Streichputz innen verwenden

Streichputz innen verwenden

Die einfache Handhabung macht es möglich. Immer mehr Heimwerker wollen keine Tapete mehr an ihren Wänden und setzten auf Streichputz im Innenbereich. Denn der Putz hat eine längere Lebensdauer als die Papierschicht auf der Wand: Die Form bleibt über Jahre erhalten, eine Renovierung wird deutlich seltener notwendig.

Warum Streichputz? Die Vorteile

So mancher Heimwerker hat in seiner jahrelangen Karriere als Tapezierer den Putz im Innenbereich aus Respekt vor komplizierter Verarbeitung gemieden. Gerade diese Handwerker werden erstaunt über die einfache Verarbeitung sein. Streichputz hat zahlreiche Vorteile, die ihn für die Innenwände prädestinieren:

  • robust
  • langlebig
  • einfach anzuwenden
  • braucht keine Vorkenntnisse
  • kann mit Farbe versehen werden

Im Handel gibt es bereits fertige Produkte, die direkt verwendet werden können. Das macht das Putzen für den Heimwerker einfach. Untergrund vorbereiten, Ecken abkleben und den Streichputz einmalig aufgetragen – so leicht kann die Verarbeitung sein. Lediglich mit Pinsel oder Bürste wird er auf die Wand gebracht. Das können auch ungeübte Heimwerker. Gegenüber der Tapete hat der Streichputz eine längere Lebensdauer und ihn gibt es auch in besonders strapazierfähigen Varianten. Auch sind viele Produkte bereits mit Farbe versehen. Je nach Geschmack kann jedoch auch im Nachhinein der Putz mit Farbe dekoriert werden.

Auswahl: Welche Putze für welches Zimmer?

Es gibt verschiedene Putze, die auf Innenwände durch Streichen aufgetragen werden können. Sie unterscheiden sich aufgrund der Basisstoffe. Ist der Putz auf Kalkbasis aufgebaut, ist er ein natürlicher Putz, mineralisch und atmungsaktiv. Dieser Putz kommt vor allem mit Feuchtigkeit gut zurecht und kann sich auf feuchten Steinmauern gut machen. Auch in Bereichen der Wohnung, in denen viel Feuchtigkeit herrscht, ist Kalkputz geeignet: wie beispielsweise in der Küche oder im Bad. Ebenso hat er schimmelhemmende Eigenschaften. Eine weitere Variante sind Kunstharzputze – auch Dispersionsputz genannt. Sie zeichnen sich vor allem durch eine enorm hohe mechanische Widerstandsfähigkeit aus – hier platzt selten etwas ab. Das lässt Kunstharzputze besonders gut in Kinderzimmern, Werkzeugräumen oder anderen Arbeitszimmern erscheinen. Zu guter Letzt gibt es auch Streichputze auf Lehmbasis. Er kann zudem auch Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen. Dieser Putz sorgt für ein gutes Raumklima und eignet sich vor allem in Zimmern, die viel mit einer Zentralheizung erwärmt werden.

Wer schon beim Verputzen an die Entfernung denkt, sollte Lehmputz verwenden. Denn dieser lässt sich im Gegensatz zu anderen Streichputzen leicht entfernen: mit Wasser und Abschaber.

Nicht nur für Wände geeignet: Streichputz auf die Decke

Ein weiterer Vorteil von Streichputz im Innenbereich ist auch die Möglichkeit, ihn an der Decke zu verwenden. Hier sollte das gleiche Produkt wie an der Wand im Zimmer aufgebracht werden. Lediglich die Verarbeitung ist – wie beim Malern – ein wenig komplizierter. Hier empfiehlt es sich, eine Verlängerungsstange zu verwenden, um mit Malerrolle oder Bürste die Decke einfach zu erreichen. Wer mit einer Leiter an der Decke arbeiten will, braucht eine professionelle Eimerbefestigung, um mühsames Auf- und Absteigen zu vermeiden. Hier sind Systemleitern zu empfehlen, die sich auch zu einem Gerüst umbauen lassen. Manche Modelle lassen sich auch durch Rollen einfach verschieben. Ebenso sollte für das Verputzen der Decke in einen Schutzanzug investiert werden. Dieser schützt optimal vor herabspritzenden Produktresten beim Verarbeiten. Achtung: Eine Kapuze sollte dabei sein!

Überstreichen: Sonderfälle im Innenbereich

In vielen Fällen steht in den eigenen vier Wänden keine rohe Wand. Viele Mauern sind bereits mit dekorativen Oberflächen versehen. Doch auch hier kann der Streichputz in vielen Fällen einfach drüber gestrichen werden. Bei Tapete ist dies möglich, wenn sie resistent gegen Feuchtigkeit ist. Das schließt viele Stofftapeten aus – diese müssen entfernt werden. Der unsichere Handwerker kann mit einem feuchten Schwamm die Tapeten testen. Entstehen keine Blasen, kann die Tapete ohne Bedenken mit Streichputz überstrichen werden. Aber auch älterer Putz muss nicht immer vor Auftragen des neuen Streichputzes entfernt werden. Wer Produkte mit Dispersionsfarben verwendet, kann diesen alten Untergrund durch mehrere Schichten verschwinden lassen.

Streichputz ist in vielen Fällen sehr dünn und überdeckt zwar Farben, aber keine Unebenheiten. Diese sollten vor dem Auftragen beseitigt werden.

Grundsatzfrage: Rollen oder Streichen?

Zahlreiche Streichputze für den Innenbereich eignen sich nicht nur für das Bestreichen der Wand, sie können auch mit einer Malerrolle aufgetragen werden. Hier werden diese Produkte oft Rollputz genannt. Der einzige Unterschied ist lediglich das Verwenden einer Rolle statt eines Pinsels. Das stellt den Heimwerker vor die Frage: Was ist besser? Je nach Wahl erscheint die Wand mit unterschiedlichen Strukturen. Wer rollt, lässt die Körnung besonders sichtbar werden. Die Malerrolle sollte daher vor allem bei Streichputz mit großer Körnung gewählt werden. Der Pinsel hinterlässt im Putz seine Striche, was gerade bei Kalkputz optisch sehr schön aussieht. Der Pinsel ist ebenso flexibler, kann als Rund- oder Flachpinsel gewählt werden und ahmt vor allem alte Putze zu rustikalen Zeiten nach.

Zusammenfassung

Der Streichputz kann im Innenbereich eine gute Alternative zur Tapete sein. Heimwerker, die ungeübt sind, können durch seine besonders einfach Handhabung die eigenen vier Wände verputzen. Der Streichputz ist robust und kann mit Farbe versehen sein. Auch die Decke eignet sich dafür. Mit den richtigen Materialien entstehen wunderschöne Strukturen.

Artikelbild: © cluckva / Shutterstock


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