Goldulme oder Ulme („Ulmus carpinifolia Wredei“) – pflanzen, pflegen und vermehren

Goldulme oder Ulme („Ulmus carpinifolia Wredei“) – pflanzen, pflegen und vermehren

Sie ist ein beliebter Gartenbaum, dessen Laubfärbung einen intensiven Anblick und die Höhe einen angenehmen Schatten spendet. Die Goldulme besticht durch ihre goldfarbigen Blätter. Sie kann als Solitärbaum angepflanzt werden, verträgt sich aber auch mit anderen Gewächsen in der Gruppe. Zudem ist die Goldulme ein pflegeleichter, aber robuster Baum, der dem Gärtner mehr Freude als Arbeit bereitet.

Herkunft

Die Goldulme ist eine einheimische Art. Sie wird auch „Ulmus carpinifolia Wredei“ genannt. Der kleine Baum ist eine spezielle Kreuzung aus der Feldulme („Ulmus minor“) und der Bergulme („Ulmus glabra“) und gehört der Gattung der Ulmen („Ulmus“) an. Sie ist im Jahr 1875 entstanden. Die ersten Kreuzungen waren in dem Arboretum in Alt-Geltow zu finden.

Verwendung

Die Goldulme ist vor allem in Gärten und Parks beliebt. Ihr gelbliches Laub lässt sie wunderschön als Solitär zur Geltung kommen. Aber auch in Baumgruppen wirkt die Goldulme edel. Ihre geringe Wuchshöhe lässt sie auch als Hausbaum in kleinen Gärten eine gute Figur machen. Eine weitere Verwendung über die als Ziergehölz hinaus, ist nicht bekannt.

Erscheinungsbild, Blütenstand und Blüte

Die „Ulmus carpinifolia Wredei“ wächst als großer Strauch oder kleiner Baum. Sie erreicht eine maximale Höhe von rund zehn Metern. Ihr Wuchs ist säulenartig, daher nimmt sie in der Breite nicht allzu viel Platz ein. Hier kann der Gärtner maximal fünf Meter einkalkulieren. Besonders auffällig ist ihr Laub. In der vollen Sonne leuchtet es goldgelb im Sommer. Bei einem schattigen Standort ist die Farbgebung weniger intensiv und rutsch eher in die grünen Farbtöne. Die Blätter sind breiteiförmig und am Rand gewellt. In der Blütezeit in April und Mai zeigt die Goldulme kleine rote Blüten, aus denen schließlich Nussfrüchte entstehen. Unter der Erde verbreitet die Goldulme ein tiefes und kräftiges Wurzelgeflecht von der Hauptwurzel aus. Hier sind Ausläufer die Regel.

Der Gärtner kann der Ausläuferbildung im Erdreich Einhalt gebieten. Bei der Pflanzung sollte daher direkt auch eine Rhizomsperre eingebaut werden. Sonst entwickeln sich die Ausläufer so, dass sie alle vier bis zehn Meter vom Baum entfernt an die Oberfläche treten. Auch ein Schädling kann mit der Wurzelsperre ferngehalten werden.

Standort

Sonne, Sonne und noch mal Sonne – das ist der Wunsch der Goldulme, um ihre goldgelben Blätter entfalten zu können. Daher sollte das Ziergehölz an einen sehr sonnigen bis halbschattigen Standort eingepflanzt werden. Wer die Goldulme an einem schattigen Standort unterbringt, sollte sich nicht über grüne statt gelber Blätter wundern. Gleichzeitig ist ein feuchter Boden für die Goldulme wichtig – je sonniger der Standort, desto feuchter sollte dieser sein. Schweren Boden gilt es, aufzulockern. Zu leichter Boden muss mit Kompost und etwas Kalk versetzt werden. Die Ansprüche der Goldulme liegen hier im Mittelfeld.

Sie bevorzugt auch tiefen Boden, um ihre Wurzeln weit in die Erde schlagen zu können. Dadurch wird die besonders wichtige Flüssigkeitszufuhr gewährleistet. Der Boden kann schwach sauer bis stark alkalisch sein und sollte viele Nährstoffe aufweisen. Beim Standort sollte auch auf die optische Wirkung geachtet werden. Am besten kommt die Goldulme vor einem dunklen Hintergrund zur Geltung. Das kann eine Hauswand, aber auch eine Hecke sein. Sie eignet sich als Solitärbaum ebenso wie in Baumgruppen als Hingucker.

Pflanzen und vermehren

Der Handel hält vielfach junge Goldulmen vorrätig, sodass sie als kleines Bäumchen in den heimischen Garten gepflanzt werden kann. Die Pflanzung nach dem Kauf ist ziemlich einfach. Sie kann im Frühjahr oder Herbst geschehen. Wichtig ist, dass der Baum genügend Zeit hat, um vor dem ersten Frost tief einzuwurzeln. Der Ablauf der Pflanzung ist folgend:

  1. Dem Wurzelballen vor dem Pflanzen ins Wasser stellen.
  2. Ein Pflanzenloch ausheben – doppelt so große, wie der Wurzelballen.
  3. Den Boden auflockern.
  4. Die Jungpflanze in das Loch setzen. Vorsicht: Nicht zu tief pflanzen!
  5. Das Loch mit nährstoffreicher Erde auffüllen.
  6. Ein ausgiebiges Angießen nach dem Anpflanzen.

Die nährstoffreiche Auffüllerde kann gleich mit Hornspäne und Kompost verarbeitet werden. Das gibt der Goldulme eine gute Starthilfe. Zudem hilft anschließendes Mulchen, dass der Boden nicht so schnell austrocknet.

Die Vermehrung der Goldulme geschieht durch Veredelung. Diese ist meist kompliziert und wird oft nur von Fachmännern durchgeführt. Aber auch mittels Ausläufer kann ein Versuch im eigenen Garten gestartet werden. Hierzu werden am besten mehrere Ausläufer ausgegraben und abgeschnitten. Diese sollten direkt wieder an einem anderen Ort eingepflanzt werden. Mit ein wenig Glück und viel Wasser kann diese Vermehrung gelingen.

Gießen und düngen

Feuchtigkeit ist der Goldulme Freund. Sie braucht viel Wasser, daher ist Gießen für den Gärtner die Hauptpflegebeschäftigung. Gerade in der Wachstumsphase sollte darauf geachtet werden, dass der Boden nicht austrocknet. Hat sich die Goldulme entwickelt, kann sie mit ihrer Wurzel auch aus tiefen Bodenschichten Feuchtigkeit ziehen. Daher ist im weiteren Verlauf das Gießen nicht mehr ganz so häufig notwendig, es muss nur noch bei lang anhaltender Trockenheit Wasser gegeben werden.

Ein sicheres Anzeichen für Bodentrockenheit sind eingerollte Blattspitzen und braune Blätter. Hier muss dringend Wasser gegeben werden. Sollte dies nicht helfen, kann die Wurzel der Goldulme beschädigt sein, dass die Feuchtigkeitsversorgung nicht mehr funktioniert.

In Sachen Dünger mag die Goldulme es in vollen Zügen – ein Volldünger bietet sich an. Auch Kalk ist günstig, da dieser den pH-Wert des Bodens erhöht. Je nach Dünger wird er einmal im Frühjahr oder ein zweites Mal im Juni oder Juli gegeben. Ab August sollte die Goldulme jedoch nicht mehr gedüngt werden. Neue Triebe brauchen die Monate bis zum Winter, um sich für den Forst zu rüsten.

Richtig schneiden und pflegen

Ein Schnitt der Goldulme ist in der Regel nicht notwendig. Je nach Wunschform kann er dennoch vorgenommen werden. Wer beispielsweise die Höhe der Goldulme begrenzen will, kann dies mittels Schnitt tun. Dabei muss der Gärtner auch nicht zimperlich sein. Ansonsten ist eine Auslichtung nur notwendig, wenn die Triebe zu eng aneinander stehen und sich berühren. Wichtig ist es generell, welke Äste und vertrocknete Blätter zu entfernen. Hier sollte weit bis ins gesunde Holz hinein geschnitten werden.

Der clevere Gärtner sucht sich einen frostfreien und trüben Tag für den Schnitt aus. Dann werden die Schnittstellen nicht von Sonne und Frost bedroht. Wer bei der Pflanzung keine Wurzelsperre eingearbeitet hat, muss sich nun um die Wurzelausläufer kommen. Diese kommen in einigen Metern Abstand vom Stamm wieder aus der Erde. Die oberirdischen Teile sollten unbedingt abgeschnitten werden. Ratsamer ist es jedoch, auch die unterirdischen Ausläufer auszugraben und zu entfernen. Hier muss der Gärtner aufpassen, dass er die Baumwurzel selbst jedoch nicht beschädigt. Mit der Beseitigung der Ausläufer kann nicht früh genug begonnen werden. Je weiter verzweigt das Gebilde ist, desto mühsamer wird die Arbeit.

Giftigkeit und Überwintern

Giftige Eigenschaften sind von der Goldulme nicht bekannt. Ebenso ist die Pflanze ausreichend winterhart und kann ruhigen Gewissens im Garten über die frostigen Tage gelassen werden. Ein gesonderter Winterschutz ist nicht notwendig.

Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge

Die Goldulme gilt als robustes Ziergehölz. Dennoch kann ihr das sogenannte Ulmensterben gefährlich werden – jedoch weit aus weniger als bei anderen Sorten. Hier ist meist zu spätes Erkennen für das Absterben der Goldulme verantwortlich. Die Krankheit äußert sich vor allem durch welke Äste und vertrocknete Blätter. Sie wird durch den sogenannten Schlauchpilz verursacht, aber auch der Ulmensplintkäfer kann die Krankheit fördern sein. Seine Fraßstellen fördern die Bildung des Pilzes. Die Infektion geschieht meist zwischen April und Oktober. Die Symptome sind unter anderen:

  • einseitig welkende Krone
  • Verfärbung der Blätter von gelb zu braun
  • Vertrocknen der Blätter
  • Fraßgängen des Ulmensplintkäfers an Stamm und Geäst
  • Wasserreißer – senkrecht aus dem Stamm wachsende Triebe

Ist der Baum von der Ulmenkrankheit gefallen, stirbt er meist an Wassermangel, da der Transport der Flüssigkeit nicht mehr funktioniert. Als natürliche Fressfeinde für den Ulmensplintkäfer gelten Erzwespen und Raubwanzen.

Weitere Schädlinge sind:

  • Gallmilbe
  • Ulmen-Gallenblattlaus
  • Wühlmäuse

Die Gallmilbe löst Deformierungen auf den Blättern aus. Dennoch ist sie keine große Gefahr für die Goldulme. Ein Befall lässt sich leicht mit handelsüblichen Spritzmitteln beseitigen. Diese basieren oft auf Rapsöl oder Paraffin. Die Ulmen-Gallenblattlaus nutzt die Goldulme vor allem als Winterquartier. Auch sie kann mit diesen Spritzmitteln bekämpft werden. Wühlmäuse werden dem Ziergehölz unterirdische gefährlich. Sie können die Wurzeln so stark beschädigen, dass die Pflanze ihr Wachstum einstellt und meist kränklich aussieht. Hier helfen oft nur Fallen oder Giftköder, um die Nager loszuwerden. Wer Wühlmäusen vorbeugen will, kann bereits bei der Pflanzung ein Metallgitter um die Wurzel in die Erde bringen. Das schützt in der Regel vor den Nagern.

FAQ – Die häufigsten Fragen

Was ist eine Goldulme?

Der lateinische Name der Goldulme lautet „Ulmus carpinifolia Wredei“. Sie ist eine Kreuzung aus der Feldulme und der Bergulme und gehört zu den einheimischen Bäumen. Die Goldulme ist eine Angehörige der Ulmengattung.

Was passt zur Goldulme?

Der kleine Baum oder große Strauch kann hervorragend als Solitärpflanze eingesetzt werden, aber auch mit anderen Pflanzen kombiniert werden. Gerade dunkelfarbige Exemplare lassen die sonnengelbe Erscheinung besonders gut optisch hervorstechen. Gut eignen sich hier Koniferen als direkte Nachbarn.

Was bedeutet Goldulme?

Da die Goldulme eine Ulmenart ist, hat sich auch eine spirituelle Bedeutung. Sie gilt als Baum des Erwachens und der Intuition. Bei den Kelten ist die Ulme heilig und wird mit Feen verbunden. Bei den Germanen steht diese Gattung für den „Stammbaum der Frau“.

Wie sehen die Blätter der Goldulme aus?

Sie verleihen der Pflanze ihren Charakter, da sie leuchtend in Gelb erscheinen. Je sonniger der Standort gewählt wird, desto goldiger leuchten die Blätter.

Wie schnell wächst die Goldulme?

Die Goldulme gehört zu den mäßig wachsenden Sorten. Sie kann zwischen 20 und 40 Zentimeter pro Jahr in die Höhe ausweiten.

Wie hoch wird die Goldulme?

Die Pflanze entwickelt sich entweder zu einem großen Strauch oder einem kleinen Baum. Ihre maximale Wuchshöhe beträgt etwa zehn Meter, in die Breite kann sie sich fünf Meter weit erstrecken. Ihre Krone ist meist säulen- bis trichterförmig.

Wie tief wurzelt die Goldulme?

Das Gewächs verfügt über ein tiefes und kräftiges Wurzelgeflecht, das Ausläufer bildet. Das bedeutet ein Herzwurzelsystem mit sehr tief gehender Pfahlwurzel. Um das Wurzelgeflecht im Zaum zu halten, sollte etwa in ein Meter Tiefe eine Wurzelsperre eingefügt werden.

Wann wird die Goldulme gepflanzt?

Die Goldulme ist winterhart und kann dadurch sowohl im Frühling als auch im Herbst gepflanzt werden. Sie benötigt jedoch Zeit, um vor dem ersten Frost tief einzuwurzeln.

Wann wird die Goldulme geschnitten?

Der kleine Baum muss in der Regel nur aus Formwünschen geschnitten werden. Die beste Zeit dazu ist das Frühjahr in den Monaten Februar oder März. Aber auch direkt vor dem Austrieb im Mai ist solch ein Schnitt möglich.

Wie wird die Goldulme gepflegt?

Das Gewächs ist in vielen Fällen sehr pflegeleicht. In der Wachstumsphase braucht sie viel Wasser, sodass regelmäßiges Gießen notwendig ist. Bei ausgewachsenen Exemplaren ist dies nur noch bei großer Trockenheit nötig. In Sachen Dünger liebt die Goldulme die Gabe eines Volldüngers. Dieser sollte im Frühjahr und bei Bedarf im Juni oder Juli gegeben werden.

Wann blüht die Goldulme?

Die Blütezeit der Goldulme ist im April und Mai. In dieser Zeit werden kleine rote Blüten ausgebildet, die zu Nussfrüchten werden.

Wie giftig ist die Goldulme?

Es sind keine giftigen Eigenschaften der Goldulme bekannt.

Wo kann man die Goldulme kaufen?

Als Kübelware kann die Goldulme sowohl im Gartenfachmarkt aber auch online erstanden werden. Der Handel hat häufig viele Pflanzen vorrätig, sodass der Gärtner nicht lange suchen muss.

Wie alt wird die Goldulme?

Die Goldulme ist natürlich winterhart und kann so viele Jahre Freude schenken. Ohne Pilz ist ein Alter von 300 bis 400 Jahren möglich.

Zusammenfassung

Die einheimische Goldulme ist ein Hingucker im Garten. Vor allem an einem sonnigen Standort bietet sie eine wundervolle, goldgelbe Färbung ihres Laubes. Zudem ist der Baum winterhart, robust und pflegeleicht. Lediglich auf Feuchtigkeit ist die Goldulme fixiert. Seine geringe Wuchshöhe von maximal zehn Metern macht den Baum zu einem besonders gut geeigneten Hausbaum auch in kleinen Gärten. Bei Bedarf kann die Höhe auch noch mit dem Rückschnitt geringer gehalten werden.

Artikelbild: Public Domain @ wikipedia.org


2 Kommentare

  1. Sylvia Rusch 02.02.2020 12:44 Uhr

    Habe gerade den Artikel gelesen
    Wir haben das Problem, dass mein Mann vor zwei Jahren die Gold ohne radikal geschnitten hat. Weil sie uns sehr sehr viel Platz wegnimmt. Danach hat sie sich extrem im ganzen Garten ausgebreitet. Was wir vorher nicht wussten. Diese Goldoma soll definitiv weg. Wie machen wir das. Es ist definitiv nicht möglich ein Lada zum rausziehen oder rausbuddeln in unserem Garten zu bekommen.

    direkt antworten
  2. Meike Marten 19.09.2020 12:31 Uhr

    Hallo Sylvia,
    wir haben das gleiche Problem. Wir kommen uns inzwischen vor wie in einem Science Fiction Film. Unglaublich.
    Solltest Du eine Antwort bekommen haben, würde ich mich über eine Antwort hier freuen.
    Gruß
    Meike

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