Stromkabel und Leitungen im Haus verlegen: So geht’s!

Stromkabel und Leitungen im Haus verlegen: So geht’s!

Kabelsalat unter dem Schreibtisch, im Wohnzimmer oder in der Küche sind nicht nur sehr unordentlich, sondern auch gefährlich. Schnell stolpert ein Familienmitglied über ein loses Kabel und die überlasteten Steckerleisten führen zu einem Brand. Beim Neubau oder der Sanierung eines Hauses sollte deshalb darauf geachtet werden, dass der Elektriker ausreichend Leerrohre verbaut – und zwar in allen Räumen. Der Vorteil dieser Rohre ist, dass sie auch nachträglich die Möglichkeit bieten, neue Strom- und Kommunikationsleitungen zu verlegen.

Werden im Laufe der Zeit neue Lichtschalter oder eine Gegensprechanlage benötigt, können die Leitungen ohne großen Aufwand verlegt werden. Leerrohre können durchaus auch in der Decke platziert werden. Wird über die Anschaffung eines Beamers nachgedacht, dann können dessen Anschlüsse bequem in der Decke versteckt werden. Wer die Leitungen in Eigenregie verlegen will, der findet im nachfolgenden Abschnitt passende Ratschläge dazu.

  • Kabelkanal oder Kabelrohr
  • Spannungsprüfer
  • Elektroschraubendreher
  • Steckdoseneinsatz
  • Steckdosenaufsatz

Definition und Grundregeln zum Strom

Bevor sich ein Laie für die Verlegung von Stromkabeln entscheidet, sollte er sich zunächst über das Thema informieren. Wie kommt der Strom eigentlich in die eigenen vier Wände? Der Strom wird über Hochspannungsleitungen vom Kraftwerk zu Transformatorstationen geleitet. Dort wird er auf eine Spannung von 230 beziehungsweise 400 Volt herabtransformiert. Über Erd- oder Freileitungen gelangt der Strom anschließend in die Hausanschlusskästen und weiter über die Hauptleitung zu den Hauptsicherungen. Durch den Zählerschrank fließt der Strom letztendlich zum Stromverteiler, wo Haussicherungen den eigenen Stromkreis absichern. Der Strom kann nur dann fließen, wenn eine Spannung vorhanden ist. Die Größte wird mit Volt (V) gemesse nund ist mit dem Druck aus den Wasserleitungen vergleichbar. Jede Spannung von mehr als 42 V ist für den Menschen bei Berührung lebensgefährlich. Die Stromstärke wird im Ampere (A) gemessen und ist vom Leitungswiderstand, welcher in Ohm (Ω) gemessen wird, abhängig.

Stromkabel verlegen

Das Verlegen von Stromkabeln kann von jedem Heimhandwerker durchgeführt werden. Es gilt allerdings auf einige wichtige Details zu achten. Bei der unsachgemäßen Verlegung können Stromkabel schnell zur Gefahrenquelle werden. Besonders im Garten reicht ein winziger Schaden an der Kabel-Ummantelung, durch Verwitterung oder falsches Umgraben beispielsweise, aus. Sollen Netzkabel jahrelang im Garten bleiben, sollten diese dementsprechend tief vergraben und abgesichert werden. Wird die Stromversorgung ausschließlich für den Anschluss von Leuchten und Lampen benötigt, ist die Installation der Niedervolt-Technik äußerst ratsam. Solche Kabel können selbst an der Oberfläche verlegt werden, da vom elektrischen Strom keine Gefahr ausgeht.

Die Kabel verstecken

Das größte Problem mit Kabeln ist das Chaos, das sie hinterlassen. Dieses wird von elektrischen Geräten wie Computern, Fernsehern und Telefonen verursacht. Es besteht die Möglichkeit, die Kabel in Kabelkanälen oder -rohren zu verstecken. Die Kanäle und Rohre können lackiert und so farblich angepasst werden. Optional lassen sie sich hinter elegante Plexiglasplatten oder Spanplatten verstecken. Mit einer indirekten Beleuchtung sieht die ganze Installation besonders gut aus.

Steckdosen installieren

Die Installation von Steckdosen ist heutzutage dank einfacher Steckmodule völlig unproblematisch. Praktischerweise sind die Zuleitungen bereits vorhanden, sodass die Steckdosen lediglich angebracht werden müssen. Vor Beginn der Arbeit muss zunächst immer der Strom abgestellt werden. Um auf Nummer sicher zu gehen, kann zusätzlich der Hauptstrom mithilfe des FI-Schutzschalters abgestellt werden. Eine weitere Vorsichtsmaßnahme ist die Überprüfung der Spannungsfreiheit.

Abdeckungen austauschen

Oftmals sind nur die alten Abdeckungen unschön geworden und müssen ausgetauscht werden. Mit einem Schraubenzieher müssen die Mittelschrauben gelöst werden. Die Abdeckungen können anschließend abgenommen und ausgetauscht werden. Achtung: Eine Kompatibilität mit dem inneren Steckmodul muss vorhanden sein. Idealerweise sollten Abdeckungen desselben Herstellers gekauft werden.

Den Steckdoseneinsatz erneuern

Nachdem die Abdeckung gelöst wurde, ist der Steckdoseneinsatz sichtbar. Dieser ist in der Regel mit zwei sogenannten Spreizkrallenschrauben fixiert. Werden diese gelöst, kann der Einsatz abgenommen werden. Er hängt allerdings noch an den notwendigen Stromkabeln:

  • der Stromleiter ist braun oder schwarz, selten sogar rot oder weiß
  • der Schutzleiter ist grün-gelb (Erdung)
  • der Neutralleiter ist blau

Durch das Abklemmen der Stromkabel kann der Steckdoseneinsatz komplett entfernt werden.

Soll ein neuer Einsatz installiert werden, dann wird der Schutzleiter in die mittlere Anschlussklemme geführt. Der Neutralleiter und der Stromleiter werden links und rechts angebracht. Als Nächstes wird der Steckdoseneinsatz wieder in die Wand eingeführt und mit den Spreizkrallenschrauben befestigt. Dabei ist zu beachten, dass keine Stromkabel beschädigt werden. Abschließend werden Rahmen und Abdeckinnenteil befestigt und die Installation der Steckdose ist abgeschlossen.

Artikelbild: © Nagy-Bagoly Arpad / Shutterstock


2 Kommentare

  1. Mian 09.01.2019 11:37 Uhr

    Wenn man schon dabei ist und die Elektroinstallation durchführt, warum nicht eine Gebäudeautomatisierung? Die Firma Elektro Hagen GesmbH &Co KG meint, dass man damit Energie sparen kann. Eigenenergie spart man auch dabei. Falls jemand sich dafür interessiert

    direkt antworten
  2. Joachim Hussing 03.01.2020 19:29 Uhr

    Danke für den Artikel über Elektroinstallateur. Ich habe mich nie wirklich mit dem Thema auseinander gesetzt, aber mein Freund hat letztens davon gesprochen. Deswegen ist es echt gut, dass ich diesen Beitrag gefunden habe. Sehr hilfreich!

    direkt antworten

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