel sind entsprechende Materialien in großer Vielfalt zu finden, weswegen wir hier nicht auf einen detaillierten Kostenvergleich eingehen. Allerdings ist die Vorüberlegung wichtig: im Nachhinein Isolierung anbringen, ist fast unmöglich, da die alte Fassade aufgebrochen werden muss.

Step by step: Die einzelnen Schritte beim Neuverfugen von Klinkerfassaden

Wenn Sie Ihre Hausfassade aus Klinker selbst neu verfugen wollen und keine fachmännische Hilfe einholen, benötigen Sie – neben viel Erfahrung bei Heimwerkerarbeiten – auch die Werkzeuge. Hammer, Meißel, Fugenkratzer, Fugeisen sind zur Klinkerfugensanierung erforderlich, wenn Sie alte Fugen und Mörtelreste entfernen müssen, bevor Sie mit der Neuverfugung beginnen. Nach der vorsichtigen Fugenentfernung kommen Fugenmörtel in der richtigen Fugenfarbe (auch Fertigmörtel, der qualitativ hochwertig ist), Maurerkelle, Mischeimer, Riemchen und das Isoliermaterial in den Einsatz.

Die Riemchen als Abstandhalter sorgen dafür, dass zwischen den Mauersteinen genügend Platz eingehalten wird und das sorgfältige Verfugen möglich wird, so dass das optische Ergebnis der Verarbeitung auch recht fachmännisch wirken kann. Beim Verfugen selbst werden – wenn man nicht mit den Silikonfugen arbeitet – oft Schlämmverfahren eingesetzt, ähnlich wie beim Verlegen von Fliesen und Kacheln, indem die Fugenmasse breitflächig auf die Wand aufgetragen wird und man sie danach von den Mauersteinen abwischt, wo sie nicht haften soll, damit sie nur in den Zentimetern der Fugen verbleibt.

Wenn der im Farbton passende Fugenmörtel sorgfältig im Schlämmverfahren aufgetragen ist, muss ein Fugenglattstrich erfolgen, damit die Fuge sorgfältig vor eindringender Feuchtigkeit verschlossen wird und sich dem Mauerwerk optisch perfekt anpasst. Grundsätzlich ist ein Vorgehen in mehreren Schritten erforderlich, um sorgfältige Ergebnisse zu garantieren, die sicherstellen, dass Mauerwerk nicht beschädigt wird und man auch nachträglich nichts nachbessern muss.

Der Fachmann kennt den Unterschied zwischen Stoßfugen und Lagerfugen. Diese beiden Fugentypen sind die wichtigsten Elemente beim Mauerwerk. Die Stoßfuge ist zwischen den Mauersteinen einer Lage von Klinkern, die Lagerfuge ist der vermörtelte Zwischenraum zwischen übereinander liegenden Mauersteinschichten.

Zusammenfassung

Eine Klinkerfassade sieht gut aus und schützt zuverlässig vor Wind, Wetter, und – heute sehr wichtig – Energieverlust durch austretende Wärme, so dass die Energieeffizienz besser wird. Allerdings hat sie ihren Preis und kostet zwischen 120-180 Euro pro Quadratmeter. Wenn eine Neuverfugung im Sinn einer Fugensanierung nötigt wird, kann dies die Stabilität der Fassade erheblich steigern. Insofern ist die professionelle Fugensanierung von Klinkerfassaden eine Investition in Ihre Wohnqualität, die sich beim Kostencheck rechnet.

Artikelbild: Davdeka / Bigstock.com


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