Muschelzypresse (Chamaecyparis Obtusa) – kaufen, anpflanzen und bestaunen

Muschelzypresse (Chamaecyparis Obtusa) – kaufen, anpflanzen und bestaunen

Sie stammt aus Japan und ist dort meist ein hoher Baum. Hierzulande ist die Muschelzypresse jedoch in kleineren Varianten zu finden. Manche Sorten sind hier auch als Bonsai beliebt. Die Muschelform der Blätter hat ihr nicht nur ihren Namen gegeben, sondern macht die Pflanze zu einem besonderen Hingucker in Garten und auf der Terrasse. Lateinisch wird sie „Chamaecyparis Obtusa“ genannt.

Herkunft

Die Wildform der Muschelpresse, die bis zu 35 Meter hoch werden kann, stammt aus Japan. In dem fernöstlichen Land ist sie in den Bergwäldern beheimatet. Solche hohe Varianten sind in hiesigen Breiten jedoch meist nur im Botanischen Garten um die Ecke zu finden. In Ziergärten und Co sind eher kleinere Sorten weit verbreitet.

Sorten

In hiesigen Breiten sind zahlreiche verschiedene Cultivare erhältlich. Dazu gehören unter anderen:

  • „Alaska“
  • „Crippsii“
  • „Contorta“
  • „Flabelliformis“
  • „Kosteri“
  • „Minima“
  • „Nana“
  • „Nana Gracilis“
  • „Opaal“
  • „Pygmaea“
  • „Spiralis“
  • „Tempelhof“
  • „Tetragona“
  • „Tetragona Aurea“
  • „Verdon“

Die häufigste Sorte, die hierzulande verbreitet ist, ist „Nana Gracilis“. Sie war eines der ersten Cultivare in unseren Breiten. Sie wird bis zu maximal zwei Meter hoch. Manche Cultivare dieser Sorte bieten auf einem veredelten Hochstamm sogar zwei Kronen. Die Sorte „Crippsii“ zeichnet sich vor allen durch die goldgelbe Färbung aus. Diese Pflanze kann bis zu 4,5 Meter in Pyramidenform hoch wachsen. Zu den Zwergformen gehört die Sorte „Flabelliformis“, sie wird nur 15 Zentimeter hoch. Die Sorte „Minima“ ist besonders langsam wachsend. Sie braucht 20 Jahre, um eine Höhe von zehn Zentimetern zu erreichen. Im Sommer grün und im Winter bronzefarben – diese Besonderheit weist die Sorte „Tempelhof“ auf.

„Bon“ heißt auf Deutsch Gefäß oder Topf, „sai“ ist die Pflanze. Dennoch ist diese „Topfpflanze“ nicht mit hiesigen zu vergleichen. Denn unter „Bonsai“ versteht man einen kleinen Baum mit besonders hoher Lebenserwartung.

Verwendung

Die Hinoki-Scheinzypresse gilt in Japan als Baum der Forstwirtschaft. In ihrem Herkunftsland wird die Pflanze als Edelholz angebaut und traditionell zum Bau von Tempeln, Palästen und Schreinen genutzt. Diese Tradition gibt es bereits seit dem 8. Jahrhundert. Das Holz hat hier eine helle Farbe und verbreitet einen angenehmen Zitronenduft. In europäischen Landen sind die kleineren Sorten weit verbreitet. Diese werden oft in Ziergärten verwendet. Sie Muschelzypresse macht eine gute Figur im Steingarten oder Gärten mit einem japanischen Thema. Der langsame Wuchs macht sie besonders als Grabbepflanzung beliebt. Aber auch in Kübeln auf der Terrasse ist die Muschelzypresse nicht selten zu finden. Ausgewachsene Sorten sind oft nur im botanischen Garten zu sehen.

Erscheinungsbild, Blütenstand und Blüte

Die Muschelzypresse ist eine immergrüne Baumart. Oft trägt sie dunkelgrüne und schuppenförmige Blätter, aber auch hellgrüne und gelbe Varianten sind möglich. Diese liegen sehr eng an den Zweigen an und sind meist ein wenig verdreht. Das ergibt die charakteristische Muscheloptik – der Namensgeber der Pflanze. Die Borke ist meist rötlich bis bräunlich. Originale Sorten wachsen bis zu 35 Meter hoch, doch die meisten Cultivare der Ziergärten erreichen eine Höhe zwischen 20 Zentimetern und vier Metern. Die Blütezeit der immergrünen Pflanze ist zwischen März und April. Dann trägt sie kleine, braune Kätzchen beziehungsweise Fruchtzapfen, die den Blütenstaub absondern. Die Früchte im Herbst sind unauffällige kugelige Zapfen, die etwa einen Zentimeter Durchmesser haben.

Standort

Ideal für die Muschelzypresse ist ein Ort, an dem sie sowohl Sonne als auch Schatten abbekommt. Ein Ort, der durch Haus, Hecke und Co ein wenig geschützt ist, könnte ideal sein. Für den Balkon eignen sich Süd-, West- und Ostausrichtungen. Achten Sie bei der Wahl des Standortes auch auf die zu erwartende Höhe der Pflanze. Wichtig ist, dass die Muschelzypresse in vielen Fällen ein Freilandbonsai ist. In den Garten gepflanzt kann sie ganzjährig im Freien stehen. Als Kübelpflanze braucht sie ein Winterquartier. Der Boden sollte humusreich und durchlässig sein. Hier eignet sich hochwertige Gartenerde. Der pH-Wert sollte sauer bis schwach alkalisch sein. Ist die Erde nicht locker genug, kann dies mit Sand oder Splitt erreicht werden. Auch die Zugabe von Kompost ist ratsam. Gedüngte Koniferenerde eignet sich ebenso.

Pflanzen und Vermehren

Die häufigste Pflanzung erfolgt durch das Einsetzen von Jungpflanzen. Der beste Zeitpunkt dafür ist der Frühling nach den Eisheiligen oder der Herbst vor dem ersten Frost. Die Pflanze braucht ein etwa doppelt bis dreifach größeres Pflanzloch, als der Wurzelballen an Volumen aufweist. Nach dem Pflanzen sollte ein ausgiebiges Gießen erfolgen. Ebenso sollte sie alle zwei Jahre umgepflanzt werden. Dabei werden die Wurzeln beschnitten und deren Wachstum sowie Verzweigung angeregt. Hierbei sollte (vor allem bei Kübelpflanzen) zwei Drittel der verbrauchten Erde durch neue ersetzt werden. Auch diese Maßnahme sollte im Frühling erfolgen. Die Vermehrung der Muschelzypresse gilt als langwierig und aufwendig. In den meisten Fällen ist sie sogar erfolglos. Einerseits kann ein Steckling bewurzelt werden, andererseits ist die Vermehrung durch Veredelung möglich.

Der Steckling wird im Frühjahr von der Mutterpflanze getrennt. Optimal ist ein schräger und diagonaler Abschnitt. Danach wird er in feuchte Erde (Anzucht- oder Koniferenerde) gesetzt, eine Wurzelhilfe ist ratsam. Der Steckling braucht einen hellen Standort, im Frühjahr können sie im Freien gelassen werden. Wer einen Steckling im Herbst trennt, sollte diesen ins Innere nehmen – die Fensterbank ist ein optimaler Standort. Die Chancen einer Wurzelbildung sind jedoch sehr gering. Die Vermehrung durch Veredelung kann nur mit einer wilden Pflanze durchgeführt werden. Sie wird über der Wurzel geköpft und ein Trieb aufgestülpt. Die Kontaktstelle versiegelt der Gärtner mit Wachs oder Gewebe. Es empfiehlt sich, Wachstumshormone zu geben. Aber auch hier stehen die Chancen auf ein erfolgreiches Wachstum sehr gering.

Gießen und düngen

Insgesamt ist die Muschelzypresse sehr pflegeleicht. Im Punkt Gießen verträgt sie weder Trockenheit noch Staunässe. Der Gärtner muss hier das richtige Mittelmaß finden. Braune Stelle und abgestorbene Triebe können vor allem für Ersteres verantwortlich sein. Gegossen werden sollte, wenn die obere Bodenschicht trocken ist. Ideal ist Regenwasser, da es kalkarm ist. Leitungswasser sollte vor dem Gießen etwas stehen.

Eine dicke Schicht Rindenmulch nach der Pflanzung kann die Verdunstung des Wassers behindern. Dadurch trocknet der Boden nicht aus und der Gärtner erspart sich häufiges Gießen. Auch wird die Dünung erhöht.

Die Muschelzypresse muss zusätzlich meist ab dem zweiten Jahr mit Nährstoffen versorgt werden: einmal im Frühjahr und einmal im Hochsommer. Die zweite Düngung sollte im August oder spätestens September geschehen, sonst wird die Ruhephase in der kalten Jahreszeit durch das angeregte Wachstum gestört. Dies kann durch Kompost geschehen. Aber auch Koniferendünger eignet sich hervorragend – sowohl in flüssiger als auch in trockener Form.

Richtig schneiden

Ob die Muschelzypresse geschnitten werden muss, hängt von der Sorte ab. Veredelte Formen müssen vorsichtig und schonend geschnitten werden, da sonst die Wildform das Wachstum übernehmen könnte. In vielen Fällen muss auch gar nicht geschnitten werden. Gezogene Sorten kann und muss der Gärtner ohne diese Vorsicht schneiden. Dies kann im Frühjahr oder im Herbst geschehen. Je größer die Pflanze, desto mehr sollte weggeschnitten werden. Die Schnittstellen bedürfen im Nachgang Wasser. Der Verschnitt sollte keinesfalls bei praller Sonne geschehen. Dann könnten die Schnittstellen austrocknen oder verbrennen. Wichtig ist, dass der Gärtner Handschuhe trägt, denn die Muschelzypresse hat giftige Eigenschaften.

Eine weitere Möglichkeit, die Muschelzypresse in Form zu bringen ist „drahten“. Dabei werden Äste und Zweige geformt, wenn sie spiralförmig um einen Aluminiumdraht gewickelt werden. Dieser wird dann im Mai wieder entfernt.

Giftigkeit und Inhaltsstoffe

Ihr Anblick ist schön, ihre Wirkung jedoch gefährlich. Denn alle Teile der Muschelzypresse sind giftig, sowohl Blätter als auch Rinde, Früchte und Wurzeln. Gerade bei Haustieren und auch bei Kindern sollte daher darauf geachtet werden, dass sich diese von der Pflanze fernhalten. Schon der Kontakt mit dem Pflanzensaft kann zu ersten Vergiftungserscheinungen führen. Die Symptome können sein:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Ausschläge auf der Haut
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • Fieber
  • Schüttelfrost

Überwintern

Die immergrüne Pflanze kann das ganze Jahr im Freien stehen, da vor allem frei wachsende Sorten winterhart sein. Bei besonders hartem Frost kann jedoch ein Schutz nicht schaden. Reisig und Blätter sind von der Muschelzypresse gern gesehen, aber auch ein Gartenvlies um Stamm und Krone ist ratsam. Kübelpflanzen sind ein wenig empfindlicher als die frei stehenden Sorten. Sie sollten am besten frostfrei im Inneren überwintern. Ein heller, aber kühler Standort ist hier optimal. Keller, Garage oder Wintergarten eignen sich hervorragend.

Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge

Einige Feinde hat die Muschelzypresse. Der am meisten auftretende von ihnen ist die Fäulnis. Sie entsteht, wenn die Pflanze zu viel Feuchtigkeit und Kälte ausgesetzt ist. Gerade Staunässe ist eine häufige Ursache für die Fäulnis. Dann befallen Pilze die Wurzel und zerstören sie. Um dies zu verhindern, bedarf es des Ausgrabens und Abspülens der Wurzeln. Schmierige Stellen müssen abgeschnitten werden. Die Einpflanzung erfolgt in frischer Erde. Unter den Schädlingen der Muschelpresse befinden sich Milben, Motten und Blattläuse, die jedoch nur sehr selten auftreten. Natürliche Mittel, aber auch Pestizide können hier schnell Abhilfe schaffen.

Interessantes

In Japan gilt die Muschelzypresse als heiliger Baum. Sie wird als einer der „fünf Bäume des Kiso“ gezählt. Das bedeutet, dass diese unter Naturschutz gestellt wurden. Die vier anderen Bäume sind die Scheinzypresse, Schirmtanne, der Japanische Lebensbaum und der Hiba-Lebensbaum. Auf Deutsch heißt „Hinoki“ Feuerbaum.

FAQ – Die häufigsten Fragen

Was ist eine Muschelzypresse?

Dieses Nadelgehölz stammt ursprünglich aus Japan, wo die Wildform bis zu 35 Meter hoch werden kann. In dem fernöstlichen Land wird das Gehölz landwirtschaftlich genutzt. In hiesigen Landen sind eher kleinere Sorten in Ziergärten zu finden. Auch als Bonsai kann die Muschelzypresse vorkommen.

Wie ist der botanische Name der Muschelzypresse?

Der lateinische Name lautet “Chamaecyparis“. Die häufigste hier verbreitete Sorte heißt „Nana Gracilis“, eine der ersten Cultivare in diesen Breiten. Inzwischen sind zahlreiche weitere Sorten erhältlich.

Wann wird die Muschelzypresse gepflanzt?

Die Muschelzypresse ist ganzjährig als Jungpflanze in Gärtnereien, Fachzentren oder im Internet erhältlich. Gepflanzt werden sollte sie vorrangig im Frühjahr nach den Eisheiligen oder im Herbst. Hier sollte die Einsetzung im Freiland ab Ende August erfolgen.

Welche Erde braucht die Muschelzypresse?

Das japanische Gewächs braucht einen humusreichen Boden, der durchlässig und etwas sauer ist. Lehmhaltige Erde sollte mit Kies und Sand aufgelockert werden. Für den Kübel eignet sich hochwertige Blumenerde.

Welcher Standort ist optimal?

Der ideale Standort für die Muschelzypresse bietet sowohl Sonne als auch Schatten. Auf dem Balkon ist sie in südlicher, westlicher und östlicher Richtung gut aufgehoben, sollte aber ein Winterquartier bekommen. Im freien Land braucht sie einen gelegentlichen Schattenspender, kann aber ganzjährig stehen bleiben.

Wie groß wird die Muschelzypresse?

Die ursprüngliche Wildform kann bis zu 35 Meter hoch wachsen. Hiesige Koniferen werden meist bis zu zwei Meter hoch.

Wie schnell wächst die Muschelzypresse?

Die Muschelzypresse ist eine langsam wachsende Pflanze. Sie legt pro Jahr um lediglich zwei bis vier Zentimeter zu. Es dauert Jahrzehnte, bis sie die Maximalhöhe von rund zwei Metern erreicht.

Wie wurzelt die Muschelzypresse? Das Wurzelgeflecht der Muschelzypresse ist flach, jedoch fein und sehr weit verzweigt.

Warum muss die Muschelzypresse umgepflanzt werden?

Die Muschelzypresse sollte alle zwei Jahre umgepflanzt werden, da dabei die Wurzeln beschnitten werden können. Diese Maßnahme regt das Wachstum und die Verzweigung an. Auch die ist ein Austausch der verbrauchten Erde notwendig. Das Umpflanzen sollte im Frühjahr stattfinden.

Wie kann die Muschelzypresse als Bonsai gestaltet werden?

Der langsame Wuchs und das flache Wurzelsystem ermöglichen, diesen Nadelbaum auch als Bonsai zu halten. Die Form kann mittels Schnitt erreicht werden, wenn der Neuaustrieb im August um zwei Drittel gekürzt wird. Aber auch mittels Drahten kann die gewünschte Form erscheinen. Dieser Formdraht sollte zwischen Februar und März angelegt werden und muss spätestens ein Jahr später wieder entfernt werden.

Wann sollte die Muschelzypresse geschnitten werden?

Der Schnitt der Muschelzypresse kann im Frühling oder im Spätsommer beziehungsweise Herbst erfolgen. Je größer die Pflanze wird, desto mehr muss weggeschnitten werden. Wichtig ist, die Schnittstellen danach mit Wasser zu versorgen. Der Schnitt sollte nicht während der Mittagszeit vorgenommen werden, da die Schnittstellen sonst verbrennen könnten.

Wie wird die Muschelzypresse geschnitten?

Der richtige Schnitt hängt davon ab, ob die Pflanze veredelt ist oder nicht. Bei veredelten Exemplaren sollte möglichst schonend und vorsichtig geschnitten werden. Denn ein zu starker Schnitt kann die Wildform fördern. Nicht veredelte Formen können bedenkenlos beschnitten werden. Allgemein gilt: Lieber regelmäßig, aber wenig abschneiden.

Systematik

Klasse: Coniferopsida
Ordnung: Koniferen (Coniferales)
Familie: Zypressengewächse (Cupressaceae)
Unterfamilie: Cupressoideae
Gattung: Scheinzypressen (Chamaecyparis)
Art: Hinoki-Scheinzypresse

Wissenschaftlicher Name

Chamaecyparis obtusa

Zusammenfassung

Sie ist immergrün und besonders die verdrehten Zweige in Muschelform machen diese Pflanze zu einem echten Hingucker im hiesigen Garten. Die Muschelzypresse stammt ursprünglich aus Japan, wo sie noch heute als hoher Baum in bis zu 35 Meter Höhe wächst. In europäischen Gärten sind eher Miniatursorten zu finden, die zwischen 20 Zentimeter und vier Meter hoch sein können. Die Muschelzypresse ist pflegeleicht. Achtung: Die Pflanze ist ebenso giftig, Haustiere und Kinder sollten ferngehalten werden.

Artikelbild: © Skyprayer2005 / Shutterstock


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