Streichputz auf Rigips: So funktioniert es!

Streichputz auf Rigips: So funktioniert es!

Der Trockenbau hat viele Fans unter den Heimwerkern. Schnell und mit wenig Aufwand können neue Wände, neue Raumaufteilung und andere Dinge im eigenen Heim geschaffen werden. Doch die Rigipswände (auch Gipskartonplatten genannt) sehen nicht besonders ansehnlich aus. Ein Putz ist notwendig. Dabei stehen viele verschiedene Putzarten zur Auswahl. Wer zu sogenannten Streichputzen greift, kann einfach, günstig und schnell die Trockenwand verkleiden. Doch auch hier gilt: Besonderheiten und Tipps beachten!

Streichputz: Eigenschaften und Charakteristiken

Putz kommt immer dann zum Einsatz, wenn eine Wand, Decke oder Fassade optisch aufgewertet werden soll. Im Innenbereich sind andere Putze möglich als an der Außenseite. Diese werden unter anderem unterschieden in:

  • Bindemittel
  • anorganisch wie Kalk, Lehm und Zement
  • organisch wie Gips und Kunstharz
  • Putzstärke (Körnung)
  • Oberflächengestaltung
  • Putztechnik
  • Funktion

Der Streichputz ist dabei oft ein Dekorputz, der einfach durch Streichen aufgetragen werden kann. Er bildet dennoch eine organisch wirkende Struktur und kann je nach Belieben danach mit Farbe überstrichen werden. Er kann mit einem Pinsel oder einer Bürste aufgetragen werden. In manchen Fällen wird auch Rollputz als Streichputz bezeichnet – dieser kann wie eine Wandfarbe mit der Farbrolle aufgetragen werden. Beide Varianten sind vor allem für Anfänger und Laien geeignet, die nicht viel Putzerfahrung haben (im Gegensatz zum Edelputz, der ein Glättewerkzeug benötigt.) Streichputz gibt es sowohl auf Kalk- und Lehmbasis aber auch in der Kunstharzvariante. Je gröber seine Körnung, desto stärker die Struktur. Der Streichputz ist gerade bei Heimwerkern sehr beliebt, denn er lässt sich schnell verarbeiten und gut auftragen, zudem ist er langlebig. Oft bietet der Handel fertige Produkte an oder aber der Putz muss lediglich mit Wasser angerührt werden. Auch kann Streichputz bereits farbig erstanden werden.

Die Vorteile auf einen Blick:

  • schnelle Verarbeitung
  • Struktur entsteht beim Auftragen
  • Struktur auch nachträglich möglich
  • nachträglich streichbar
  • lange Lebensdauer

Doch Streichputz hat auch einige Nachteile:

  • dünne Schicht
  • deckt keine Unebenheiten ab
  • braucht Grundierung

Diese Putzart ist oft ziemlich flüssig, daher wird nur eine geringe Schichtdicke erreicht. Unebenheiten unter dem Putz werden so nicht ausgeglichen, sondern vielmehr sogar optisch verstärkt. Daher bedarf es bei Streichputz einige Vorbehandlungen. Ebenso muss oft eine Grundierung hinzugefügt werden, vor allem bei Untergründen, die sehr saugfähig sind.

Streichputze aus Kalk lassen Luft an die Rigipsplatten und sind somit eine gute Vorbeugung gegen Wohnschimmel. Lehmstreichputze absorbieren sogar Schadstoffe und Gerüche.

Streichputz auf Rigips: Die Vorbereitungen

Aufgrund der dünnen Schicht des Streichputzes ist vorher eine Inspektion der Gipskartonwand notwendig. Denn Unebenheiten, Löcher oder rissige Stellen sollten vorher beseitigt werden, da der Streichputz diese nicht abdeckt. Gibt es Schraubenlöcher? Ist alte Tapete vollständig entfernt? In vielen Fällen reicht dazu Spachtelmasse, andere Unebenheiten können mit Schleifpapier beseitigt werden. Gips ist nur bedingt geeignet, er neigt beim Trocknen zu Rissen. Der nächste Arbeitsschritt kann erst erfolgen, wenn die Ausbesserungen vollständig ausgetrocknet sind. Ein weiterer Schritt ist vor dem Verputzen notwendig, denn Gipskartonplatten sind ein stark saugender Untergrund. Daher sollte unbedingt eine Grundierung aus Tiefengrund vor dem Streichputz aufgetragen werden. Als letzter Schritt der Vorbereitungen gilt das Abkleben der Stellen, die nicht verputzt werden sollen.

Der Handel bietet spezielle Grundierungen an, die auf Rigips abgestimmt sind. Hier sollte nicht zu einer nicht passenden Variante gegriffen werden. Aufdrucke auf der Packung beachten!

Das eigentliche Verputzten: Eine Anleitung

Wer sich für Streichputz auf seine Rigipsplatten entscheidet, braucht nicht viele Materialien (je nach Putzprodukt):

  • Eimer
  • Rührquirl
  • Wasser
  • Abkleberolle
  • Grundierung
  • Streichputz
  • Pinsel/Quast
  • Farbe nach Belieben

Ist der Streichputz nicht als fertiges Produkt erstanden, muss er meist erst angerührt werden. Ist Farbe im Spiel, sollte der clevere Heimwerker so lange rühren, bis keine Farbschlieren mehr zu sehen sind. Abkleberolle und Grundierung sind bereits bei den Vorbereitungen zum Einsatz gekommen. Dann kommt das eigentliche Verputzen. Dazu sollte bei Streichputz immer der gleiche Pinsel oder die gleiche Bürste (Quast) verwendet werden. Denn unterschiedliche Utensilien produzieren auch verschiedene Strukturen – das gilt bereits, wenn nur die Größe des Pinsels sich ändert. Daher empfiehlt es sich, am Anfang auf einer Stelle mit den unterschiedlichen Werkzeugen die verschiedenen Optiken auszuprobieren: Experimentieren ist angesagt.

Möglich sind Längsstriche oder Querstriche, aber auch beide Richtungen können miteinander verbunden werden. Wer mag probiert auch Bögen. Ist die gewünschte Struktur gefunden, sollten Pinsel oder Bürste nicht mehr gewechselt werden. Dann muss das Auftragen des Putzes mit gleichmäßigen Bewegungen geschehen, die Enden der Motion sollten überlappen. Das bringt in den meisten Fällen eine gleichmäßige Struktur auf der gesamten Wand.

Zusammenfassung

Wer Rigipsplatten optisch verschönern will, kann zu verschiedenen Putzen greifen. Streichputz ist eine Variante, die sich vor allem für Anfänger und Laien gut eignet. Denn Streichputz ist günstig, einfach aufzutragen und bedarf keine besonderen Kenntnisse. Doch aufgepasst: Rigipsplatten brauchen eine Grundierung. Danach kann je nach Belieben mit oder ohne Farbe gearbeitet werden.

Artikelbild: © Dmitry Kalinovsky / Shutterstock


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