Satteldachhaus – der Klassiker in Deutschland

Satteldachhaus – der Klassiker in Deutschland

Jedes Land hat spezielle Charakterzüge, an denen es wiederzuerkennen ist. Das Satteldach beispielsweise ist ein solches Merkmal. Es ist die klassische Dachform in Deutschland und ziert Millionen Gebäude im gesamten Bundesgebiet. Was es so charakteristisch macht und welche Vor- und Nachteile es besitzt, erklären wir im Anschluss.

Das Satteldachhaus ist im Grunde die Gebäudeform, die wir als Kind gerne gemalt haben. Es ist die mit Abstand simpelste Dach- und Hausform, weshalb sich die Kosten für eine solche Immobilie im Rahmen halten – ein Grund, warum viele Menschen ein Haus mit einem Satteldach auch heute noch bauen. Trotz der auf den ersten Blick simplen Erscheinung gibt es das Satteldachhaus in vielen verschiedenen Konfigurationen.

Fortschritte beim Satteldachhaus

Deutschlands klassische Einfamilienimmobilie ist das Satteldachhaus. Der Klassiker ist keinesfalls altbacken, denn das Haus mit Satteldach gibt es heute in den verschiedensten Ausführungen. Das Massivhaus kann beispielsweise mit einer schicken Holzfassade verkleidet werden oder man optimiert die Dachneigung und verändert so den Charakter der Immobilie.

Auch bei den Fenstern hat sich vieles getan: Sie werden immer größer, lassen mehr Licht einfallen und sorgen so für eine behagliche Wohnatmosphäre. In Kombination mit einer großen Terrasse, einer Outdoor-Küche sowie einem Carport erfüllt das Satteldachhaus die hohen Ansprüche einer modernen Familie des 21. Jahrhunderts.

Satteldachhäuser – die Vorteile

Ein modernes Satteldachhaus überzeugt mit seinem schlichten Design, mit dessen Hilfe es sich in praktisch jeder Landschaft integriert. Dank dem simplen Konstruktionsprinzip sind viele Variationen bei der Dachneigung und Traufhöhe möglich. Gleichzeitig profitieren diese Gebäude von einem witterungsbeständigen Dach, dessen Pflegeaufwand gering ist. Da die Konstruktion leicht auszuführen ist, belaufen sich die Kosten auf einem niedrigen Niveau – ideal für Bauherren mit geringen Budgets.

Der Raum unter dem Satteldach kann zum Wohnen verwendet werden. Dann sollte die Dachneigung aber flach (etwa 25 Grad) sein, damit hohe Möbel untergebracht werden können. Je steiler die Dachneigung, desto eingeschränkter ist der Wohnraum.

Die Nachteile eines Satteldachhauses

In schneereichen, windigen oder regnerischen Regionen wird man bei der Gestaltung des Daches nicht ganz so viel Freiraum haben. Wo es häufig regnet und stürmt, muss der Winkel des Satteldaches sehr steil sein; dann trocknet die Dachfläche schneller und es kommt nicht zu Schäden.

Für schneereiche Regionen kommt ein flaches Satteldach infrage, damit Schneemassen nicht vom Dach rutschen und somit Menschen oder Fahrzeuge beschädigen. Für steilere Dächer werden Schneefanggitter benötigt.

Neben der eingeschränkten Winkelwahl gibt es noch einige Nachteile, die von dem gewählten Dachstuhl abhängen:

  • Pfettendachstuhl: Die stützenden Fetten können störend wirken; sie lassen sich aber in die Wände integrieren, wenn das Dachgeschoss groß ist.
  • Sparrendachstuhl: Die Spannweite ist bei dieser Konstruktion klein; nur mit einer steilen Dachneigung wird der Wohnraum unter dem Dach größer.

Haus oder Bungalow mit Satteldach?

Ein Satteldachhaus steht in zwei Ausführungen zur Verfügung, je nachdem, welche Vorzüge die Bauherren haben und wie groß ihr Raumbedarf ist:

  1. zweistöckig als Haus
  2. einstöckig als Bungalow

Ein Bungalow hat im Regelfall eine Wohnfläche von weniger als 100 Quadratmetern und eine recht niedrige Dachneigung (unter 30 Grad). Bei einem zweistöckigen Haus mit Satteldach ist die Wohnfläche im Regelfall größer als 100 Quadratmeter und die Dachneigung beträgt mehr als 30 Grad. Der Raum unter dem Dach kann als Wohn- oder Abstellraum verwendet werden.

Für welchen Haustyp man sich entscheidet, hängt von den persönlichen Wünschen und seinem Budget, aber auch dem Grundstück ab.

Energieeffiziente Bauweise

Auch wenn sich bei der Bauweise dieses Hauses wenig geändert hat, so sind in den letzten Jahren die Anforderungen bezüglich der Energieeffizienz gestiegen. Heute werden modernste Baustoffe und effiziente Haustechnik genutzt, damit das Haus möglichst wenig Energie benötigt – das wirkt sich positiv auf die Umwelt und den Geldbeutel der Hausbewohner aus.

Ein Satteldachhaus kann natürlich getreu der KfW-Effizienzklassen errichtet werden. Dann ist es möglich, den Hausbau eventuell mit einem zinsgünstigen Darlehen zu verbinden.

Die Dachform an die Region anpassen

Mit einem Satteldachhaus kann man wenig falsch machen, denn es ist die mit Abstand am häufigsten vorkommende Bauform in Deutschland. Dennoch gibt es Ausnahmen. Generell gilt: Es ist gewünscht, dass ein harmonisches Bild entsteht. Die Dächer müssen sich also ähneln – und zwar in Sachen Neigung, Form und Material; Kompromisse sind nur selten durchsetzbar.

Auf ein Satteldach Türmchen und Gauben setzen, mag Aufmerksamkeit auf den Bauherren ziehen, aber keineswegs von einer positiven Seite. Solche Sonderwünsche sind nicht nur teuer, sie passen oftmals nicht ins Stadtbild und sind selten zulässig. Bevor man sich also Gedanken um die Dachform macht, sollte man nachfragen, was überhaupt erlaubt ist.

Zusammenfassung

Wer es unkompliziert und kostengünstig mag, für den ist das Satteldachhaus die richtige Entscheidung. Dank seiner simplen Konstruktion halten sich die Kosten und die Bauzeit in Grenzen. Dennoch wirkt es nicht langweilig, was es in erster Linie den Fortschritten im Bereich Bautechnik und -materialien zu verdanken hat.

Artikelbild: bildlove / Bigstock.com


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