Mähroboter: Eine Gefahr für tierische Gartenbewohner?

Mähroboter: Eine Gefahr für tierische Gartenbewohner?

Mähroboter sind praktisch und für viele Hobbygärtner mit großen Rasenflächen eine echte Erleichterung. Der Einsatz kann aber gerade in den Dämmerungs- und Nachtstunden für viele Gartentiere zur Gefahr werden. Insbesondere Igel werden häufig zum Opfer der automatischen Rasenmäher.

Igel und andere tierische Gartenbewohner werden durch Rasenmähroboter bedroht

Mähroboter mähen den Rasen völlig ohne Ihr Zutun und sind dabei auch noch angenehm leise. Kein Wunder, dass sie sich einer wachsenden Beliebtheit erfreuen. Allerdings haben sie aber auch eine Schattenseite: Sie können für wilde Tiere im Garten zur Gefahr werden. Viele Hersteller empfehlen, die Rasenmähroboter in Haushalten mit Kindern und Haustieren nicht unbeaufsichtigt arbeiten zu lassen.

Deshalb entscheiden sich etliche Gartenbesitzer dafür, den Roboter in den Morgen-, Abend- oder Nachtstunden arbeiten zu lassen. Vor allem bei Dunkelheit werden aber nicht selten heimische Gartenbewohner durch die Mähroboter verletzt und getötet. Das gilt gerade für Igel, wie der bayerische Landesbund für Vogelschutz (LBV) in seinem Projekt „Igel in Bayern“ feststellte.

Igel fliehen bei Gefahr nicht, sondern rollen sich einfach zusammen. Deshalb sind sie durch die Rasenmähroboter sehr gefährdet.

In den letzten Jahren ist die Anzahl der verletzten Igel, die nach einem Zusammenstoß mit einem Mähroboter bei einer Igelstation abgegeben werden, im ganzen Land stark gestiegen. Doch nicht nur Igel werden oft Opfer von Rasenmährobotern, sondern auch andere Tiere wie:

  • Amphibien
  • Blindschleichen
  • Mäuse
  • Maulwürfe

Darüber hinaus haben Rasenmähroboter noch einen weiteren Nachteil: In den Gärten, in denen sie verwendet werden, wird das Nahrungsangebot für Insekten und andere Tiere deutlich knapper, denn Löwenzahn, Weißklee und andere Wildkräuter können nicht mehr blühen.

Eine verbindliche Norm für Mähroboter fehlt

Ein großes Problem ist, dass es bisher keine verbindliche Norm für Rasenmähroboter gibt, die sicherheitsrelevante Konstruktionsdetails regelt. Eine solche Norm könnte zum Beispiel die Ausgestaltung und Lagerung der Messer sowie deren Abstand zum Mähgehäuse-Rand betreffen. Ein Normen-Entwurf liegt zwar vor, wurde aber bis jetzt noch nicht verabschiedet.

Deshalb müssen die Hersteller selbst dafür sorgen, dass das Verletzungsrisiko für Tier und Mensch so gering wie möglich ist. Ohne Norm entstehen dadurch aber automatisch unterschiedliche Ergebnisse. Obwohl die Geräte von Bosch, Honda und Gardena als verhältnismäßig sicher gelten, ist immer noch Luft nach oben.

Beim Kauf sollten Sie darauf achten, dass der Mähroboter über eine Notabschaltung verfügt, die automatisch greift, sobald das Mähgehäuse angehoben wird. Das reduziert das Verletzungsrisiko für Mensch und Tier erheblich.

Mit einem modernen Modell eines namhaften Herstellers treffen Sie in der Regel eine gute Wahl. Diese Geräte verfügen über Stoßsensoren, die auf Hindernisse im Rasen viel sensibler reagieren als die ersten Generationen der Mähroboter.

Mähroboter-Besitzer können selbst zum Igelschutz im Garten beitragen

Letztendlich kann jeder Besitzer eines Rasenmähroboters selbst dazu beitragen, die Igel im eigenen Garten zu schützen. Eine wichtige Igelschutzmaßnahme besteht darin, die Betriebszeiten des Roboters auf das erforderliche Minimum zu reduzieren.

Verzichten Sie darauf, den Mähroboter während der morgendlichen und abendlichen Dämmerung arbeiten zu lassen. Auch den nächtlichen Einsatz sollten sie vermeiden. Dann sind die tierischen Gartenbewohner nämlich besonders aktiv und die Gefahr für Verletzungen steigt.

Eine gute Idee ist es beispielsweise, den Roboter vormittags laufen zu lassen, wenn die Kinder noch in der Schule sind. Alternativ kann er im Sommer auch am frühen Abend eingesetzt werden, wenn es draußen noch hell ist.

Zusammenfassung

Mähroboter sind eine Erleichterung, aber auch gefährlich für Igel und andere tierische Gartenbewohner. Deshalb sollte ein sicheres Gerät gewählt und auf den Einsatz bei Dunkelheit verzichtet werden.

Artikelbild: Ben S / Bigstock.com


1 Kommentar

  1. Katrin Grau 03.06.2018 14:11 Uhr

    Abgesehen davon, dass ich Weißklee, Löwenzahn und andere Kräuter in einem Rasen gar nicht haben möchte (er wäre dann auch eine Wiese), ist es so, dass diese Kräuter natürlich da sind und trotz Robotereinsatz sehr wohl blühen. Die Pflanzen sind sehr anpassungsfähig und recken einfach ihre Köpfe nicht so hoch, sondern blühen unterhalb der Mähhöhe. Und das tun hier einige: Löwenzahn, Weißklee, gelber Klee, Gundermann, Hahnenfuß, Fingerkraut, persischer Ehrenpreis, Gänseblümchen … und was sonst noch so in der Wiese wachsen kann.

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