Teichpflanzen einsetzen: Die richtige Vorgehensweise

Teichpflanzen einsetzen: Die richtige Vorgehensweise

Viele Hobbygärtner bauen an einem schönen Platz in ihrem Garten einen Teich. Es bereitet ihnen nicht nur viel Freude, den Teich anzulegen, sondern sie erfreuen sich auch gerne an dem Gewässer und bepflanzen ihn mit Wasserpflanzen, um sich ihre eigene kleine Wohlfühl-Oase im Garten zu schaffen. Damit der Gartenteich sauber und algenfrei bleibt, benötigt er jedoch viel Pflege. In erster Linie helfen Teichpflanzen dabei, das Wasser frei von Algen zu halten. Sie filtern wichtige Nährstoffe aus dem Wasser und nutzen sie für ihr eigenes Wachstum. Dementsprechend fehlt den Algen die Nahrungsgrundlage. Aus diesem Grund sollten Sie zahlreiche Pflanzen in Ihren Teich einsetzen, um für eine natürliche Klärung zu sorgen und Algen zu vermeiden. Geeignete Teichpflanzen finden Sie in nahezu jeder Gärtnerei. Dekorative Wasserpflanzen wie den weißrandigen Kalmus (Acorus calamus „Variegatus“) gibt es dort ebenso wie jene Gewächse, die sich speziell zur Wasserklärung eignen. Dazu gehören zum Beispiel Froschlöffel (Alisma), Binsen (Juncus), Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis), Igelkolben (Sparganium), Schwanenblume (Butomus) und Wasserschwertlilie (Iris). Allerdings gibt es ein paar Dinge, die Sie beachten sollten, wenn Sie Teichpflanzen kaufen und einsetzen möchten. Die Tipps aus diesem Heimhelden-Ratgeber werden Ihnen beim Pflanzen der Wassergewächse auf jeden Fall helfen.

Ins tiefe oder flache Wasser?

Damit die Teichpflanzen gut gedeihen, ist es wichtig, sie in der richtigen Wassertiefe einzusetzen. Bevor Sie die Pflanzen kaufen, sollten Sie daher am besten zunächst überprüfen, wie tief die verschiedenen Zonen in Ihrem Gartenteich sind. Messen Sie dabei von der oberen Kante der Teicherde bis zur Oberfläche des Gewässers. Meist liegt die tiefste Stelle im Teich bei 80 bis 100 Zentimetern. Wenn Sie davon nun die Höhe eines großen Pflanzkorbs subtrahieren, ergibt sich eine Tiefe von 60 bis 80 Zentimetern. Das ist für die meisten Seerosen eine optimale Tiefe. Kalmus, Blumenbinse und Scheincalla sind so schwachwüchsig, dass Sie sie auch direkt in die Teicherde einsetzen können. Lediglich für Pflanzen, die sich stark ausbreiten, sollten Sie unbedingt einen stabilen Gitterkorb verwenden. Andernfalls würden sie sich in wenigen Jahren extrem im Teich ausbreiten. Das gilt zum Beispiel für:

  • Schilf
  • Breitblättriger Rohrkolben
  • Rohrglanzgras

Selbstverständlich können Sie die Gitterkörbe aber grundsätzlich für alle Arten von Teichpflanzen verwenden, wenn Ihnen das lieber ist.

So gehen Sie beim Pflanzen vor

Der Topf, in dem Sie die Pflanzen kaufen, eignet sich nicht für eine dauerhafte Teichbepflanzung. Bevor Sie die Wasserpflanzen im Gartenteich einsetzen, sollten Sie sie deshalb in einen Kunststoffkorb umpflanzen. Die Körbe sollten ein wenig größer sein als der Wurzelballen. Rund um den Ballen wird Teicherde aufgefüllt. Sie ist deutlich nährstoffarmer als normale Pflanzenerde. Letztere würde nur unnötige Nährstoffe in den Teich bringen und somit das Wachstum von Algen anregen. Alternativ können Sie auch kalkfreien Kies oder gebrochenes Tongranulat als Substrat für die Wasserpflanzen verwenden.

Für Koi-Teiche ist grober Kies ideal. Andernfalls könnten die Fische die Wurzeln aus den Körben heraus wühlen.

Um Ausschwemmungen von Kies, Blähton und Erde zu vermeiden, sollten Sie das Substrat mit großen Kieseln abdecken.

Welche Pflanztiefe benötigen Seerosen?

Seerosen gehören zu den beliebtesten Teichpflanzen. Sie werden in verschiedenen Größen angeboten. Allerdings können Seerosen nur blühen, wenn die von ihnen bevorzugte Pflanztiefe auch wirklich beachtet wird. Als Pflanztiefe bezeichnet man dabei den Abstand zwischen der Wasseroberfläche und dem Austrieb der Seerose. Sofern die Wassertiefe also einen Meter beträgt und Sie die Seerose in ein 30 Zentimeter hohes Gefäß pflanzen, beträgt die Pflanztiefe lediglich 70 Zentimeter. Nur wenn direkt in den Teichgrund gepflanzt wird, liegt die Pflanztiefe bei einem Meter.

Achten Sie auf jeden Fall darauf, dass Sie große Sorten, die für tiefes Wasser gedacht sind, nicht zu flach einpflanzen. Andernfalls bilden sie zwar viel Laub, aber kaum Blüten. Flache Sorten hingegen dürfen nicht zu tief gesetzt werden, denn dann würden sie die Wasseroberfläche kaum erreichen.

Zwerg-Seerosen etwa benötigen nur rund 10 bis 20 Zentimeter Wasser oberhalb des Austriebs. Werfen Sie beim Kauf daher einen genauen Blick auf die gewünschte Pflanztiefe.

Ein sanfter Übergang von Ufer- zu Teichpflanzen wirkt besonders harmonisch

Sehr schön wirkt die Teichbepflanzung, wenn die Wasserfläche harmonisch in ihre Umgebung eingebunden wird. Das gelingt, indem Sie darauf achten, einen fließenden Übergang zwischen den Blumenbeeten in der Umgebung des Teichs und den Teichpflanzen zu schaffen. Legen Sie am Teichufer Beete an, die sich direkt an die Sumpfzone anschließen, ohne mit dem Teichwasser in Kontakt zu geraten. Dafür eignen sich alle üblichen Beetstauden. Achten Sie darauf, dass die Stauden, die Sie in der Übergangszone pflanzen möchten, optisch eine harmonische Einheit mit den Wasser- und Sumpfpflanzen bilden. Das gilt zum Beispiel für Wiesenraute und Taglilie. Für den schattigen Teichrand eignen sich Silberkerze und Funkie. Denken Sie aber auch daran, einen Teil des Teichrands nicht zu bepflanzen, damit Sie dort eine Bank aufstellen und in Ruhe an Ihrem Gartenteich sitzen können.

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Welche Tiefwasserpflanzen gibt es?

Für eine Wassertiefe von 30 Zentimetern und mehr kommen nur wenige Teichpflanzen in Frage. Hier hat die Seerose ganz klar die Nase vorn. Sie überzeugt mit ihren wunderschönen, herzförmigen Schwimmblättern und den prächtigen Blüten. Die bevorzugte Wassertiefe liegt je nach Sorte zwischen 50 und 80 Zentimetern. Nur kleinere Sorten wie „Walter Pagels“ oder „Froebelii“ sind auch mit 30 bis 40 Zentimetern Wassertiefe zufrieden. Darüber hinaus gibt es sogar starkwüchsige Sorten, die sich auch für Tiefen von mehr als einem Meter eignen. Dazu gehört die „Gladstoniana“.

Welche Pflanzen kommen für das flache Wasser am ehesten in Frage?

Zahllose Pflanzen eignen sich für das flache Wasser im Gartenteich mit einer Tiefe von 10 bis 30 Zentimetern. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Sumpf-Schwertlilie
  • Blumenbinse
  • Herzblättriges Hechtkraut

Diese drei Pflanzen blühen sehr auffällig und lassen ihre Blütenstiele teilweise bis zu einem Meter aus der Wasseroberfläche hervorragen. Besonders das Herzblättrige Hechtkraut hat auffällige Blüten, die den ganzen Sommer über unermüdlich in klarem Blau zu sehen sind. Es sollte am besten in einer Pflanztiefe von 30 Zentimetern gepflanzt werden, denn dann ist es gut vor Frost geschützt.

Welche Sumpfpflanzen eignen sich für den Teichrand?

Viele schöne Blütenstauden fühlen sich am sumpfigen Teichrand wohl.

Allerdings müssen die dort eingepflanzten Gewächse auch mit wechselnden Bedingungen zurechtkommen: Teilweise ist der Boden sumpfig, er kann aber in längeren Trockenperioden auch austrocknen und sogar kleine Überschwemmungen sind möglich.

Eine Pflanze, die das aushält und sehr beliebt für den Teichrand ist, ist die Scheincalla. Sie zeigt schon im Frühjahr erste außergewöhnliche Blüten und bildet später Blätter, die bis zu einem Meter groß werden können. Allerdings braucht die Pflanze eine Bodenschicht mit einer Dicke von wenigstens 40 Zentimetern. Darüber hinaus sind auch die Sumpf-Dotterblume und die Wiesen-Schwertlinie ideal für die Sumpfzone am Teichrand.

Zusammenfassung

Eine üppige Teichbepflanzung ist nicht nur aus optischen Gründen erstrebenswert, sondern auch, weil die Gewächse einer starken Algenbildung im Gewässer vorbeugen. Beim Einsetzen der Pflanzen ist es wichtig, auf die gewünschten Wassertiefen der einzelnen Pflanzenarten zu achten, weil sie nur dann gut gedeihen und blühen werden. Bei wuchernden oder nicht winterharten Teichpflanzen empfiehlt es sich, die Gewächse nicht direkt in den Teichboden einzupflanzen, sondern für die Kultivierung Gitterkörbe aus Kunststoff zu verwenden.

Artikelbild: amberleyf / Bigstock.com


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