Rigips: Informationen zu dem natürlichen Baustoff

Rigips: Informationen zu dem natürlichen Baustoff

Rigips, dieser Begriff steht als Synonym für flexible Gipskartonplatten und ist zentraler Bestandteil im Trockenbau. Dieser besteht zunächst aus Gips und wird mit beidseitigem Kartonage-Bezug insbesondere im Dachgeschossausbau und ähnlichen Bereichen eingesetzt. Diese beidseitige Kartonage gibt diesem Baustoff die nötige Stabilität und Robustheit, da Zugkräfte aufgenommen werden können. Aus diesem Grunde ist Rigips auch vermehrt im Akustikbau anzutreffen, da ideale Voraussetzungen für eine Hohlwanddämmung gegeben sind.

Dieser Beitrag soll Ihnen die wesentlichen Eigenschaften und Funktionen von Rigips als natürlichem Baustoff aufzeigen.

Materialzusammensetzungen und Normen

Bei der Herstellung von Rigips setzt man heutzutage größtenteils auf Naturgipse oder REA-Gipse, die aus den Abgasen von sogenannten Rauchgasentschwefelungsanlagen gewonnen werden können. Dieser Gips ist in chemischer Hinsicht identisch mit Naturgips, weist aber noch weitere Eigenschaften auf. Aufgrund der hohen Reinheit ist die Qualität und Stabilität sehr hoch, die Belastung mit Schadstoffen zudem sehr gering – Einsätze in sensiblen Bereichen wie dem Gesundheitswesen zeigen, dass auch der Gebrauch in Wohnhäusern als unbedenklich gelten kann. Unterschiede gibt es auch noch bei der Fähigkeit des Materials zu gebogenen Anfertigungen, die aufgrund der besseren Bruchfestigkeit von Naturgips einen differenzierten Gebrauch in der Industrie erfordern. Die Gipskristalle sind im REA-Gips schlichtweg zu kompakt, was zwar die Stabilität erhöht, für Konstruktionen außerhalb der Norm aber problematisch ist.

Kunststofffasern oder solche aus Glas und Zellulose werden teilweise beigemischt, wenn die Rigipsplatten zum Teil auch in Feuchträumen zum Einsatz gelangen sollen. Hinsichtlich der Formate gibt es grundsätzlich sieben Stärken, die zwischen 9,5 und 25 Millimetern liegen. Mit einer Regelbreite zwischen 400 und 1.250 Millimetern sowie einer Regellänge zwischen 1.500 und 4.000 Millimetern können die gebräuchlichsten Aufgaben gemeistert werden. Die DIN Normen 18182, 18180 und 18181 sind die wesentliche Grundlage für Herstellung und Anwendung.

Besondere Eigenschaften wie Wärmeleitfähigkeit und Co.

Da der Gebrauch von gipshaltigen Baustoffen in der Innenverkleidung praktisch Standard ist, insbesondere die Verwendung von Gipsfaserplatten, sind auch ökologische Eigenschaften von Bedeutung. Der Gipskern, welcher beidseitig mit einem festhaftendem Karton beschichtet ist und verleimt wird, erhöht die Elastizität und Stabilität der Rigipsplatte. Durch Zugabe bestimmter Fasern ist zudem die Beständigkeit bei Brandlasten gegeben, selbst eine kurzzeitige Feuchtebelastung kann ohne bleibende Schäden vorkommen.

Mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,21 bis 0,28 λ bei der Gipsplatte respektive 0,23 bis 0,35 λ bei der Gipsfaserplatte bewegen wir uns hier im mittleren Segment. Ökologisch günstig ist das insbesondere im Einsatz von schalldämmenden Konstruktionen, da das Material Feuchte ausgleicht und zudem resistent gegenüber Ungeziefer ist. Der Baustoff ist unbrennbar, zugleich ermöglicht das geringe Gewicht einen Einsatz auch von Heimwerkern. Negative ökologische Eigenschaften sind zum Teil dadurch gegeben, dass durch Metallkonstruktionen elektrische Felder geleitet werden können und die Platten empfindlich auf Nässe reagieren. Aber auch hier kann Abhilfe geschaffen werden, etwa mittels imprägnierter Feuchtraumplatten.

Einsatzgebiete sind verschieden

Rigipsplatten werden regelmäßig in ökologischer Hinsicht überprüft und erhalten nahezu durchweg positive Bewertungen, sodass dieser Baustoff in geradezu jedem Bereich des Innenausbaus seine Anwendung findet. Ob im Wohnungsbau, in Schulen oder Büros – von genormten Platten bis hin zu kleinformatigen, faserverstärkten Platten sind die Einsatzgebiete sehr breit gefächert. Man kann sie einerseits als Montagewände oder –decken nutzen, aber auch als Vorsatzschalen und Trockenputz. Eine besondere Bedeutung hat Rigips im Dachgeschossausbau, insbesondere in der Kombination mit unterschiedlichen Dachschrägen und generell Dachtypen.

Artikelbild: © Tigger11th / Shutterstock


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert