Umzug mit Hund: Tipps für einen gelungenen Wohnungswechsel

Umzug mit Hund: Tipps für einen gelungenen Wohnungswechsel

Laut dem Verband für das Deutsche Hundewesen leben rund zehn Millionen Hunde in Deutschland. Die meisten Haustierbesitzer (7,89 Mio.) besitzen nur einen Vierbeiner. Für sie ist der Hund ein wichtiges Mitglied ihrer Familie. Deshalb möchten sie bei einem Umzug sichergehen, dass ihm nichts fehlt, er sich in der neuen Wohnung wohlfühlt und auch der Transport zum neuen Zuhause problemlos verläuft. Tipps und Ratschläge für den Wohnortwechsel gibt es im Anschluss.

Der Hund ist in Deutschland das zweitbeliebteste Haustier

Hunde genießen seit vielen Jahren eine ungebrochene Sympathie, wie eine Studie des Industrieverbandes Heimtierbedarf beweist. Ein Großteil der Nichthalter (70 Prozent) mag die Tiere und die überwiegende Mehrheit der Befragten ist sich darüber einig, dass Hunde eine wichtige Funktion in der modernen Gesellschaft erfüllen. Sie sind nicht nur ein simples Haustier, sondern ein Familienmitglied, welches unter anderem bei Vereinsamung helfen kann. Einige speziell ausgebildete Tiere (Blindenhunde) übernehmen lebenswichtige Aufgaben für eine bestimmte Personengruppe (blinde Menschen).

Hundebesitzer wissen, wie wichtig das Wohlergehen ihres Haustiers ist. Deshalb investieren sie viel Zeit und Geld, damit es dem Hund gut geht. Das ist auch bei einem Umzug wichtig, denn dieser kann für Haustiere, bedingt durch den Wechsel der gewohnten Umgebung, sehr stressig sein.

Eine passende Wohnung für sich und ihren Hund wählen

Rücksichtsvolle Hundebesitzer denken bei der Wohnungssuche an ihren tierischen Freund. Dieser hat sich an das Wohnumfeld gewöhnt und würde es am liebsten gar nicht verlassen. Doch ein Umzug findet meist aus einem guten Grund statt, sodass der Familie keine große Wahl bleibt. Sie kann den Wohnungswechsel aber nutzen, um dem Hund eine noch bessere Umgebung zum Leben zu bieten.

Folgende Tipps haben wir:

  • Liste mit Wünschen und Kriterien erstellen, die die neue Wohnung erfüllen muss.
  • Wenn möglich, sollte die neue Wohnung einen Garten besitzen, wo sich der Hund aufhalten kann.
  • Den Vermieter fragen, ob er Hunde erlaubt.

Grundsätzlich muss die neue Wohnung zur Familie und dem Vierbeiner passen. Ein Haus mit Garten ist nicht automatisch besser, wenn das Tier dort vereinsamt, weil die Herrchen mit ihm nicht mehr Gassi gehen. Kaum eine Hunderasse kann sich im Garten langfristig selbst beschäftigen, es sei denn, sie sind Wachhunde, die ihren Job sehr ernst nehmen.

Problematisch für Hunde könnte auch eine Wohnung in einem oberen Stockwerk sein. Verfügt das Gebäude nicht über einen Aufzug, muss der Hund jeden Tag Treppen steigen. In seinen jungen Jahren ist das meist kein Problem, doch auch Hunde altern und können unter Arthrose leiden, der häufigsten Gelenkerkrankung bei den Tieren. Kleine Hunde können ihre Besitzer die Treppen hinauf und herunter tragen. Bei größeren Rassen wird niemand diesen Kraftakt täglich ausführen möchten.

Große Haushalte, insbesondere Familien mit vielen (kleinen) Kindern, sollten darauf achten, dass die Wohnung groß genug für ihr Haustier ist. Jedes Lebewesen benötigt seinen persönlichen Rückzugsort – der Hund bildet keine Ausnahme. Einige Exemplare sind mit lauten Haushalten überfordert und möchten sich zurückziehen; andere geraten durch lautstarke Kinder in Aufregung und kommen nicht mehr zur Ruhe.

Den Hund vor dem Umzug an die Wohnung gewöhnen

Die Wahl ist gefallen und die Vorbereitungen für den Umzug beginnen in absehbarer Zeit. Bis Umzugskartons gepackt werden, sollten Haustierbesitzer die Gelegenheit nutzen, den Hund an das neue Zuhause zu gewöhnen:

  1. Den Hund vor dem Umzug bei einem Spaziergang zur neuen Wohnung bringen und ihn sein zukünftiges Revier erkunden lassen.
  2. Dem Vierbeiner sollte man die Gelegenheit geben, auch die Nachbarschaft zu entdecken.
  3. Bei jedem Wohnungsbesuch sind vertraute Gegenstände wie der Fressnapf oder Spielzeug mitzubringen, damit die Wohnung vertraut riecht.

Es kann vorkommen, dass sich der Hund nicht an die neue Wohnung gewöhnt hat und von zu Hause wegläuft. Für solche Fälle sollte sich an seinem Halsband ein Anhänger mit der Anschrift der Besitzer befinden.

Vorbereitungen für den Umzug

Ihr Hund hat sich so langsam an die Wohnung gewöhnt und seine Besitzer haben mit den Vorbereitungen für den Umzug begonnen. Einige Stunden sollten sie sich Zeit nehmen, um alle Gegenstände des Tieres in Umzugskartons zu packen.

  • Checkliste
  • Stift
  • Umzugskarton
  • Packpapier

Zunächst ist es ratsam, eine Checkliste zu erstellen. Welche Dinge gehören dem Hund, was braucht er nicht mehr und welches neue Zubehör verdient der Vierbeiner?

Folgende Dinge landen meist im Umzugskarton:

  • Fress- und Trinknäpfe
  • Hundefutter für die ersten Tage
  • eine benutzte Decke
  • das Lieblingsspielzeug
  • das gewohnte Trinkwasser
  • Medikamente

Es ist wichtig, Dinge wie das Lieblingsspielzeug oder eine benutzte Decke nicht wegzuwerfen. Sie verschaffen dem Tier Vertrautheit und sollten in die neue Wohnung mitgenommen werden. Spielzeug, dem der Vierbeiner noch nie wirklich Beachtung geschenkt hat, kann man getrost einem anderen Hundehalter schenken.

Wer den Wohnsitz wechselt, sollte nicht vergessen, auch den Hund umzumelden. Hundebesitzer müssen dem Amt, welches für die Hundesteuer zuständig ist, die neue Adresse mitteilen.

Den Umzug ohne Hund durchführen

Am großen Umzugstag sollte sich der Vierbeiner nicht in der Wohnung aufhalten. Die zahlreichen Helfer, das Kistenschleppen und andere Aufregungen würden das arme Tier nur unnötig unter Stress setzen.

Wir empfehlen Hundehaltern, vor dem Umzugstag bei Freunden oder Bekannten nachzufragen, ob sie das Haustier für einige Stunden betreuen können. Es ist wichtig, Betreuer zu wählen, die den Hund kennen und mit ihm umgehen können.

Wenn es keine Möglichkeit gibt, ihren Hund außerhalb der Wohnung betreuen zu können, sollte man für ihn im Voraus einen ruhigen Raum komplett leeren, dort sein Bettchen und Spielzeug aufstellen. Wichtig ist, dass ihn in dem Raum niemand stört und er von dem Trubel möglichst wenig mitbekommt. Gleichzeitig sollen sich in seiner Nähe Dinge befinden, die das Tier beruhigen.

Der Tiertransport zur neuen Wohnung

Der erste Schritt ist getan: Die Umzugskartons sind in der neuen Wohnung. Jetzt muss nur noch der Hund ins neue Zuhause transportiert werden – und das ist nicht immer eine leichte Aufgabe.

Wenn der Weg in die neue Wohnung aufgrund der Distanz nicht zu Fuß zu bewältigen ist, bleiben nur noch Transportmittel wie das Auto, der Zug oder das Flugzeug übrig.

  • Auto: Mit dem Pkw haben Hundehalter die größte Kontrolle über den Transport. Sie können regelmäßige Pausen einlegen und dem Hund die Möglichkeit geben, seine Beine auszustrecken.
  • Zug: Große Distanzen können mit dem Zug zurückgelegt werden. In diesem Fall empfehlen wir, regelmäßig umzusteigen, damit sich der Hund die Beine vertreten kann.
  • Flugzeug: Mit dem Flugzeug können Hundebesitzer ihr Haustier über sehr große Distanzen (z. B. Umzug ins Ausland) in die neue Wohnung transportieren.

Die meisten Herrchen befördern ihren Hund im Auto in die neue Wohnung. Dafür sollten sie eine spezielle Transportbox für Hunde verwenden, die geräumig ist und das Tier sicher in die neue Wohnung bringt. Vor dem Umzug ist es ratsam, den Hund die Autofahrt zu gewöhnen, falls er noch nie in einem Pkw gefahren ist.

Die Eingewöhnungsphase nach dem Umzug

Der Hund wurde sicher in die neue Wohnung gebracht. Nun müssen seine Halter ihm Komfort bieten und dem Tier dabei helfen, sich an sein neues Revier zu gewöhnen.

Auch in der neuen Wohnung sollte ihr Hund einen festen Rückzugsort besitzen. Dort können Hundehalter den Schlafkorb des Hundes mit seiner Lieblingsdecke und einigen Spielsachen aufstellen. Der gewählte Rückzugsort darf nicht verändert werden.

Die Wohnung und Umgebung können Herrchen und Hundehalter gemeinsam stückweise erkunden. Vorsicht ist geboten, wenn es unbekannte Pflanzen im Garten gibt oder es stark befahrene Straßen in der Nähe gibt.

Wenn alles glatt läuft, wird der Hund sein letztes Revier schnell vergessen haben und sich über sein neues Zuhause freuen.

Zusammenfassung

Der Umzug mit Hund sollte von Herrchen gut geplant werden. Hunde können bei einem Wohnungswechsel unter Stress und Angst leiden. Mit den von uns genannten Vorbereitungen und Tipps wird ihr Hund im neuen Haus glücklich.

Artikelbild: © YakobchukOlena / Bigstock.com


2 Kommentare

  1. David 20.11.2019 18:18 Uhr

    Wir haben unser Umzug auch ohne unser Hund durchgeführt. Wir haben in zwei tage in ein wirklich schönes Hunde Hotel untergebracht. Wie schon im Artikel gesagt würde die Planung ist die halbe miete.

    direkt antworten

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