Muskelhypothek: Werkzeug für den Hausbau

Muskelhypothek: Werkzeug für den Hausbau

Über das Thema Eigenleistung beim Hausbau haben wir in der Vergangenheit berichtet. Viele Häuslebauer sehen in ihr ein großes Einsparpotenzial; leider überschätzen sie häufig ihre eigenen Fähigkeiten und den Zeitaufwand. Dennoch gibt es viele Arbeiten, die Heimwerker in Eigenregie ausführen können – und dabei sparen sie viel Geld. Aber: Sie müssen die passenden Werkzeuge besitzen. Um diese geht es in diesem Artikel.

Dank der Niedrigzinsphase verwirklichen sich seit 2009 mehr Menschen den Traum vom Eigenheim. Viele Verbraucher geraten bei der Finanzierung der Immobilie an ihre Grenzen; sie möchten mit der sogenannten Muskelhyptohek sparen. Soll heißen: Sie legen selbst Hand an.

Auf den ersten Blick ist diese Idee nicht schlecht. Erfahrene Heimwerker können die Kosten durch Eigenleistung reduzieren. Doch auf der Baustelle müssen sie hunderte Stunden investieren – und diese hat nicht jeder Arbeitnehmer parat. Auch fehlen vielen Heimwerkern die passenden Werkzeuge für große Arbeiten. Nur mit ihrer Hilfe können sie die Eigenleistung effizient vollbringen.

Das Sparpotenzial der Eigenleistung

Selbstmachen – so lautet die Devise vieler Heimwerker bei Bau des Eigenheims. Beim Thema Eigenleistung sollten sie sich vorab Gedanken über sinnvolle Arbeiten machen; nicht alle bringen das erhoffte Einsparpotenzial.

Der Verband Privater Bauherren (VPB) hat die Kostenersparnis berechnet: Für den Trockenbau in Eigenregie fallen für ein unterkellertes, dreistöckiges Reihenhaus in München mit einer Wohnfläche von 140 Quadratmetern reine Baukosten von 253.482 Euro an; die Muskelhypothek erbringt eine Ersparnis von 18.867 Euro.

Die größte Preisersparnis bringt der Trockenbau: 4.085 Euro. Heimwerker sollten aber nicht nur auf das Einsparpotenzial schauen – entscheidend ist der Zeitaufwand. Wir haben anhand der Daten des Verbands Privater Bauherren die Ersparnis der einzelnen Eigenleistungen je Stunde berechnet:

EigenleistungErsparnis/Std. (€) MünchenErsparnis/Std. (€) Leipzig
Fensterbänke innen setzen41,3335,00
Maler- & Lackierarbeiten40,1634,71
Zimmertüren setzen40,1634,00
Trockenbau inkl. Wärmedämmung der Dachflächen40,0531,00
Fliesen & Platten legen39,9838,00
Bodenbeläge einbauen39,9234,74
Tapezierarbeiten39,9434,68
Außenanlage33,3332,50

Das Einsetzen der Fensterbänke bringt die größte Ersparnis gemessen am Zeitaufwand; sie fällt mit insgesamt 124 Euro aber gering aus. Lohnenswerter sind dagegen die Maler- und Lackierarbeiten und das Einsetzen der Zimmertüren. Die Arbeiten sollte jeder Heimwerker ohne Probleme ausführen können – und das ohne ein riesiges Arsenal an Werkzeug.

Generell sollten Heimwerker nicht nur den preislichen Aspekt berücksichtigen. Stellen Sie sich folgende Frage: Welche Eigenleistungen kann ich mit meinen Fähigkeiten zügig und in bester Qualität ausführen? Und: Für welche Leistungen habe ich ausreichend Zeit?

Hochwertiges Werkzeug für den Hausbau erwerben

Heimwerker müssen sich bei der Muskelhypothek Gedanken über das benötigte Werkzeug machen. Eine Bohrmaschine besitzen viele – was aber benötigen Sie sonst noch für die Arbeiten?

Genauso wichtig wie die Art des Werkzeuges ist seine Qualität: Profis setzen nicht umsonst auf Markenprodukte. Heimwerker hingegen begnügen sich häufig mit Werkzeug vom Discounter. Dieses verrichtet seine Arbeit nicht immer zufriedenstellend und erhöht dadurch den Zeitaufwand.

Wer für seinen Hausbau alles aus einer Hand erwerben möchte, findet im Internet eine große Auswahl an Werkzeugen und Kleinmaschinen, aber auch Bekleidung und Baustoffe. Der Vorteil des Erwerbs von einem Anbieter liegt auf der Hand: Heimwerker erhalten ihr Werkzeug und ihre Materialien zur selben Zeit und können mit ihren Arbeiten sofort beginnen.

Werkzeug für die 3 rentabelsten Eigenleistungen

Im Anschluss möchten wir auf die drei rentabelsten Eigenleistungen und das benötigte Werkzeug näher eingehen.

1. Maler- & Lackierarbeiten

Für Maler- und Lackierarbeiten greift der Heimwerker zur Farbrolle, zum Pinsel oder Tapetenleim.

Folgende Werkzeuge werden für die meisten Arbeiten benötigt:

  • Cuttermesser: Das Universalwerkzeug darf im Repertoire des Malers und Lackierers nicht fehlen. Es besitzt eine scharfe, feststehende Messerklinge, die viele Materialien durchtrennt.
  • Tapezierwerkzeuge: In diese Kategorie gehören alle Werkzeuge, die zum Tapezieren benötigt werden, darunter Malerklebeband, Tapetenschaber und -nigel und die Malerbürste.
  • Tapeten- & Bodenschaber: Sie lösen alte Tapeten- und Bodenbelagsreste. Dank ihrer scharfen Klinge ist das restlose Entfernen spielend einfach.
  • Farbbecher: Beim Lackieren leistet der Farbbecher dem Heimwerker gute Dienste.
  • Tapezierbürste & Rolle: Die Tapezierbürste ist das Standardwerkzeug zum Feststreichen von Tapeten. Die Rolle kommt zum Einsatz, wenn Gefühl gefragt ist und die Tapetenoberfläche nicht beschädigt werden soll.
  • Pinsel & Rollen: Sie sollten in allen denkbaren Formen und Ausführungen zur Auswahl stehen, damit sie für jeden Einsatzzweck geeignet sind.

2. Zimmertüren setzen

Der Einbau der Zimmertür erfordert wenige Werkzeuge; die meisten sollten Heimwerker bereits besitzen:

  • Metermaßstab: Das Metermaß wird zum Ausmessen der Wandöffnung benötigt.
  • Hammer & Meißel: Mit den beiden Werkzeugen werden Unebenheiten an der Laibung ausgeglichen.
  • Wasserwaage: Die Zarge wird mit Keilen fixiert und mithilfe der Wasserwaage ausgerichtet.
  • Spannwerkzeuge: Die Zarge muss anhand der Anleitung für den Einbau der Türen zusammengesetzt und verleimt werden – hier kommen die Spannwerkzeuge zum Einsatz.
  • Akkuschrauber: Einige Zargen werden nicht verleimt, sondern verschraubt – ein Fall für den Akkuschrauber.
  • Auspresspistole: Die Türzarge wird mit PU-Schaum ausgeschäumt.

Der überschüssige Zargenschaum wird nach dem Austrocknen mit einem Cuttermesser abgeschnitten.

3. Trockenbau

Die dritte Disziplin ist der Trockenbau – sie scheint für Heimwerker geschaffen zu sein. Mit Gipskartonplatten ziehen sie Wände, verkleiden Rohre und hängen Decken ab.

Beim Trockenbau hält sich die Werkzeugauswahl in Grenzen:

  • Richt-/Schlagschnur: Die Unterkonstruktion ist beim Trockenbau entscheidend. Heimwerker sollten sie mithilfe einer Schlag- oder Richtschnur ausrichten.
  • Säge: Unterkonstruktionen bestehen aus Metall oder Holz. Mit einer Kreis-, Stich- oder Handsäge kann man die Materialien zurechtschneiden.

Der bereits genannte Cutter und Akkuschrauber kommen bei der Verarbeitung der Gipskartonplatten zum Einsatz; sie werden deshalb nicht erneut erwähnt.

Zur Arbeitserleichterung können Heimwerker folgende Werkzeuge erwerben:

  • Schraubvorsatz mit Tiefenbegrenzer: Er dreht die Schrauben mit der passenden Tiefe in die Gipsplatten.
  • Kantenhobel: Mit ihm können Heimwerker Gipskartonplatten risikofrei anfassen.
  • Lochkreissäge: Bei der Installation von Kabeln, Steckdosen und Lichtschaltern kommt diese Säge zum Einsatz. Mit ihr schneiden Sie perfekte Löcher in die Gipsplatten.

Zusammenfassung

Viele Eigenleistungen können Heimwerker selbst ausführen. Rentabel sind aber nur jene, für die der Heimwerker ausreichend Zeit besitzt.

Artikelbild: © volgariver / Bigstock.com


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