Ohne Staub Bohren: Eine Anleitung

Ohne Staub Bohren: Eine Anleitung

Eine Renovierung oder Sanierung beansprucht nicht nur viel Zeit und erfordert kompakte Planung, auch die betreffenden Räume werden dabei in Mitleidenschaft gezogen. In erster Linie breitet sich Staub aus, setzt sich auf Möbeln und anderen Gegenständen ab. Aber auch die gesundheitliche Gefährdung dadurch, nicht zuletzt wegen der darin enthaltenen giftigen Schadstoffe, ist bei mangelnden Schutzmaßnahmen ein großes Thema.

PCB-belastete Stoffe, Asbest, Siliziumstäube und andere Schadstoffe befinden sich in Altbauten verbaut. In diesem Bereich gibt es sowohl klassische Haushaltsmittel wie auch professionelle Aufsätze, die der Staubentwicklung beim Bohren rigoros ein Ende bereiten.

Dieser Beitrag widmet sich beiden Bereichen und gibt Ihnen wichtige Anhaltspunkte und Tipps für die nächste Renovierung oder phasenweise Sanierung.

Die Hausmittel

Gerade im Altbau enthält der durchs Bohren freigesetzte Staub eine Vielzahl an Partikeln, die im Zusammenhang mit der Entstehung von Krankheiten stehen. Zunächst verdrecken sie umliegende Bereiche, in erster Linie sind sie aber mikroskopisch klein und können dadurch problemlos in die Atemwege gelangen.

  • Behelfen kann man sich hierbei grundsätzlich mit einem angefeuchteten Lappen, welchen man während des Bohrens unter den Bohrer anlegt und an die Wand gepresst wird. Nach unten fallender Staub kann nun aufgefangen werden und wird zu großen Teilen an der feuchten Oberfläche festkleben.
  • Eine weitere Variante bietet der Gebrauch eines Bodenstaubsaugers, wobei man hierfür eine zweite Hilfsperson benötigt. Diese entfernt zuvor die Bodendüse und hält das Saugrohr unmittelbar unter der Arbeitsfläche des Bohrers, sodass Staub und Dreck auf direktem Wege aufgesogen werden kann.
  • Die dritte Variante zeigt die Wandlungsfähigkeit eines kleinen Joghurtbechers, den man über den Bohrkopf stülpt. Um den Erfolg dieser Maßnahme auch bewerten zu können, sollte ein transparenter Becher genutzt werden. Auf diese Weise kann ein direkter Teil der Staubentwicklung aufgefangen werden.

All diese Mittel sind zwar behelfsmäßig eine Option bei fehlenden Alternativen, haben aber so ihre Tücken. Der angefeuchtete Lappen kann unschöne Spuren an der Wand hinterlassen, noch dazu ist er praktisch nicht mehr zu gebrauchen.

Die Variante mit dem Staubsauger scheitert zumeist aufgrund der fehlenden Leistungsfähigkeit der Endprodukte, zudem können Schrammen an der Wand entstehen und eine aufwendige Reinigung der Schläuche und Filter im Staubsauger notwendig werden.

Die Möglichkeit mit dem Joghurtbecher erweist sich als trickreich, denn je nach Geschwindigkeit dreht sich dieser mit und kann dadurch aus Katalysator fungieren, indem aufgenommener Staub zugleich wieder in alle Himmelsrichtungen geschleudert wird.

Günstige und kompakte Alternative: Absaugvorrichtungen und Aufsätze

Die oben bereits erwähnten Methoden sind im Alltag zumindest in dieser Umsetzung kaum zu gebrauchen, denn sie benötigen entweder eine Hilfsperson, nehmen einen zu geringen Anteil Staub auf oder stehlen schlichtweg etwas von der wertvollen Zeit. Da es sich hierbei aber um ein klassisches Problem von Handwerkern handelt, hat die Industrie darauf selbstverständlich auch die passenden Antworten parat.

Insbesondere Bohrmaschinen mit integriertem Absaugstutzen sind in unterschiedlichen Dimensionen im Fachhandel erhältlich. Dieser Absaugstutzen kann dann an den Staubsauger oder Saugadapter angelegt werden, der Unterdruck fixiert die Vorrichtung ganz alleine an der betreffenden Wandfläche. Diese Modelle werden zumeist für alle gängigen Haushalts- und Industriestaubsauger mit einem Rohrdurchmesser zwischen 30 und 40 Millimetern angeboten.

Mitunter kann mittels enthaltener Ausrichtungslinien das Bohrloch exakt angepeilt werden, die Montage ist durch einfaches Aufstecken absolut simpel. Sofern der Durchmesser des Anschlussrohres nicht gänzlich passt, können Reduzierdichtungen aus Moosgummi für Abhilfe schaffen. Für eine sichere Haftwirkung, was gerade bei unebenen Untergrundflächen wichtig ist, gibt es unterschiedlich beschichtete Auflageränder.

Artikelbild: © Daxiao Productions/ Shutterstock


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