Oberfräse: Ein vielseitiges Gerät zur Holzbearbeitung

Oberfräse: Ein vielseitiges Gerät zur Holzbearbeitung

Die Oberfräse ist ein praktisches, vielseitiges Werkzeug, welches sich für die Bearbeitung von Holz eignet. Diese Eigenschaft verdankt sie in erster Linie der großen Anzahl an verschiedenen Fräsern (einen Überblick zu diesen gibt es weiter unten).

Was genau sind Oberfräsen?

Oberfräsen bestehen in der Regel aus einem Elektromotor ohne Getriebe, der hohe Drehzahlen von 8.000 bis 30.000 Umdrehungen pro Minute (U/min) erreicht. Weiterhin besitzt er eine Spannzage, einen Fräskorb sowie eine Grundplatte. An Letztere können Führungen und Anschläge montiert werden. Mit einem Kurvenanschlag kann man beispielsweise Kreise fräsen.

Für wen eine Oberfräse geeignet ist

Die Oberfräse ist ein praktisches Werkzeug für alle Heimwerker, die einzigartige Dekorationsstücke selbst herstellen möchten. Für die Führung einer Oberfräse ist ein wenig Erfahrung von Nöten. Mit ein wenig Übung lassen sich aber bereits interessante Dekorationsstücke kreieren.

Heimwerker mit einer blühenden Phantasie und dem Willen, Möbelstücke selbst herzustellen oder bestehende Möbel zu verändern sind mit einer Oberfräse bestens bedient. Das Werkzeug kann natürlich nicht nur gerade Linie fräsen, sondern auch Rundungen und Kurven.

Zu den Vorteilen einer Oberfräse gehören:

  • Oberfräsen sind vielseitig nutzbare Geräte, die sowohl Hobby-Heimwerker als auch Profis nutzen können
  • Oberfräsen sind flexibler als Tischsägen, die fest installiert sind
  • Oberfräsen lassen sich leicht von Ort zu Ort transportieren
  • Oberfräsen bieten Funktionen, die die Arbeit erleichtern (Beleuchtung beispielsweise)

Als Nachteile ist Folgendes zu nennen:

  • Heimwerker müssen die Oberfräse halten, was je nach Gewicht des Werkzeugs mühselig sein kann

Die Handhabung der Oberfräse

Je nach Einsatzgebiet haben Oberfräsen mehrere Griffe:

  1. Doppelknauf: Die klassische Form mit Runden Griffen für eine Bedienung mit zwei Händen.
  2. Pistolengriff: Erlaubt die Bedienung mit einer Hand. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich ein Knauf.
  3. Doppelgriff: Ist der Handform ergonomisch angepasst und wird ebenfalls mit beiden Händen geführt.

Neben diesen drei Typen gibt es auch stationäre Oberfräsen, meist CNC-Fräsen. Diese Werkzeugmaschinen werden numerisch – also völlig automatisch – gesteuert.

Überblick über die verschiedenen Fräser

Nut und Feder musste man früher mit mühseliger Handarbeit herstellen. Heute gibt es passende Fräser für jede Aufgabe. Diese erleichtern jede Aufgabe um ein Vielfaches und ermöglichen auch weniger erprobten Heimwerkern, ihre Arbeit eigenständig zu erledigen.

Die unterschiedlichen Fräsertypen unterscheidet man zunächst nach folgenden Abkürzungen:

  • B (Schneidenlänge ohne Schaft)
  • D (Durchmesser der Schneide)
  • L (Gesamtlänge inklusive Schaft)
  • R (Radius)
  • S (Schaftdurchmesser)
  • Z (Anzahl der Zähne)

Die Verwendung der Buchstaben kann von Hersteller zu Hersteller verschieden sein. Ohne eine Legende kann es zu einer Verwirrung kommen.

Weiterhin gibt es folgende Fräsertypen:

  • Abrundfräser: Für Profilierung von Kanten im Rahmen- und Gestellbau.
  • Bündigfräser: Für das Abfasen und Bündigfräsen von Furnieren sowie beschichteten Holzbalken, Plattenwerkstoffen sowie Kantenleisten.
  • Dübellochfräser: Zur Herstellung passgenauer, belastbarer Verbindungen im Rahmenbau.
  • Falzfräser: Für die Herstellung von Möbeln sowie im Rahmenbau geeignet.
  • Fasefräser: Zur Herstellung oder zum Abfasen feiner Schriftnuten sowie Ziernuten.
  • Federfräser: Mit dem Federfräser werden klassische Rahmentüren gefräst.
  • Griffmuldenfräser: Mit ihm lassen sich verdeckte Griffleisten gestalten.
  • Halbstabfräser: Mit diesem Fräser kann man Plattenkanten verzieren oder die Front falscher Füllungen dekorieren.
  • Hohlkehlfräser: Dient unter anderem zur Kantenprofilierung.
  • Nutfräser: Der am häufigsten eingesetzte Fräser. Er wird zur Herstellung von Aussparungen und Nuten verwendet.
  • Planfräser: Zum Abfräsen von Oberflächenüberständen oder zur Anpassung von Oberflächen.
  • Profilfräser: Von diesen Fräsern gibt es viele verschiedene Ausführungen für unterschiedliche Einsatzzwecke.
  • T-Nutfräser: Mit ihm können T-Nuten und Bilderschlitzen gefräst werden.
  • Scheibennutfräser: Mit ihm lassen sich schmale, tiefe Nuten fräsen.
  • Schlüssellochfräser: Mit ihm lassen sich Befestigungen für Schilder oder Bilderrahmen herstellen.
  • Spiralnutfräser: Zum Nutzen, Langlochfräsen, Bohren oder Falzen geeignet.
  • Schriftfräser: Zum Eingravieren von Schriftzügen in Holzflächen.
  • V-Nutfräser: Zur Herstellung von Schriftnuten, dekorativen Ziernuten oder zum Abfasern geeignet.
  • Verleimprofilfräser: Für das Profilieren von Kanten geeignet, wenn Holzbretter verleimt oder zusammengefügt werden.
  • Viertelstabfräser: Im Rahmen- und Gestellbau dient der Viertelstabfräser zur Profilierung von Kanten.
  • Zinkenfräser: Wird zum Zinken von Schubladen eingesetzt.

Tipps zum Kauf einer Oberfräse

Beim Kauf einer Oberfräse ist wie bei jedem anderen Werkzeug auf die Qualität zu achten. Zunächst sollten Heimwerker überprüfen, ob das gewünschte Gerät die gültigen EU-Richtlinien für Holzbearbeitungsmaschinen (DIN EN 848–2) erfüllt. Diese Geräte besitzen die Bezeichnung MAN.

Geprüfte Werkzeuge besitzen folgende Merkmale:

  1. hauptsächlich kreisrunde Form
  2. Prüfzeichen
  3. Schnittgeschwindigkeit auf Fräserschaft
  4. Rückschlagsicherheit durch Spandickenbegrenzung (max. 1,1 mm)
  5. begrenzte Spanlückenweite

Die Oberfräse selbst sollte folgende Features besitzen:

  • hochwertige Verarbeitung
  • lange Garantie
  • praktische Zubehörteile und Funktionen
  • Not-Ausschalter
  • Sicherheits-Einschaltknopf
  • einfache Handhabung

Diese Qualitätsrichtlinien werden Heimwerker während ihrer Arbeit in der Praxis bemerken. Sie erzielen eine makellose Oberfläche mit perfekt ausgearbeiteten Profilen.

Weitere Informationen rund um die Oberfräse sowie Testberichte zu aktuellen Geräten, die bei der Kaufentscheidung helfen, sind auf www.handkreissaege-test.de.

Artikelbild: © Kosoff / Shutterstock


2 Kommentare

  1. Markus 02.10.2016 17:08 Uhr

    Vielen Dank für den ausführlichen Artikel. Wirklich sehr gut Einführung in das Thema. Eine Frage bleibt aber: Was ist so eine typische Preisspanne für eine Oberfräse, oder besser, was ist zu billig und was zu teuer für eine anständiges Modell?

    direkt antworten
  2. Felix 31.01.2017 18:00 Uhr

    Hallo Zusammen,
    erstmal Danke für die hilfreichen Tipps! Ich kann meinen Vorägern nur zustimmen.
    Was ist eine normale Prisspanne für diese Geräte? Ich bin schon lange auf der Suche und mit dem Preis bin ich mir echt Unsicher.

    direkt antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert