Silikonfugen ziehen: Anleitung Schritt für Schritt

Silikonfugen ziehen: Anleitung Schritt für Schritt

Ob in der Küche oder im Badezimmer – Heimwerker kommen um das Ziehen von Silikonfugen nicht herum. Früher oder später müssen sie den Umgang mit der Druckpistole erlernen. Fugen haben eine begrenzte Lebensdauer und müssen erneuert werden.

Für Anfänger ist es gar nicht so einfach, Silikonfugen zu ziehen. Profis haben die Technik innerhalb von Jahren gemeistert und perfektioniert. Heimwerker stehen in der Regel wenige Tage zur Verfügung, den Vorgang zu erlernen. Aus diesem Grund informieren wir in diesem Artikel ausführlich über die Technik und was zu beachten ist.

Silikon – ein praktischer Dichtstoff

Silikon ist ein Dichtstoff, der von Heimwerkern in vielen Situationen verarbeitet wird. Fälschlicherweise wird Silikon häufig mit Acryl verwechselt. Beides sind Dichtstoffe, jedoch eigenen sie sich nicht für dieselben Zwecke. Silikon kann man beispielsweise nicht überstreichen.

Auch beim Silikon gibt es Unterschiede zwischen einzelnen Produkten. Die Industrie hat verschiedene Silikonprodukte für unterschiedliche Zwecke entwickelt:

  • für Trockenräume
  • für Nassräume
  • pilzhemmend
  • und so weiter

Heimwerker sollten beim Kauf genau darauf achten, wofür das Produkt gedacht ist. In den meisten Fällen wird sogenanntes Sanitärsilikon benötigt. Wie der Name bereits sagt, handelt es sich ein Produkt für die Küche und das Bad. Dieses Silikon unterdrückt die Pilzbildung.

Die Fuge vorbereiten

Bevor Heimwerker Silikonfugen ziehen können, sind einige Vorarbeiten zu erledigen. Je nachdem, ob eine Silikonfuge vorhanden ist, muss diese zunächst entfernt werden. Für diesen Vorgang kommen verschiedene Werkzeuge infrage, beispielsweise ein Spachtel oder Fugenkratzer. Die einzelnen Schritte zum Entfernen von Silikon haben wir hier beschrieben.

Nachdem das Silikon entfernt wurde, muss die Fuge gesäubert werden – entweder trocken oder nass. Falls Sie sich für eine Nassreinigung entschieden haben, sollten Sie der Fuge ausreichend Zeit zum Trocknen geben.

Nach der Säuberung folgt der nächste Schritt der Vorbereitung: das Abkleben. Mit Klebeband sorgen Sie dafür, dass das Silikon nicht benachbarte Fliesen oder andere Materialien verschmutzt. Sie sparen sich auf diese Weise viel Arbeit.

Das Klebeband hilft Anfängern, eine gerade Bahn zu ziehen.

Der nächste Schritt ist optional und nicht immer notwendig. Falls die Fuge groß ist, lohnt es sich, sie mit einer Rundschnur zu füllen. Auf diese Weise sparen Sie viel Silikon. Der Durchmesser der Rundschnur ist so zu wählen, dass sie mit etwas Kraftaufwand in die Fuge gedrückt werden muss. Auf diese Weise wird die Fuge komplett gefüllt.

Silikonfugen schrittweise ziehen

Nachdem alle Vorbereitungen getroffen sind, kann der Heimwerker mit dem Verfugen beginnen:

  1. Die Silikonkartusche in die Druck- oder Akkupistole einsetzen.
  2. Kartusche mit einem Cutter in einem 45-Grad-Winkel in Fugenbreite abschneiden.
  3. Drücken Sie nun den Hebel und pressen Sie die Silikonmasse großzügig in die Fuge. Etwa ein bis zwei Millimeter Silikonmasse sollten überstehen.
  4. Der gesamte Prozess sollte in einem Vorgang erfolgen. Dabei keine Spalten oder Ritze freilassen.
  5. Nachdem eine Bahn beendet wurde, können Sie eine weitere Bahn verfugen.

Das Silikon wurde nun erfolgreich in die Fuge gespritzt. Nun muss das Material geglättet werden, damit es eine schöne Form erhält. Für diese Arbeit sind im Handel spezielle Glättmittel erhältlich. Sie verhindern, dass das klebrige Silikon am Glättwerkzeug haftet.

Sprühen Sie die Fuge mit Glättmittel ein. Ein klassisches Rezept ist die Mischung aus Spüli und Wasser, welches Sie in eine alte Sprühflasche geben können. Warum wir dieses Hausmittel nicht empfehlen, erklären wir später. Streichen Sie anschließend die Fuge mit einem Silikonlöffel und dann mit Ihrem Finger glatt.

Drücken Sie die Silikonmasse in einem Zug in die Fuge, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen. Mit dem Finger benötigen Sie etwas Übung, deshalb empfehlen wir ein spezielles Glättwerkzeug.

Wenn Sie Kreppband zum Abdichten verwendet haben, müssen Sie dieses nur noch lösen. Respektieren Sie abschließend die Aushärtezeiten des Herstellers (siehe Silikonkartusche).

Silikon und Spülmittel: Keine gute Mischung?

Im Internet sind immer wieder Rezepte zu Hausmitteln zu finden, die Heimwerkern Geld sparen sollen. Die Mischung aus Spüli und Leitungswasser wird als eine Alternative zum Glättmittel aus dem Handel empfohlen. Das Problem: Das Spülmittel greift in einigen Fällen das Silikon an. Nachdem das Dichtmittel ausgehärtet ist, bleibt eine spröde wirkende Silikonfuge zurück. Es ist davon auszugehen, dass Silikon durch das Besprühen von Spülmittel seine Elastizität verliert und die Fuge nicht länger abdichtet.

Das Problem mit dem Spülmittel muss nicht zwingend auftreten. Es gibt jedoch Silikonprodukte, die sich mit bestimmten Sorten Spüli nicht vertragen. Im schlimmsten Fall riskieren Sie, die gesamte Arbeit wiederholen zu müssen.

Heimwerker, die eine Silikonfuge in der Küche gezogen haben, sollten dieses Problem kennen. Die Küche wird häufig mit scharfen Reinigungsmitteln geputzt – und diese greifen die Fugen an. Nach wenigen Jahren sieht die Fuge nicht mehr ansehnlich aus und sie ist ausgehärtet. Es wird Zeit, sie zu erneuern. Verzichten Sie also auf Spüli als Ersatz für Glättmittel, wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten.

Zusammenfassung

Das Ziehen von Silikonfugen ist mit ein wenig Können und kleinen Vorbereitungsarbeiten verbunden. Wer unsere Anleitung und Hinweise befolgt, wird sich über neue Fugen freuen.

Artikelbild: © sima / Shutterstock


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