Pampasgras, Amerikanisches Pampasgras oder Silber-Pampasgras (Cortaderia selloana)

Pampasgras, Amerikanisches Pampasgras oder Silber-Pampasgras (Cortaderia selloana)

Es ist ein Hingucker im Garten. Dieses Ziergras ist nicht für jedermann, aber eine Besonderheit für Liebhaber. Das Pampasgras ist in Größe und Schönheit unvergleichlich. Es benötigt zwar Platz, aber sorgt durch seine bogig hängenden Blätter und auffälligen Blüten für einen besonderen Hingucker. Es ist pflegeleicht, sollte aber nicht in der Nähe von Kindern angepflanzt werden.

Herkunft

Das Pampasgras gehört zu den Familien der Süßgräser (Poaceae). Sein lateinischer Name ist „Cortaderia selloana“. Ursprünglich kommt dieses Ziergras aus Südamerika, speziell aus den Ländern Brasilien, Uruguay, Argentinien und Chile, weswegen es oft auch amerikanisches Pampasgras genannt wird. Es wächst in seinen Heimatländern auf Sand- und Schwemmböden.

Sorten

Die Gattung Cortaderia hat weltweit rund 25 verschiedene Arten. Aber auch das Pampasgras selbst hat Untersorten. Einige von ihnen sind in den hiesigen Landen verbreitet, die sich vor allem in Größe und Farbe unterscheiden:

  • Cortaderia selloana „Pumila“
  • Cortaderia selloana „Compacta“
  • Cortaderia selloana „Sunningdale Silver“
  • Cortaderia selloana „Rosea“
  • Cortaderia selloana „Evita“
  • Cortaderia selloana „Patagonia“
  • Cortaderia selloana „Aureolineata“

Die Sorte „Pumila“ ist einen niedrige und eher in die Breite wachsende Pflanze. Sie trägt weiße Blüten im Sommer und wird im Herbst bräunlich. Ebenso wächst die Variation „Compacta“ nur bis zu 1,20 Meter hoch. Sie ist besonders selten, Laub abwerfend und vor allem für einen Steingarten geeignet. Die Sorte „Sunningdale Silver“ besticht ihrem Namen nach schon durch die silbern-weiße Farbe. Sie wächst sehr hoch – bis zu 2,5 Meter hoch. Diese Sorte ist die wohl robusteste und winterhärteste des Pampasgrases in hiesigen Gefilden. Die Sorte „Rosea“ kann mit rosafarbenen Blüten punkten. Auch sie wächst sehr hoch, bis zu zwei Meter. „Evita“ bildet gelbe Blüten heraus und „Patagonia“ hat einen hellen bis rötlich schimmernden Wedel. Sie verfügt über eine etwa mittlere Größe. Die Sorte „Aureolineata“ bietet sogar bunte Blätter. Sie wächst bis zu 2,5 Meter hoch und hat einen weißen bis silbrigen Wedel.

Verwendung

Das Pampasgras ist hierzulande vorwiegend als Zierpflanze im Garten zu finden. Sie bietet vor allem im Winter einen optischen Genuss, der im Vorgarten gern genutzt wird. Die imposanten Blüten und das immergrüne Laub macht sie zu einem Hingucker. Aber auch als Solitärstaude ist das Pampasgras hervorragend geeignet. Andere Pflanzen lassen sich hier schlecht kombinieren. Wer einen Teich besitzt, kann durch eine Randpflanzung die Blüten im Wasser spiegeln lassen, was eine besondere Harmonie ausstrahlt. Das Pampasgras eignet sich jedoch auch als Schnittblume und kann zur Dekoration in der Wohnung genutzt werden. Ebenso ist das Ziergras beliebt in Trockensträußen.

Erscheinungsbild, Blütenstand und Blüte

Hinter dem Pampasgras versteckt sich eine immergrüne, krautige Pflanze. Je nach Sorte kann sie unterschiedliche Höhen erreichen: zwischen 45 Zentimetern und drei Metern ist alles möglich. Sie verfügt über immergrüne Blätter, die meist überhängend sind und ihre Ränder zeichnen sich durch Schärfe und Rauheit aus. Die Blätter sind wechselständig angeordnet. Ihre Form gleicht dem Lineal. Sie können bis zu zwei Meter lang sein und haben eine maximale Breite von einem Zentimeter. Die Blüte des Pampasgrases ist eiförmig und erstrahlt meist in Silber oder Weiß. Je nach Sorte kann die Rispe jedoch auch rosafarben, gelblich oder rötlich sein. Sie hat einen fedrigen Charakter und kann bis einem Meter lang werden. Die Blütezeit erstreckt sich von August/September bis Oktober/November. Das Pampasgras ist eine horstbildende Pflanze. Darunter wird in der Botanik eine Wuchsform verstanden, bei dem Triebe und Pflanze eng aneinander stehen. Sie sind immer aufrecht und nach oben wachsend. Das Pampasgras bildet keine Ausläufer – auch nicht an den Wurzeln unter der Erde.

Die Blattränder des Pampasgrases sind sehr scharf, sodass sich leicht daran geschnitten werden kann! Hier ist Vorsicht geboten.

Standort

Das amerikanische Pampasgras benötigt Trockenheit und ist empfindlichen gegen Nässe. Daher bedarf es im heimischen Garten einen sonnigen bis halbschattigen Standort für dieses Gewächs. Auch der Boden darf flüssigkeitsarm sein, gern sandig und steinig sein. Ist die Erde am gewünschten Standort zu feucht, kann Sand oder Kakteenerde untergemischt werden. Der Boden sollte auch Nässe durchlassen können. Ist dies nicht möglich, sollte eine Drainage vorbereitet werden. Zudem sollte der ausgewählte Ort windgeschützt sein, denn bei starken Winden können die Halme und Blüten abknicken.

Dieses Ziergras eignet sich nicht in der Nähe von Kinderspielplätzen oder Spielecken. Denn die scharfen Blätter sind besonders für Kinder eine große Verletzungsgefahr. Der Vorgarten ist besser für das Pampasgras geeignet.

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Pflanzen und vermehren

Diese Zierpflanze kann auf zwei Wegen in den heimischen Garten gebracht werden: Zum einen können Pflanzen im Gartencenter erstanden und dann in die Erde zu Hause gepflanzt werden. Zum anderen kann Pampasgras aber auch mittels Samen herangezogen werden. Das Einpflanzen von gekauften Gräsern sollte unbedingt nach den Eisheiligen geschehen, denn diese Sorte ist nicht besonders winterhart und könnte zu früh im Boden einen Kälteschock erleiden. Aber ab Mitte Mai steht der Pflanzung meist nichts mehr im Weg. Hierzu muss nur ein Pflanzloch ausgehoben, der Wurzelballen hineingehoben und das Loch mit einer Mischung aus Erde und Kompost wieder geschlossen werden. Danach muss noch angegossen werden und meist bildet das Gras schnell kräftige Horste. Da die Pflanzen im Handel jedoch nicht besonders billig sind (bis zu 20 Euro pro Stück kann gerechnet werden) lohnt es sich auch, das Gras selbst mittels Samen heranzuziehen. Diese können in die normale Erde gesät werden. Wichtig ist hier vor allem die Temperatur – unter 20 Grad sollte es nicht kalt sein. Auch nachts sollten die Temperaturen eher auf Sommer als auf Winter hinweisen. Wichtig ist, die Aussaat ebenfalls immer feucht zu halten. Auch Kompost oder Dünger können hier nicht schaden.

Bei der Pflanzung sollte bedacht werden, dass das Gras sich ausbreitet. Unmittelbar angrenzende Pflanzen könnten überwuchert werden. Daher sollte auf genügend Abstand geachtet werden.

Die Vermehrung geschieht entweder durch weitere Aussaat oder durch Teilung. Letzteres ist vor allem für weibliche Exemplare möglich. Die Wurzelteilung wird für den Herbst empfohlen, wenn die Blüte vollständig ausgebildet ist. Dazu wird lediglich ein Teil des Wurzelstockes abgetrennt. Das kann mit einem scharfen Spaten geschehen. Der abgetrennte Teil wird dann an einem neuen Standort eingepflanzt. Beide Wurzelstöcke sollten sich bis zum folgenden Frühjahr erholt haben und neu austreiben.

Wer wert auf die Optik legt, sollte besser nur weibliche Pflanzen des Pampasgrases anpflanzen. Die männlichen Wedel werden nach Verstäuben der Pollen schneller unansehnlich.

Gießen und düngen

Das amerikanische Pampasgras ist pflegeleicht. Es bedarf hin und wieder einer Wässerung während der Wachstumsphase und vor allem bei starken Trockenperioden. Aber Achtung: Staunässe sollte unbedingt vermieden werden, die mag das Pampasgras gar nicht. Auch ein wenig Dünger gehört zur Pflege dieser Zierpflanze dazu: Alle zwei bis drei Wochen sollte gedüngt werden.

Richtig schneiden und pflegen

Der richtige Zeitpunkt für den Rückschnitt des Pampasgrases ist der Frühling. Auch wenn im Herbst die Blätter vertrocknen, sollte nicht vor dem Winter geschnitten werden. Denn dann ist das Risiko von Schäden durch Winter, Frost und eindringende Feuchtigkeit zu hoch. Idealerweise wird der Rückschnitt daher im Frühjahr durchgeführt, wenn die ersten Triebe zu erkennen sind. Diese sind jedoch vom Schnitt ausgeschlossen. Die älteren Halme können um 20 bis 30 Zentimeter gekürzt werden. Folgender Schritte sind zu empfehlen:

  • Platz für neue Austriebe schaffen: rund um die neuen Triebe alte Halme kürzen, Lichtund Luftdurchlässigkeit wird gefördert
  • Für die Blätter zwei Schnitte vornehmen
  • Anfang des Frühlings werden die alten Blätter ungefähr 20 Zentimeter gekürzt. Vorsicht ist hier geboten, denn neue Triebe können leicht beschädigt werden.
  • Am Ende des Frühlings wird das restliche Blatt weggeschnitten. Dann sind die Triebe groß und stark genug.
  • Für den Schnitt sollte eine Heckenschere verwendet werden.
  • Während der gesamten Maßnahme sollten Handschuhe angezogen werden, da die Ränder der Blätter extrem scharf sind.

Rund um den Schnitt gehört auch regelmäßiges Unkraut jäten zur Pflege.

Giftigkeit und Inhaltsstoffe

Es ist keinerlei Gefährden für den Menschen bekannt. Jedoch haben manche Katzenbesitzer Angst um ihre Lieblinge, da diese gern an Gräsern knabbern. Doch auch hier ist Entwarnung angesagt: Das Gras ist nicht giftig für die Tiere. Lediglich können Grashalme im Hals stecken bleiben, da sie enorm lang sind. Daher sollte das Tier von dieser Zierpflanze dennoch ferngehalten werden.

Überwintern

In der kalten Jahreszeit macht vor allem eins dem Pampasgras zu schaffen: die Feuchtigkeit. In sehr frostigen Gegenden sollten daher einige Winterschutzmaßnahmen ergriffen werden. Der Wurzelbereich kann mit einer dicken Laubschicht, Reisig oder Stroh abgedeckt werden. Die Halme und Blüten sollten zusammengebunden werden – hier empfiehlt sich ein Kokosband. Wer dem Ganzen im Freien nicht traut, kann auch den Wurzelballen ausgraben und für den Winter in Keller oder Gartenlaube aufbewahren. Die Wohnung ist ein zu warmer Ort zum Überwintern. Pflanzen im Kübel können mit Folie geschützt werden.

Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge

Der größte Feind des Pampasgrases ist die Nässe. Wenn die Pflanze zu lange feucht ist, kann sich Fäulnis bilden. Dies geschieht meist im Winter, vor allem, wenn die Halme nicht zusammengebunden werden. Dann kann das Wasser auch ins Innere der Pflanze eindringen. Auch die Gefahr von Pilzentwicklung besteht in diesem Fall. Andere Schädlinge sind kaum beim Pampasgras zu befürchten. Manche Insekten nisten sich im Sommer in die Gräser ein, richten aber meist keinen Schaden an. Für den Garten sind sie eher nützlich als schädlich.

Verwechslungsgefahr

Nicht selten wird das Pampasgras mit Chinaschilf verwechselt. Letzteres wird auch Elefantengras genannt und hat ebenfalls weiße Blütenstände. Diese Pflanze kann auch alternativ zum Pampasgras gepflanzt werden. Doch im Gegensatz zu ihm verwelken angeschnittene Wedel schnell in der Vase, sodass das Chinaschilf nicht so gut für die Dekoration im Haus geeignet ist.

FAQ – Die häufigsten Fragen

Was ist Pampasgras?

Dahinter versteckt sich ein Ziergras, das immergrün ist und daher gern im Garten verwendet wird. Seine imposanten Blüten macht es beliebt in Vorgärten. Die Pflanze gehört zur Familie der Süßgräser und stammt ursprünglich aus Südamerika. Der lateinische Name lautet „Cortaderia selloana“

Was passt zu Pampasgras?

Das Ziergras macht sich hervorragend als Solitärpflanze und sollte in den meisten Fällen allein stehen. In einem Gräserbeet können kleinere Gräser und Stauden kombiniert werden. Niedrige Fetthennen, Sinnhüte, Margeriten und Astern sind geeignet.

Wann wird Pampasgras gepflanzt?

Das Ziergras ist frostempfindlich. Daher sollte es erst im Mai nach den Eisheiligen eingepflanzt werden. Eine zu frühe Pflanzung kann einen Kälteschock verursachen.

Welche Erde braucht Pampasgras?

Das Pampasgras mag es feucht, jedoch auf keinen Fall Staunässe. Daher muss der Boden durchlässig und locker sein. Optimal ist es, wenn die Erde mit Sand oder Split angereichert ist.

Wie schnell wächst Pampasgras?

Die Zierpflanze gilt es schnell wachsend. Wer sie in einen Kübel pflanzt, muss damit rechnen, dass das Pampasgras das Platzangebot irgendwann sprengt.

Wie hoch wird Pampasgras?

Die Höhe hängt von den verschiedenen Sorten ab. Manches Pampasgras wächst bis zu 45 Zentimeter hoch, andere Sorten können sich bis zu drei Meter in die Luft erstrecken.

Wie tief wurzelt Pampasgras?

Das Pampasgras gilt als Flachwurzler. Es eignet sich auch als Dachbegrünung.

Wann blüht Pampasgras?

Das Pampasgras hat eiförmige Blüten, die zumeist in Silber oder Weiß erstrahlen. Manche Sorten bringen aber auch rosafarbene oder gelbliche Blüte hervor. Die Blütezeit ist im Herbst von frühestens August bis spätestens November.

Warum blüht mein Pampasgras nicht?

Pampasgras darf nicht zu feucht stehen, sonst bleibt die Blüte auch mal aus. Die Pflanze wird dann blühfaul. Meist hilft hier umpflanzen oder die Anreicherung des Bodens mit Split und Sand.

Wie sollte Pampasgras gegossen werden?

Das Pampasgras braucht nur hin und wieder gegossen werden. Lediglich in Trockenperioden sollte vermehrt auf Wasserzufuhr geachtet werden. Staunässe verträgt die Pflanze überhaupt nicht.

Wie sollte Pampasgras gedüngt werden?

Die Düngung von Pampasgras kann alle zwei bis drei Wochen mit einem organischen Dünger erfolgen. Während der Winterpause sollte der Gärtner sein Gras jedoch nicht mit Dünger versorgen.

Wann muss Pampasgras geschnitten werden?

Das Ziergras muss im Frühling geschnitten werden. Dann können ältere Halme um 20 oder 30 Zentimeter gekürzt werden. Wer die Maßnahme im Herbst vornimmt, riskiert Frostschäden.

Wie wird Pampasgras winterfest gemacht?

Pampasgras ist fristempfindlich und braucht daher einen Winterschutz. Die Wurzeln sollten mit Laub, Stroh oder Reisig abgedeckt werden. Die Halme müssen zusammengebunden werden. Wer das Ziergras im Kübel gepflanzt hat, kann diesen auch ins Innere holen.

Was tun, wenn Pampasgras erfroren ist?

Hat der Frost Schäden hinterlassen, kann das Ausgraben von Pampasgras helfen. Die Pflanze sollte in einem Jutesack eingewickelt im Inneren untergebracht werden. Im Frühling zeigt sich, ob die Schäden ein neues Austreiben verhindern. In vielen Fällen ist Pampasgras nur vermeintlich erfroren und wächst im Frühjahr neu nach.

Wie giftig ist Pampasgras?

Das Ziergras ist weder für Mensch noch für Tiere giftig. Die Grashalme sind jedoch scharf und lang und können so den Tieren beim Fressen schaden.

Was tun, wenn mein Pampasgras sich braun oder gelb verfärbt?

Eine braune Verfärbung deutet auf Frost – diese Halme können einfach weggeschnitten werden. Auch bei gelben Pflanzenteilen kann der Schnitt helfen.

Systematik

Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Süßgräser (Poaceae)
Gattung: Pampasgräser (Cortaderia)
Art: Amerikanisches Pampasgras

Wissenschaftlicher Name

Cortaderia selloana

Zusammenfassung

Das Pampasgras stammt ursprünglich auch Südamerika. Es ist ein Hingucker im Garten mit seiner Horstbildung und den großen Blüten. Auch erfreut es den Gärtner zu einer Zeit, in der die meisten Blüten verwelkt sind – bis in den November kann das Pampasgras erstrahlen. Es ist pflegeleicht und fürchtet nur die Nässe. Jedoch sollte bedacht werden, dass diese Zierpflanze optisch sehr dominant ist und somit eine Solitärpflanze darstellt.

Artikelbild: © holbox / Shutterstock


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