Trockenestrich mit Fußbodenheizung – Vorabüberlegungen und Hinweise

Trockenestrich mit Fußbodenheizung – Vorabüberlegungen und Hinweise

Wenn eine Fußbodenheizung in den Estrich verlegt werden soll, müssen ganz bestimmte Vorgaben berücksichtigt werden. Wichtig ist vor allem, dass der richtige Estrich in der korrekten Bauweise verwendet wird. Es gibt verschiedene Systeme, weshalb sich viele Heimwerker fragen, worauf sie achten sollten, wenn sie eine Fußbodenheizung in den Estrich integrieren möchten. Grundsätzlich gilt dafür die DIN Norm 18560. Für Fußbodenheizungen sind demnach sowohl Zementestriche als auch Anhydrit geeignet. Wer hingegen mit Trockenestrich renovieren möchte, muss genau aufpassen. Er kann nur für bestimmte Fußbodenheizungen zum Einsatz kommen. Klären Sie auf jeden Fall vor dem Einbau mit dem Hersteller der Heizung ab, ob die Fußbodenheizung für den Trockenestrich geeignet ist. Das trifft nämlich auf sehr viele Ausführungen nicht zu. In diesem Heimhelden.de-Ratgeber erläutern wir Ihnen, worauf Sie bei der Kombination aus Trockenestrich und Fußbodenheizung achten sollten.

Die Fußbodenheizung wird immer beliebter

Fußbodenheizungen sind mittlerweile in fast jedem zweiten Ein- oder Mehrfamilienhaus zu finden. Dabei ist es egal, ob es sich um eine Elektro- oder Warmwasser-Fußbodenheizung handelt, denn beide Varianten bieten zahlreiche Vorteile:

  • Die Fußbodenheizung spart bis zu zwölf Prozent Energie, weil die Temperaturen dank der großflächigen Wärmequelle bis zu 2 Grad Celsius niedriger sind
  • Für viele verschiedene Bodenbeläge geeignet, egal ob Teppich, Parket, Fliesen, Kork oder Laminat
  • Die Fußbodenheizung ist behaglich, weil die Strahlungswärme von unten die Füße angenehm wärmt
  • Sie ist umweltfreundlich, weil sie mit alternativen Energien wie Solarkollektoren und Wärmepumpen kombiniert werden kann
  • Die Fußbodenheizung ist sauber und eignet sich für Allergiker, weil kaum Staub aufgewirbelt
  • Die Gefahr für Schimmelpilzbildung minimiert sich
  • Sie setzt die Optik im Raum nicht herab, sondern verschwindet unsichtbar unter dem Fußboden, während bei anderen Heizsystemen die Elemente zum Heizen meist als störend empfunden werden
  • Die Sicherheit einer Fußbodenheizung ist hoch, denn sie genügt den Qualitätsstandards des deutschen Normenausschusses und damit den höchsten Standards in Europa
  • Eine Fußbodenheizung kann sowohl im Neubau als auch im Bestandbau integriert werden, denn es gibt auch für Althausmodernisierungen spezielle Systeme mit einer niedrigen Bauhöhe

Längst heizen Verbraucher nicht mehr nur die Wohn- und Schlafräume sowie die Küchen und Bäder mit der modernen Boden-Flächenheizung, sondern auch den Wintergarten und sogar den Keller. Bei der Montage gibt es aber trotzdem ein paar Dinge, auf die Sie achten sollten.

Die Ausführung als Fließestrich ist üblich

Normalerweise wird der Estrich einer Fussbodenheizung als Fließestrich ausgeführt. Das hat den Vorteil, dass das fließende Material die Heizungsrohre besser ummanteln kann. Zudem kann bei einem konventionellen Estrich keine derart hohe Material-Verdichtung erreicht werden.

Am besten eignen sich Calciumsulfatestriche als Fließestrich für die Verlegung einer Fußbodenheizung.

Diese Anhydrit-Estriche, die auch als Heizestriche bezeichnet werden, haben einen niedrigeren Aufheizzeitpunkt als Zementfließestriche. Deshalb setzt man auch im professionellen Bereich meist auf Calciumsulfatestrich als Heizestrich für den Aufbau einer Fußbodenheizung. Für eine besonders gute Heizwärmeübertragung der Heizrohre an den Boden sorgen bestimmte Zuschläge. Die Konstruktion muss so aufgebaut werden, dass die freiliegenden Rohrbögen mit einer Polsterung versehen sind. Erst dann darf die Rohrkonstruktion mit dem Fließestrich übergossen werden. Andernfalls drohen früher oder später Rohrbrüche.

Trockenestrich und Fußbodenheizung – oftmals eine problematische Kombination

Mitunter möchten Heimwerker jedoch Trockenestrich verwenden und trotzdem eine Fußbodenheizung verlegen. Das ist grundsätzlich möglich, aber nur unter bestimmten Voraussetzungen. Die Umsetzung gestaltet sich immer problematisch, denn Trockenestriche sind in Bezug auf die Wärmeleitung nicht so leistungsfähig. Meist werden daher zusätzliche Wärmeleitbleche eingebaut, damit dieser Nachteil ausgeglichen werden kann.

Trockenestrich ist ein Baustoff, der sehr viele Vorteile hat. Allerdings bedarf die Verwendung von Trockenestrich in Kombination mit der Fußbodenheizung einer sehr sorgfältigen Planung.

Ansonsten kann es sein, dass Sie später gravierende Nachteile in Kauf nehmen und mit einer ungenügenden Heizleistung leben müssen.

Der Aufbau von Trockenestrich bei vorhandener Fußbodenheizung sollte durch einen Fachmann erfolgen

Wenn bereits eine Fußbodenheizung vorhanden ist, ist es äußerst problematisch, den Trockenestrich selbst aufzubauen.

Holen Sie in diesem Fall unbedingt einen erfahrenen Fachmann zu Hilfe und sprechen Sie mit ihm noch einmal den Aufbau des Trockenestrichs mit Fußbodenheizung genau durch.

Hier ist die Wahl der Baustoffe wichtig für das Endergebnis. Feste Regeln gibt es in diesem Zusammenhang nicht, stattdessen kommt es auf die Erfahrung eines Fachmannes an, der Ihnen sicher gerne weiterhelfen wird.

Fertigsysteme sind die günstige und praktische Alternative

Alternativ bietet es sich an, auf Fertigsysteme auszuweichen. Sie werden für die meisten Einsatzbereiche angeboten und sind an die jeweiligen Situationen optimal angepasst. Die Nachteile, die der Trockenestrich gegenüber dem Fließestrich bei einer vorhandenen Fußbodenheizung hat, können durch solche Fertigsysteme fast komplett aufgehoben werden. Preislich liegen die Trockenestrich-Systeme mit Fußbodenheizung aber meist höher, als wenn Sie sich für das Einbringen von Fließestrich entscheiden.

Derartige Systeme werden von mehreren Herstellern wie etwa Norit angeboten. Die Estrich-Elemente weisen einen besonderen Aufbau auf und enthalten schon vorgefräste Aussparungen für die Leitungen. So kann eine perfekte Wärmeübertragung gewährleistet werden. Normalerweise verfügen derartige Systeme über eine Ausgleichsschüttung von 20 Millimetern, damit zum einen der dämmende Effekt und zum anderen der Ausgleich eventueller Unebenheiten sichergestellt werden kann. Auch als lastverteilende Schicht sind die Fertigsysteme normalerweise speziell abgestimmt. In der Regel werden die einzelnen Elemente nur ineinander geklickt.

Es gibt aber auch Systeme, bei denen die Kupferrohre der Heizung auf extra dafür gefertigte Systemplatten aufgebracht werden. Darüber werden dann die Wärmeleitbleche und die Wärmeleitlamellen montiert. Nun folgt noch eine Abdeckfolie und erst dann kommen die Trockenestrich-Elemente zum Einsatz. Ein solches System entspricht dann fast vollständig dem klassischen Aufbau von Trockenestrich mit einer Fußbodenheizung – lediglich mit dem Unterschied, dass hier die Elemente des Herstellers exakt aufeinander abgestimmt sind.

Zusammenfassung

Normalerweise kommt Fließestrich zum Einsatz, wenn eine Fußbodenheizung verlegt werden soll. Wer trotzdem Trockenestrich nutzen möchte, sollte sich an einen Fachmann wenden oder auf spezielle Fertigsysteme ausweichen. Bei Letzteren weisen die Estrich-Elemente einen besonderen Aufbau auf.

Artikelbild: © urfingus / Bigstock.com


1 Kommentar

  1. Shaft 03.09.2019 11:56 Uhr

    Einer der wichtigsten Punkte fehlen mir in diesem Beitrag
    Ich habe die gesamte Heizung in meiner souterrain Wohnung eingebaut selbst
    Und bin super zufrieden damit das wichtigste ist das man mindestens 14mm rohre verwendet
    Dadurch verschlammen die Rohre nicht so schnell
    Den verteiler habe ich direkt neben dem WC eingebaut somit kann ich die die Heizung ohne Probleme spülen wenns ist
    Das wichtigste ist mindestens 14mm Rohre verwenden mein Aufbau mit parkett hat insgesamt 7cm die Heizung ist super spring sofort an in 10 min in den anderen Obergeschossen habe ich den Standard und muss sagen eine Katastrophe nur bis der mal Temperatur hat dauern locker 1 St
    Ich bin mir ziemlich sicher in 10jahren wird sich das trockenbau System in allen Branchen durchsetzen
    Mfg shaft

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