Nachhaltig wohnen: Mit Ökostrom und stromsparenden Geräten

Nachhaltig wohnen: Mit Ökostrom und stromsparenden Geräten

Das Thema Nachhaltigkeit ist laut der Umweltbundesamt-Studie Umweltbewusstsein in Deutschland 2016 in der Mitte der deutschen Bevölkerung angekommen. Umweltschutz gilt nicht länger als eine Geheimwaffe im Wahlkampf, sondern hat sich zu einer Lösung für soziale und ökonomische Herausforderung entwickelt. Änderungen lassen sich aber nur bezwecken, wenn jeder einzelne Bundesbürger anpackt und sein Verhalten optimiert. Mit wenigen Maßnahmen kann jeder Mensch die Umwelt schützen. Ein schöner Nebeneffekt: man spart nebenbei auch noch Geld.

Wie nachhaltig ist der Alltag einer modernen Person

Badezimmer, Küche, Schlafzimmer, Wohnzimmer – wie nachhaltig sind sie gestaltet? Fördern sie das Öko-Leben überhaupt? Kauft man noch Bücher oder liest man die Werke auf einem E-Reader, der mit Ökostrom aufgeladen wird? Werden im Haus sparsame Notebooks und Tablets verwendet oder energiehungrige Desktops?

Eine kurze Analyse eines Haushalts macht schnell deutlich: Das Optimierungspotenzial ist enorm, erfordert selten große Veränderungen oder Investitionen und kann in bestimmten Fällen sogar helfen, Geld zu sparen.

Das gilt insbesondere im Bereich Elektronik. Alte Geräte, die nicht effizient arbeiten, sind in vielen Wohnungen zu finden. Das nachhaltige Leben verbietet es, funktionierende Produkte wegzuwerfen. Deshalb sollte man ein neues Zuhause für Dinge finden (verkaufen, verschenken), die man nicht länger nutzen möchte; erst dann können sie durch moderne Geräte ersetzt werden.

Ökostrom: Er sollte längst die Norm sein

Bei der Analyse des Haushalts wird mit Sicherheit auffallen, dass der Haushalt nicht mit Ökostrom betrieben wird. Ohne Strom kommt keine moderne Familie heutzutage aus. Dennoch sollten Menschen, die nachhaltig leben wollen, nicht irgendeinen Tarif nutzen.

Ökostrom ist in Verruf geraten, teurer als herkömmliche Tarife zu sein. Inzwischen ist das nicht mehr der Fall. Ökostrom ist laut toptarif.de in vielen Fällen günstiger als herkömmlicher Strom, weil die Nachfrage kontinuierlich wächst und immer mehr Stromanbieter solche Tarife anbieten. Gerade der Grundversorgungstarif, den viele Verbraucher nutzen, ist im Regelfall teurer als Ökostrom. Die Beliebtheit des grünen Stroms wird von Daten des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) bewiesen. Demnach liegt der Ökostromverbrauch in der Bundesrepublik bei 32 Prozent (erstes Quartal 2017) – ein Zuwachs von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Auch ohne die steigende Beliebtheit von Ökostrom ist seine Zukunft klar, denn die Europäische Union hat einen klaren Plan für die bevorstehende Energiewende. Bis 2020 soll in Deutschland der Ökostromanteil an der gesamten Stromerzeugung 18 Prozent betragen. Die Bundesrepublik hinkt in diesem Bereich aktuell hinterher, wie eine Trendprognose des Bundesverbands Erneuerbare Energien (BEE) ergibt. Diese geht davon aus, dass beim aktuellen Ausbautempo nur 16,7 Prozent erreicht werden können.

Es liegt also in der Hand der Verbraucher, den Ausbau zu beschleunigen, indem sie auf Ökostrom umsteigen und auf diese Weise die Nachfrage erhöhen; diese wiederum sollte Grund genug sein, das Ausbautempo zu erhöhen.

Den alten Windows-PC mit einem Notebook oder Tablet ersetzen

Ökostrom ist der erste Schritt zu einem nachhaltigen Haushalt. Die nächste Aufgabe liegt darin, den grünen Strom zu nutzen, um sparsame Geräte anzutreiben.

In vielen Haushalten steht ein energiehungriger Desktop-PC. Dieser läuft ununterbrochen, auch wenn er nicht aktiv genutzt wird und verbraucht dabei unnötig viel Strom. Nicht nur das: Die meisten Verbraucher haben gar keinen Bedarf für ein solches Gerät. Viele Menschen surfen lediglich im Internet, rufen E-Mails ab und chatten mit Freunden und Bekannten. Dafür ist ein Notebook oder ein Tablet mehr als ausreichend. Der Energiekonsum dieser Geräte ist weitaus geringer, sodass die Umwelt und das Budget entlastet werden.

Interessant sind auch Smartphones, die an einen Monitor angeschlossen werden können und dann zu einem tragbaren Computer werden, wie bei heise.de zu lesen ist.

Andere Elektrogeräte im Haushalt

Nicht nur der Desktop-PC ist ein Stromfresser, den man in seinem Haushalt eliminieren sollte. Es gibt viele weitere Geräte, deren Stromverbrauch nach heutigen Standards nicht angemessen ist.

Ein genauer Blick auf die Geräte im Haushalt lohnt sich alleine aus einem Grund: die Stromrechnung. Laut der Bundesregierung beträgt sie im Schnitt 1.000 Euro pro Jahr für eine vierköpfige Familie. 50 Prozent der Rechnung wird von dem Kühlschrank, der Waschmaschine sowie dem Backofen verursacht.

Das größte Problemkind ist der Kühlschrank, weil viele Menschen ein zu großes Gerät kaufen und es nur zu einem Drittel füllen. Ein Ein- oder Zweipersonenhaushalt kommt mit einem Nutzinhalt von bis zu 90 Litern aus; bei größeren Haushalten sollte man einen Nutzinhalt von rund 45 Litern pro Person einkalkulieren.

Ein weiterer Energiefresser ist der Trockner, der häufig ganzjährig verwendet wird, obwohl man seine Wäsche mindestens sechs Monate im Jahr auf einer Wäscheleine umsonst trocknen kann.

Der Elektrogrill: Eine Alternative zu Holzkohle- und Gasvarianten

Sobald das Wetter schön ist, glüht in Deutschland die Grillkohle, das Fleisch brutzelt und das Gemüse wird knackig – es ist klar, der Nationalsport Grillen ist in vollem Gange. Grillfans setzen bekanntlich auf Holzkohle oder Gas. Doch sind diese nachhaltig? Wäre der Umstieg auf einen Elektrogrill nicht besser für die Umwelt?

In puncto Nachhaltigkeit belegt der Holzkohlegrill einer Untersuchung des TÜV Rheinlands zufolge definitiv den letzten Platz gemeinsam mit dem beliebten Einweggrill; selbst ein Gasgrill schneidet für einen Grillabend besser ab. Doch besonders positiv für die persönliche Ökobilanz ist der Elektrogrill, wenn er mit Ökostrom betrieben wird.

Das einzige Manko des Elektrogrills ist die Tatsache, dass sich das klassische Grillaroma nicht replizieren lässt. Wer auf den Geschmack nicht verzichten möchte, der sollte zumindest zu Holzkohle greifen, die nachhaltig ist. Leider importiert Deutschland Schätzungen zufolge einen Großteil seiner Holzkohle, ein Viertel davon aus Polen und fast ein Fünftel aus Paraguay. Kohle aus Schwellen- und Entwicklungsländern ist im Regelfall ein Nebenprodukt aus illegalen Waldrodungen; aus Deutschland stammende Kohle ist am FSC-Siegel erkennbar.

Neben dem Grill selbst sollte auch das Zubehör möglichst umweltfreundlich sein. Einwegteller und -besteck machen wenig Aufwand, sind aber nicht nachhaltig. Für die beliebten Schaschlikspieße sollten Varianten gekauft werden, die das genannte FSC-Siegel tragen – oder man greift gleich zu Varianten aus Edelstahl, die wiederverwendbar sind.

Fazit

In jedem Haushalt gibt es Möglichkeiten, Energie zu sparen, die Stromrechnung zu reduzieren und nebenbei die Umwelt zu entlasten. Oftmals ist das Sparpotenzial größer als die Investition, um dieses zu erreichen.

Artikelbild: stockasso / Bigstock.com


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