Renovieren – Selber machen oder Profis überlassen

Renovieren – Selber machen oder Profis überlassen

Ob eigenes Haus oder Mietwohnung – von Zeit zu Zeit fallen Renovierungs- und Verschönerungsaufgaben an. Wer zwei linke Hände hat und handwerklich völlig unbegabt ist, der wird wohl kaum um die Hilfe von Handwerkern herumkommen. Sind Sie dagegen passionierter und erfahrener Heimwerker, können Sie einiges selbst in die Hand nehmen und somit viel Geld sparen. Wir haben ein paar Tipps für die Runderneuerung Ihrer Wohnräume für Sie zusammengestellt.

Planung ist der halbe Weg zum Erfolg

Die Idee, dass es eigentlich Zeit wäre, die Wohnung oder das Haus mal wieder auf Vordermann zu bringen, entsteht meist plötzlich. Anlass ist manchmal nur eine anstehende, kleine Reparatur – nach dem Motto „Wenn ich ohnehin gerade dabei bin …“. Dann ist die Motivation zwar groß, ein Plan fehlt jedoch. Die Folge ist häufig, dass in vielen Ecken mit Verschönerungen oder Reparaturen angefangen wird. Anstatt dann schnell einen Erfolg zu sehen, der Lust aufs Weitermachen macht, herrscht schnell Chaos und die Motivation kommt genauso schnell abhanden.

Wesentlich schneller und entspannter kommen Sie zum Ziel, wenn Sie einen Plan für die Renovierung erstellen. Sinnvoll ist es dabei, sich Zimmer für Zimmer vorzunehmen. Überlegen Sie, welche Arbeiten in dem jeweiligen Raum nötig sind. In manchen Fällen reicht es, die Wände zu streichen. In anderen Zimmern möchten Sie vielleicht einen neuen Bodenbelag verlegen oder einen Rauputz auf der Wand anbringen.

Überlegen Sie, welche Ihrer Wünsche Sie eventuell in Eigenregie umsetzen können und für welche Aufgaben Sie unbedingt einen Fachmann brauchen. Berücksichtigen Sie bei Ihrer Planung auch die einzelnen Arbeitsschritte, die Sie gehen möchten. So ist es beispielsweise sinnvoller, erst die Wände und Decken zu tapezieren oder zu streichen, bevor sie einen neuen Bodenbelag in Angriff nehmen. Sollen Stromleitungen erneuert werden, sollte dies als erstes geschehen.

Raum für Raum renovieren

Möchten Sie mehreren Räumen einen neuen Look verpassen, beginnen Sie mit einem Zimmer und renovieren diesen erst vollständig fertig. Fangen Sie beispielsweise in jedem Raum an, die Tapete abzumachen, leben Sie eine Weile auf einer Baustelle. Das macht zum einem keinen Spaß, zum anderen laufen Sie Gefahr, den Überblick zu verlieren.

Ist ein Raum fertiggestellt, ziehen Sie Zwischenbilanz. So können Sie deutlich besser abschätzen, ob die Finanzen noch ausreichen, sich gleich dem nächsten Zimmer zu widmen und die Arbeiten dort zeitnah fertigzustellen. Übrigens: Soll auch ein neues Bad her, nehmen Sie dieses Projekt als letztes in Angriff. Während Renovierungsarbeiten fällt immer eine Menge Schmutz an. Den können Sie Ihrem neuen Bad ersparen.

Material- und Werkzeugliste

Steht der Plan und Sie haben sich für bestimmte Arbeiten entschieden, machen Sie am besten eine Liste für die Materialien, die Sie benötigen. Hier sollten übrigens nicht nur die Materialien gelistet sein, die Sie für Ihre in Eigenregie stemmbaren Projekte benötigen.

Handwerkliches Geschick alleine reicht nicht, um Renovierungsarbeiten selbst zu erledigen. Für viele Arbeiten benötigen Sie das richtige Werkzeug oder die entsprechenden Maschinen. Als geübter Handwerker ist Ihre Werkstatt eventuell gut ausgestattet und das meiste ist schon vorhanden. Fehlen einige Maschinen, müssen Sie die Anschaffung in Ihrem Budget berücksichtigen.

Besorgen Sie das Material für einen engagierten Handwerker selbst, können Sie auch hier Geld einsparen. So haben Sie einen besseren Überblick über die Kosten für die Renovierungsarbeiten. Auch bei eigener Muskelarbeit fallen denn noch einiges an Materialkosten an.

Strom, Gas und Wasser sind Profi-Sache

Alles, was mit Gas, Wasser oder Strom zu tun hat, gehört grundsätzlich in die Hände von Fachleuten. Diese Gewerke sind nicht nur während der Installation teilweise gefährlich. Später soll alles perfekt funktionieren und keine Gefahrenquelle darstellen. Das dient in erster Linie Ihrer Sicherheit und Gesundheit. Vergessen sollten Sie dabei jedoch auch nicht den Versicherungsschutz.

Generell besteht beim heimwerken Verletzungsgefahr. Neben Stürzen, etwa von der Leiter, kommt es häufig zu Unfällen beim Gebrauch von Maschinen. Sind Sie nicht sicher im Umgang mit den elektrischen Geräten, überlassen Sie diese Arbeiten besser einem gelernten Handwerker.

Wurden Strom, Wasser oder Gasleitungen nicht fachmännisch verlegt und angeschlossen, haften Sie selbst für eventuelle Schäden. Die Versicherung springt in diesen Fällen nicht ein.

Tipps für die Wandgestaltung

Im Zuge einer Renovierung werden Wände in der Regel als Erstes in Angriff genommen. Hier kommt der sprichwörtliche „Tapetenwechsel“ ins Spiel, der angestrebt wird. Eine verputzte oder tapezierte Wand zu streichen, ist eigentlich gar nicht so schwer. Dazu brauchen Sie wirklich keine große Erfahrung – sofern es sich wirklich nur um einfarbiges Streichen handelt. Anders sieht es aus, wenn eine Wand mit mehreren Farben und besonderen Wisch-Techniken gestaltet oder gar neu tapeziert oder verputzt werden soll.

Solche Arbeiten sollten Sie besser einem Fachmann überlassen, wenn Sie sich ein wirklich ein professionelles Ergebnis erhoffen. Hier lohnt es sich auf jeden Fall, die Preise und Angebote von verschiedenen Malern aus Ihrer Region zu vergleichen. Der Fachmann kann Sie gleichzeitig hinsichtlich Ihrer Wünsche gut beraten. Tendieren Sie etwa zu einem Rauputz, ist dieser später nur schwer wieder zu entfernen oder zu glätten, wenn Sie sich daran satt gesehen haben.

Ein neuer Boden muss her

Ein neuer Bodenbelag verändert einen Raum optisch wohl am meisten. Hier ist die Auswahl an verschiedenen Optionen sehr groß. Fliesen, Parkett, Laminat, Kork, Teppichboden oder Linoleum – all diese Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Zu einem unterscheiden sich diese Bodenbeläge stark in den Anschaffungskosten, zum anderen in der Einfachheit der Verlegung. Ein Laminat zu verlegen ist sicher deutlich einfacher, als einen Raum zu fliesen. Bei Ihrer Entscheidung sollten diese Überlegungen einfließen.

Allerdings spielen auch andere Kriterien eine Rolle. Gefällt Ihnen Ihr alter Teppichboden beispielsweise nicht mehr, ist es deutlich einfacher, diesen mit einem neuen Laminatboden zu überdecken als ihn mühsam zu entfernen. Der Bodenbelag muss nicht nur optisch gefallen, er sollte gleichzeitig funktionell sein. Für den Küchen- oder Badbereich sind beispielsweise Fliesen sicher ideal. Diese sind leicht zu reinigen und unempfindlich gegen Feuchtigkeit. Für das Kinderzimmer ist ein strapazierfähiger Belag geeignet. Gerade für diesen Bereich sollten Sie sich übrigens auch über eventuelle Schadstoffe in Bodenbelägen informieren.

Laminat hält je nach Verschleiß und Nutzungsdauer etwa 10 Jahre. Bei Teppichboden können Sie je nach Qualität mit einer Lebensdauer von 10 bis 15 Jahren rechnen. Parkett hat je nach Nutzung des Raumes und Pflege eine Lebensdauer von 40 bis 60 Jahren.

Einrichtung berücksichtigen

Berücksichtigen Sie bei der Wahl der Farben für Wand und Boden Ihre Einrichtungsgegenstände. Die knallrote Ledercouch sollte auch nach der Renovierung im Zimmer noch gut zur Geltung kommen. Nicht nur farblich sollte alles passen. Auch der Stil der Möbel spielt hier eine Rolle, gerade bei der Wahl des Bodenbelags. Beziehen Sie diese Aspekte nicht in Ihre Gestaltung ein, fühlen Sie sich in Ihrer Wohnung später nicht wohl, in die Sie so viel Arbeit und Geld gesteckt haben. Gibt es das Budget her, können Sie Ihre Wohnung natürlich auch vollkommen neu gestalten und mit neuen Möbeln ausstatten.

Mit der richtigen Planung gelingt eine Renovierung Ihrer Wohnung stressfrei und Sie werden mit dem Ergebnis mehr als zufrieden sein. Je mehr Sie selbst erledigen können, umso mehr Geld sparen Sie. Sind Sie auf professionelle Hilfe angewiesen, lohnt ein Vergleich unterschiedlicher Angebote. Selbst als erfahrener Heimwerker ist es in manchen Fällen sinnvoll, sich einen Fachmann zu holen, der zumindest mit Rat und Tat zur Seite steht.

Zusammenfassung

Bei der Renovierung einer Wohnung oder eines Hauses können Sie durch Eigenleistung Geld sparen. Bei der Kalkulation müssen Sie neben dem benötigten Material auch die eventuelle Anschaffung von Werkzeug und Maschinen berücksichtigen.

Artikelbild: udra11 / Bigstock.com


3 Kommentare

  1. Antonia 20.03.2020 12:43 Uhr

    Danke, dass Sie schreiben, dass man streichen selbst machen kann. Ich war ganz ambitioniert und habe alle Raufasertapeten abgemacht. Ich wollte Feinputz. Ich habe mich selbst daran versucht, aber es einfach nicht hinbekommen. Ich habe dann doch einen Verputzer für den Innenputz engagiert. Es ist wirklich keine einfache Arbeit. Das Ausmalen habe ich dann wieder übernommen.

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  2. Laura Urban 14.04.2020 06:49 Uhr

    Ich habe meiner Mutter versprochen, ihr beim Renovieren zu helfen. Allerdings bin ich selbst leider auch kein Experte. Einen Plan zu erstellen und Zimmer für Zimmer zu renovieren scheint mir ein guter Plan zu sein. Wände streichen habe ich schon mal gemacht, aber bei meiner Mutter in der Wohnung müssen auch die Tapeten ausgetauscht werden. Ich denke, da ist es besser, wenn wir uns an einen Malermeister wenden, damit auch ein schönes Endergebnis dabei raus kommt.

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  3. Jade Labrentz 30.04.2020 10:31 Uhr

    Es gibt viele Aufgaben die ich Zuhause gerne selber unternehme. Bei Wohnungsrenovierungen weiß ich mittlerweile dass es sich wirklich lohnt einen Profi zu engagieren! Richtig guter Rat von Zimmer zu Zimmer zu renovieren. So kann man fokussiert bleiben und hat nicht überall eine Baustelle! Vielen Dank für den Beitrag!

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